Filzlausbefall Hortensien

Krankheiten, Heilung, Nützlinge und Schädlinge
Antworten
Libelle
Rasenmäher
Rasenmäher
Beiträge: 1
Registriert: Di Jun 25, 2019 22:01
Antispam-Sicherheitsabfrage: 63
Geschlecht:

Filzlausbefall Hortensien

Beitrag von Libelle » Sa Jun 29, 2019 12:18

Hallo in die Runde!

Meine Hortensien sind von der Filzlaus befallen. Es gibt chemische Mittel zur Bekämpfung, aber ich setze im Garten grundsätzlich keine Chemie ein.

Gibt es ein natürliches Mittel dagegen?

Libelle

Mia
Bio-Genie
Bio-Genie
Beiträge: 3516
Registriert: Fr Jun 04, 2010 22:27
Antispam-Sicherheitsabfrage: 63
Wohnort: östliches NRW
Geschlecht:

Re: Filzlausbefall Hortensien

Beitrag von Mia » Sa Jun 29, 2019 16:43

Hallo Libelle, :smile:

ich bin sicher, Du meinst Wollläuse, keine Filzläuse?

Die Bekämpfung ist an Hortensien nicht so einfach. Während sich normale Blattläuse schlichtweg mit scharfem Wasserstrahl abspritzen lassen, kleben diese gerne fest. Sie haben eine Art Wachspanzer, der nicht leicht zu durchdringen ist.
Bei geringem Befall kannst Du sie und ihre Gelege mit Weinbrand oder Schnaps betupften oder bestreichen ( Wattebausch/ kräftiger Pinsel). Ein paar Blätter kann man auch abschneiden und gleich in die Tonne werfen.

Spritzungen mit Brennesselbrühe sollen ebenfalls helfen. Dazu 500 g Brennessselblätter (ohne Blüten) mit 5 Liter kaltem Wasser ansetzen, ein bis maximal zwei Tage stehenlassen und damit spritzen. Das "Brennen" der Nesseln bleibt somit in dem Aufguss erhalten und schädigt die Läuse.

Auch Teebaumöl wird empfohlen, verkleistert aber möglicherweise die Spaltöffnungen der Blätter bei Hortensien. Auch Kernseifenlösung könnte zum Einsatz kommen, ist aber bei Wollläusen auf Hortensien fraglich. Hortensien brauchen ja ein etwas saures Milieu und Seifen sind nun mal eher basisch.
Also, ich würde sagen: Schnaps oder Brennesselbrühe.

Prüfe auch, ob der Boden bei der Hortensie eher sauer ist. Wenn Du siehst, dass Du sie in herkömmlichen Boden gepflanzt hast, gib ihr von oben über die Wurzeln eine Schicht Rhododendrenerde. Die leichte Säure der Rhododendrenerde wird sie dann im nächsten Jahr stabiler machen, sich keine Schadinsekten mehr zu fangen.

Der beste Feind gegen jede Art von Läusen sind Marienkäfer und deren Larven. Im biologischen Garten sollten sie zu Hause sein. Wenn Du also irgendwo Marienkäfer ( und am besten deren gefräßige Larven) siehst: absammeln und auf die Wollläuse setzen!
Lies Dich mal ein bissi in das Thema Marienkäfer ein, auch, wie Du sie im Garten halten und vermehren kannst. Sie brauchen dazu im Winter einen trockenen Unterschlupf. Das kann ein alter Schuppen sein ( den ja leider nicht jeder hat :wink: ) , das kann auch ein guter Totholzhaufen sein, dessen manche Schichten ( verlässlich!) nicht komplett durchnässt werden. ( Vielleicht ein Stück Dachpappe über eine Ecke decken, damit die Käfer das als Winterquartier annehmen können?)
So können Marienkäfer sich über den Winter halten und bald im Frühjahr mit der Vermehrung beginnen. Bei ausreichend Marienkäfern können sich Läuse im Garten kaum halten.

Prüfe trotzdem auch noch mal den Boden in dem die Hortensie wächst. Sie sollte schon gute ( leicht saure) Bedingungen haben, um sich auch selber wehren zu können. Je besser die jeweils speziellen Bedingungen sind, desto weniger anfällig sind Pflanzen für Schädlinge.
Hortensien sollten überdies leicht windgeschützt und nicht in praller Sonne stehen.

Gutes Gelingen Dir!

Mia

Ps: Gerade habe ich gesehen, man kann die Larven ( auch die Käfer- Larven sind besser) sogar im Internet kaufen! Mei, was es nicht alles gibt!

Damit sie sich bei Dir halten, brauchen sie aber Bedingungen, wie zum Beispiel die trockene Überwinterungsmöglichkeit, am besten zumindest halbwegs frostfrei. Würde bedeuten: Totholzhaufen in Hausnähe, z.B. an eine warme Wand angelehnt.
Auch können sie keine eifrigen Hausnachbarn brauchen, die alles in deren Gärten mit Giften totspritzen, was nur wagt sich zu bewegen, wobei solche Leute in der Regel die Blattlaus nicht vom Marienkäfer unterscheiden können und deren - zugegeben nicht gerade hübsche Larven - zumindest auf Kinder bezogen für SEHR gefährlich halten. *lächel* - Ja, so sind sie, die Menschen.

DIr könnten die gefräßigen Larven aber nutzen!
Toi, toi, toi!
Mia
Ich möchte so ein guter Mensch werden, wie meine Hunde von mir glauben, dass ich es bin.

Antworten