Rani's Gartenlehrjahre

Für alle Themen die zwar mit Gärtnern irgendwie zu tun haben aber nicht so recht in die anderen Foren passen. Fachsimpeleien, mehr persönliches, etc.
Rani

Rani's Gartenlehrjahre

Beitrag von Rani » Mo Aug 26, 2013 19:19

Hallo!
Ich hab mal wieder eine Frage: Nachdem ich (auch hier) so viel über den Nutzen des Buchweizens als Gründüngung gelesen habe, hab ich vor einiger Zeit ein größeres Beet, in das ich im November mein neues Quittenbäumchen einsetzen will, damit besät (Samen von "Dreschflegel", also sicher gute Qualität). Tatsächlich gingen die Pflanzen auf, widerstanden der Hitze und Trockenheit, und derzeit sind sie ungefähr einen Meter hoch, saftig grün mit wunderschönen weißen Blüten. Wenn ich mir das so anschaue, überkommt mich unwillkürlich die Lust, einen Salat aus den Blättern zu machen. Weiß jemand, ob Buchweizenpflanzen essbar sind? Natürlich, die Nüsse sowieso, aber ich meine jetzt das Kraut, die Blätter, den ganzen Rest. Spricht irgendwas dagegen, das einfach mal zu probieren? Ich hab schon eifrig rumgegoogelt, aber irgendwie findet man da nichts, außer Tee-Aufguss, und das meine ich nicht.

Danke schon mal & herzliche Grüße
Rani

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Mia
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Re: Immer wieder mal Buchweizen ...

Beitrag von Mia » Di Aug 27, 2013 02:03

Rani, hau rein! :smile:

Nichts an Buchweizen ist giftig! Stängel, Blätter, Blüten, Wurzeln, Du kannst alles essen, wenn es Dir schmeckt!
Guten Appetit und lass uns Deine Rezepte da!

Lieben Gruß,
Mia
Ich möchte so ein guter Mensch werden, wie meine Hunde von mir glauben, dass ich es bin.

Rani

Re: Immer wieder mal Buchweizen ...

Beitrag von Rani » Di Aug 27, 2013 09:51

Wahnsinn! Okay, ich probier ein bisschen rum und melde mich wieder ... :smile:
Vielen Dank & bis dann,
Rani

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Mia
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Re: Immer wieder mal Buchweizen ...

Beitrag von Mia » Di Aug 27, 2013 22:12

Hallo Rani, :smile:

zur Untermauerung meiner gestrigen Aussage hier noch einige links:
http://www.rohkostwiki.de/wiki/Buchweizen

http://wildbirdsandbees.blogspot.de/201 ... eizen.html

http://www.apotheken-umschau.de/heilpflanzen/buchweizen
Im letzten link steht, dass die Wurzel nicht verwertet wird, das bedeutet nicht, dass sie giftig ist, sie ist nur nicht ergiebig.

Also: Buchweizen als gesunde Keimlingssprossen, die jungen Blätter, Triebe und Blüten als Salat, die älteren Blätter als Spinat, die unreifen grünen Nüsschen als Leckerei zu und über Salaten. Die getrockneten Blätter und Blüten eben als Tee...

Guten Appetit!
Mia


Hier noch ein link, diesmal dem "wilden" Buchweizen gewidmet:
http://landmensch.wordpress.com/2013/05 ... aumspinat/
Zitat: Eine Pflanze, an der man sich gesund essen kann... :wink:

Ich glaube, beide Sorten werde ich mir als Samen kaufen!
Ich möchte so ein guter Mensch werden, wie meine Hunde von mir glauben, dass ich es bin.

Rani

Re: Immer wieder mal Buchweizen ...

Beitrag von Rani » Do Aug 29, 2013 10:01

Das glaube ich auch, Mia! Und auch der Gute Heinrich steht schon auf meiner Liste fürs nächste Jahr.
Dieses Jahr experimentiere ich mit roter und gestreifter Melde - und eben Buchweizen.
Über Eure Infos bin ich sehr glücklich und bedanke mich mit einem kleinen Erfahrungsbericht.

