Mia, Deine erste Reaktion auf meine Erzählung war (ich formuliere es mal bewusst um): "Willst Du das wirklich? Hast Du Dir das auch gut überlegt?"
Und dann kommt als Verstärkung: "Ich könnte das nicht." Als Parallele zu mir, weil ja auch ich gesundheitliche Probleme habe, wie Du derzeit offenbar auch. Da steht für mich ein deutliches: "Überlege es Dir nochmal, das ist IMO falsch, was Du machst!" (Die Beerensträucher für meine Nichte waren übrigens mit ihr abgestimmt, "einfach so" verschenke ich so etwas nicht, dafür liegen mir Pflanzen zu sehr am Herzen.)
Bedauert werden? Keinesfalls!!! Bemitleidet werden grenzt für mich an eine Beleidigung! Mitleid hat man mit armen, schwachen Geschöpfen, die weit unter einem stehen, auf die man hinab blickt. Nicht mit Gleichgestellten, auf derselben Ebene. Mitleid ist für mich eine Form von Überheblichkeit. Nicht zu verwechseln mit Mitgefühl!!!
Mag sein, dass ich unterbewusst auch gelobt werden will, denn Anerkennung/Wertschätzung für das, was ich tue, fehlt mir tatsächlich, nicht nur auf den Garten bezogen. Vor allem aber will ich mich über unser gemeinsames Thema unterhalten! Es erörtern und von allen Seiten betrachten, es untersuchen und forschen. Der Thread heißt nicht umsonst "GrünzeugEXPERIMENTE". Ich will kucken, was geht, vielleicht ein paar Tipps/Meinungen/Erfahrungen austauschen. Small Talk, wenn Du so willst, nur eben nicht so "small" und (für mein Empfinden) inhaltslos.
Das Klagende, das interpretierst Du hinein. Und mir wird grad klar, dass mir das auch "analog" manchmal passiert, bei genau den Leuten, die sich nicht vorstellen können, wie ich das alles mache. Dieses Begeisterte, das Du vermisst, das ist nicht meins, war es noch nie, wird es nie sein (auch wenn ich das bei dem diese Diskussion auslösenden Post absolut war). Ich lese in unserer Vereinszeitschrift solche Texte und frage mich schon seit Jahren, was die Autoren wohl für ein Kraut geraucht haben.

Ja, natürlich suche ich und werde hoffentlich auch nie aufhören zu suchen. Ich hinterfrage mich ständig und versuche, mich weiter zu entwickeln, da gehört Suchen dazu. Wer das Suchen aufgegeben hat, wer sich nicht mehr verändert, der ist tot.
Mia, Du hast von Deinem "bösen" Nachbarn erzählt, Du hast von Problemen mit unterschiedlichen Böden und Bausünden erzählt, früher auch von Deiner Mutter und den Steuererklärungen und den Sehproblemen und hast jetzt geschrieben, dass Du schon wieder umgezogen bist. Ist das klagen? Soll ich Dich dafür bedauern? WILLST Du dafür bedauert werden?
Für mich waren das Erzählungen, Berichte über Tatsachen, mit denen Du umgehen musst, die Dich beschäftigen. Eine Form von "inhaltsvoller" Unterhaltung, so wie ich sie definiere und gerne führe. Dich dafür zu bedauern wäre mir nie in den Sinn gekommen!!! Und es widerstrebt mir auch zutiefst! Denn es hieße für mich, für mein Verständnis, Dir die Fähigkeit abzusprechen, damit klar zu kommen! Das hieße für mich, Dich in eine (ziemlich kleine) Schublade mit dummen Leuten zu stecken, mit denen ich mich nicht weiter auseinander setze. Weil sie es nicht wert sind.