Fruchtfolge strikt einhalten? + Kompostfragen.

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Sis
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Fruchtfolge strikt einhalten? + Kompostfragen.

Beitrag von Sis » Do Jan 02, 2014 11:36

Bekanntlich bin ich als Gärtnerin noch sehr am Anfang. Ich geh die kommende Saison grad in mein 4. Gartenjahr. Nun legen wir vier Beete (also 4x je 2x1m) an. Da kommt noch Schneckenzaun rundum, was hier zwischen Wald und Wiese wirklich notwendig ist und dazwischen Plattenwege (Vlies, Sand, Steinplatten). Ist zwar in Alu fies teuer, aber hält dann dafür ewig.

Dabei geh ich wieder durch meine Gartenbücher und denke, dass ich jetzt wirklich das mit der Fruchtfolge berücksichtige sollte. Ideal wäre doch bei vier Beeten, wenn man sein Gemüse jedes Jahr einfach um ein Beet verschiebt. Dann kann man wieder von Vorn anfangen. Ich hab mir dazu bei Gemüse, das für uns in Frage kommt die Nährstoffansprüche zusammen gesucht. Leider hat die Natur das anders eingerichtet als ich es gerne hätte. Da sind 24 Starkzehrer, 28 Mittelzehrer, aber nur 8 Schwachzehrer.

Fruchtfolge Frage
Ist es ok, wenn man die Fruchtfolge nicht ganz so streng angeht sondern nur ungefähr? Ich dachte daran, jedes Beet spätestens alle vier Jahre nur noch mit maximal Schwachzehrern (kurzer Kulturzeit) und/oder Gründungung zu bepflanzen und dann ein paar Monate brach liegen zu lassen. Und bevor es dann wieder los geht, mehr Kompost einzuarbeiten als ich sonst als Dünger über die Beete verteile.

Für den Anfang kaufen wir Komposterde. Mit unserem Kompost hier kommen wir noch nicht weit. Das ist nur ein kleines Ding, das noch von den Vorgängern hier rumsteht. Bis spätestens zum Herbst wollen wir aber einen ordentlichen Kompost aufbauen. So mit drei Phasen in drei Behältern. Damit haben wir dann jedes Jahr einen ganzen Haufen frischen Kompost parat.

Dabei kommt mir grad noch eine Frage. Wir wollen die Kompostbehälter aus Holz am schattigen Waldrand bauen. Im Sommer und Herbst verschwindet der direkt hinter dem grossen Hartriegel und unter den überhängenden Haselnüssen und Holundern. Er stünde nur in der blattlosen Vegetationszeit frei.

Kompostfrage 1
Sollen wir drei oder vier Kompostbehälter machen? Hat jemand Erfahrungen? Abfälle gäbe es nur von einem Zweipersonenhaushalt und natürlich dem Garten selbst. Aber wir sind Veganer und essen daher wesentlich mehr Gemüse und Obst als andere Leute :-)

Kompostfrage 2
Schichten wir den Kompost einmal oder zweimal pro Jahr um? Herbst oder Frühling? Was ist besser?

Lieben Dank fürs Lesen und auch für allfällige Antworten :tanz:

...

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Re: Fruchtfolge strikt einhalten? + Kompostfragen.

Beitrag von Brösel » Do Jan 02, 2014 15:40

So nun zum zweitenmal, die Maus mag mich nicht... :mad:

Also, beim Kompost kommt es darauf an, wievial Grünschnitt Du noch dazugibst. Ich hatte einen großen Kompost (im Halbschatten) und der war immer relativ gut gefüllt. Allerdings habe ich den meisten Grasschnitt als Gründüngung verwendet. Dieser ist also nicht dort gelandet. Wenn ihr viel organische Abfälle habt, sind zwei bis drei besser. Wie gesagt, pauschal läßt es sich nicht sagen.

Ich war faul und habe meinen Kompost erst immer im Frühling geleert bzw. umgedreht. Das was noch nicht ganz zersetzt war haben meine Kürbisse bekommen, denen hat das gefallen...

Fruchtfolge: Ich würde auf jeden Fall immer die Arten wechseln, also niemals zweimal hintereinander Tomaten oder Gurken etc. auf demselben Stück Erde anbauen. Schädlinge, Viren, Bakterien und Pilze haben sonst ein gefundenen Fressen (im wahrsten Sinn des Wortes).

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Re: Fruchtfolge strikt einhalten? + Kompostfragen.

Beitrag von Sis » Do Jan 02, 2014 16:56

Danke Brösel. Möge die Maus dir in Zukunft wohl gesinnt sein :mrgreen:

Wir haben keinen Grünschnitt. Weil wir ausserhalb der Gemüsebeete eine Wildwiese im Garten haben und die nur einmal im Jahr mähen. Das Gemähte lassen wir auch gleich liegen, weil es super Nahrung für die nächste Wiesengeneration ist.

Wie lange dauert es denn bis ein Kompost aus Küchen- und Gartenabfällen reif ist?

