Kirschbaum "blutet" stark

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crazydogs
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Kirschbaum "blutet" stark

Beitrag von crazydogs » Mo Mai 13, 2019 16:50

IMAG0548-B.jpg
Hallo,

wir übernehmen gerade den Schrebergarten meiner Schwiegereltern.
Dort stehen unter anderem 2 Kirschbäume.
Einer der Bäume "blutet" stark durch die Rinde und hat bereits 1 dicken, toten Ast (auf dem Bild im hinteren Bereich des Baumes).

Da dieser Ast keinerlei Blätter mehr trägt und auch so keine äußeren Lebenszeichen mehr hat, habe ich ihn 2 mal etwas eingekürzt und nachdem ich auch dort nicht auf lebendes Holz gestoßen bin dann am Stamm abgesägt und die Wunde mit Baum-Wundversorger geschlossen.

Könnt ihr mir sagen was der Baum hat und vor allem was ich tun kann.

Ich hänge mal ein Bild des gesamten Baums (hier noch mit totem Ast im Hintergrund) und einer Nahaufnahme des blutenden Stamms an.
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IMAG0549-B.jpg

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Carolyn
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Re: Kirschbaum "blutet" stark

Beitrag von Carolyn » Mi Mai 22, 2019 17:02

Seit ich diese Bilder das erste Mal gesehen habe, grüble ich. Ich habe dieses "Bluten" an ein oder zwei meiner Bäume auch, aber nicht so stark.

Grundsätzlich wehrt sich ein Baum mit Harz gegen Eindringlinge und versucht sie so zu ersticken. So machen es z.B. Waldbäume mit dem Borkenkäfer. Dabei tritt jedoch keine solche Menge Harz aus. Die "Wunde" verstopft ja dann ziemlich schnell. Hier muss also wohl so etwas wie eine gestörte Wundheilung vorliegen. Und da bin ich mit meinem Latein absolut am Ende. Tut mir leid.
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Re: Kirschbaum "blutet" stark

Beitrag von crazydogs » Do Mai 23, 2019 09:39

Danke Carolyn.

Hast du einen Tipp wie ich weiter verfahren soll?
Wie kann man der Sache auf den Grund gehen? Kann ich dem Baum etwas "gutes" tun?

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Re: Kirschbaum "blutet" stark

Beitrag von Hapy » Do Mai 23, 2019 11:16

Es ist immer schwer, aus der Ferne und per Foto eine Diagnose zu stellen und weiteres Vorgehen anzuraten.

Gibt es bei Dir in der Nähe einen Obst- und Gartenbauverein? Vielleicht findet sich da jemand, der sich Deinen Baum ansehen kann und raten kann, was Du am Besten tun kannst.

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Re: Kirschbaum "blutet" stark

Beitrag von crazydogs » Do Mai 23, 2019 11:34

Muss ich mal gucken.
Ich übernehme den Schrebergarten gerade erst von Schwiegervater und der hat eher die Einstellung.
Weg was nicht mehr richtig trägt.

Aber ich frag mal.

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Carolyn
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Re: Kirschbaum "blutet" stark

Beitrag von Carolyn » Do Mai 23, 2019 12:51

crazydogs hat geschrieben:
Do Mai 23, 2019 11:34
Weg was nicht mehr richtig trägt.
So, wie der Baum auf dem ersten Bild für mich aussieht, hat er auch nie einen vernünftigen Erziehungsschnitt genossen. Den könnte man jetzt noch nachholen, der Baum ist jung genug dafür, aber wenn er sowieso schon unter Streß steht wegen dieser Krankheit (oder was auch immer), dann muss man selbst damit vorsichtig sein. Schnitt erzeugt Wunden.
Falls :!: der dürre Ast tatsächlich eine Folge des "Blutens" ist, dann ist die Überlegung, ihn zu ersetzen, gar nicht mal so abwegig. Wer weiß, wie geschädigt der Baum im Inneren schon ist und was noch alles abstirbt.

Ich habe auch einen jungen Kirschbaum, der halbseitig dürr ist und blutet. Allerdings hat dieser Baum auf der dürren Seite einen großen Frostriß. Außerdem haben ihn Wühlmäuse mal so stark unterhölt und die Wurzeln abgefressen, dass er fast eingegangen wäre. Ich behalte ihn derzeit vorwiegend deswegen, weil das eine Sorte sehr früher Kirschen ist (Anfang Juni), deren Namen ich aber nicht kenne. Bei uns heißen sie "Maikirschen" (in sehr frühen Jahren kann man Ende Mai tatsächlich schon erste Kirschen ernten), aber das, was im Internet unter diesem Namen zu finden ist, ist etwas defintiv anderes. Der Vorteil der frühen Ernte ist, dass diese Sorte garantiert wurmfrei ist. Deswegen ziehe ich momentan einen jungen "wilden" Kirschbaum, auf den ich dann diese Sorte veredeln will.


Ich habe jetzt mal ein bisschen gegoogelt und bei der "Konkurrenz" gesucht: https://www.gartenbob.de/kirschbaum-hat-harzaustritt/ und https://www.gartentipps.com/gummifluss- ... aeume.html Bei beiden wird jedoch ein Fällen des Baumes nicht ausgeschlossen.

Was Du ggf. tun kannst, ist speziell die Rinde zu düngen, damit sie elastischer wird und zumindest Wachstumsrisse vermieden werden. Ich weiß nicht, ob es dafür spezielle Mittel gibt. Aber Kirschbäume werden zur Vermeidung von Frostrissen (im späten Frühjahr: Der Baum zieht in einer warmen Periode schon Saft, dann gefriert es noch mal und der Saft gefriert in den Adern, wodurch die Rinde platzt) im Herbst/Winter mit einem Weißanstrich versehen (weiße Rinde heizt sich nicht so leicht auf wie dunkle). In der Bio-Version (bekommst Du im Gartencenter) enthält dieser auch Nährstoff, eben um die Rinde elastischer zu machen. Wenn Du also nichts findest, womit Du NUR düngen kannst, dann verpass dem Baum jetzt einen Weißanstrich mit Dünger. Ich verwende diesen Baumanstrich, aber da gibt es auch andere, kleinere Packungen: https://www.gruenteam-versand.de/neudor ... umanstrich Diese zwei Liter Packung reicht bei Dir für VIELE Jahre. *g* (Ich brauche knapp eine Packung pro Jahr.)

Falls Du einen neuen Baum pflanzt mach diesen Weißanstrich bitte JEDES Jahr im Herbst/Winter, ok? Hätte diesem Bäumchen vermutlich auch helfen können.
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