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Bodenbearbeitung, Kompostierung, Düngung
Schnake
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Beitrag von Schnake » Di Sep 12, 2006 10:12

Hallo le monde,

welchen Gründünger Du nimmst, hängt auch von der Art Deines Bodens und davon ab, was Du später anbauen möchtest. Gelbsenf z.B. ist ideal zur Lockerung schwerer und festgestampfter Böden, wie sie in Neubaugebieten bedingt durch die schweren Baumaschinen häufig vorkommen. Nur solltest Du danach auf den Anbau von Kohl verzichten, weil dieser sich mit Gelbsenf bzw. dessen Resten in der Erde nicht verträgt. Ich persönlich bevorzuge Phacelia (Bienenfreund) und /oder Lupinen, auch "herkömmliche" Erbsen haben mir schon etwas gebracht, wobei mein GArten sandigen, eher sauren Boden enthält. Alle genannten Pflanzen dienen hier der Stickstoffanreicherung und Lockerung sowie Unterdrückung von Beikräutern des Bodens.
Wer die Hände in der Erde hat, hat den Kopf im Himmel

Schnake
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Anhebung des Boden- pH´s durch bestimmte Pflanzen möglich?

Beitrag von Schnake » Di Sep 12, 2006 10:40

Hallo,

dass bestimmte Pflanzen dazu beitragen können, den Boden zu säuern, ist mir in meinem Waldgrundstück nur allzu bekannt. (Fichten und Kiefern durch Ihre Nadeln, Eichen durch ihr Laub usw.) . Nun würde mich interessieren, ob es auch möglich ist, durch bestimmte Pflanzen den Boden zu entsäuern. Immer wieder Kalk auszubringen halte ich für bedenklich ("Kalk frißt Humus", hat Opa mal gesagt), außerdem möchte ich irgendwann einen funktionierenden Kreislauf in meinem kleinen Biotop entwickeln und aufrecht erhalten können. Das Fällen von spezifischen Bäumen möchte ich langfristig vermeiden. Ich habe schon einige auch zu Heizzwecken gefällt und durch Neuanpflanzungen von Exemplaren mit weniger saurem Laub ersetzt (wenn man denn überhaupt von ersetzen sprechen kann). Gibt es andere, mittelfristige Möglichkeiten beispielsweise durch Stauden, spezielle Gründünger o.ä.?

Vielen Dank im Voraus....
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thomas55
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Tagetes

Beitrag von thomas55 » Mi Sep 13, 2006 20:04

hallo ,
eine frage. kann man jede art von tagetes als gründünger verwenden? ich habe das problem, meine möhren kriegen "beine", oder haben schwarze fraßspuren. das kann die larve der möhrenfliege, die sogenannten drahtwürmer, sein. was kann ich nach tagetes als gemüse anbauen, paprika soll nicht so gut sein, tagetes hemmt deren wachstum, oder?
danke thomas55[/b]

federmohn
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Beitrag von federmohn » Do Sep 14, 2006 07:04

Hi,

wenn Möhren "Beine" bekommen - ich vermute, Du meinst gabeln, dann kann auch zu harter Boden die Ursache sein.

Um Nematoden im Boden zu bekämpfen nimmt man am ehesten Tagetes erecta - hilft aber nicht gegen Drahtwürmer.

Wie wäre es mit Bohnen als Kultur im nächsten Jahr?

Gisela
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Es ist zum Verzweifeln!

Beitrag von Gisela » Di Okt 17, 2006 08:51

Hallo liebe Gärtler

Wie viel von euch schon wissen, habe ich seit nunmehr zwei Jahren einen kleinen Schrebergarten. Ich habe an die dreißig Jahre gärteln hinter mir mit ausschließlich Kompostwirtschaft. Natürlich habe ich in meiner Parzelle sofort angefangen, einen Komposthaufen zu speisen. Nachbarn überließen mir zusätzlich Grünschnitt.

Ich beobachte nun in unserer Schrebergartenanlage, dass die Leute allen anfallenden Grünschnitt, Blätter und sonstiges organische Material in Säcke verpackt abtransportieren. Das ist in meinen Augen Raubbau! Der Boden bringt Wachstum hervor und der Gärtner nimmt es ihm weg, wirft es auf den Müll. Wie soll sich die Erde regenerieren, wenn ihr nichts wieder zurückgegeben wird?

Bei Wanderungen durch die Anlage und Spitzeln über den Gartenzaun entdeckte ich nur wenige Kompostmieten, die allerdings mit einer lebendigen Kompoststatt nur wenig zu tun haben, allenfalls verhockte Abfallhaufen sind.