Die Arten wechseln wir auf jeden Fall. Bei Tomaten hab ich allerdings gelesen, dass man die immer am gleichen Ort ziehen kann. Ist das nicht korrekt?

LG
Sis :)

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Re: Fruchtfolge strikt einhalten? + Kompostfragen.

Beitrag von Carolyn » Fr Jan 03, 2014 11:26

Sis hat geschrieben:Bei Tomaten hab ich allerdings gelesen, dass man die immer am gleichen Ort ziehen kann. Ist das nicht korrekt?
Doch. Tomaten sind eine Ausnahme, sie "stehen gerne im eigenen Mist". Braunfäule kann aber ggf. zum Problem werden. Von Braunfäule betroffene Tomatenstauden und Früchte solltest Du aber sowieso nicht kompostieren sondern entsorgen, da Pilze bzw. ihre Sporen das Kompostieren problemlos überleben und Du sie damit dann über den ganzen Garten verteilst.

Zum Kompostieren allgemein hat Mia schon laaaange Texte geschrieben. Die Suchfunktion sollte sie finden.
Die Kunst ist, einmal mehr aufzustehen, als man umgeworfen wird. (Winston Churchill)

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Re: Fruchtfolge strikt einhalten? + Kompostfragen.

Beitrag von Brösel » Fr Jan 03, 2014 16:12

Ich hab meine Tomaten immer in Kübel gezogen (da sie im Beet Braunfäule bekommen haben). Ich hab aber immer den halben Kübel Erde ausgewechselt und frisches Gras + oberste Schicht Kompost hineingegeben.
Wie Carolyn schon geschrieben hat, können bei jährlich selben Standort übertragbare Krankheiten zum Problem werden. Bei Braunfäule (Tomaten) sollte diese Stelle Minimum drei Jahre gemieden werden, ansonsten herrscht grosse Ansteckungsgefahr.

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Re: Fruchtfolge strikt einhalten? + Kompostfragen.

Beitrag von Mia » Sa Jan 04, 2014 01:37

Huhu Sis, :smile:

ich muss jetzt auch ein bissi mitschreiben, wenn ich schon bei Deinen Rosen nicht dazu gekommen bin. Ich finde die Sorte aber gut, die Du gewählt hast, sie wird auch bei wenig Sonne auf der Nordseite gedeihen. Der Lavendel wird sich aber etwas schwer tun. Denn dort wo die Koniferen gut ausgelichtet sind, ist es jetzt zwar heller, aber noch nicht sonnig. Ausserdem ist der Boden dort wegen ehemaligem Schatten und früherem Nadelfall vermutlich leicht sauer. Versuch's mit Lavendel, aber wunder Dich nicht, wenn er auf Dauer nicht gut kommt. Es ist nicht wirklich sein Standort.*leise schleiche ich mich weg... :wink: *

Nun zu Deinen neuen Fragen, ich fange mit der Fruchtfolge an:
Sis hat geschrieben:Leider hat die Natur das anders eingerichtet als ich es gerne hätte. Da sind 24 Starkzehrer, 28 Mittelzehrer, aber nur 8 Schwachzehrer.
Das ist nicht nur Dein, das inzwischen ein allgemeines Problem. Je nachdem wie Du Pflanzen gedanklich zuordnest, überwiegen heutzutage eigentlich die Starkzehrer. Die Leute früher, die die Fruchtfolge erfanden, haben anders gegessen als heute. Neu hinzugekommen sind Tomaten, Zucchini und Paprika - alles Starkzehrer!- die gab es bei der Erfindung der Fruchtfolge in Deutschland noch nicht.
Als Teillösung aus diesem Dilemma entstand die Idee der Mischkultur. Ich denke, das ist das Thema mit dem Du Dich jetzt befassen solltest, und darauf wird es hinauslaufen. Wobei schon noch der Ursprungscharakter der Beete: im ersten Jahr für Starkzehrer sehr gut gedüngt, im zweiten Jahr bekommen Mittelzehrer nur noch etwas Kompost, und im dritten Schwachzehrer nur noch ganz wenig, pi mal Daumen erhalten bleiben kann, mit Ausnahme des Tomatenbeetes.

Ich habe im Augenblick im neuen Garten noch gar keine aufgeteilten Gemüsebeete, davor hatte ich 16 Jahre lang einen Schattengarten fast ohne Gemüse, nun muss ich gedanklich wühlen, wie ich das in den Jahren NOCH früher gemacht habe.
Ich hatte das jedenfalls auch, die Sache mit der Fruchtfolge, bin aber ziemlich schnell drauf gekommen, dass die Einteilung - für meinen Geschmack - nicht funktionierte. Ich habe dann noch ein fünftes Beet dazu genommen, aber, es geht auch irgendwie mit vieren.
Ich klaube jetzt alle meine Gedanken zusammen und okay, fangen wir an:

