1. Gartenproblem nach Umzug: Festuca arandinacea

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Mia
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1. Gartenproblem nach Umzug: Festuca arandinacea

Beitrag von Mia » So Jan 29, 2012 22:01

Hallo liebe Leute, :smile:

kaum bin ich da, habe ich auch schon ein Gartenproblem, von dem ich in keiner Weise weiß wie ich es lösen soll.
Ich fange mit dem Anfang an:
Wir haben hier ein Haus, das hat hinten eine größere Rasenfläche, die ist nicht betroffen, weil offenbar nicht vollsonnig genug, und zur Straße hin haben wir eine recht lange Rasenfläche und vor meinem Eingang auch noch eine, die sind vollsonnig und lehmig vom Boden her, und die haben das Problem. Bevor ich hier wohnte, habe ich "das Problem" weder je gesehen, noch bewusst wahrgenommen, denn es ging in den letzten Jahren ja vor allen Dingen darum, dass Mutters Rasenflächen regelmäßig gemäht wurden. Und abmähen lässt sich das Zeug, okay?

Nun zog ich hier ein und hatte auch schon Stauden aus meinem alten Garten mitgebracht. Die wollte ich Mitte November rasch in die Erde bringen, und zwar schwebte mir als Standort der Begrenzungszaun zur Straße vor, ich meine, die Fläche direkt dahinter. Da wo jetzt "Rasen" ist. Ich stach also mutig und kräftig mit dem Spaten in die Erde - und konnte nicht mal einen halben Zentimeter tief eindringen! NIx! Der "Rasen" widersetzte sich! Mir war schon beim Mähen immer wieder aufgefallen, dass da ein besonders hartes Gras wucherte. Aber ich hatte mir nichts dabei gedacht.

Nun, das Zeug musste weg, denn ich MUSS den Zaun zur Straße hin abpflanzen, auch später mit Sträuchern, weil meine Hunde, kaum herausgelassen, jeden Passanten gewaltig anbellen, so er sich traut an unserem Grundstück vorbeizugehen. Das wäre auf Erwachsene bezogen ja nicht weiter schlimm, nur hinter unserem Haus liegt etwas abseits im Feld eine Grundschule. Die Kurzen MÜSSEN an unserem Haus vorbei, und nichts ist schrecklicher, als vor Entsetzen schreiende und weinende sechs bis zehnjährige Kinder, die von zwei eigentlich lieben, mittelgroßen Hunden gefährlich geifernd angebellt und über die ganze Länge des Zaunes verfolgt werden, nur weil sie sich auf der anderen Seite der Begrenzung befinden. Furchtbar!
Also, mir war nach drei Tagen klar, dass ich den Zaun abpflanzen müsste, aber ich kam nicht rein in die Erde. Meine Stauden musste ich allesamt woanders unterbringen.
Jetzt bin ich ja clever, ich dachte: Ha, hartes Gras, ich habe ja noch jede Menge Bretter aus meiner Holzwerkstatt übrig, die lege ich den Zaun entlang auf dich drauf, und dann wirst du schon über den Winter hinweg eingehen!
Hustekuchen, das Gras denkt nicht daran. Es ist unter den Brettern so hart und zäh und grün wie eh und je.

Ich dachte, das seien Quecken. Sie sind mir in meinem Leben noch nicht begegnet, aber von ihnen gehört hatte ich schon. Nun wollte ich Euch hier eindringlich zur Queckenbekämpfung befragen, aber nachdem ich etwas gegoogelt hatte, stellte ich fest, das sind keine Quecken, das ist dieses Zeug: http://extension.missouri.edu/p/ipm1007-47
Die gesamten zwei sonnigen "Rasenflächen" scheinen daraus zu bestehen. Möglicherweise wurde es sogar vor Jahren in einer Trockenrasenmischung dort aufgebracht. Der Boden darunter ist extrem verdichtet, wie schon gesagt, man kommt mit dem Spaten nicht rein. --- WAS tun ????