Jetzt habe ich Flugblätter verteilt, dass die Gartenbesitzer organisches Material zu meinem Garten bringen können. Das nehmen sie dankbar an, immerhin müssen sie die Säcke dann nicht zur Deponie transportieren.

In meinem Garten türmt sich der Komposthaufen inzwischen zwei Meter hoch. Man stelle sich vor, es ist eine Schrebergartenparzelle mit 200 qm, für den Kompostplatz hatte ich ein normales Maß vorgesehen.
Jeden Tag stehen an die zehn Plastiksäcke vor meiner Türe und es werden täglich mehr, besonders jetzt im Herbst.

Ich habe alle Baumscheiben und Beerenbeete mit Flächenmulch versehen, um das Material unterzubringen. Gemulcht habe ich schon immer, nur nicht so dick, wie diesmal. Abgedeckt ist alles mit Grasschnitt, sodass es nicht unordentlich aussieht und ich mich noch wohlfühle.

Ich freue mich natürlich über die Ausbeute, andererseits wird es nun zuviel. Kann sich jemand von euch vorstellen, dass ein zwei Meter hoher Kompost noch verrottet?? Irgendwo ist doch Schluss, oder steigen Mikroorganismen durch und durch auf, egal wie hoch? Noch ist es warm und sie können arbeiten, ich achte auf den Feuchtigkeitsgehalt und Jauchegüsse zwischendurch.

Ich wollte gerne normale Höhe haben, dafür ist aber nicht genug Platz da. Mein Vorschlag, einen öffentlichen Platz zur Kompoststatt für die Allgmeinheit zu machen, scheiterte an der Stadtverwaltung. Ich hatte angeboten, die Organisation zu übernehmen. Nun möchte ich einen zweiten Garten als Kompostgarten bekommen und in ähnlicher Weise agieren, auf eigene Rechnung.

Ich habe ausgerechnet, dass ich mit meinem Anliegen nur 5% der Gartenbesitzer erreicht habe, die mir ihr Material bringen. Alles andere wird noch rausgeschafft.

Genug der Rede, ich wollte eigentlich nur wissen, wie ihr die Zukunft meines ZweimeterKompostes seht. Übrigens: Er dampft nun schon wochenlang wie eine Fabrik vor sich hin, wenn die Luft kühler wird, steigt eine ziemlich unübersehbare Dampfwolke auf, es arbeitet also gewaltig innen drin...

Gisela grüßt

Flocke
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Beitrag von Flocke » Di Okt 17, 2006 13:06

Hallo Gisela!

Wenn es dampft, ist es ja schon mal ein gutes Zeichen. Mit einem zwei Meter hohen Kompost habe ich leider keine Erfahrungen. Unser Platz ist zweimal zwei Meter groß, an der tiefsten Stelle ca. 1 Meter tief. Wenn wir nun neues Material aufpacken, ist er an dieser Stelle max. 1,50 m hoch. Das hat bislang auch immer gut geklappt. Ich könnte mir vorstellen, dass bei lockerem und gut gemischtem Material auch zwei Meter kein Problem sind.

Kannst Du denn nicht die erspähten, leblosen Kompostplätze mit Hilfe der Besitzer und einem Teil Deines Materials wieder zum Leben erwecken? Oder rege doch bei Deinen fleissigen Lieferanten an, dass sie sich einen eigenen Komposthaufen anlegen; Ratschläge können sie sich ja bei Dir holen.

LG Flocke

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Beitrag von Gisela » Di Okt 17, 2006 14:17

Flocke hat geschrieben:
Kannst Du denn nicht die erspähten, leblosen Kompostplätze mit Hilfe der Besitzer und einem Teil Deines Materials wieder zum Leben erwecken? Oder rege doch bei Deinen fleissigen Lieferanten an, dass sie sich einen eigenen Komposthaufen anlegen; Ratschläge können sie sich ja bei Dir holen.

LG Flocke
Ach Flocke, das hab ich versucht. Die Leute sind nicht zugänglich für irgendwelche Vorschläge, Tipps oder ähnliches, das macht ja Arbeit und außerdem ist es Müllverwertung, damit wollen die nix zu tun haben.

Ich setze auf den Nachmacheffekt, der jedoch frühestens nächstes Jahr im Sommer kommen könnte, wenn es in meinem Garten wunderbar wächst.

