ach, Du hast ja soo viel geschrieben - danke Dir dafür, aber ich fürchte, ich kann da gar nicht auf alles eingehen. Gut aber, dass es Dir jetzt gesundheitlich wieder besser geht.
Ich mache mal ein kleines Update...
Gestern habe ich 4 1/2 Stunden im Schulgarten gearbeitet. Ich habe der Gartenbau-Lehrerin versprochen, sie zu unterstützen. Sie hat im Gegenzug bei der Schule nachgefragt, ob sie nicht eine Gartenhilfe (nämlich mich) bekommen kann. Momentan, während der Sommerferien, mache ich das mal gratis. Der Schulgarten umfasst 2.400 m², etwa die Hälfte davon sind Baumbestand, Gebäude und Wege, die andere Hälfte die Beete für den Gartenbau-Unterricht. Überall wuchert Unkraut. So habe ich gestern erst mal die Ränder des Hauptweges von Unkraut befreit - jede Menge Nachtkerzen - und ein kleines Eckchen am Kräuterhügel, wo Thymian wächst, ebenfalls.
Ich habe mir für diese Sommerferien den Schulgarten als mein persönliches Rückzugs-Gebiet auserkoren und hoffe, dass ich da einiges schaffe, damit der Garten zu Beginn des neuen Schuljahres besser aussieht. Momentan ist da alles mit Unkraut überwuchert, und da vieles schon blüht bzw. geblüht hat, ist natürlich auch schon die Saat für die nächste Generation im Boden. Da gibt es momentan wohl nicht viel anderes, als erst mal zu verhindern, dass noch mehr Unkrautsamen in den Boden gelangen, dann Jäten und Mulchen. Ich bin da gerade ein bisschen "auf Krawall gebürstet" - wie kann "man" (also die Schule) denn fordern, dass die Lehrerin neben dem Unterricht diesen riesigen Garten allein in Schuss hält? (Sie bekommt ja nur die Unterrichts-Zeit bezahlt.)

Ich bin gestern gar nicht dazu gekommen, mich um mein eigenes Beet im Schulgarten zu kümmern - habe nur im Vorbeilaufen gesehen, dass die Radieschen nur sehr wenig gewachsen sind. Schatten gibt es da nicht. Für nächstes Jahr werde ich um einen anderen Platz für mein Beet bitten. Alles ist mit Gras zugewachsen. Wenigstens das kann ich, weil noch ohne Samen, zum Mulchen nehmen.
Hier im Hausgarten habe ich momentan nicht viel zu tun. Das eine Beet ist komplett mit Kartoffeln bewachsen. Im anderen hat sich der Mangold bekrabbelt und wächst ordentlich - vielleicht war der einfach nur wegen des Umzuges aus den Anzucht-Gefäßen ins Beet beleidigt gewesen.
Meine beiden Zucchini-Pflanzen sind recht üppig geworden, bisher allerdings noch fast nur männliche Blüten - und ich habe erst zwei kleine Zucchini-Früchte entdeckt. Dazu mal eine Frage: Ich hatte letztes Mal (also vor zwei Jahren) gelesen und auch beherzigt, Blätter weg zu schneiden, damit die Pflanzen mehr Kraft für Blüten und Früchte haben. Ich weiß aber nicht mehr, ob das bei den Zucchini oder den Kürbissen war. Kann mir dazu jemand auf die Sprünge helfen? Mein Hokkaido wird wohl nix mehr. Eine Pflanze wurde von den Schnecken gleich am Stengel amputiert, die andere hat nur noch drei zerfledderte Blätter.

Jetzt zum Kaffeesatz. Ich habe vorgestern oder so noch mal recherchiert und erneut (bei Kraut & Rüben) den Hinweis bekommen, dass Kaffeesatz tatsächlich im gleichen Mengenverhältnis wie Torf verwandt werden kann. Ich probiere das jetzt einfach mal aus. Ich habe da eine Stelle unter den Forsythien, wo momentan gar nichts wächst. Da ist noch der reine, unverfälschte Lehmboden - nur im Frühjahr gibt es da Einiges an Zwiebel-Blumen. An die Stelle soll dann später der Salat. Wenn ich da jetzt den Kaffeesatz - im gleichen Verhältnis mit Sand gemischt - auf den Boden bringe, kann ich nix kaputt machen. Es handelt sich nur um eine Fläche von etwa 1 m². Versuch macht kluch.

Etwas irritiert bin ich von den Tomaten. Ich habe ja dieses Jahr erstmals welche selbst gezogen, und die Pflanzen sind inzwischen richtig schön groß und stark geworden (die mit dem Grasschnitt weniger als die mit der Erde-Kompost-Mischung). Sie blühen auch... und wollen damit gar nicht aufhören. Bei den gekauften Tomatenpflanzen in den letzten beiden Jahren und bei den selbst gezogenen Ampeltomaten dieses Jahr kamen bald nach der Blüte dann auch die ersten Fruchtansätze. Bei den diesjährigen habe ich den Eindruck, dass die Blüten ewig frisch und schön bleiben und keine Früchte kommen wollen. Bin wohl mal wieder zu ungeduldig.

Insgesamt habe ich auch momentan nicht so viel Zeit für den Garten, weil ich jetzt endlich mal alles andere Liegengebliebene aufarbeiten will. Nachdem ich meinen Ehrgeiz abgelegt und mehr Gelassenheit gewonnen habe, fällt es mir leichter, die Geschehnisse in meinem Garten einfach so hinzunehmen, wie sie nun mal sind. Einzig die Kartoffeln machen mich "wuschig" - so sehr ich mich über den Sommer freue... wegen der Kartoffeln wünschte ich, es wäre schon Herbst und ich könnte endlich nachgucken, ob unten am Kraut auch Knollen dran sind. Eine echte Gelassenheits-Übung!

An die liebe Carolyn:
Ja, man sollte nie aufhören anzufangen, gelle? Was Du über Deinen Urwaldgarten schreibst, trifft genauso auf mein privates Schularten-Beet zu. Es war komplett unkrautfrei... und jetzt?


In diesem Sinne: Happy gardening und liebe Grüße
Anfängerin - Mambou