aus Samen gezogene Rose blüht nicht

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Carolyn
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aus Samen gezogene Rose blüht nicht

Beitrag von Carolyn » Mo Mai 17, 2021 13:06

Ich habe in meiner Hecke ja auch einige Experimente. Eines davon ist ein Rosenstrauch, den mir eine Bekannte zur "Auswilderung" geschenkt hat. Sie hat die Pflanze seinerzeit aus einer Hagebutte einer Edelrose gezogen.
Abgesehen davon, dass diese Rose Rehen offenbar hervorragend schmeckt wächst sie durchaus munter vor sich hin. Durch den Wildverbiss ziemlich kompakt, aber kräftig. Dieses Jahr habe ich das Wildvergrämungsmittel offenbar rechtzeitig ausgebracht, jedenfalls sind keine frischen Verbissstellen zu sehen.

Dieser Rosenstrauch steht mittlerweile schon viele Jahre in der Hecke, hat aber noch nie geblüht. Bisher hatte ich das auf den Wildverbiss geschoben, aber auch heuer zeigt sich keine einzige Knospe. Die deutlich jüngere, aber viel höher gewachsene echte Wildrose blüht schon seit vielen Jahren, die Hagebutten ernten wir inzwischen auch für Marmelade.

Kann es sein, dass aus den Samen von Edelrosen gezogene Rosensträucher nicht (oder sehr spät) blühen? Hat schon mal jemand so etwas ausprobiert oder irgendwo gelesen oder gehört?
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Re: aus Samen gezogene Rose blüht nicht

Beitrag von Hapy » Mo Mai 17, 2021 17:49

Hallo Carolyn,

Ich beobachte zur Zeit den Ansatz von Blüten bei einigen Rosen, aber nicht bei allen. Es kommt wohl darauf an, um welche Rose es sich handelt.

Kennst Du die Ursprungsrose? Blüht sie früh oder spät im Jahr?

Wenn die Rose schon länger in Deinem Garten steht, ist sie sicher nicht mehr zu jung zum Blühen.

Warte noch einige Wochen und beobachte die Rose. Vielleicht setzt sie die Blüten etwas später an.

Hapy

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Re: aus Samen gezogene Rose blüht nicht

Beitrag von Tscharlie » Mo Mai 17, 2021 18:02

Meine Mutter (wird am Pfingstmontag 96 Jahre alt) hat von ihrem Vater so um 1955 eine Pfingstrose geschenkt bekommen. Diese Pflanze gibt es heute noch und sie hat noch niemals geblüht. Sie hat auch nie Blütenknospen angesetzt, lebt aber vital vor sich hin. Und steht da wo direkte Nachbarn, andere Pfingstrosen, seit 60 Jahren immer blühen.

Es scheint sowas zu geben.

Vielleicht gibt es auch bei Pflanzen "Wesen" die sich nicht fortpflanzen "wollen".
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Re: aus Samen gezogene Rose blüht nicht

Beitrag von Carolyn » Mo Mai 17, 2021 18:32

Nein, die Ursprungsrose kenne ich nicht. Auch die Bekannte konnte sich daran nicht mehr erinnern, als sie sie mir geschenkt hat. Ist ein klassicher Fall von "ich steck mal einen eingesammelten Samen in die Erde und sehe, (ob) was passiert". Wenn sich bei dieser Bekannten irgendein Pflänzchen in ihren zahlreichen Töpfen (Balkongarten, wobei der Balkon das Dach einer Werkstatt ist) von selbst aussamt, dann zieht sie es groß. Sie ist noch ein bisschen pflanzenverrückter als ich (aber eher auf Exotischeres/Edleres spezialisiert). :wink:

An meinen "normalen" Rosen kann ich die Knospen schon deutlich erkennen, auch bei der Wildrose am anderen Ende der Hecke. Aber die Bauernrose ist auch eine, die relativ spät blüht (und spät austreibt), bei ihr habe ich noch nicht nachgesehen, wie weit sie ist. Ist nur seltsam, weil sie ansonsten voll belaubt ist, also diesbezüglich nicht spät dran. Ich werde es im Auge behalten!


Meine Pfingstrosen werden dieses Jahr wohl tatsächlich zu Pfingsten blühen. :lol: Normalerweise sind sie da schon verblüht, sie blühen deutlich früher als moderne Sorten. Auch der Wurzelausläufer, den ich an eben jene Bekannte mal verschenkt habe, blüht im Topf vor sich hin. Aber Wurzelausläufer ist nicht aus Samen gezogen. Wer weiß, welchen Zufall die Genetik/Vererbung da produziert hat, dass sie nicht blüh-/fortpflanzungsfähig/-"willig" ist. Schau'n mer mal.
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Re: aus Samen gezogene Rose blüht nicht

Beitrag von Mia » Mo Mai 17, 2021 20:05

Bei der Pfingstrose kann Dir geholfen werden, Tscharlie.
Bei der Pfingstrose liegt es schlichtweg daran, dass sie zu tief gepflanzt ist.
Das ist ein 'bekanntes' Phänomen. Google mal danach!
Die Knollen sollten nicht tiefer als vielleicht 4 Zentimeter unter der Erde liegen.
Andernfalls lebt die Pflanze über Jahrzehnte, ohne auch nur eine einzige Blühte zu zeigen.

