Disteln killen
Verfasst: Di Jul 05, 2011 23:27
Hallo Ihr,
neulich fand ich übrigens einen urinteressanten Beitrag im Archiv "Blumen", von dem ich nicht genau weiß, ob Carolyn den Thread wiederherstellen kann.
Und zwar schrieb da eine Frau namens Maiglöckchen, die viel über selbige wissen wollte. Es gab da einen User, der empfahl Maiglöckchenjauche anzusetzen und über diese zu kippen, falls sie sich zu extrem ausbreiteten, da die Dinger mit sich selbst unverträglich seien. Ein Vorschlag, den UNSER Biogärtner auf der Hauptseite übernommen hat.
Parallel äußerte der User aber eine (zwei) Idee(n), die ich mindestens ebenso interessant fand.
Und zwar meinte dieser Mensch, dass man Disteljauche gegen Disteln einsetzen könnte, und Hahnenfußjauche gegen Hahenfuß.
Hier mal der Distelbeitrag:
Ich berichte weiter!
Hier jetzt das originale Maiglöckchenjauchenrezept:
Erstmal, im Vorfeld:
Also, gemischte Giersch und Salatjauche gegen Giersch? Ich werde es versuchen, ich bin gespannt!
Vermutlich klappt das aber am besten im zeitigen Frühjahr, mit über Winter angesetzter Jauche, solange der Giersch noch klein ist? Na, falls ich im Herbst umziehe, habe ich dann keinen Giersch mehr...
Wir werden sehen. Vielleicht will es auch jemand anders ausprobieren?
Lieben Gruß,
Mia

neulich fand ich übrigens einen urinteressanten Beitrag im Archiv "Blumen", von dem ich nicht genau weiß, ob Carolyn den Thread wiederherstellen kann.
Und zwar schrieb da eine Frau namens Maiglöckchen, die viel über selbige wissen wollte. Es gab da einen User, der empfahl Maiglöckchenjauche anzusetzen und über diese zu kippen, falls sie sich zu extrem ausbreiteten, da die Dinger mit sich selbst unverträglich seien. Ein Vorschlag, den UNSER Biogärtner auf der Hauptseite übernommen hat.