So sieht zur Zeit mein Beet aus, das im November das Quittenbäumchen aufnehmen soll:

Bild

Bild

Nachdem ich mir hier grünes Licht geholt habe, bin ich gleich mal raus und habe ein junges Blättchen abgezupft, in den Mund gesteckt und zerkaut. Der Geschmack sehr zart und mild, die berühmte "nussige" Note war auch da, aber sehr fein, außerdem ein leicht kressiger, angenehmer Nachgeschmack. Erster Test bestanden!

Am Abend nahm ich dann mein Körbchen und sammelte für einen Salat, was die Beete so hergaben: zwei herangereifte Tomaten, eine junge grüne Paprika, Pflücksalatblätter vom Lollo Rosso, ein paar Spinatblätter, von der Kapuzinerkresse Blätter und Blüten, dazu Ananassalbei und ein paar Blättchen Minze, ja, und eben einiges an Buchweizenkraut. Das alles gewaschen und ein wenig zerkleinert, eine halbe Zwiebel mit rein, und dazu gabs eine milde Sauce auf der Basis von Oliven- und Hanföl mit ewas Balsamico, wenig Zusatzwürze außer buntem Pfeffer und Steinsalz und einem Teelöffel Quittensenf. Drüber damit, und dann die Blütengarnierung oben drauf. Die weißen Buchweizenblüten geben einen sehr schönen Effekt zu den orangeroten Kelchen der Kapuzinerkresse.
Das Ergebnis war sowohl optisch wie auch kulinarisch überzeugend! Sogar mein Mann, der nicht jedes Grünzeug mag, verzehrte alles ohne Murren und meinte: "Der Salat ist klasse. Was is'n da drin ...?"

Also: zur Nachahmung empfohlen! :smile:

Herzliche Grüße
Rani

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Re: Immer wieder mal Buchweizen ...

Beitrag von Cerifera » Do Aug 29, 2013 12:12

War bestimmt ein Geschmackserlebnis bei den vielen verschiedenen Zutaten :)
Sieht klasse aus Dein Beet :daumen:

Rani

Re: Immer wieder mal Buchweizen ...

Beitrag von Rani » Fr Aug 30, 2013 11:31

Danke! :smile:
Im November holen wir uns in Volkach am Main eine "Astheimer Perlquitte" (alte einheimische Sorte) und pflanzen die da rein.
Hoffentlich fühlt sie sich wohl bei uns! O:)
Dafür der ganze Aufwand, denn an sich haben wir katastrophal schlechten Boden.
Der wird nun langfristig verbessert mit Gründüngung, Bodenaktivator, Kompost. Und mein Göttergatte hat sich sogar einen Pyrolyse-Ofen zugelegt, mit dem er nun mehrmals pro Woche eimerweise Pflanzenkohle produziert; die kommt in einen speziell verdichteten Kompost und soll das Ausgangssubstrat für die Herstellung von Terra preta werden. Wir wollen es einfach mal ausprobieren, denn bei unserem "Steinbruch" hier haben wir nichts zu verlieren.
Bisher haben wir auch mit unserem Normalkompost schon ganz gute Erfahrungen gemacht. Wir loten einfach die Möglichkeiten aus.

Liebe Grüße
Rani

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Re: Immer wieder mal Buchweizen ...

Beitrag von Mia » Sa Aug 31, 2013 00:56

Hi Rani, :smile:

ich freue mich, dass der Buchweizen schmeckt - auch Deinem etwas ahnungslosen Mann. :wink:
Dein Salat las sich sehr gut und lecker! Ich frage mich nur, wenn ich es nachmachen will, was ist die "wenig Zusatzwürze" ???
Zucker, Pfeffer? Irgendwas Bestimmtes?
Quittensenf habe ich auch, also kann ich das nachmischen!

Ist immer toll, wenn man Blüten auf den Salat streuen kann, gell? Ich habe dazu nur Kapuzinerkresse und die blauen Borretschblüten, aber das macht ja auch schon viel her!

Der "Gute Heinrich" wächst hier übrigens wild an manchen Feldrainen, habe ich neulich entdeckt. Er kümmert ziemlich, denn auf den Feldern werden stark Pestizide ausgebracht, so dass ihm nur die Flucht auf betretene, trockene Wege gelang, wo er ständig zertrampelt wird und die natürlich von der Bodenbeschaffenheit extrem hart sind. Trotzdem werde ich Samen nehmen oder auch kleine Pflanzen umsiedeln, dass sie sich in meinem Garten aussamen.
Wenn es mir gelingt, brauchst Du keine Samen zu kaufen. Ich meine, selbst wenn das Kraut unter massiven Schäden leidet, sind die Samen ja doch okay? Ich versuche das mal! Ich melde mich dann, wenn ich Samen habe!