Der sonnigste und regenärmste Beetteil gehört den Tomaten. Dieser sehr gut gedüngte Beetteil ist über Jahre fest für sie vorbestimmt. Sie wechseln über lange Jahre nicht!* Es gibt aber jede Menge Zeug, was man zu Tomaten pflanzen kann! Petersilienwurzeln, Mangold, mit etwas Abstand Zucchini, Pflücksalate dazwischen, Kräuter an den Rand. In der anderen Hälfte dieses Beetes können Gurken - unter gleichen Bodenbedingungen- wachsen, Borretsch dazu, kleine Reihen von Raddiccio. Immer wieder Radieschen.
Bei Tomaten kommst Du mit Kompost überhaupt nicht hin. Sie brauchen dazu organischen Dünger wie Mist (im Vorherbst ausgebracht), im Frühjahr verjauchte Pferdeäpfel, Hornspäne, stickstoffreiche Brennesseljauche und ab Mitte der Vegetationszeit Kali. Das kann aus Beinwelljauche kommen oder aus verjauchten alten Tomatenblättern vom Vorjahr.

Nun ein zweites großes Starkzehrerbeet für Kartoffeln, Kohlarten, Broccoli: Dünger wie oben, Kompost allein reicht bei Kohl NICHT!!!! - Auch hier gedeiht in Vor- und Nach- und Mischkultur alles mögliche. Guck nach Mischkulturtabellen, guck nach Vor- und Nachkultur!

Nun ein Mittelzehrerbeet, Kompost im ersten Jahr reicht: Kohlrabi, Erbsen, Spinat, rote Beete, keine Ahnung, was Du da alles pflanzt. Schwachzehrer mit kurzer Kulturzeit dazwischen oder an den Rand.

Das vierte Beet nimm für Möhren, Erdbeeren und Zwiebeln. Der Boden soll locker und kalibetont sein. Stickstoff oder Mist hat hier nichts zu suchen! Das wäre also eine Art Schwachzehrerbeet.

Nun kannst Du zwischen diesen drei Beeten in der Fruchtfolge wechseln. Die Bodenqualität steuerst Du durch Düngung. Willst Du was besonders aufpeppen, saest Du im Herbst Gründung. Hast du im Laufe des Vegetationsjahres leere Stellen, säe einfach Spinat als Bodendecker ein, iss die Blätter oder nimm sie als Mulch und lass die Wurzeln stehen, sie wirken gesundend.

Lies Dich ein in Mischkultur! :blume4: :blume4: :blume4:

Erklärung * = Sternchen zu Tomaten:
Tomaten bleiben am Ort, weil sie ihre eigenen Ausdünstungen lieben und deshalb deutlich besser gedeihen. Braunfäulekranke Pflanzen sollte man im Herbst vernichten und sie nicht kompostieren.
Kübelwachstum oder Platzwechsel ändert bei Braunfäule nichts.
Auch Kübeltomaten bekommen letztlich im feuchten Herbst Braunfäule, selbst wenn man die Erde jedes Frühjahr frisch austauscht. Dann kann man sie auch gleich am Platz lassen, wie es ihnen entspricht.

*****
Kompost: Fang erstmal klein an!
EIN Kompostplatz reicht zunächst! Egal ob das jetzt ein Holzding ist oder ein Thermokomposter, EIN Ding reicht! Es kommt vor allem auf den Standort an, und darauf, dass Du sauber schichtest, um den Kompost in Gang zu bringen und in Gang zu halten.
Bei dem alten Ding, was ihr da habt, gibt es mit Sicherheit schon einen kleinen Bodensatz an aufbereitenden Bakterien, damit kannst Du starten.

Also, nimm erstmal das alte Ding und guck es Dir jetzt genau an: Ist es aus Holz mit großen Lücken? Steht es schattig? - Dann wird der Kompost darin nicht gut warm werden und schlecht gedeihen. Der beste Standort für einen Holz/Lattenkomposter ist halbschattig und recht warm, nie vollschattig, kalt und zugig. Okay, wenn der alte Komposter schlecht steht, dann pack ihn um an einen besseren Platz! Nimm dabei ganz, ganz viel von der unteren Erde mit! Die gib unten rein, ein paar zerbrochene Zweige, um Sauerstoff zu gewährleisten, aber nicht zu viel, Dein neues Kompostmaterial muss mit der alten Erde in Berührung kommen.

Sofern das wirklich ein alter Lattenkomposter ist, nimm Holzleisten und verschraube ihn dichter. Bau aus Holz einen Deckel. So. Jetzt ist schon mal für Wärme gesorgt. Ist es ein alter Thermokomposter, braucht auch der einen guten, halbwegs warmen Standort, das Luftproblem ist hier aber oft umgekehrt, oft kommt in die alten, runden Plastiktonnen zu wenig Sauerstoff rein.
Nimm gelassen einen Bohrer und mach ihm ein paar Löcher in die Außenhaut!

