Merkwürdiger Eichelspross

[Megastein]

Hey Leute.
Im Herbst letzten Jahres habe ich drei Eicheln in einen Topf gepflanzt, um sie zu einem Baum zu züchten. Ein Spross kam und wächst seit Ende März rasant.

Mir und meiner Familie ist aber aufgefallen, dass das nicht gerade nach Eiche aussieht. Könnt ihr dazu vielleicht eine Aussage treffen? Ich will kein Unkraut züchten ;)


LG,
Megastein

[Megastein]

Bei mir wird das nicht richtig angezeigt... Hier der direkte Link:
http://i57.tinypic.com/vg795e.jpg

[Mia]

Ich will Dich ja nicht enttäuschen, Megastein,

aber gerade züchtest Du jedenfalls keine Eiche. Es ist in jedem Fall ein Wildkraut. Das Ding hat jedenfalls sehr viel guten Dünger oder gute Erde bekommen, so dass ich es auf Anhieb auch nicht bestimmen kann, denn es ist zu gut geraten und zu prächtig.
Warte noch zwei Monate, dann blüht es und dann weißt Du mehr.
Ich würde das jetzt vorsichtig rausnehmen aus dem Topf und irgendwo in den Garten pflanzen. Da kannst Du es ja immer noch beobachten. Dabei werden Dir die drei Eicheln wieder begegnen, die möglicherweise die Samenhülle schon gesprengt haben.
Pass jetzt sehr gut auf, dass Du kein Würzelchen verletzt! Deck nur dünn - 2 Zentimeter- Erde drüber und dann warte ab!

Lieben Gruß,
Mia

[Megastein]

Danke für die schnelle Antwort, ich ahnte das schon.

Meinst du, für die Eicheln gibt es noch Hoffnung, oder sind diese verloren?

Und was ich mich auch frage... Wie kommt dieses Kraut dort hinein? Ich habe eigentlich nur drei Eicheln gesät.

[Mia]

Doch, für die Eicheln gibt es noch Hoffnung!
Möglicherweise begegnen sie Dir, wenn Du das grüne Ding aus dem Topf ziehst. Du wirst dann sehen, ob ihre äußere Schale schon geplatzt ist, im winzigen Spalt der Eicheln schimmert es hellgrün, gelblich. Grabe dann nicht tiefer, denn unten macht sich zeitgleich eine Wurzel auf den Weg. Deck dann nur dünn Erde drüber und warte ab. Auch wenn die Eicheln noch braun sind und gut aussehen, warte ab.
Wenn Du die Eicheln aber schwarz vorfindest und sie beim vorsichtigen Draufdrücken matschig nachgeben, sind sie hin.
Dann musst Du es im Herbst noch mal versuchen.

Lieben Gruß,
Mia

Ps.: Die Samen des Krautes kommen durch die Luft in Deinen Topf oder mit der Erde. Das ist ja so wahnsinnig toll an unserer Natur, dass ein winziger Samen über Strecken verweht wird oder auch in gekaufter Erde sehr lange überdauert --- bis sich für ihn endlich eine gute Chance bietet zu keimen.

[Carolyn]

Hallo Megastein,

ich stimme Mia zu, das ist sicherlich keine Eiche. Die Blätter von frisch gekeimten Eichen sind im Verhältnis dazu eher gelblich, so dass sie (mir) in (m)einer Wiese beim Mähen regelmäßig auffallen. (Die "Gärtner" sind bei mir vermutlich Mäuse oder Eichhörnchen. ) Ich habe schon etliche davon ausgegraben und vor dem Mäher gerettet. Im ersten Jahr sind sie nur < 10 cm groß, aber mit einer laaaangen Wurzel.
Zu deiner Beruhigung: Meiner Erfahrung nach ist es noch zu früh im Jahr für die Eichenkeimlinge. Das dauert noch einige Wochen, bis sie sich zeigen. Allerdings muss das wuchernde Wildkraut dafür weg, damit es ihnen nicht Licht und Nährstoffe nimmt. Ich persönlich würde es ja schlichtweg ausrupfen, aber wenn Du es retten willst kannst Du es absolut so machen, wie Mia es vorgeschlagen hat.

[Megastein]

Alles klar, vielen Dank.

Ich werde am Wochenende das Kraut umtopfen und die Eicheln weiter im Topf belassen.

Wenn ich schon dabei bin: Ich habe keinen eigenen Garten, werde meine Kastanien und Eichen also ein paar Jahre im Topf lassen. Dabei wäre es schön, wenn diese weiter wachsen können und ihnen nicht im Topf der Platz ausgeht.

Habt ihr Tipps für mich, wie viel Platz diese brauchen? Im Endeffekt werde ich jeweils ja nur ein Exemplar behalten, aber für den Anfang lasse ich eben alle wachsen.
Ich habe schon gelesen, dass die Eiche ein Pfahlwurzler ist und die Kastanie ein Flachwurzler. Gibt es für erstere spezielle tiefe Töpfe, bzw. wie tief sollte ein Topf wenigstens sein, damit die Eiche schön gedeihen kann? Selbige Frage habe ich für die "Breite" eines Topfes, in dem die Kastanie dann gedeihen soll.


LG,
Megastein

[Mia]

Hallo Megastein,

die ersten Jahre mag es noch hingehen, eine von der Natur als großen Baum vorgesehene Pflanze in einem Topf, bzw. Kübel zu halten, danach wird es schwierig. Alle Töpfe/Kübel sind auf Dauer zu klein für Baumgrößen wie Eiche oder Kastanie und zwar egal ob Tiefwurzler oder Flachwurzler. Und zwar machen es die Bäume nach einigen Jahren so, dass sie das mit einer Tonscherbe abgedeckte Abflussloch finden ( was Du brauchst, damit die Erde nicht sauer wird) und da ihre Wurzeln hindurch schieben. Steht der Kübel draussen auf einer Terrasse, zwingen die ihre Wurzeln zwischen die Fugen der Terrassensteine. Der Kübel mit dem Baum wächst quasi an. Auf der Fensterbank passiert das nicht, da hängen die Wurzeln dann aber trotzdem heraus.

Ich würde Dir raten, Dich mit Bonsais zu beschäftigen. Du musst es ja nicht so weit treiben, dass Deine Bäume nur 20 cm hoch werden... Aber die Bonsaifreunde geben sehr sparsame Substrate und haben bestimmte Schnitttechniken der Wurzeln ( und Zweige) entwickelt, so dass auch ein von der Natur riesengroß geplanter Baum, lange Zeit in einem kleinen Gefäß wachsen kann.

Lieben Gruß,
Mia

[Megastein]

Was sind denn einige Jahre? Kannst du schätzen, wie weit man es bei einem großen Topf hinauszögern kann?

[Mia]

Die ersten zwei Jahre reicht ein Topf, die nächsten drei ein Kübel, danach werden sie zu groß.
Lieben Gruß,
Mia

[Megastein]

So, da ist der kleine Schlingel :)

http://i61.tinypic.com/24cy1rr.jpg

[Carolyn]

Jo, DAS sieht mir sehr nach Eiche aus! Die aber offenbar mal ihren Kopf verloren hat, da sie einen Seitentrieb gebildet hat.