Super, dass Ihr den Versuch mit Verkohlung macht, um Terra Preta zu gewinnen! Das interessiert mich sehr! Berichte doch mal weiter!
In meinem neuen Garten ist der Boden ganz okay, ich brauche eher eine gute Säge, dazu einen der absägt und einen der abtransportiert! Meine alte Mutter hat mir hier einen Garten voll mit 30 Jahre alten Thujen als Begrenzung hinterlassen. Da Mutter dement war, war sie zwar schon der Meinung, dass die Thujen geschnitten gehörten, aber ihr Verstand ließ nichts anderes zu als: "Oben ab!" So stehen jetzt hier gut 20 Thujen, jede davon nur drei, vier Meter hoch, aber jede auch drei, vier Meter breit!
Wenn ich davon den größten Teil los bin, kann ich im Sinne der Permakultur den Garten auch ein bisschen in der Vertikalen gestalten. Also Trockenmäuerchen anlegen, terrassig erhöhte Beete schaffen, Obstbäume pflanzen!
Der Garten ist nicht sehr groß, ich träume von der "Roten Sternrenette", einem alten Apfelbaum. Sehr gerne würde ich auch eine stinknormale Eberesche haben, obwohl die gar nichts taugt, weder für Vögel noch für mich, sondern einfach nur schön aussieht, finde ich. Ich glaube, ich werde das auch machen. Einfach "Schönheit" sollte ja auch sein, oder?
Es könnte noch EIN dritter Baum hinzukommen, damit wäre die Gartenfläche ausgeschöpft. Und welcher?????

Euch wünsche ich jedenfalls viel Glück mit dem Anwachsen der alten Quittensorte! Möge sie auf dem sorgsam vorbereiteten Beet wunderbar gedeihen!

Lieben Gruß,

Mia
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tamtam
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Re: Immer wieder mal Buchweizen ...

Beitrag von tamtam » Sa Aug 31, 2013 09:54

schön, eure ausführlichen beiträge zu lesen! =D> danke dafür - ist ja immer auch eine frage des zeitbudgets!

wie schmeckt denn der gute heinrich?

und eine kleine anmerkung zu den salat-blüten, mia: du hast doch soviel rauke - bei mir hat auf dem balkon auch rauke geblüht, allerdings die einjährige, - die blüten hab ich immer für den salat abgezupft oder für kräuterbutter/dipp! ...und schnittlauchblüten - meine sorte war so scharf, dass ich die "büschelblüte" in die kleinen einzelblüten zerteilen musste - lecker! :tanz:

zu der frage, ob buchweizen essbar ist, fiel mir zunächst gar nichts ein - erst als ich mia's antwort las, erinnerte ich mich, dass ich vor jahren mal alle möglichen sprossen in keimgeräten gezogen habe und da waren auch buchweizen-samen dabei, - damals teuer aus dem reformhaus gekauft! :lorl:

liebe grüße und weiterhin viel freude mit grün und bunt!
manchmal verhalten sich pflanzen einfach so, als ob sie die einschlägige fachliteratur nicht gelesen hätten!

Rani

Re: Immer wieder mal Buchweizen ...

Beitrag von Rani » Sa Aug 31, 2013 10:38

Hallo nochmal! :smile:
Das find ich ja total nett, dass Ihr Euch so auf diesen Thread einlasst.