Lieben Gruß,
Mia
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friederike
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Re: 1. Gartenproblem nach Umzug: Festuca arandinacea

Beitrag von friederike » So Jan 29, 2012 22:33

Hallo liebe Mia!
Ach mensch, da hasste dir ne Futterwiese angemietet! :doh:
Wir haben diese graeser auch hier, als wir hier her kamen, war das Land unbewirtschaftet gewesen fuer 9 jahre, nur abgemaeht fuers silo machen.....nichts als Quecke und diese und andere Futter-Graeser. Ich habe keinen Spaten mehr seit dem ich hier wohne, es wird nur noch mit Grabegabel gewirtschaftet und muesig alles ausgelesen. Die letzten 2 Fruehjahre habe ich sogar "Bio-garten-schummelei" gemacht, da wir sowieso einen bagger da hatten, hatte der mir meine neuen stuecke umgearbeitet! Ich habe dann mit der Grabegabel lockergeklopft (gedroschen!) und wurzeln ausgelesen. Diese Graeser haben tiefe wurzelsysteme, leider. Aber ich habe es ganz gut hingekriegt.

Am besten redest du mal mit einem Bauern. Vielleicht kann dir das mal jemand maschinell auflockern, da bist du wenigstens in der erde drin! Bei mir hat das immer so 2 stunden fuer 1m2 gedauert (manuell).....plagerei! :mauer:
Was man nicht immer so fuer seinen garten macht!

Viel Erfolg!
Friederike
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Re: 1. Gartenproblem nach Umzug: Festuca arandinacea

Beitrag von Cerifera » Mo Jan 30, 2012 10:18

http://de.wikipedia.org/wiki/Rohr-Schwingel <- da bei Standort schauen

ist wohl ähnlich wie beim Ackerschachtelhalm, da müsstest Du bevor Du Stauden hinsetzt wohl erstmal eine Drainage anlegen. Da diese Pflanze sehr robust zu sein scheint wird wohl eine Bodensäuerung und Entlüftung auch nur mäßige Erfolge haben. Ausdauernd ist dieses Gras auch noch - oh weia das wird sicher wieder eine heiden Arbeit Mia :sad:

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Re: 1. Gartenproblem nach Umzug: Festuca arandinacea

Beitrag von Carolyn » Mo Jan 30, 2012 10:25

Jo, da stimme ich friederike absolut zu. Dieses Gras ist hier in meinen Wiesen Standard, wenn Du die Blütenstände versuchst abzurupfen zerschneidest Du Dir höchstens die Finger, es ist extrem hart und zäh. Es hatte sich auch auf meinen Wegen im Garten angesiedelt und - ich habe schon erzählt, dass ich bereits zwei Grabegabelstiele abgebrochen habe in meiner nunmehr fünfjährigen Gartenlaufbahn?

Dir maschinelle Hilfe zu holen ist das Beste, was man Dir da raten kann. Es ist möglich, das selber zu bearbeiten, aber es ist eine Plackerei. Ich mußte auch manchmal mein nicht unerhebliches Körpergewicht einsetzen (+ "Schaukeln"), um in den Boden zu kommen. Zwei Stunden pro Quadratmeter können da als Zeitaufwand schon zu Buche schlagen, mit einer bis anderthalb mußt Du auch im günstigsten Falle rechnen. Den Spaten kannst Du dabei allerdings komplett vergessen, seine "Schnittkante" ist zu groß, als dass Du genug Kraft übertragen könntest, um in den Boden zu kommen. Nimm eine Grabegabel oder evtl. (falls vorhanden) sogar eine zweizinkige Rosengabel, damit geht es eher. Wir haben zum Sträucher pflanzen auch schon mit dem Pickel vorgearbeitet...
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Re: 1. Gartenproblem nach Umzug: Festuca arandinacea