Ich würde die gar nicht mal umpflanzen, sondern oben die Erde ( etwas weiträumig, damit von den Seiten nix nachrutscht) vorsichtig abheben, bis man die Knollen sieht. Dann drei, vier Zentimeter neue Erde drauf, bissi Dünger, dann blüht die nächstes Jahr auch.

*******
Zu Deiner Rose weiß ich nicht viel, Carolyn, ich kann nur vermuten.
Bei Dir muss ich mich sowieso noch mal dick und fett entschuldigen. Irgendwann bin ich hier wohl mal ziemlich durchgeknallt. Jetzt tut es mir leid.

Zurück zur Rose:
Ich vermute, dass sie in der Hecke zu eng und vor allem zu schattig steht.
Edelrosen lieben ja einen freien, und vor allem sonnigen Stand.
Möglicherweise hat der Same aus der Hagebutte genau diese Voraussetzungen mitgebracht.
Ist also keine 'Wildrose', die auch irgendwo an einer beliebigen Ecke gedeiht, sondern ihre vererbten Gene verlangen nach Sonne!
Pflanz mal ein paar ADR-Edelrosen in den Schatten - da blüht auch ( auf Jahre) nix.
Die überleben, treiben Blätter - aber blühen nicht.

Also ich würde: erstmal rumherum freischneiden, damit sie mehr Licht bekommt, düngen,
und falls sie im nächsten Mai/Juni immer noch keine Knospen zeigt: an einen sonnigeren Standort verpflanzen.
Eventuell jetzt schon im nächsten Herbst, falls sich bei der Rose in diesem Sommer gar nichts tut.

So tief sind die festen Rosenwurzeln ja nicht. Man kann die relativ gut umpflanzen.

Mia
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Re: aus Samen gezogene Rose blüht nicht

Beitrag von Carolyn » Mo Mai 17, 2021 23:46

Diese Rose hat wie auch alle anderen Sträucher einen Abstand von zwei Metern zu den Nachbarn. Die Reihe geht ziemlich genau von Süd nach Nord hangabwärts, der Norden liegt tiefer. Südlich von ihr steht eine Haselnuss, die inzwischen relativ groß ist, das ist richtig. Aber auch wenn von Süden etwas Schatten da ist, von Ost und West ist alles absolut frei. An dieser Position steht auch kein Obstbaum nah genug, um Schatten zu werfen, die großen Bäume stehen am Nordende der Hecke, die Rose ist Nr. 9 (von 36) von Süden her. Wenn das Wetter wieder besser ist und ich dazu komme mache ich ein Foto.

Von wegen "Pflanzen, die sich nicht vermehren "wollen":
Ein uns allen bekanntes Beispiel dafür gibt es ja: Die Cavendish-Banane. Stammt mWn aus einer Zufallszüchtung, entwickelt keine Samen, lässt sich nur vegetativ vermehren. Ohne diese Zufallszüchtung hätten unsere Supermarktbananen womöglich harte Kerne! :lol:
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Re: aus Samen gezogene Rose blüht nicht

Beitrag von Tscharlie » Di Mai 18, 2021 07:19

Versucht mal eine Knoblauch aus dessen Samen zu ziehen.
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Re: aus Samen gezogene Rose blüht nicht

Beitrag von Carolyn » Di Mai 18, 2021 11:30

Tscharlie hat geschrieben:
Di Mai 18, 2021 07:19
Versucht mal eine Knoblauch aus dessen Samen zu ziehen.
Funktioniert einwandfrei (leider). Ich hatte vor vielen Jahren im Garten Knoblauchzehen gesteckt, als Schutz für die Erdbeeren. Seither samt er sich immer wieder selber aus, wenn ich zu lange nicht dazu komme, ihn auszubuddeln und daher die Köpfe dann umfallen bzw. bei der Ernte auseinander platzen. Allerdings braucht aus Samen gezogener Knoblauch zwei Jahre und nicht nur eines, bis er eine Knolle bildet.
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Re: aus Samen gezogene Rose blüht nicht