Liebe Mia, mit "Zusatzwürze" meinte ich so ein übliches Salatgewürz (Pfeffer, Salz, Schnittlauch o.ä.) von meinem Bioversender, mit dem ich mir manchmal (*erröt*) die Arbeit ein wenig erleichtere. In diesem Fall, wo ich den zarten Geschmack der Buchweizenblätter ja nicht überdecken wollte, hab ich nur ganz wenig davon genommen. Oft tu ich noch etwas Zitrone in die Salatsoße, manchmal auch nur ein, zwei kleingeschnittene Blättchen Zitronenmelisse. Alles ganz simpel.
Mia hat geschrieben:Quittensenf habe ich auch, also kann ich das nachmischen!
Der ist klasse, nicht? Ich kenne ihn erst seit kurzem, seit ich auf den Geschmack der Quitte kam ...
Ist immer toll, wenn man Blüten auf den Salat streuen kann, gell? Ich habe dazu nur Kapuzinerkresse und die blauen Borretschblüten, aber das macht ja auch schon viel her!
Auf jeden Fall! Die Blüten vom Ysop nehme ich auch manchmal, Rauke auch gern - und Salbeiblüten. Im Frühjahr auch Blüten vom Giersch und Bärlauch. Aber am besten gefällt mir schon immer die leuchtende Kapuzinerkresse.
Der "Gute Heinrich" wächst hier übrigens wild an manchen Feldrainen, habe ich neulich entdeckt. Er kümmert ziemlich, denn auf den Feldern werden stark Pestizide ausgebracht, so dass ihm nur die Flucht auf betretene, trockene Wege gelang, wo er ständig zertrampelt wird und die natürlich von der Bodenbeschaffenheit extrem hart sind. Trotzdem werde ich Samen nehmen oder auch kleine Pflanzen umsiedeln, dass sie sich in meinem Garten aussamen.
Wenn es mir gelingt, brauchst Du keine Samen zu kaufen. Ich meine, selbst wenn das Kraut unter massiven Schäden leidet, sind die Samen ja doch okay? Ich versuche das mal! Ich melde mich dann, wenn ich Samen habe!
Das wär toll, den würde ich sehr gern ausprobieren. Außerdem gibt es ihn auch bei Dreschflegel, dann könnten wir beispielsweise vergleichen.
Super, dass Ihr den Versuch mit Verkohlung macht, um Terra Preta zu gewinnen! Das interessiert mich sehr! Berichte doch mal weiter!
Gern, eventuell in einem eigenen Thread. Ich denke immer, die Biogärnter haben bestimmt schon alle das Buch von Ute Scheub gelesen. Aber hier wie überall kommt es natürlich vor allem auf die praktischen Erfahrungen an. Deshalb wäre es auch toll, ein paar GesprächspartnerInnen zum Thema zu haben. Wir haben uns im Lauf der letzten Jahre zu absoluten Kompost-Fans entwickelt (Kunststück - bei unserem Boden ...) und sind an Infos und Berichten daran immer interessiert.
In meinem neuen Garten ist der Boden ganz okay, ich brauche eher eine gute Säge, dazu einen der absägt und einen der abtransportiert! Meine alte Mutter hat mir hier einen Garten voll mit 30 Jahre alten Thujen als Begrenzung hinterlassen. Da Mutter dement war, war sie zwar schon der Meinung, dass die Thujen geschnitten gehörten, aber ihr Verstand ließ nichts anderes zu als: "Oben ab!" So stehen jetzt hier gut 20 Thujen, jede davon nur drei, vier Meter hoch, aber jede auch drei, vier Meter breit!
*lach* Oh je! Das klingt nach Arbeit!