Beitrag von Mia » Mo Jan 30, 2012 20:13

Hallo liebe Leute, :smile:

au weia! Ihr bestätigt meine schlimmsten Erwartungen! :doh: So was ähnliches dachte ich mir schon, als ich merkte, dass das Zeug unter den Holzbrettern nicht eingeht.
Ja, dann muss irgendwer mit einer Maschine kommen und das für mich machen, alleine kann ich das nie und nimmer.
Obwohl das vermutlich teuer werden wird... hach. :mauer:

Ich hatte auch schon an eine Spitzhacke gedacht, solche, wie man sie zu Straßenarbeiten benutzt, um da vereinzelt Löcher rein zu sprengen, um wenigsten ein paar zähe Sträucher setzen zu können, aber ich fürchte, ich selbst kann damit gar nicht umgehen. Nicht auszudenken, wenn die Hacke statt in der Erde in meinem Fuß landen würde... Nee, ich lasse das.

Mal gucken, ein Versuch ist ETWAS tauglich gewesen, und zwar mit einem rostenden Eisenblech. Das Gras scheint das nicht so ganz gut abzukönnen. Ich werde es beobachten und dann die Grabgabel einsetzen....
Ich habe gelesen, wenn die Dinger viel Schatten kriegen, mögen sie das nicht. Wenn ich also per Eisenblech Löcher in den Bestand kriege und dann Sträucher setze, die Schatten werfen, müsste doch eigentlich das Gras geschwächt werden?
Naja, ich werde weiter berichten!
Jedenfalls vielen Dank für Eure Erfahrungen - die ersparen mir den vergeblichen Versuch und vermutlich etliche Gartenwerkzeuge. :wink:

Für heute alles Liebe,
Mia

P.S.: Ah, jetzt verstehe ich Carolyn, "Pickel" meint ja "Spitzhacke"! Ja, genau, das wäre jetzt auch mein Gedanke gewesen.
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Re: 1. Gartenproblem nach Umzug: Festuca arandinacea

Beitrag von Carolyn » Di Jan 31, 2012 09:51

Ja, eine Spitzhacke meinte ich, mir ist nur der hochdeutsche Name zum bayrischen "Pigge" nicht wirklich eingefallen. :wink: Und da es ja den Eispickel gibt...

Auch wenn Du das Gras schwächst, die Wurzeln bleiben Dir über Jahre erhalten. Du müßtest mit der Spitzhacke die Erde und vor allem die Grasnarbe nur lockern, danach kannst Du mit dem Spaten oder der Grabegabel weiter machen. Schwierig ist das nicht, aber sehr kräftezehrend. Da es bei mir teilweise auch mit Steinen durchsetzten Boden gibt, hatte ich manchmal keine andere Wahl, als mit der Spitzhacke vorzuarbeiten und dann mit dem Spaten oder sogar mit der Hand das lose Material rauszuräumen. Meine Schwester und ich machen sowas auch nur zu zweit, so dass wir abwechselnd arbeiten und durchschnaufen können.

Hm, Du bräuchtest einen arbeitslosen Bauarbeiter o.ä., der für Dich die Spitzhacke schwingt, während Du mit dem Spaten nacharbeitest. Dann könntest Du bzw. ihr zwei zusammen zumindest drei oder vier Sträucher pflanzen. Frag doch mal Deine Nachbarn, ob es da nicht jemanden gibt, der sich ein paar Euro verdienen will! Und Du kannst ja auch mal Deinen Balou fragen. Wenn er seine Firma gerade erst gegründet hat, hat er evtl. noch nicht so viele Aufträge, dass er ausgelastet wäre und ginge Dir gerne zur Hand. Kräftig scheint er ja zu sein und fragen kostet nichts.
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Re: 1. Gartenproblem nach Umzug: Festuca arandinacea

Beitrag von Mia » Mi Feb 01, 2012 19:59

Huhu Carolyn, :smile:

ja, vermutlich hast Du recht: wenn's oben schäbig aussieht, heißt es noch lange nicht, dass es den Wurzeln auch geschadet hat... *seufz*
Balou habe ich schon gefragt, der macht es nicht. Gartenarbeit sei nicht seine Sache, meinte er. Er ist halt jemand für Elektrik und Löcher bohren und Schränke aufbauen und so.
Ich fürchte, ich werde hier keinen finden, der die Spitzhacke für mich schwingt.
Aber mal sehen: kommt Zeit, kommt Rat.