Nun fängst Du an zu schichten: Auf feuchte Küchenabfälle folgt immer eine Schicht trockenes Zeug. Dazu halte, gesondert gesammelt, altes Blattzeug bereit. Irgendeine Tonne, die regengeschützt steht, irgendeinen Plastesack, der das Gleiche erfüllt, wirst Du sicherlich haben. Auf trocken folgt wieder nass. So geht das bis oben hin. Du solltest immer gucken, wenn Du etwas reintust, dass Du durch schichten einen mittleren Feuchtigkeitsgrad wahrst.
Jetzt warum? - Eigentlich klar, oder? Zu nasses Zeug kann von den Bakterien und Bodenbewohnern nicht aufgespalten werden, es wird faulen und in Deinem fertigen Kompost schwarze, schlecht riechende, schlierige Packungen bilden. Zu trockenes Zeug kann ebensowenig aufgespalten werden, es trocknet da einfach vor sich hin und keine Bakterie setzt es um. Wenn Du es rausholst, ist es ein Irgendwie-Pulver, aber keine neue, wohlriechende Erde.

Sofern Dein Komposter gut steht und Du richtig schichtest, ist Dein erster Rohkompost im Sommer nach drei Monaten soweit reif, dass Du die untersten Schichten als Dünger auf Beeten ausbringen kannst. Nicht an die Pflanzenwurzeln bringen, dazu ist er noch zu scharf! Ist aber das Jahr darüber gegangen und der neue Frühling kommt, ist das untere Drittel Deines Komposters mit gutem Reifkompost gefüllt, darüber folgt etwas schärferer, halbreifer Kompost, den Du aber auch schon oben auf Beete tun kannst. Umschichten oder den Kompost umsetzen musst Du bei dieser Methode gar nicht. Du achtest nur darauf, heftiges Gestrünke* halbwegs gut kleinzumachen und darauf, dass es innendrin eben nie zu nass oder zu trocken wird.
Erklärung * zu Gestrünke: Nicht kleingeschnittene Brombeerranken oder Äste ergeben im Kompost zuviel Luft, erzeugen also zu viel Trockenheit. Nicht kleingeschnittene Kohlköpfe erzeugen dagegen zu viel Feuchtigkeit und Fäulnis.
Hingegen kannst Du grünes Unkraut, wie es im Sommer oft anfällt, bedenkenlos unzerkleinert in die Tonne kloppen. Zwischen den Stängeln ist noch soviel Luft, dass alles nasse Grünzeug wunderbar vergeht.

Noch etwas sehr Wichtiges: KEINE dichten Schichten aus frischem Rasenschnitt in den Komposter einbringen! Wenn Du da auch nur 30 cm frischen Rasenschnitt reintust, geschieht etwas Phänomenales: Das Zeug erhitzt sich auf über 100 Grad, es dampft - wie harmlos - ein bisschen vor sich hin, aber hinterher hast Du innerhalb des Rasenschnittes nur noch Schichten grauer Asche! Alle Bakterien, die gerade unterwegs waren, auch alle anderen Lebewesen mussten im sich nähernden Fegefeuer zu Grunde gehen, sofern sie nicht rechtzeitig entkommen konnten.
Also: Nur 10 cm frischen Rasenschnitt in den Komposter! Allen anderen Rasenschnitt draussen etwas ausgebreitet abtrocknen lassen, und dann nach und nach hinein!
Vielleicht jetzt als "Trockenschicht" zu nassem Gemüse aus der Küche? - Weil die alten Vorjahrsblätter aufgebraucht sind?

Ich meine: Klar kannst Du dir da jetzt drei Komposter hinstellen, die alle auf diese Weise produzieren... aber nötig ist es wirklich nicht. :wink: Weil das Umsetzen bei einem sehr gut geschützten und gut gepflegten Kompost entfällt. Du kannst unten jederzeit immer etwas herausholen und Du hast immer etwas, was Du aufbringen kannst.
Ein guter, eingefahrener Thermokomposter ist schneller, auch handhabbarer, weil man halt immer "unten" rausholt. Aber wenn Du einen Lattenkomposter durch weitere Holzleisten plus Deckel dichter machst, wird der auch sehr schnell. Gut ist, wenn Du Dir unten einen Zugang baust, eine Bohle, die Du einfach wegnimmst, um an den ersten, unteren Kompost zu kommen.

Lieben Gruß,
Mia :blume4: :blume4: :blume4:
Ich möchte so ein guter Mensch werden, wie meine Hunde von mir glauben, dass ich es bin.

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Re: Fruchtfolge strikt einhalten? + Kompostfragen.