Wir haben auch unser Problemchen: Vor etlichen Jahren, als wir den Garten anlegten, schenkte uns eine Freundin einen Ableger aus ihrem eigenen Garten mit der Bemerkung: "Aber, Vorsicht: das wuchert ziemlich!" - Das Gewächs wurde ein prächtiger Baum, richtig groß und ausladend. Ich hatte meine Freude mit ihm und brauchte einige Zeit, um die ganze Wahrheit herauszufinden: Die Goldulme (irgendwo aus Asien importiert) ist ein Monster! Im Umkreis von zwanzig Metern hatte sie alles durchwurzelt und Hunderte von Schösslingen getrieben, die ich zunächst irrtümlich für aufgegangene Samen gehalten hatte. Kurz bevor sie meinen geliebten Apfelbaum (Cox Orange!!) killen konnte, hab ich die Bremse gezogen und den Bagger bestellt. Das war vor drei Jahren. Leider treibt sie immer noch aus jedem verbliebenen Wurzelstückchen neu aus, weshalb die "Monsterjagd" zu meinen täglichen Gartenfreuden gehört. Und diese Triebe sind auch das einzige, was mich gnadenlos zum Einsatz von Round-up veranlassen kann. Wir schirmen immer die Nachbarpflanzen sorgfältig ab - und dann druff! Es gibt keine andere Möglichkeit außer: Den Garten zwei Meter tief abtragen ... :rolleyes:
Du siehst also, ich kann sowas gut verstehen:
Wenn ich davon den größten Teil los bin, kann ich im Sinne der Permakultur den Garten auch ein bisschen in der Vertikalen gestalten. Also Trockenmäuerchen anlegen, terrassig erhöhte Beete schaffen, Obstbäume pflanzen!
Hach! Nächstes Jahr lasse ich mit Gärtnerhilfe meine Böschung terrassieren, da gewinne ich auch wieder Raum. Und nachdem nun zwei Feuerdorne vorne am Zaun entfernt wurden, denke ich über robuste, anspruchslose, widerstandsfähige Beerensträucher nach, von denen man auch mal was naschen kann ... - Vielleicht gibt es ein paar Empfehlungen?
Der Garten ist nicht sehr groß, ich träume von der "Roten Sternrenette", einem alten Apfelbaum. Sehr gerne würde ich auch eine stinknormale Eberesche haben, obwohl die gar nichts taugt, weder für Vögel noch für mich, sondern einfach nur schön aussieht, finde ich. Ich glaube, ich werde das auch machen. Einfach "Schönheit" sollte ja auch sein, oder?
Auf jeden Fall, ich hab auch eine. Die wäre an dem Boden fast zugrundegangen, aber nachdem wir sie mal auf den Stock gesetzt hatten, hat sie ein Jahr lang nachgedacht und es dann im nächsten tatsächlich nochmal probiert - mit Erfolg, wie es scheint. Wieso denkst Du denn, dass die nix taugt? Ich hatte eigentlich schon vor, wenn die mal mehr Früchte trägt, einen Versuch mit Ebereschengelee zu starten. Man müsste nur irgendwie die Bitterstoffe rauskriegen ...
Und die Berberitze will ich auch mal abernten und die Früchte zu verarbeiten versuchen.
Es könnte noch EIN dritter Baum hinzukommen, damit wäre die Gartenfläche ausgeschöpft. Und welcher?????
Hmmmm ... eine Quitte vielleicht? *g*
Warst Du schon mal auf der Seite http://www.mustea.de ??
Euch wünsche ich jedenfalls viel Glück mit dem Anwachsen der alten Quittensorte! Möge sie auf dem sorgsam vorbereiteten Beet wunderbar gedeihen!
Schönsten Dank! Gute Wünsche können wir wirklich brauchen!!
tamtam hat geschrieben:wie schmeckt denn der gute heinrich?
Noch weiß ichs nicht, aber den Blättern nach zu urteilen müsste der Geschmack zart und mild sein. Und selbstverständlich "nussig" ... :wink: :lol: :lol:
zu der frage, ob buchweizen essbar ist, fiel mir zunächst gar nichts ein - erst als ich mia's antwort las, erinnerte ich mich, dass ich vor jahren mal alle möglichen sprossen in keimgeräten gezogen habe und da waren auch buchweizen-samen dabei, - damals teuer aus dem reformhaus gekauft! :lorl:
Stimmt, als Sprossen gehen die auch, aber da bin ich immer etwas zögerlich wegen der Gefahr der Verkeimung.
Wie geht es Euch damit?