Bei dieser Geschichte fällt mir übrigens eine ziemlich Horrorerinnerung ein:
Mit dem Kauf eines alten Bruchsteinhauses bekam mein Schwager einen großen Garten, der hinten unter alten Bäumen ein extrem verdichtetes, extrem verwurzeltes, verbrennesseltes Erdreich hatte. Um da Ordnung zu schaffen, lieh er sich von einer Firma eine ordentliche, große Gartenfräse. Jedenfalls, das Ding hatte auch einen Rückwärtsgang, und der ging nicht aus, als er den Handdrücker für das Motorgas losließ. Das Ding rumpelte also auf ihn zu, überfiel ihn, warf ihn hin, und hat ihm dann - rickeracke - ein Bein abgefräst. Er konnte sich erst befreien und zur Seite werfen, als das Knie hin war. Gottseidank ist er Physiologe, so war er in der Lage, die Hauptschlagader am Oberschenkel abzubinden. Damit konnte er noch Schlimmeres abwenden, bis er endlich hinten im Garten gefunden wurde.

Also, ich werde keine Experimente mit irgendwelchen Geräten machen, die ich nicht beherrsche. Weder mit Pickeln noch mit irgendwelchen Fräsen, und erst recht nicht alleine. Hab auch keine Schwester, wie Du, Carolyn.
Es muss irgendeine Lösung von außen kommen. Aber vom Gefühl her bin ich sicher, irgendwie kommt die auch. Und wenn ich irgendetwas tiefwurzelndes dazwischen säe, was das Wurzelwerk teilweise sprengt?

Für heute alles Liebe,
Mia
Zuletzt geändert von Mia am Mi Feb 01, 2012 21:43, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: 1. Gartenproblem nach Umzug: Festuca arandinacea

Beitrag von Carolyn » Mi Feb 01, 2012 20:15

Mia hat geschrieben:Jedenfalls, das Ding hatte auch einen Rückwärtsgang, und der ging nicht aus, als er den Handdrücker für das Motorgas losließ.
Ich weiß nicht, wie lange diese schreckliche Geschichte her ist, aber ich glaube nicht, dass so eine Schaltung heute noch erlaubt ist.

Ich habe von meinem Vater einen Balkenmäher geerbt, der auch nur stehen bleibt, wenn man die Bremse (kräftig!) drückt oder den Gang raus nimmt, sowohl vorwärts als auch rückwärts. Er hat mich schon mehrmals im Rückwärtsgang gegen den Zaun gedrückt, weil der Hebel für die Handbremse ziemlich schwer geht und ich nach einer gewissen Zeit nicht mehr genug Kraft dafür aufbringen kann. Das war (auch) ein Grund für Rasentrac und Rasenmäher.
Der Balkenmäher meiner Nachbarn ist wesentlich jünger. Er hat die heute übliche Schaltung, dass man einen (leichtgängigen) Hebel drücken muss, damit das Gerät überhaupt fährt. Sobald man den Hebel losläßt bleibt es stehen.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass es bei heutigen Geräten noch eine andere als diese Sicherheitsschaltung gibt. Trotzdem kann ich verstehen, wenn Du mit potenziell gefährlichen Gerätschaften nicht experimentieren willst.