Beitrag von Sis » Sa Jan 04, 2014 10:56

Danke Carolyn und Brösel :-)

Mia, du bist der Hammer. Vielen Dank, dass du mir so viel geschrieben hast. Deine Erfahrungen sind besser als jedes Buch :-)

Der alte Kompost ist nur ein rundes Gittergeflecht am Waldrand. Ich schätze, da hat ca. 1m3 Platz drin, vielleicht ein wenig mehr. Die Erde die wir schon rausgeholt haben, um die Töpfe zu füllen, war wunderbar duftige frische Komposterde. Daher dachte ich, dass wir den neuen Kompost auch dort hinten machen. Und drei wollte ich machen, weil das bequemer ist mit dem nur zweimal jährlich umschichten. Mein Mann wollte dazu etwas aus Holzbrettern bauen. Es ist dort im Sommer zwar Schatten wegen der Bäume vom Waldrand. Aber auch dort geht die Temperatur an warmen und heissen Tagen auf 23 bis 28 Grad. Das sollte doch reichen? Oder braucht der Kompost direkte Sonneneinstrahlung?

Auf der anderen Seite des Grundstücks in Westrichtung, ebenfalls am Waldrand ist es interessanterweise einiges kühler. Und das obwohl es derselbe Hügel ist. Der Waldrand steigt hier nämlich steil an. Haus und Garten sind so ausgerichtet, dass die Ecken exakt in die Richtungen zeigen. Der Kompost steht im Süden. In der kühlen Ecke im Westen wollen wir einen Sitzplatz für die Hitzewelletage einrichten. Wenn sonst überall bis 35 Grad herrschen, ist es dort trotzdem nur ca. 22. Ich hab mich auch schon gefragt, ob das was mit den Bäumen zu tun haben könnte. Beim Kompost stehen Haseln und Hartriegel. In der kühlen Ecke stehen Holunder, Eschen und Feldahorn.

Die Tomaten hatten wir bis jetzt in Töpfen. Aber eine wirklich gute Ausbeute gab es bisher nicht. Die Tomaten waren jeweils eher klein. Darum werd ich sie dieses Jahr in ein Beet stellen und versuche eine neue Sorte. Eine alte Spezia Rara. Spezia Rara feiert in der Schweiz grad grosses Revival und man kann sich Biosamen oder Pflanzgut recht einfach besorgen. Daher hab ich fast nur alte Bio-Sorten im Garten.

Zwar hat der Förster im Frühling 2013 die grössten Bäume rausgeholt und unser Garten hat jetzt etwas länger direkte Sonne. Aber auch wenn der Wald wieder aufgeholt hat und voll dicht ist, steht unser Garten nicht permanent im Schatten. Im schlimmsten Fall hat er von ca. 12 bis 16 Uhr direkte Sonne und danach nur noch Halbschatten oder Schatten. Ich hoffe doch, das sollte reichen, um weiterhin Gemüse zu ziehen. Immerhin hatten wir auch zur Vollwaldzeit schon erfolgreich regelmässig Salbei, Rosmarin und Stevia im Garten. Nebst anderen Kräutern wie Schnittlauch, Petersilie, Majoran, Liebstöckel und Minze. Letzte wuchert hier regelrecht. Fühlt sich halt im Auwald daheim. Ich werde sie aus der Kräuterspirale rausholen und an die Südostwand setzen, die noch von den Vorgängern mit Trauben bestückt wurde. Auch die Trauben gedeihen dort gut. Obwohl dort jetzt ein Zaun zu den einzigen Nachbarn steht, haben sie am Morgen ein paar Stunden direkte Sonne. Ich habe gelesen, dass Minze von Trauben den Mehltau abhalten soll. Und ich habe die kleine Hoffnung, dass die Minze evtl. die am Waldrand allgegenwürtigen Brombeeren vertreiben kann. Das Brombeeren ausreissen endet hier niemals. Wobei das sicher auch mit den Hunderten von Vögeln aus über vierzig Arten zu tun hat, die in unserem Garten unterwegs sind. (Eichen, Eschen, Wildkirschen und Feldahorn müssen wir auch jedes Jahr jeweils 20-30 rausholen. Ist halt so am Waldrand *g)

Das mit den Beeten hatte ich mir ungefähr so vorgestellt, wie du es sagtest :-) Ich werd dann aber versuchen, die Tomaten auf dem Platz zu belassen und gebe ihnen daher gleich den sonnigsten Platz direkt neben der Kräuterspirale.


Lavendel werde ich nicht nur im Vorgarten anpflanzen sondern auch im hinteren Garten in alten Töpfen, die ich sonst nicht mehr brauche. Wenn er vorne dann gar nicht kommt, dann kann ich gleich alles voll mit Rosen machen oder noch andere Blumen finden, die ich dann evtl. auch mal für die Vase schneiden kann. Vorrang haben allerdings heimische Sorten. Voraussgesetzt sowas gibts überhaupt für die Stelle.

So jetzt muss ich los.
Vielen dank für die vielen und ausführlichen Antworten
Sis
:grin:

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Re: Fruchtfolge strikt einhalten? + Kompostfragen.

Beitrag von Brösel » Sa Jan 04, 2014 14:47

Hallo Sis,

meine Tomaten in den Kübeln sind ziemlich gewachsen. Die Stauden waren mannshoch und die Tomaten auch nicht gerade klein... :grin: Teilweise konnte ich bis Anfang November hinein ernten.