Liebe Grüße
Rani

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Re: Immer wieder mal Buchweizen ...

Beitrag von Carolyn » Sa Aug 31, 2013 12:02

Rani hat geschrieben:Das find ich ja total nett, dass Ihr Euch so auf diesen Thread einlasst.
Och, ich lese derartige Threads auch immer gerne mit, nur kann ich halt nicht das Geringste dazu beitragen. Und ich habe gelernt den Mund zu halten, wenn mir nichts (halbwegs) Sinnvolles einfällt. :wink: Daher gibt es von mir eher wenig zu lesen.
Die Kunst ist, einmal mehr aufzustehen, als man umgeworfen wird. (Winston Churchill)

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Re: Immer wieder mal Buchweizen ...

Beitrag von Mia » So Sep 01, 2013 02:24

Hallo in die Runde! :smile:

Meine Güte, so viele Punkte! - Wo fange ich jetzt an? Hinten, weil mir das noch ein bissi im Gedächtnis ist! :wink:

Ich habe keine Sorge wegen verkeimter Sprossen, Rani! - Wenn sie ernstlich krank wären, würden die ja auch nicht gedeihen!
Und die Keimgefäße müssen einfach sauber sein!
Dazu schreibe ich hinten was, denn hier würde es jetzt zuviel Platz wegnehmen.

Also, der gute Heinrich schmeckt relativ langweilig, Tamtam und Rani, finde ich. Ich habe ihn aber vor 20 Jahren zum letzten Mal gegessen, so dass es auf einen neuen Versuch ankäme. In meiner Erinnerung schmeckt er ähnlich wie Melde. Trotzdem hätte ich ihn, und auch Melde, gern in meinem Garten, denn seine Wachstumsperiode ist länger als Spinat, man kann immer was abpflücken und in den Salat geben oder wie Spinat kochen. Genauso wie bei Melde auch. Ist also so ein "Vorratsgemüse", auf das man längere Zeit zugreifen kann.
Ich versuche mal Samen von dem zu bekommen und wenn Du sowieso welche bei Dreschflegel bestellst, Rani, können wir wirklich vergleichen!

Nun treibt mich meine Erinnerung zurück zum Anfang Deines posts, Rani: Ich habe keine Fertigwürzen, muss also meinen Geschmack selber daran bekommen. :wink: Grund: Ich bin allergisch gegen Geschmacksverstärkter und habe von daher gelernt, alles mögliche aus dem Supermarkt zu meiden. Ich hätte aber nichts dagegen, wenn Du mir Deinen Tipp von Deinem Bioversender per pn schreiben würdest. Vielleicht wäre das ja auch mal was für mich?

Ja! Quittensenf ist wirklich eine Köstlichkeit! Esse ich gerne zu Schaf's- oder Ziegenkäse, den ich in etwas Bacon einwickele und im Backofen knusprig werden lasse. Dazu gibt es dann gemischten Blattsalat, sommers viel von den braunen Blätter vom Pflücksalat, etwas Ruccola dazu, im Winter gern Feldsalat.

Blüten: Na, Giersch habe ich hier nicht - Gottseidank! - auch noch keinen Bärlauch, keinen Ysop. Salbei habe ich neu ausgepflanzt, also hatte ich noch nicht viele Blüten. Rauke könnte ich nehmen, aber mir ist der Ruccola grade ziemlich über --- habe zuviel davon! Meine "Herzdinger" sind auch die Kapuzinerkresseblüten - und der blaue Borretsch.

Terra Preta: Ich habe überhaupt kein Buch dazu gelesen und kenne mich auch nicht weiter aus. Letztes Jahr habe ich mit anderthalb anderen Usern hier einen interessanten Thread dazu geführt, weiß also, um was es geht, kenne auch diese Pyrolyseöfchen, habe aber überhaupt keine praktischen Erfahrungen. Also wenn, dann müsstest Du berichten! Ich weiß aber relativ viel über Kompost. Den stelle ich nun ja seit langen Jahren selber her. Also, da könnte ich ein Gegenwissen anbieten.

Monsterulme: Tja, manche Geschenke sind eher wie ein Fluch. Man sieht ihnen das nur auf Anhieb nicht an! Au weia! So 'ne Monsterulme ist sogar ein nachhaltiger Fluch! Ich wünsche Dir, dass Ihr sie kleinkriegt!

Ich habe eine Superempfehlung zu einem Beerenstrauch.
Und zwar ist es eine gemeine, rote Stachelbeere. Die habe ich in diesem Garten - ungeahnt - von meiner Mutter geerbt. Sie ist auf dieser Seite verzeichnet:
http://www.bundessortenamt.de/internet3 ... t_2002.pdf
und zwar ist es entweder die Sorte Remarka
http://www.bundessortenamt.de/internet3 ... t_2002.pdf
oder die Sorte Rafzicta (Tixia)
http://www.bundessortenamt.de/internet3 ... t_2002.pdf