Noch eine Idee: Du hast geschrieben, Du wärest mit dem Spaten nur ein paar Zentimeter weit eingedrungen. Weißt Du denn, wie es darunter aussieht? Kann es sein, dass Dich nur das Wurzelgeflecht dieses Grases aufgehalten hat, darunter die Erde aber verhältnismäßig locker ist? Dann wäre ein Versuch mit der Grabegabel statt dem Spaten evtl. noch zu überlegen, bevor Du Geld ausgibst. Beim Pflanzen meiner Heckensträucher hatte ich nämlich durchaus manchmal Mühe, die Grasnarbe zu durchdringen, aber darunter ging es eigentlich leicht (mit dem Spaten und ohne Spitzhacke). Um durch die Grasnarbe zu kommen, habe ich mich allerdings durchaus mit meinen ganzen gut 100 Kilo auf den Spaten gestellt und mich mit einer Hand bei meiner Schwester abgestützt. *g*
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Re: 1. Gartenproblem nach Umzug: Festuca arandinacea

Beitrag von Mia » Do Feb 02, 2012 22:14

Hallo Carolyn, :smile:
erst mal danke für Deine hilfreichen Gedanken! Davon unten mehr!

Die Geschichte mit der Fräse ist jetzt rund 10 Jahre her. Das Ding hatte wohl schon einen modernen Motorgashebel, eigentlich hätte es bei Loslassen desselben ausgehen müssen. Es ist aber nicht ausgegangen. Mein Schwager hat prozessiert und nach zwei Jahren Hin und Her auch Recht bekommen. Und natürlich eine gute Abfindung. Die ersetzt ihm aber nicht das Bein.
Also, das Ding hätte ausgehen müssen. Und wenn da irgendwas klemmte, lag es nicht an ihm, der sich das Gerät für einen oder zwei Tage ausgeliehen hatte, sondern an der vorhergehenden Wartung. Solche Geräte sollten nur verliehen werden, wenn sie funktionieren und sicher sind.
Sollten... sollten, sollten -- so ist es halt.

Zu meinem Gras:
Ich denke, das ist genau so wie Du geschrieben hast: die Grasnarbe ist das Problem. Hat man die obersten 15 Zentimeter durchdrungen, ist untendrunter vermutlich alles leichter. Aber ich bin mit dem Spaten sofort gescheitert, ich konnte nicht mal einen halben Zentimeter in die Erde eindringen! Die obersten 15, maximal 20 Zentimeter verdichteter Grasnarbe müssten eigentlich weg. Darunter ist mit Sicherheit nur der pure lehmige Erdboden und auch vermutlich ohne Steine. Denn die beiden Rasenflächen, um die es hier geht, waren früher mal richtiges Gartenland.
Auf dem "Rasen" vor meinem Eingang stand bis vor 25 Jahren rechts noch die "Gute Luise" und zur Mitte und nach links hin war er ein gepflegtes Blumenbeet. Nur noch ein einsamer Spargel, dessen Stängel man früher als Grün für Sträuße schnitt, zeugt noch von diesen Zuständen. Heute kommt er nur noch eintriebig hoch, zu sehr bedrängt von den Wurzeln des Weidegrases.
Na, und der "Rasen" längs vorm Haus, da standen vor 25, 30 Jahren noch Hortensien, Forsythien und Jasmin am Zaun, nach innen begleitet von blühenden Stauden. Irgendein Idiot, sprich meine Mutter, ließ diese Pracht ausmachen und säte stattdessen diesen 'wunderbaren' Trockenrasen, der zu einem hohen Prozentsatz aus Festuca arandinacea bestand.
Anders als auf einer normalen Weide - ich habe mir inzwischen Weideland daraufhin angeguckt - wachsen hier die Grasbüschel nicht mit kleineren Einsprengseln von anderem Zeug, sondern dicht an dicht. Auf Weideland sind zur Zeit sogar manche Stellen lehmig offen, wo aktuell gar nichts wächst. Hier hat das Gras einen dichten, dicken Filz aus harten Borsten gebildet. Da ist kein Millimeter offen.
Ich fürchte, ich komme da nicht durch. Ich hab 70 Kilo und keine Schwester.
Ich werde im Frühjahr, wenn es wärmer geworden ist, noch einen Versuch mit der Grabegabel machen. Naja - und dann sehe ich halt weiter. Im Zweifelsfall muss jemand kommen, der mir die oberen 20 Zentimeter abträgt. Oder mit dem Pickel Löcher reinschlägt. Und dann versuche ich anzupflanzen, oder ich versuche Senf zu säen, oder Lupinen.
Ich bin mir noch komplett unklar.
Aber ich werde weiter berichten, liebe Carolyn.