Warum pflanzt du eigentlich keinen Bärlauch? In so einem schönen Waldgarten müsste der doch gedeien wie nichts? Der braucht auch keine Pflege, einfach in den Rasen und gut is es. Nur nicht drübermähen :pfeif:

@Mia: danke, für so viel Kompostwissen, da war mir auch einiges neu!

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Re: Fruchtfolge strikt einhalten? + Kompostfragen.

Beitrag von Sis » Sa Jan 04, 2014 20:51

Brösel hat geschrieben:Warum pflanzt du eigentlich keinen Bärlauch? In so einem schönen Waldgarten müsste der doch gedeien wie nichts?
Den brauch ich nicht zu pflanzen. Der wächst und wuchert hier von alleine wie wild. Im Frühling macht er sich immer der Hecke entlang breit. Ich bin am lernen, was hier alles wild wächst, was man in der Küche oder zu Heilzwecken brauchen kann. Das ist eine Aufgabe für viele Jahre. Aktuell lerne ich gerade unsere Pflegeprodukte selbst herzustellen. Das ist eigentlich ganz einfach. Jedenfalls Dinge wie Zahnpasta, Deo oder Haarspülung. Die Cremen sind dann der nächste Level :-)

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Re: Fruchtfolge strikt einhalten? + Kompostfragen.

Beitrag von Mia » So Jan 05, 2014 00:02

Hallo Sis, :smile:

so, wie Du es beschreibst, steht der Kompost doch gut? Die Wärmegrade klingen gut und direkte Sonneneinstrahlung - im Sommer - sollte er nicht haben.
So ein Metallgitterding ist allerdings nicht gut, da kommt zu viel (auch zu kühle) Luft rein. Das Ergebnis ist, dass der Kompost zwar innen kompostiert, an den - trockenen - Außenseiten aber nicht. Da hast Du nach einem Jahr noch die Rasenstücke, die Herbstblätter und die Kohlstrünke die Du reintatest gänzlich unverändert liegen, nichts davon ist kompostiert. Ein solcher Kompost muss tatsächlich mehrmals umgeschichtet werden.

Besser kann Dein Mann etwas bauen. Sägerauhe Lärchenbretter eigenen sich als Material, sie sind widerstandsfähig gegen Nässe und faulen auch unbehandelt nicht so schnell weg. Er soll darauf achten, dass er zwischen den einzelnen Brettern gar nicht soviel Luft lässt, wenn da jeweils ein Spalt von einem halben Millimeter bleibt, reicht das. Und ein Deckel muss drauf, damit es nicht willkürlich reinregnet oder die komposteigene Wärme nicht nach oben verloren geht. Und unten eine relativ hohe Bohle zum Wegnehmen, damit Du den fertigen Kompost von unten ernten kannst, von dort, wo er nämlich liegt.
Alternativ könnt Ihr Euch einen modernen Thermokomposter anschaffen. Ich habe bei den neueren Modellen gesehen, dass sie verstärkt an den oberen Schrägseiten Luftlöcher haben. Die Dinger, die vor 25 Jahren verkauft wurden, hatten das noch nicht.
Mit diesen neueren Geräten kann man sicherlich gut leben.

Wenn der Kompost aus dem alten Gittergeflecht schon so überreif war, dass er als Erde für Töpfe taugte, habt ihr eigentlich keine Bakterien-Impfe mehr. Bei diesem Kompostzustand sind die Damen und Herren Winzviecher - mangels Nahrung - längst abgewandert. Bedeutet, Ihr müsst neu anfangen, die Kleinlebewesen müssen sich erst neu ansiedeln, bedeutet ferner, Dein erster halbreifer Kompost ist nicht in drei Monaten "gar", sondern erst in 6 oder 7. Wirklich brauchbarer, aber auch noch nicht gänzlich verrotteter Kompost kommt dann erst im Frühjahr 2015. Danach geht es schneller. - Aber Ihr wolltet ja ohnehin erstmal fertige Komposterde kaufen?

******
Zu den Tomaten in Töpfen/Kübeln:
Erstmal, hallo Brösel, :smile:
ich freue mich, wenn Du mitliest!

Man kann Tomaten in Kübeln ziehen. Habe ich in meinem alten Garten, neben einem festen Beetstandort, auch immer wieder gemacht, jedes Sonnenloch meines Schattengartens ausnutzend. Ich hatte damals diese riesigen, schwarzen Pflanzkübel aus dem Baumarkt, von der Größe ähnlich wie Betonmischkübel, aber schon mit vorgefertigten Löchern im Boden, so dass ich die nicht extra reinmachen musste. Das ging gut! Die Kunst dabei ist, Sis, dass die Erde absolut nahrhaft sein muss. Tomaten sind halt Starkzehrer und sie brauchen richtig viel Nahrung!

Dann werden die auch im Kübel richtig groß und fruchten ordentlich, wie bei Dir Brösel, oder bei dem Kollegen Wasnun, der die Kübelzucht von Tomaten - mittels Wurmhumus - absolut perfektioniert hatte, aber aktuell hier, auch krankheitsbedingt, nicht mehr schreibt.