Jetzt, was macht das Ding so toll? Ich beschreibe mal meine Entdeckung: Also, meine alte Mutter hatte ein paar Johannisbeer- und Stachelbeersträucher im Garten stehen, von denen die meisten eingegangen sind und nun aus der Veredelungsstelle die gelbblühende Urform treiben. Ein recht hoher Stachelbeerstrauch trug aber doch Früchte. Ich naschte ein paar der grünen, nun schon leicht gelb werdende Dinger im Juni und vergaß sie dann. Im Juli wurde aber meine Erdbeermarmelade alle, und ich dachte: wer Beerenfrüchte im Garten hat, kann auch Marmelade kochen! Also bin ich hin, um die Stachelbeeren zu ernten. Ich suchte und suchte zwischen den Sträuchern nach den Stachelbeeren - und fand sie nicht mehr!
Stattdessen hingen da tief dunkelrote Früchte einzeln an einem Strauch, die mir eher vorkamen wie große Johannisbeeren, aber halt einzeln, nicht mehrere zusammen. Das Kosten ergab: Zuckersüß und unendlich aromatisch! Ich hätte die so vom Strauch wegfuttern können! Habe ich auch getan!
Schließlich besann ich mich und dachte: daraus machste jetzt Marmelade!
Um die Süße zu mildern, musste ich etwas Zitrone dazu geben. Die äußere Haut der Früchte war relativ hart. Um das Auseinanderfallen der Marmelade zu verhindern, zerkleinerte ich einen großen Teil der angekochten Masse mit einem hölzernen Kochlöffel in einem Sieb, kippte dann aber alles wieder in den Topf zurück. Das war genau richtig. Dadurch hatte die fertige Marmelade eine Musform, in der noch einzeln ganze oder halbe Beeren steckten. Tief dunkelrot war die Marmelade und seeehr, sehr lecker!
Ich dachte, ich hätte da Jostabeeren geerbt, aber nachdem ich gegoogelt habe, wachsen die eher wie Johannisbeeren, also in Rispen. Meine hingegen standen absolut einzeln an nahezu stachellosen Zweigen. Es kann nur diese eine oder die andere tiefrote Stachelbeersorte sein!
Und die kann ich wirklich empfehlen! Die sind fast wie ein Wunder!
Stachelbeeren und Johannisbeeren waren mir sonst nämlich - von Kindheit an - immer eher ein Graus! :wink:

Nun zu den Sprossen, Rani:
Ich habe keinerlei Plastikapparatur, in der sich schädliche Keime sammeln könnten. Ich mache es seit rund 28 Jahren so:
Ihr kennt doch diese großen Honiggläser, ähnlich wie Einkochgläser, die so einen Kippdeckel haben? Also, da ist so ein Metallscharnier irgendwo, mit dem man den Deckel aufklappt und wieder verschließt. Der Deckel ist wie bei einem Einmachglas und wird auch mit einem Gummiring verschlossen. Das sind die idealen Keimdinger!
Zur Weiterarbeit braucht man etwas feinmaschigen Tüll (wie von einem Fliegenfenster oder vom letzten Karnevalskostüm) und ein dünnes Gummiband, um das Glas zu verschließen, dazu einen Suppenteller.
Nun geht das so:
Man nehme so ein - sauber gespültes - Glas und sterilisiere es mit sehr heißem Wasser. Der dicke Gummiring wird für andere Verwendungen aufbewahrt.
Die Samen werden in einem Sieb kalt gewaschen und für einen halben Tag oder über Nacht - je nach dem um welche es sich handelt - in dem vorbereiteten Glas in kaltem Wasser liegengelassen. Das Wasser soll die Samen sehr gut bedecken. Danach spannt man den Tüll mittels des dünnen Gummibandes über die Glasöffnung, gießt das Wasser durch den Tüll ab, spült ein paar mal nach, und stellt nun das Glas mit der Öffnung nach unten auf dem Suppenteller so auf, dass die metallene Lasche des Verschlusses nicht durchgezogen wird, sondern auf seinem Unterteil ruht. Dadurch ergibt sich ein schräger Spalt, der alles Wasser von oben in den Suppenteller abfließen lässt. Nun muss man nur noch alle 12 bis 24 Stunden die Samen durchspülen, das Glas wieder in dieser Lage hinstellen, und nach drei bis fünf Tagen hat man richtig leckere Keimlinge.
Wenn die darin krank würden, würde man das sofort sehen. Aber das tun sie nicht.
Klar ist das nicht "keimfrei", es stecken so viele Keime drin, wie in der Küche sind, aber halt nicht einer mehr!

Lieben Gruß,
Mia
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