Liebe Liz,
zunächst: Blumenerde ins Pflanzloch ist okay, seeehr reifer Kompost auch, ansonsten gehört er eher obendrauf, Hornspäne ist wunderbar (California- Rinderdung ist auch gut), Sand brauchste gar nicht soooo viel zu nehmen, die Rose ersäuft schon nicht im Lehm.
Nun zu den Nematoden:
Ich bin jetzt 54 Jahre alt. Ich habe noch NIE Nematoden im Blumengarten und explizit nie an Rosen gehabt. Weder in meinen Gärten (meinen ersten eigenen hatte ich mit 28 Jahren, danach per Umzug Nr.2, und Nr.3 nun ohne Pause bis jetzt) , noch im Garten meiner Mutter ( großer Rosenfan), noch in dem von Oma ( in dem ich aufwuchs) oder in dem von Schwiegervater ( gleichfalls großer Rosenfan).
Ich persönlich würde überhaupt nix vorbeugend gegen Nematoden bei Rosen tun ( hat keiner von uns je), sondern für eine gute Mischbepflanzung sorgen, zu der für mich inzwischen auch unbedingt der Lavendel gehört. Er hat etwas stärkendes und Schädlingverhinderndes bei Rosen; das einzige was ich ihm zubillige, ist etwas mehr Sand im Wurzelbereich und Stand zu Rosen in der Knallsonne. Diese beiden Pflanzenarten vertragen sich gut.
Den ersten Garten hatte ich auch von einem Opa geerbt (als junge Familie zogen wir in ein unrenoviertes Fachwerkhaus, als der alte Mann nicht mehr allein für sich sorgen konnte, so dass seine Tochter ihn zu sich nahm), und in diesem bäuerlichen Garten lag ein langes, uraltes Rosenbeet, ausschließlich mit einer dunkelroten, halbhohen Sorte bepflanzt. Die kümmerten ziemlich, hatten Rosenrost und vermutlich nie ne Mischbepflanzung gesehen.
Nachdem ich mich entschloss sie doch nicht rauszureissen, hab ich dann im Herbst Rinderdung und Hornspäne draufgepackt, und im Frühjahr folgende, für mein Auge äußerst entzückende Mischbepflanzung gewählt:
Weiße Madonnenlilien längs in der Mitte der Rosen, dreimal hohes weißes Schleierkraut dazu ( dann träumten die dunkelroten Blüten zart im weißen Schleier), 2x hoher Phlox musste für mich unbedingt dorthin, hier und da hellblaue kriechende Glockenblumen als Unterpflanzung an den Seiten, auch noch ein paar höhere, dunkelblaue, drahtige, ich glaube, Knäuelglockenblumen, mussten dazwischen, und einfachen hellblauen Lavendel pflanzte ich versuchsweise an den Beetenden zwischen die Rosen.
Auch ohne Tagetes und Ringelblumen und Sonnenhut genasen die Rosen, und ich hatte einige Jahre bis zum Umzug ein starkduftendes Traumbeet aus dunkelrot, weiß, rosa und blau. - Mal gucken, vielleicht finde ich die Tage noch ein Foto.
Jedenfalls damals, 1984 war Lavendel als Gartenpflanze noch sehr unbekannt, das war einfach nur ein Versuch gewesen.
Auch im neuen Garten, ab 1990, war mir die Affinität zwischen Rosen und Lavendel noch nicht bewusst. Es war mir noch nicht klar, dass Rosen durch Lavendel gestärkt werden.
Diesmal hatte ich auch keine halbhohen Beetrosen mehr. Im Vorgarten des Reihenhauses experimentierte ich mit alten Strauchrosensorten, wie Rosa centifolia muscosa, Louise Odier und Felicite' Parmentier. Die standen brav vollsonnig im Lehm, im Mischpflanzenbeet, je mit einer Unterpflanzung aus blauem Geranium oder dem blauen Ompaloides. Dazu diesmal nur kleinere Pflanzen, eben wie Geranium, niedrige Glockenblumen, niedrige Astern, Margeriten, Frühlingsblüher aus Zwiebeln. Dort stehen die Rosen heute noch, urgesund, obwohl wir das Haus 1995 verließen. Auch ohne Lavendel. Der "neue" Bewohner ist ein Freund. Er musste Louise Odier und Felicite' Parmentier mehrmals kräftig zurückstechen, also
sortenechte Wurzeltriebe entfernen, damit die Pflanzen nicht ZUUUU mächtig wurden. Nematoden? Krankheiten ? - Nee! Ich glaub, er düngt sie nicht einmal.
In meinem jetzigen Garten habe ich nur drei Kletterrosen, ansonsten möchte ich den wenigen sonnigen Raum nicht an Rosen geben.
Erst als ich vor rund 6 Jahren die Verantwortung für den Garten meiner Mutter (jetzt 89) zunehmend übernahm, wandte ich Lavendel als Helfer an. Sie hat auch diese urlangen Rosenbeete( vielfach dunkelrot), wie oben der Opa aus dem Fachwerkhaus, nur noch mehr davon, und alle Rosen sind alt und alle kränkelten. Dazu hat sie an anderen Stellen zig uralte- vormals ebenfalls kranke- Hochstammrosen. Jahrelang spritze sie Gift und Galle in Form von Schädlingsbekämpfungsmitteln auf die Rosen, damit rettete sie gerade nur den Austrieb, die erste Blüte, der Rost kam dann doch und im August standen die Pflanzen nackt dar, umgeben von abgefallenen Blättern. - Und dann kam die Mia mit dem Lavendel. Etwas anderes
darf ich nicht dazwischenpflanzen, aber das Lavendel habe ich durchgesetzt.
Ich kann nur sagen, es geht den Rosen - ohne jedes chemische Mittel - inzwischen deutlich besser. Ich habe gerade 5 Tage Arbeitsurlaub in Mutters Haus gemacht, einmal um sie näher im Krankenhaus besuchen zu können, mehr aber zum durchputzen und natürlich um den Garten zu bestellen! Gut, das eine oder andere gelbe Blatt haben die Rosen schon noch, auf denen sich Rostflecken zeigen, und die dann verfrüht zur Erde segeln. Aber insgesamt stehen Mutters Rosen stramm, sind gut beblättert und blühen reich.
Deshalb sorg Dich nicht, Liz! Schaff' eine gute Mischbepflanzung, bei denen Lavendel durchaus Partner sein kann - und dann kommt alles wie von selbst.
Meine Erfahrung ist, dass Mischbepflanzung Rosen stärkt, aber es muss nicht Tagetes und Ringelblume sein. Wie sehen die überhaupt zu Rosen aus? Ey, die Rosen sind ja vom Wesen her soviel anders...
Meines Erachtens braucht Du kein Neem.
Sonnenhut ist eine schöne Staude, aber auch den würd ich nur zu bestimmten, kräftigen Strauch- oder Kletterrosen pflanzen, mögliche Nematoden hin oder her.
Wobei ich Ringelblumen total liebe, ja? - Aber nicht zu Rosen. Sie gehören für mich mehr in ein bäuerliches Beet, auch in den Gemüsegarten. Zu Borretsch, Gurken und Stangenbohnen... ach zu vielerlei noch... aber nicht zu Rosen.
Fühl Dich lieb gegrüßt,
Mia