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Re: 1. Gartenproblem nach Umzug: Festuca arandinacea

Beitrag von Carolyn » Fr Feb 03, 2012 09:47

Wenn Du Scotty mit seinem Beamer auftreiben könntest würde ich Dir die paar Löcher ja buddeln. Aber für eine kleine Spritztour mit dem Auto ist es einfach zu weit. :???: Aber derzeit ist zumindest hier der Boden ja sowieso so steinhart gefroren, dass da nichts zu machen wäre und in drei Wochen ist für mich die Zeit von körperlich anstrengender Arbeit erst mal vorbei.

Die Futterwiese, die Du beschreibst, ist offenbar relativ (!) schlecht gedüngt. Ein Landwirt will möglichst viel Ertrag, der sieht zu, dass da kein Quadratzentimeter ungenutzt bleibt. Allerdings wächst das Gras auf einer Wiese ja länger, dadurch ist es nicht so dicht wie bei einem regelmäßig geschnittenen Rasen, das ist richtig.

Wenn Du zur Straße hin tatsächlich nur Sträucher und keine Stauden pflanzen willst, dann dürfte sie der oberflächlich verdichtete Boden kaum stören. Bei mir beträgt die Schicht bei weitem keine 15 Zentimeter, eher fünf, da sind Sträucherwurzeln sowieso unten drunter. Ok, bei kleinwüchsigen Sträuchern mag das anders sein. Insofern glaube ich nicht, dass Du in dem Teil zur Straße hin den Boden komplett abtragen lassen mußt.

Ich werde mal weiter überlegen, ob mir noch was einfällt, wie Du in den Boden kommst. Vielleicht denke ich ja dran, dann frage ich morgen auch noch meine Schwester, die findet eigentlich immer eine Möglichkeit. *gg* Da wir Äpfel und Birnen verarbeiten wollen haben wir viel Zeit zum Ratschen. :wink:
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Re: 1. Gartenproblem nach Umzug: Festuca arandinacea

Beitrag von Mia » Fr Feb 10, 2012 21:07

Huhu Carolyn , :smile:

na, Scotty mit seinem Beamer kann ich nicht auftreiben, :wink: aber danke für Dein Angebot!
Wieso ist in drei Wochen die Zeit körperlich harter Arbeit für Dich erst mal vorbei? - Ich ahne es es, will meine Gedanken jetzt hier aber nicht laut äußern. Ich sag nur: toi, toi, toi!

Na, ich möchte erstmal Sträucher und dann auf Dauer schon noch Stauden pflanzen. Am liebsten wäre mir, die ganze dichte Matte aus Graswurzeln wäre weg. Aber da das offenbar nicht so einfach ist, werde ich mich zum Anfang hin mit dem Löcher
bohren oder Löcher schlagen begnügen.
Und Du meinst, es sind wirklich nur 5 cm, die ich durchdringen muss? Mir erscheint es eher mehr.
Aber warten wir ab, bis der Boden nicht mehr gefroren ist, und der - hoffentlich - fröhliche Frühling da ist, dann sehe ich mehr --- und weiter.

