Brennesseljauche - diverse Fragen

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Brennesseljauche - diverse Fragen

Beitrag von Bibliophilus » Mo Jul 24, 2017 18:44

Ich bin absoluter Gartenneuling und habe vor kurzem meine erste Brennesseljauche angesetzt. Ich habe gelesen, dass man Urgesteinsmehl zur Geruchsreduktion nehmen kann. Kann mir jemand sagen, wie viel man nimmt? Eine Hand voll? Oder mehr?

Und wie bewahre ich die Jauche auf, wenn sie fertig ist? Muss weiter Luft drankommen? Oder kann man auch eine verschlossene PET Flasche nehmen? Wie lange hält sich die Jauche?

Ich habe gelesen, dass man sie für Tomaten nutzen kann. Verdünnung 1:10, 1x pro Woche. Wie oft sollte man Paprika, Chili, Kräuter, Zuckererbsen und Salat damit düngen und in welchem Verdünnungsverhältnis?

Danke für Antworten.

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Re: Brennesseljauche - diverse Fragen

Beitrag von roccalana » Mo Jul 24, 2017 21:23

Schönen guten Abend :salut:
zunächst einmal möchte ich Dich bei uns willkommen heißen :applaudir:
Um auf Deine Fragen zu antworten:
Bibliophilus hat geschrieben:Kann mir jemand sagen, wie viel man nimmt? Eine Hand voll? Oder mehr?
Nimm einfach etwas Steinmehl und streue es oben auf die Jauche - diesen Vorgang kannst Du auch bei Bedarf wiederholen.
Bibliophilus hat geschrieben:wie bewahre ich die Jauche auf, wenn sie fertig ist?
Wenn die Jauche fertig ist, füllst Du sie am besten ab, eine verschlossene PET Flasche ist super :!:
Nun zur Düngung: Erbsen, Kräuter und Salate solltest Du nicht mit Jauche düngen ;
Nach meiner Erfahrung reicht es bei Tomaten, sie alle 14 Tage mit Jauche nachzudüngen - falls du Beinwell und/oder Ackerschachtelhalm hast, wäre diese Jauche-Mischung noch vorteilhafter.
Die Paprika vertragen eine Nachdüngung jede Woche.
So viel von mir - doch du bekommst sicher noch andere Wortmeldungen
Rita :soleil:
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Re: Brennesseljauche - diverse Fragen

Beitrag von rhabarbär » Di Aug 15, 2017 11:28

Ich habe letztes Jahr Brennesseljauche hergestellt und in PET-Flaschen abgefüllt. Habe die Erfahrung gemacht, dass es heikel ist, Jauche aus den Flaschen zu entnehmen und sie dann wieder zu verschliessen. Es hat sich Schimmel gebildet. Am besten also die Flaschen bis oben füllen, gut verschliessen und den ganzen Inhalt aufs Mal brauchen: http://www.bio-gaertner.de/frm/viewtopic.php?f=8&t=6550 So hält sich die Jauche schon ein paar Monate, denke ich.

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Re: Brennesseljauche - diverse Fragen

Beitrag von Tscharlie » So Jun 07, 2020 07:05

Brennesseljauche ist ja auch mein Düngemittel für Pflanzen die viel Nahrung brauchen.
Ich lasse sie einfach in der Wanne bis sie aufgebraucht ist, gut dass die Nachbarn weit weg sind und wir hier am Land leben, aber wenn sie fertig ist, ist der Geruch auch eher weniger stark.
Abfüllen in PET Flaschen? Das kann ich nicht, solche Flaschen habe ich nicht.
Ausgegorene Brennesseljauche ist übrigens auch ein Lebensraum, z.B. leben dort Mückenlarven. Scheint also in keiner weise auch unverdünnt lebensfeindlich zu sein.
Ich glaube mein Ansatz ist aber auch ein wenig "dünner". Ich fülle einfach den Behälter mit frischen Brennesseln, dabei achte ich auch Raupen, wenn welche an der Brennessel sind lasse ich die stehen, eher locker, dann mit Wasser aufgießen. Damit ist der Geruch eher mäßig.
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Re: Brennesseljauche - diverse Fragen

Beitrag von Mia » So Jun 07, 2020 15:14

Hi, Bibliophilus, :smile:

ich fülle die Jauche auch nicht ab. Lasse sie im 20 Liter-Eimer, bis der leer ist. Ansonsten mache ich es ähnlich wie Tscharlie, ich nehme kein Maß beim Ansetzen. Zerrupfte Nesseln in den Eimer bis voll ( ich denke, meine sind aber dichter gepackt und mehr als bei Tscharlie), Wasser drauf bis voll - und dann stehenlassen. Gelegentlich umrühren. Luft soll immer an die Jauche! Ich habe noch ein Gitter drauf, damit keine Vögel ertrinken.