Parallel äußerte der User aber eine (zwei) Idee(n), die ich mindestens ebenso interessant fand.
Und zwar meinte dieser Mensch, dass man Disteljauche gegen Disteln einsetzen könnte, und Hahnenfußjauche gegen Hahenfuß.
Hier mal der Distelbeitrag:
Mich hat das ziemlich umgehauen, weil Disteln auf dem Grab meines Vaters für mich ein ziemliches Problem darstellen. Also, durch reines Ausstechen bekomme ich die nicht weg. Es reicht auch nicht, die kurz abzuschneiden und Wasser in die hohlen Stängel laufen zu lassen, damit sie von unten faulen. Nee, so bekomme ich die auch nicht weg. Also werde ich es jetzt mal mit dieser Jauche versuchen, und die in die hohlen Stängel laufen lassen.von brisiacum » So Mai 08, 2005 11:39
Bon jour, cuisinefrancaise
Ja, Du kannst - und das geht so:
Zur Herstellung der Jauche die Disteln erst abschneiden (10 cm über dem Boden), wenn Sie schon Blütenknospen (aber auf keinen Fall Samen) haben, anwelken lassen, in einem nicht oxidierenden, abdeckbaren Gefäß mit Wasser (eine Hand breit über den zusammengedrückten Disteln) und wenn vorhanden, ein - zwei Becher reife Jauche (jedweder Art) an einen möglichst warmen (sonnigen) Ort stellen.
Bis zu 10 Liter Jaucheansatz 2 gehäufte Teelöffel Baldrian-Wurzel-Pulver oder 2 ml Flüssigextrakt zugeben. Nur oberflächlich verrühren.
Danach das Gefäß regensicher aber mit Sauerstoffzutritt abdecken.
Die stürmische Gährung soll möglichst nach drei Tagen eingesetzt haben.
Die Jauche ist Verwendungsreif, wenn die stürmische Gährung vorbei ist, in geringem Umfang aber noch Gährblasen gebildet werden.
Anwendung:
An einem trockenen Tag die Disteln bodengleich abschneiden.
In die hohlen Stengel und 10 cm rundum einen Becher der aktiven Jauche schütten, Diestel offen lassen.
Die angefallenen frischen Disteln der Jauche zugeben. So kann die Jauche aktiv gehalten werden.
Neu auflaufende Diesteln genau so behandeln.
Wenn man sich an diesen Leitfaden hält, ist das Distelproblem im Normalfall in weniger als einer Vegetationsperiode erledigt.
Viel Erfolg
brisiacum
Für Anregungen und Kritik immer offen,
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brisiacum
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Ich berichte weiter!
Hier jetzt das originale Maiglöckchenjauchenrezept:
Erstmal, im Vorfeld:
Next:Maiglöckchen mögen ihre eigenen Zerfallsprodukte nicht. (ähnlich, wie Bei Hahnenfuß-Gewächsen)
Wenn Du die oberirdischen Teile und die gequetschten Wurzeln verjauchst
(vorher gründlich anwelken, sonst machst Du eine Blumenvase), kannst Du mit der unverdünnten Jauche das auswuchernde Wachstum begrenzen.
Du tränkst dazu im Frühjahr, sobald die Maiglöckchen etwa 5 cm ausgetrieben sind, einen etwa 25 cm breiten Streifen rund um die, die Du stehen lassen willst. Das wiederholst Du zweimal im Abstand von 3 - 4 Wochen (je nach Regenmenge in der Zwischenzeit).
Die Ausläufer meiden diesen Bereich.
Ich finde das alles sehr interessant. Ich meine, Hahnenfuß wird man auch gut mit Ausrupfen los, aber hat jemand schon mal eine Gierschjauche gegen Giersch versucht? Und sollte man der eher noch Kopfsalat zumischen? Ich meine, Petersilie mag Salat ja gar nicht. - Was ich auch nicht wusste, bis vor kurzem Humusgärtner etwas entsprechendes schrieb. Es stand in meinen Büchern und Mischkulturentabellen sooo deutlich nicht drin, ich musste noch mal genauer nachlesen, dann fand ich es.Hallo Bio-Gärtner
Selbstverständlich darfst Du diese Rezeptur verwenden, sonst hätte ich sie hier sicherlich nicht eingestellt.
Hier noch ein paar Einzelheiten.
Um genug Material für eine Jauche zu haben, muss man im Jahr bevor man das vor hat, das Material sammeln (Normalerweise eentsteht das Problem ja auch nicht über Nacht), und mit dem verjauchen beginnen(Frost schadet der Jauche nicht).
Dazu sammelt man (Sortenrein) alles Maiglöckchenlaub, das man bekommen kann, wenn es beginnt gelb zu werden.
Von ausgegrabenen Maiglöckchen nimmt man alles (Wurzeln sorgfältig quetschen, Blätter stark anwelken).
(Das Entfernen zu diesem Zeitpunkt ist am effizientesten, weil dann auch das Wachstum der Ausläufer beendet ist. Zu einem früheren Zeitpunkt ist das Unsinn, weil die Ausläufer sofort und vermehrt nachwachsen.)
Herstellung der Jauche
Pflanzenmaterial in eine Tonne (kein Metall!) dicht schichten und oben einen Eimerdeckel oder ähnliches auflegen, der bis auf einen 1-2 cm breiten Spalt, genau paßt. Den Deckel gerade soviel gleichmäßig beschweren, das er später ohne zu kippen unter Wasser bleibt, Wasser bis eine Hand breit über den Deckel einfüllen. Verschlussdeckel so auf die Tonne auflegen, das kein Regenwasser einlaufen kann, aber nicht dicht verschließen.
Tonne bis zum nächsten Frühjahr an Ort und Stelle stehen lassen.
Jauche nicht rühren!
Anwendung der Jauche
Beginn im Frühjahr, wenn die Maiglöckchen ca, 5 cm groß sind.
Einlagedeckel und Gewichte entnehmen. Pflanzenreste und Pflanzenschlick in der Tonne belassen. Jauche mit Wasser 1:5 verdünnen und kräftig durchrühren.
Ein Drittel der Jauche mit Festanteilen mittels einer Gieskanne (ohne Brausekopf) auf die vorgesehene Sperrfläche (mind. 25 cm breit) aufbringen.
Die Sperrfläche muss immer am Rand des Maiglöckchenvorkommens liegen, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern.
Im Abstand von je 3 - 4 Wochen zwei Mal wiederholen.
Der Boden muß feucht, aber nicht durchnäßt sein.
Nicht wärend einer Regenperiode ausbringen.
DieseMethode der Verjauchung funktioniert auch bei einigen anderen Pflanzen.
Ich habe damit eine Weide, die einen extrem starken Hahnenfuß - Besatz hatte, in 2 Jahren praktisch frei von Hahnenfuß bekommen.
Sehr gut wirkt die Methode auch bei Disteln.
Die Herstellung und Anwendung der Jauche muß jeweils angepaßt werden.
Solltest Du daran auch Interesse haben, so teile mir das kurz mit.
Grüße
brisiacum
Gast
Also, gemischte Giersch und Salatjauche gegen Giersch? Ich werde es versuchen, ich bin gespannt!

Vermutlich klappt das aber am besten im zeitigen Frühjahr, mit über Winter angesetzter Jauche, solange der Giersch noch klein ist? Na, falls ich im Herbst umziehe, habe ich dann keinen Giersch mehr...
Wir werden sehen. Vielleicht will es auch jemand anders ausprobieren?
Lieben Gruß,
Mia