Gisela grüßt

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Beitrag von Nachtkerze » Di Okt 17, 2006 17:31

Hallo Gesela,
ein zwei Meter hoher Komposthaufen ist kein Problem, Du wirst Dich wundern wie schnell er zusammensackt. Das Wichtigste ist die gute Mischung, daß nichts zusammenpappt und genügend Luft reinkommt. Die Mikroben fressen sich durch, deshalb sollte man den Haufen in Schichten aufbauen und immer ein bißchen Erde oder alten Kompost dazwischen streuen, von da aus vermehren sich die kleinen Tierchen. Gib für den Winter eine dicke Schicht Erde drüber, damit es drunter schön warm bleibt. Denn die Hitzeentwicklung ist nur die erste Stufe bei der Rotte.

Man sollte den Haufen mind. einmal umschaufeln, nach dem durchwerfen im zweiten Jahr hat man wundershönen Kompost.
Es ist sehr arbeitsaufwändig.

Viele Grüße Nachtkerze

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Es ist zum Verzweifeln

Beitrag von Bio-Gärtner » So Okt 22, 2006 10:40

Die Schichthöhe dürfte im Grenz-Bereich liegen. Sie sind bei mir unter 'Kompost' im Bereich 'Verschiedenes' auf 150 cm festgelegt. Es sollte aber möglich sein, auch bei 2 m zu bleiben, wenn man die richtigen Abhilfemassnahmen schafft, d.h. vor allem öfters umsetzen.

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Mulchen - was mit was? Schnecken? Alle Tips willkommen

Beitrag von Harijasses » Mo Okt 30, 2006 22:20

Liebe Biogärtner,

wir sind Gartenneulinge, möchten so ökologisch wie möglich gärtnern und trotzdem noch etwas zum ernten haben.
Habe hier und dort etwas über Mulch mit Grünpflanzen und Rindenmulch gelesen (die vom Vorpächter mit Rindenmulch bedeckten Erdbeeren waren sehr lecker, das kann also so bleiben), aber es gibt dieverse Widersprüche. Grünpflanzenmulch zieht angeblich Schnecken an - was mache ich da bei Salat?
unser Boden ist leicht mergeliger Sand, allerdings mit einem schon halbwegs passablen Humusanteil.
Bin für alle Tips und Anregungen zum Mulchen dankbar.
:grin:
Anne

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Boden entsäuern

Beitrag von Bio-Gärtner » Mi Nov 01, 2006 17:15

Das sind die richtigen Pflanzen:
Arnika, Azaleen, Beerentraube (Arctostaphylos), Bergenie, Moorbirke, Bitterwurzel (Lewisia), Cotoneaster, Douglasien, Elsbeere, Enzian Gentiana sino-ornata (im Gegensatz zu den meisten anderen Sorten), Farne, Federbusch, Fleissiges Lieschen, Gartenheidelbeere, Gartenhortensie, Gewürzstrauch, Ginster (Genista germanica und sagittalis), Kriechender Günsel, Heide ausser Winterheide, Heidenelke, Kamelien, Kissenschneeball, Kiwis, Küchenschelle Pulsatilla alpina 'Sulphurea', (die meisten anderen Sorten lieben Kalk), Lilienarten, Lorbeerrose (Kalmia), Mannsschild (Androsace carnea), Narzissenarten, Orchideen, Pappeln, Pfingstrosen, Preiselbeeren, Primelarten, Quitten, Rhododendren, Rhodohypoxis baurii, Rosskastanien, Sandmyrte (Leiophyllum buxifolium), Scheinbeere (Gaultheria), Scheinzypresse, Schneeglöckchenbaum, Schwertlilienarten, Stechpalme, Steinsame (Lithospermum diffusum), Surfinia-Petunien, Teppich-Hartriegel, Torfmyrte (Pernettya), Vogelbeere.

Kalkempfindliche Pflanzen auf Kalkböden zeigen oft hellgrüne, gelbliche oder sogar weisse Flecken auf den Blättern (Blattchlorose). Siehe auch Bodenarten und pH-Wert.

Den Boden richtig zu entsäuern, dürfte ganz schön schwer sein, weil immer wieder die Bäume ihre Last abtragen. Dazu müsste ein grosser Teil aufgetragen werden.

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Beitrag von Bio-Gärtner » Sa Nov 04, 2006 15:29

Siehe unter dem Schmetterling oben links 'Klicken für die Hauptseite'. Unter dem Bereich Gemüse, Salate allgemein finden Sie unter Mulcj die entsprechende Seite.
Salat: Diese Seite finden Sie ebenfalls unter Salat:
Senf oder Kerbel zwischen die Reihen säen. Kragen aus Pappe um die Pflanzen legen. Eissalat wird besonders stark heimgesucht, weniger die Pflück- und Schnittsalate.

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