Hi, Mäuschen,
Mäuschen hat geschrieben:Meine Hauptschädlinge sind Nacktschnecken.
Mein Beileid! Das Problem kenne ich aus dem Garten im Bergischen Land.
Der Garten war schattig, zum Teil voller Wiese, die man absensen musste, 200 Nacktschnecken am Tag waren sozusagen normal.
Und ich kann ja nix umbringen! Ich konnte sie immer nur absammeln und in den Wald fahren.
Über Jahre konnte ich da überhaupt kein Gemüse anbauen, ausgenommen in Kübeln, und selbst bei denen musste man verdammt aufpassen, dass sich nicht doch kleine Schnecks genau darunter, oder sogar unten im Abflussloch versteckten, die dann des Nachts zum Schmausen hochkamen. Frühbeetkästen? Die kleinen Babyschnecks saßen ja schon verborgen in der Erde! Alles, was ich darin aussäte, wurde ratzputz vertilgt.
Ich hatte aber doch ein oder zwei sonnigere Ecken, und nach reiflichem Überlegen, habe ich das genutzt, was da war.
In dem sehr großen Garten gab es ein "Wäldchen". Da hatten irgendwelche Vormieter von mir ihre Weihnachtsbäume oder Friedhofskoniferen ( die nicht mehr gebraucht wurden), angepflanzt. Die waren jetzt sicher sechs, sieben Meter hoch, also ein richtiges Wäldchen. Unten darin lag dick trockenes Nadelstreu. Und davor befand sich quer ein Sonnenfleck!
Also habe ich dort die Wiese urbar gemacht und ein Gemüsebeet angelegt. Es war die Zeit, als Rucola auf den deutschen Speiseplänen auftauchte. Bei mir gab es nur den einjährigen, aber meine Freundin Sabine aus Österreich schwärmte von dem wilden, mehrjährigen: Diplotaxis tenuifolia. Sie schickte mir drei Pflänzchen.
Die habe ich dann, ohne groß nachzudenken, vorne -quer verteilt - in das Beet gesetzt.
Und weil ich nix anderes hatte, auch keinen großen Aufwand für etwas betreiben wollte, von dem ich nicht wusste, ob es sich überhaupt lohnen würde, habe ich das weitläufige Bauerngrundstück nach irgendwas - als Beetbegrenzung - abgesucht.
Ich fand einen Stapel alter Waschbetonplatten, mit ihren rauhen Oberflächen. Die habe ich dann quer vor dem Rucola auf den nun gerodeten Wiesenplatz gelegt. Ah, an die Seiten natürlich auch.
Damit hatte ich ein Beet, ca. sieben, acht Meter lang, drei Meter tief, hinten war das 'Wäldchen", vorne spross kräftig der Rucola, davor lagen - in langer Reihe - die hellen Waschbetonplatten.
Und dann geschah das Wunder! Die Nacktschnecken konnten über die trockene Nadelstreu des Wäldchens - von hinten- nicht kommen. Auch die häßlichen Waschbetonplatten, die vorne lagen, waren für sie zum Drüberschleimen nicht wirklich geeignet. Gut, konnten sie die bei Regenwetter doch überwinden, liefen sie in den Rucola, der, kräftig wuchernd, bald eine regelrechte Grenze bildete. Die Senföle darin schmeckten ihnen absolut nicht, sie krochen zurück!
Ich hatte das so nicht erwartet und ich habe echt gestaunt!
So hatte ich ein Beet, in dem ich Tomaten, Mangold, Bohnen, Spinat, rote Rüben und auch herbe Salate, wie Endivien, anbauen konnte, ohne dass sie gleich von Nacktschnecken vernichtet wurden.
Den großen Rest des Gartens habe ich den Schnecken überlassen. Ich habe nur blühende Stauden angepflanzt, die sie nicht mochten. Und davon gibt es doch eine ganze Menge!
So konnten sie kriechen und ich hatte doch mein Gemüse.
Mia