Beitrag von Tscharlie » Di Mai 18, 2021 14:00

Aus Wikipedia:
Knoblauch kommt heute nur noch als Kulturpflanze vor und hat dabei in der menschlichen Obhut die Fähigkeit zur sexuellen Fortpflanzung verloren. Die Kultivierung erfolgt stattdessen, wie oben beschrieben, asexuell über das Stecken von Zehen. Dies schränkt jedoch die genetische Variabilität und Zuchtmöglichkeiten stark ein. Lange ging man davon aus, dass Knoblauch nicht mehr zur Samenbildung in der Lage ist. Hobbygärtner haben jedoch zeigen können, dass es mit aufwändiger Pflege bei bestimmten Linien durchaus möglich ist, Samen zu gewinnen und die Fähigkeit zur sexuellen Fortpflanzung sich im Laufe der Folgegenerationen wiederherstellen lässt. Zur Arterhaltung des Knoblauchs rufen Biodiversitätsschützer Hobbygärtner inzwischen dazu auf, ebenfalls Knoblauchsaat zu gewinnen.[22]

[22]Garlic Analecta: Growing Garlic From True Seed. In: garlicseed.blogspot.com. 26. Februar 2004, abgerufen am 11. Mai 2021.
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Re: aus Samen gezogene Rose blüht nicht

Beitrag von Mia » Di Mai 18, 2021 16:16

Carolyn hat geschrieben:Diese Rose hat wie auch alle anderen Sträucher einen Abstand von zwei Metern zu den Nachbarn. Die Reihe geht ziemlich genau von Süd nach Nord hangabwärts, der Norden liegt tiefer. Südlich von ihr steht eine Haselnuss, die inzwischen relativ groß ist, das ist richtig. Aber auch wenn von Süden etwas Schatten da ist, von Ost und West ist alles absolut frei. An dieser Position steht auch kein Obstbaum nah genug, um Schatten zu werfen,
Also, wenn die Rose genügend Luft und Sonne hat, auch genügend Nahrung, durch Dünger, sie ggf. nun einen Erziehungsschnitt bekommt, der die schwachen Blatttriebe entfernt, wie bei Edelrosen üblich, und sie trotzdem nicht blüht--- dann weiß ich auch nicht. :sad:

*****
Na, Tscharlie,
mit den Knobläuchern ist es es echt eine Frage der Sorte oder der 'Linie', wie Du schon schriebst, ob sie sich durch Samen vermehren lassen oder nicht. Manche bilden oben auch Brutknöllchen, direkt in der Blüte ( ich vermute, sowas hat Carolyn);
eigentliche 'Samen' sind das nicht, obwohl sie sich aus Samen bereits innerhalb der Blüte entwickeln. Und sie vermehren sich durch sie wie der Teufel. 'Bulbillen' nennt man diese Dinger.

Ich fand vor drei Jahren einen ganzen Hang solcher Knobläucher ( dicht an dicht) direkt neben der Straße in die Stadt. Ich habe mir dann ein paar kleine ( größere gab es nicht) Knollen rausgezogen, mitsamt den oben 'platzenden' Blüten, und habe die jetzt im Garten.

Dicke weiße Knollen in der Erde bilden die ( auch nach drei Jahren) allerdings nicht. Scheint irgendeine Wildform zu sein.
Statt der guten Knollen unten, haben sie oben eben die winzigen Bulbillen, in ihren runden, schnittlauchartigen Blüten.
Na gut, die kleinen Dinger kann man auch essen. :wink:

So was wie 'russischer Elefantenknoblauch', oder andere Sorten, die mit richtig dicken, weißen Zehen aufwarten, bilden keine Bulbillen mehr aus. Deren Samen scheinen wirklich steril zu sein.

Ich vermute mal, dass es auch 'Mischsorten' gibt, die unten schon noch halbwegs große Knollen ausbilden, und oben auch ein paar Samen.
Solche hatte ich noch nicht. Ich hatte bis jetzt nur entweder halbwegs große Knobläucher, die man nur durch Stecken vermehren konnte, oder aber jetzt diese wilde Variante.

Mia
Zuletzt geändert von Mia am Di Mai 18, 2021 22:19, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: aus Samen gezogene Rose blüht nicht

Beitrag von Tscharlie » Di Mai 18, 2021 19:13

Ich habe gerade mal überlegt.

Müssen Pflanzem eigentlich blühen um uns zu gefallen?

Oder kann so eine Rose nicht einfach "ihr eigenes Leben leben"?
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Re: aus Samen gezogene Rose blüht nicht

Beitrag von Carolyn » Di Mai 18, 2021 23:44

Die Rose bekommt keinen extra Dünger, genauso wenig wie der Rest der Hecke. Nur der Grasschnitt bleibt halt liegen.
Grasschnitt ergibt vorwiegend Stickstoff, oder? Vielleicht Kalimangel? Sollte ich die im nächsten Frühjahr auch mit einer Handvoll Asche beglücken?

Die möglicherweise schwachen Triebe haben die letzten Jahre alle die Rehe vertilgt. :lol: Die Rose ist (fast so) dicht wie eine Buchsbaumkugel.
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