Bis dahin alles Liebe,
Mia

Ps.:
Hättest Du zufällig einen Ableger einer Rosengeranie für mich? - Ich meine, falls Du so was überhaupt hast?
Ich meine damit diese nach Rosen duftenden, mit den kleinen, zwirbeligen Blättern, die heftigen Duft verströmen, wenn man sie berührt oder zerreibt. Und ich meine wirklich eine ROSENgeranie, nicht irgendwelche anderen Duftzüchtungen ( von denen man jede Menge kaufen kann).
Meine ist mir nämlich in der hier einzigen kalten Novembernacht erfroren, als ich gerade angekommen war und meine Kisten und Kästen über Nacht noch draussen standen, und zwar gemeinsam erfroren mit meinem rotblühenden, bäuerlichen Blattkaktus, beide gezogen aus Stecklingen. :cry: :cry: :cry:
Die regelrechten Zimmerpflanzen hatte ich schon in Sicherheit gebracht, aber die beiden hatten ja am alten Ort bis dahin auch draussen gestanden, und irgendwie ahnte ich nicht, dass der Frost hier in einer einzigen Nacht so zubeissen würde.

Tja, schade. Über Tipps zur Neubeschaffung oder insbesonders über Ableger würde ich mich sehr freuen.
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Re: 1. Gartenproblem nach Umzug: Festuca arandinacea

Beitrag von Carolyn » Sa Feb 11, 2012 13:20

Meiner Schwester ist noch eine Idee gekommen, wie Du an einen Helfer kommst. Es gibt sicherlich auch bei Dir so kleine, kostenlose Werbezeitungen voller simpler Artikel und Kleinanzeigen. Bei uns heißen sie z.B. Wochenzeitung oder Intelligenzblatt. Da meine Schwester (im Gegensatz zu mir) sowas bekommt und auch noch liest weiß sie, dass darin immer mal wieder eine Kleinanzeige á la "rüstiger Rentner hilft bei der Hausarbeit" steht. Nicht jede Woche aber immer mal wieder. Schau Dich doch mal im EDEKA oder beim Bäcker um (also eher kleine, lokale Geschäfte), ob sowas nicht aufliegt und frag rum, ob sowas nicht ausgetragen wird. Auch wenn es einige Wochen oder auch ein, zwei Monate dauert, bis Du so eine Anzeige findest, noch hast Du ja Zeit.

Ich habe die fünf Zentimeter nicht gemessen. :wink: Aber ich hatte des öfteren durchaus Probleme durch die obere Schicht zu kommen um dann plötzlich fast "durchzufallen". Es gab auch schwierige Stellen mit Steinen drin, klar, aber bei mir ist das ja nie ein Garten im üblichen Sinne gewesen. Ich war sowieso verwundert, wie schön die Erde da eigentlich war. Und Du hast doch erzählt, dass Du "nicht mal einen halben Zentimeter tief eindringen" konntest (was Du sicherlich auch nicht gemessen hast *g*), also kannst Du doch eigentlich gar nicht abschätzen, wie tief die Wurzeln reichen, oder? Wir hatten auch mit wesentlich mehr Problemen gerechnet nach den Erfahrungen rund um die Garage rum mit aufgefülltem Boden (da kam auch die Spitzhacke zum Einsatz, auf der Wiese nie).

Hm, Rosengeranie sagt mir nichts. Was ich habe passt zwar zu Deiner Beschreibung, aber bezeichnet wurde es bei uns als Duftpelargonie. Kleine, eher unscheinbare rosa Blüten. Wobei sie bei mir nur ausnahmsweise blühen, bis dahin habe ich sie meistens schon wieder abgeschnitten und neu gepflanzt.
Wenn ich Google befrage, dann kommt unter anderem dieses Bild http://www.henriettesherbal.com/files/i ... lens-2.jpg, das trifft es ziemlich genau. Nur dass mein Exemplar in der Firma auf der Heizung steht und daher ziemlich vergeilt ist. Sobald es warm wird, werde ich wieder alle Köpfe abschneiden und neu setzen, da blieben sicherlich Stecklinge übrig. (Irgendwem hier habe ich glaube ich schon mal welche geschickt davon. :nachdenk: Ludmilla? Könnte sein.)
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