Das Bio-Gärtner Forum

Kann mir jemand bei der Diagnose meiner Apfelbaum-Schädlinge weiterhelfen? Meiner Ansicht nach sieht es eher nicht nach Läusen aus – könnte es ein Pilz sein?

Während der letzten zwei Jahre trat das so auf. Der Schaden ist nicht groß, aber ich würde gerne etwas dagegen tun, und zwar rechtzeitig und möglichst biologisch. Hat jemand eine Idee?

Danke
Martin


[Mod-Edit: Thread aus den Ankündigungen hierhin verschoben]

Dem ersten Bild nach könnten es Gallen sein. Die werden durch Milben oder Läuse verursacht.
Dem zweiten Bild nach könnten es auch Rostpilze sein.
Ist jemand schlauer als ich?

Ich denke auch, es sind Rostpilze, Martin.

Diese rundlichen Pusteln, die man auf den Blattunterseiten erkennt, sind die Sporenlager der Pilze. Sie sporen irgendwann im Sommer aus und verbreiten sich nur noch mehr.
Was kann man dagegen tun? Zunächst ständig alle befallenen Blätter abpflücken und entsorgen -- in die Hausmülltonne!
Falls Du irgendeine Schere nimmt, Schere nach Benutzung desinfizieren! ( Kochendes Wasser/Brennspititus) Einmal-Handschuhe wegwerfen! Hände sehr gut waschen. Du kannst den Pilz sonst leicht auf andere Obstbäume ( Birnen) oder auf Rosen übertragen.

Herabgefallene Blätter im Herbst alle aufsammeln und in die Tonne werfen. Sie sollten nicht im Garten bleiben. Die Pilze überwintern im Boden (zum Teil auch auf Wacholdersträuchern) und kehren im Frühjahr zurück.

Im Spätsommer sollte man den befallenen Baum gut auslichten. Grund: Je mehr Luft und Licht in die Krone kommt, um so schlechter können sich Pilze halten. Zum Auslichten am besten einen Fachmann besorgen. Obwohl ich ein alter Hase im Garten bin, bin ich immer noch nicht in der Lage, einen Baum wirklich gut und richtig zu beschneiden. Mit ungeprüftem Absäbeln einzelner Äste schafft man sich oft ein neues Problem: Es bilden sich im nächsten Frühjahr jede Menge Wasserschosse und der Baum ist dann an der Stelle dichter denn je. Also lieber mal einen Fünfzger ausgeben und jemanden kommen lassen.

Zur Stärkung kann man 1x monatlich mit Ackerschachtelhalmbrühe spritzen und gießen.
Das Zeug kaufst Du entweder getrocknet in der Apotheke oder im Internet oder pflückst es vom Feld.
Ein Kilo frische Droge oder 200 Gramm getrocknete am Abend mit viel Wasser (einen 5-Liter Topf wirst Du haben?) kalt aufstellen und über Nacht stehen lassen. Am nächsten Tag 30 Minuten leise köcheln lassen. Dadurch löst sich die Kieselsäure aus dem Schachtelhalm, und darauf kommt es hier an. Abkühlen lassen, durch ein Sieb gießen. Ein Liter von diesem Zeug kommt auf 10 Liter Wasser. Packe es in einen Kanister, den man zuschrauben kann, dann kannst Du einige Monate darauf zurückgreifen.
Viel bringt das aber eigentlich nicht, auch Unterpflanzung mit Knoblauch ist zwar ganz nett, aber nicht wirklich durchgreifend. Wichtig sind die obigen Punkte eins bis drei!

Lieben Gruß,
Mia

Danke Mia, und auch danke Yggdrasil!

Wenn ich die Fotos angucke, die ich im Internet zum Rostpilze finde, dann zweifle ich immer noch etwas. Das, was ich im Internet sehe, sind fast immer rötliche Flecken, die Flecken auf meinen Blättern sind aber dunkelbraun bis schwarz.

Aber natürlich werde euch eure Expertise im Auge behalten. Die Fotos sind ja im letzten Jahr entstanden, so dass ich jetzt nicht einfach zum Baum gehen und nachsehen oder weitere Fotos machen kann.
Ich meine mich zu erinnern, dass in einem späteren Stadium (Juli, August) die Blätter an den Enden junger Äste zu kräuseln begannen. Aber sicher bin ich mir nicht mehr.
Etwas Ähnliches gilt für die Früchte: hier meine ich mich zu erinnern, dass manche Äpfel ähnliche (aber größere) Flecken wie die auf den Blättern hatten. Aber genau weiß ich auch das nicht mehr.
Was ich sagen kann, dass die Rinde dieses Baums – im Gegensatz zu den anderen Apfelbäumen auf dem Grundstück – an vielen Stellen mit orangem Moos bedeckt ist.

Ich werde in jedem Fall den Hinweis auf die kontaminierte Schere berücksichtigen. Die abgeschnittenen, befallenen Blätter und Äste habe ich schon immer gleich im Kachelofen entsorgt.

Danke noch mal an euch beide
Liebe Grüße
Martin

Ich habe auch lange gesucht, Martin, :-)

und ich habe KEIN passendes Foto gefunden. Zu guter Letzt habe ich mich dann entschieden, mich der Sache durch "Ausschluss" zu nähern: Nur bei Rostpilzen hast Du oberseitig des Blattes diese Verfärbungen ( gelb, rötlichbraun, braun, schwarz) und unterseitig diese Pusteln. Gallen durch Milbenbefall habe ich deshalb zunächst ausgeschlossen, weil die meist oberseitig liegen. ABER, es gibt noch Optionen!
Google mal unter: Eriophyes mali/ Bilder. In der dritten Reihe sind Fotos, die sind sehr ähnlich.
oder https://www.google.de/search?q=Eriophye ... Dc0QsAQIHg

http://images.google.de/imgres?imgurl=h ... AzCBMoCDAI

Wie dem auch sei, die Behandlung ist die selbe: alle befallenen Blätter abschneiden, alle herunter gefallenen Blätter absammeln, alle vernichten - und für einen guten Auslichtungsschnitt des Baumes sorgen. Ihn bei Milben ggf. mit etwas Kali (guter, reiner Holzasche) stärken.

Dass sich die Blätter bei einem solchen Befall später kräuseln, ist völlig normal. Das orange Moos hat nicht unbedingt mit den ersten Schädlingen etwas zu tun, das kann ein relativ häufiger Algenbefall sein, der auch nur wieder darauf hindeutet, dass der Baum mehr Luft braucht, zuviel Wasser von Ästen und Zweigen tropft, was schlecht abtrocknen kann, und deshalb diese orangen Flächen begünstigt.

http://www.baumportal.de/Krankheiten/gruenalgen.htm

Ansonsten kann ich Dir noch diesen Rostpilz anbieten: https://www.google.de/search?q=Gymnospo ... QQ_AUIBygC

Lieben Gruß,
Mia

Oranges Moos?
Da tippe ich eher auf Flechten.
Hier "streiten" sich die "Geister" (User) darum, ob die schädlich sind oder nicht.

Hab den Beitrag gerade nochmal bearbeitet, Yggdrasil,

einen weiteren link hinzugefügt und zwei andere rausgelöscht. Ich denke, jetzt wird die Sache langsam klar.

Lieben Gruß,
Mia