So, jetzt will ich Verschiedenes dazu sagen: 1. Es ist kein Buchwissen, ich habe wirklich festgestellt, dass sie an alten Tomatenplätzen ( Vorjahr, Vorvorjahr, drittes Jahr) deutlich besser gedeihen, als auf neuen Plätzen mit ebenso gutem Dünger. Das kann auch ein großer Kübel sein, bei dem die Erde nur teilweise ausgetauscht wurde.
2. Auch im Kübel bekommen Tomaten im Herbst Braunfäule, genauso wie im Beet. Der Kübel rettet sie davor nicht.
3. Zu Sis: Größere Töpfe oder mittlere Kübel reichen NICHT für normale Tomaten! Sie bleiben klein und entwickeln nur wenig und kleine Früchte. Es gibt aber Minisorten, die genau darin gedeihen!
4. Egal ob im Kübel oder im Beet, wie schon gesagt, Tomaten sind Starkzehrer! Ich weiß es aus eigener Erfahrung und auch aus den postings hier: Gartenneulinge sind oft viel zu vorsichtig mit dem Dünger! Sie denken sich, ah, ich tu da Kompost drauf, gute Komposterde, dann ist das genau richtig! Die Tomate wird gedeihen und mir überreichlich Tomaten liefern! --- Tja, leider falsch gedacht. :wink:
Ich weiß noch, wie ich vor 30 Jahren versuchte, mein erstes Starkzehrer/Kohlbeet nur mit Kompost aufzupäppeln. Meine Blumenkohle ragten schließlich wie zittrige, weiße Babyfinger über zierlichem Grün aus der Erde, und daran, irgendwelche Köpfe zu bilden, dachte keine Pflanze. - Zu wenig Mist, zu wenig Stickstoff.
Deshalb, wenn Tomaten, egal ob im Beet oder in Kübeln, Sis, gib ihnen Nahrung! Mit der Zeit wirst Du genau die richtige Menge rauskriegen. Etwas mehr mehr an Hornspäne und verjauchtem Pferdemist als Du denkst, ist für die Anfangszeit sicher nicht von Übel!
Es gibt auch andere Neulinge, die überdüngen per se von vorn herein und haben hinterher Probleme mit zuviel Stickstoff. Aber dazu gehörst Du nicht, wie ich Deine Zeilen lese. - Trau Dich zu düngen!

Zu Tomaten im Kübel oder im Beet müsste ich eigentlich noch viel mehr schreiben, weiß ich, aber für heute soll das reichen.
Gut ist jedenfalls eine Zeitlang beides zu "fahren", dann hat man den Vergleich.
******
Minze
Ich weiß nicht, was für eine Minze Du hast. Es gibt welche, die gedeihen gern schattig und halbwegs feucht vom Boden her, und andere, die ziehen trockene, sonnige Standorte vor. Guck noch mal nach diesen, bevor Du die feuchtigkeitsliebende Minze in die Sonne zu den Trauben pflanzt.
Welche Art auch immer, sie wird Dir die Brombeeren nicht umbringen, leider nicht einmal dezimieren. Brombeerwurzeln und ihre ständig neu bewurzelnden Triebe sind sowas von zäh, da "spielt" die Minze darauf und dazwischen, wie Kinder, die Seifenblasen blasen, gegenüber einer Schar von Bulldozern.
Bei Brombeere hilft nur ausmachen, und vor allem darauf achten, dass bogig überhängende Zweige nicht erneut den Boden berühren, wo sie ja sofort verwurzeln. Also diese Zweige immer beobachten und radikal kurzhalten. Damit kann man das Gesträuch zumindest daran hindern, sich noch weiter auszubreiten.
Klar verschleppen auch Vögel Brombeersamen, aber die zunächst kleinen Sämlinge lassen sich ja leicht rausrupfen. Schlimmer sind diese "Hüpferlinge": Ein bogig hängender Zweig berührt den Boden, bildet Wurzeln, bildet Seitentriebe, eine neue Pflanze ist entstanden, die noch an der alten hängt. Wird die alte Pflanze jetzt rausgerissen, oder stirbt der Trieb ab, wird meinetwegen auch nur durchgeschnitten, macht das der neuen nichts, sie ist ja schon "fertig". Drei ihrer Seitentriebe bilden im Sommer in Wochenfrist wieder hübsche Bögen, dort, wo sie die Erde berühren bewurzeln sie neu, bilden neue Pflanzen ... und so weiter und so fort. - Ich denke, Du kennst das, ja?

Es hilft wirklich nur ausmachen und frische Zweige abschneiden, abschneiden --- und abschneiden!!! :doh: :shock: :doh:

Ich fühle innig mit Dir, denn eigentlich WILL man das ja nicht!

Lieben Gruß,
Mia
Ich möchte so ein guter Mensch werden, wie meine Hunde von mir glauben, dass ich es bin.

