ich vermeide es, bis ins Holz zurückzuschneiden. Beim ersten Schnitt habe ich mir seinerzeit gut überlegt, was als Gerüstast stehen bleiben soll.
Es gab aber ein oder zwei Stellen, die nicht mehr ausgetrieben haben, die habe ich zurückgeschnitten. Das Problem ist jedoch, dass sich aus dem alten Holz keine neuen Austriebe mehr bilden, wenn da nicht sowieso einer war. Du müsstest also bis zur letzten Austriebstelle zurückschneiden, sonst hast Du einen "toten" Ast, der irgendwann auch tatsächlich absterben wird. Einen neuen Gerüstast habe ich mir bisher nicht ziehen müssen, sollte aber grundsätzlich auch möglich sein. Schließlich können Weinstöcke ja richtig alt werden.
Was Deinen Wein betrifft, Lukas, stimme ich Mia zu: Die drei Pflanzen müssen unbedingt aus dem Kübel raus!!! Ich kann mir sogar vorstellen, dass sie durch die Enge geschwächt genug waren, dass der Pilz eine Chance bekommen hat sich auszubreiten. So wie wir uns leichter eine Erkältung einfangen, wenn wir zuviel Streß und zu wenig Schlaf abbekommen, so schwächt Streß jeglicher Art auch bei den Pflanzen das Imunsystem und sie werden leichter krank. Umgekehrt sind gute Bedingungen die beste Voraussetzung für gesunde Pflanzen. Und auch Pflanzen haben Selbstheilungskräfte, schließlich hilft ihnen in der freien Natur auch niemand.

Noch ein Beispiel für die Wurzeltiefe: Mein Wein steht ja vorne im Hof in einem kleinen Geviert mit Erde. Bevor der Hof gepflanzt wurde mussten wir den ganzen Hof tief ausbaggern lassen, weil wir eine komplett neue Abwasserlösung brauchten (ich bin im Außenbereich, hänge also nicht am Abwasserkanal der Gemeinde, sondern habe - jetzt - eine eigene kleine Kläranlage, in die aber die Abwässer von Stall und Dachrinne nicht hineinlaufen dürfen; die Folge waren viele, viele Meter Rohre). Der komplette Hof ist jetzt also anderthalb Meter tief mit Kies aufgefüllt (darunter ist blanker Lehmboden). Trotzdem leidet der Wein nicht unter Wassermangel. Zwar gieße ich ihn gewohnheitsgemäß einmal pro Woche, aber ich glaube, selbst das bräuchte er nicht unbedingt. 50 cm Kübeltiefe sind für ihn also wie vor Jahrhunderten die zusammengeschnürten Füße der Chinesinnen - eine Qual.

Etwas anderes wäre es natürlich, wenn Du eine speziell für die Kübelhaltung gezüchtete Sorte hast. Keine Ahnung, ob es so etwas schon gibt, aber da es auch Säulenobst und andere künstliche Zwergformen gibt, will ich das nicht ausschließen.