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Re: Fruchtfolge strikt einhalten? + Kompostfragen.

Beitrag von Brösel » So Jan 05, 2014 12:11

Hallo Mia,

meine (Kübel)Tomaten sind eigentlich "normal" gross geworden. Wie gesagt, es sind "alte" Sorten.

Hier eine kleine Übersicht:Bild. Sind allerdings noch andere Sachen mitdrauf. Aber die Brombeeren sind, glaube ich, ein guter Grössenvergleich.

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Re: Fruchtfolge strikt einhalten? + Kompostfragen.

Beitrag von Sis » Di Jan 07, 2014 00:55

Hallo Mia :-) Danke für deine ausführlichen Informationen. Wir werden den Kompost so machen, wie du es empfiehlst. Mal gucken, ob wir Lärchenbretter auftreiben können.

Ja, ich war mit dem Dünger sehr vorsichtig. Ich will nicht überdüngen. Die Starkzerrer kommen aber in Zukunft alle in die Beete. In den Töpfen mach ich dann nur noch Schwachzerrer, Blumen oder Kräuter.
Ob ich Pferdemist auftreiben kann, weiss ich nicht. Ausserdem frag ich mich, ob die heute noch normal gefüttert werden oder auch schon beim chemischen Futter angekommen sind wie eigentlich alle anderen Nutztiere, die ja von der Nutztierindustrie treffenderweise auch "Müll-Veredler" genannt werden.
Hornspäne jedenfalls kommen gar nicht in Frage. Wir sind aus ethischen Gründen Veganer und möchten die Tierausbeutungsindustrie auf keine Art und Weise unterstützen. Es muss also ohne Mist und Horn funktionieren. Ich muss mal gucken, wie es mit dem käuflichen Dünger aussieht. Brennesseljauche kann ich haufenweise machen. Es gibt hier noch mehr Brennesseln als Brombeeren und von denen lassen wir sehr viele stehen, weil sie für sehr viele Insekten, insbesondere Schmetterlinge wichtige Nahrungspflanzen sind und abgesehen davon auch für Menschen gesund sind :-)
Mia hat geschrieben:Ich denke, Du kennst das, ja?
Klar. Ich dachte mir schon, dass wir die nicht mehr loswerden, weil sie sich durch den Boden wuchern. Rupft man an einer Stelle so tief wie möglich aus, taucht sie bald darauf nebenan wieder auf. Ich hab schon mit dicken Handschuhen bewaffnet Brombeer-"Seile" von bis zu vier Meter aus dem Boden gezogen *g*

Ich weiss nicht, was wir für Minze haben. Aber sie hätte bei den Trauben sogar ein bisschen weniger Sonne. Darum werd ich natürlich bei den Kräutern nicht gleich alle wegmachen. Die Minze macht haufenweise dem Boden entlang Ableger. Hunderte oder Tausende. Davon werd ich ein paar bei den Trauben setzen und dann gucken, wie sich das entwickelt.

Für 2014 hab ich nun einen richtigen Plan und Kalender für den Garten gemacht. Als Anfängerin brauch ich sowas :-) Ich freu mich schon sehr auf die neue Saison. Wir werden schon im Februar im Vorgarten die Rosen pflanzen (nachdem dort das letzte standortfalsche, exotisch Gebüsch entsorgt wurde und der Flecken damit von Schatten auf Sonne geht. Die Heidelbeeren, die im Topf nicht wollen setzen wir auch dort vorne rein. Dort ist ein Betonbecken mitten im Vorgarten, das wir mit der idealen Erdmischung befüllen können. (Was wär das überhaupt nach deiner Empfehlung?) Dann die Rosen und auf dem restlichen Platz versuch ich wie gesagt den Lavendel. In die Hecke hinter dem Haus setzen wir, ebenfalls schon im Februar, einen Stachelbeerbusch. Ich hab mir lauter Heckenpflanzen zusammengesucht, die hier heimisch sind, im Auwald gut gedeihen und für die einheimische Fauna nutzbringend sind. Die anderen setzen wir aber erst im Herbst. Weissdorn, Berberitze, Faulbaum und Felsenbirne. Nur wegen dem Wacholder bin ich etwas unsicher. Der gedeiht normal weiter nördlich. Aber ich probier es mal.

Die neuen Beete legen wir ebenfalls im Februar an. Dann warten wir auf den phänologischen Startschuss für die Gartensaison. Was in dem Fall die blühenden Schneeglöckchen sein werden, die wir auch wild im Garten haben.

Ach ihr seht, ich gerate ins Quatschen. Obwohl das gar nicht Thema ist hier. Aber ich freu mich so über die Entwicklung und bin gespannt darauf, mehr zu lernen :-)
Dabei fällt mir grad noch eine andere Frage ein: Aber für die mach ich noch schnell einen neuen Thread. Da bin ich nun wirklich auf die Erfahrungen altgedienter Gärtner angewiesen.

Vielen Dank euch allen, meinen lieben Helfern :tanz:

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