Es ist aber tatsächlich besser, einen Deckel lose ( etwas gekippt) über das Jauchegefäß zu legen. Meinen Deckel habe ich aktuell beim Umzug aus den Augen verloren, mal gucken, ob ich noch ein Holzbrett finde, mit dem ich sie weitgehend abdecken kann.

Denn: in guter, und stärkerer Jauche als bei Tscharlie siedeln keine Mückenlarven mehr, sondern ab Mitte des Sommers können Rattenschwanzlarven das Zeug beziehen.
Das ist ziemlich ekelhaft, weil, die weißen, fetten Schwimmwürmer mit dem langen Schwanz ( mit dem sie in der Jauche atmen) kommen gleich in Scharen. Das sind die Larven einer sogenannten Mistfliege, auch Mistbiene genannt.

Ich mag ja jedes Tier und kann auch keines umbringen, deshalb kann ich die fetten Larven dann auch nicht an die Tomaten schütten, denn damit würde ich sie töten.
Außerdem wäre es mir ekelhaft, denen da beim Sterben zu zugucken, an Pflanzen, von denen ich hinterher essen will. :blass:
Dann muss ich tatsächlich mit dem ( halbleeren, aber immer noch schwappenden) Jauchekübel im Auto losfahren und sie irgendwo in einen stillen, am besten etwas modrigen Bach kippen. So war das letztes Jahr. Und irgendwann vor ein paar Jahren schon mal.
Deshalb ist für mich, hier auf dem Land, das lose Abdecken des Jauchekübels mit Deckel ratsam.

Es gibt Leute, die füllen fertige Jauche in Petflaschen oder Plastikkübel, um auch nach dem Winter noch Jauche zu haben. Ich habe es noch nie gemacht. Man braucht die Jauche ja nie vor Mitte Mai, und dafür kann man sie frisch ansetzen. Man kann auch im Laufe der nächsten Wochen und Monate immer wieder frisch ansetzen, mit immer neuen Zutaten. So kann man auch leere Beete im Herbst zum Frühjahr damit düngen, und braucht sie nicht über den Winter aufzubewahren.
Zum Aufbewahren über die Sommermonate reicht ein loser Deckel, unter anderem gegen Vogeltod und gegen die Rattenschwanzlarven.

Eine Handvoll Steinmehl gegen den Geruch kann man nehmen, mache ich aber auch nicht mehr. So sehr stinkt mir die Jauche nicht. Ich setze auch immer nur 20 Liter Eimer an, also, meine Menge ist nicht so groß, dass die ganze Nachbarschaft beduftet würde.
Kleinere Mengen sind für mich persönlich angenehmer zu handhaben, und man kann ja immer neu ansetzen!

Düngen tue ich wie Roccalana: Keine Jauche an Erbsen, Möhren, Kräuter und Salate.
Tomaten alle zwei Wochen, aber auch nur bis Mitte Juli, Paprika, Chili und Kohlgewächse können mehr vertragen. Rosen und Stauden nur alle zwei, drei Wochen, und auch nur bis Mitte Juli.
Ja, und immer nur ein Liter Jauche auf 10 Liter Wasser!

Häufiges Umrühren soll auch gegen die Besiedlung von Mistbienenlarven helfen.

LG
Mia
Zuletzt geändert von Mia am So Jun 07, 2020 19:36, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Brennesseljauche - diverse Fragen

Beitrag von roccalana » So Jun 07, 2020 19:06

Hallo
also, ich fülle sie ab. Ich habe ziemlich stabile 5L. Kanister aus festem Kunststoff, die ich dafür benutze.
Warum? Nun ja, ich habe leider nicht immer Material zum Ansetzen (bei mir will Brennnessel einfach nicht wachsen :heul: ) und benötige auch im Herbst nochmals Jauche, weil dann hier der Kohl gepflanzt wird.
Larven, von was auch immer, habe ich bis jetzt noch nie drin gefunden.
Für eine komplette Saison brauche ich ca. 80 Liter. Ach ja, und meistens verdünne ich mittlerweile stärker, als 1:10.
Schönen Sonntagabend noch
Roccalana
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Re: Brennesseljauche - diverse Fragen

Beitrag von Mia » So Jun 07, 2020 19:19

Jaa, nu, Du sitzt in Italien, liebste Rita. :smile:
Da wird es schon mal knapp mit Brennnesseln. :wink:
Auch hier soll man die vor der Blüte nehmen, weil sich sonst die Stickstoffverhältnisse sehr ändern. Im Sommer findet man hier auch noch ein paar kleinere, die nicht blühen.
Also: DU musst abfüllen! Und das ist bei Dir auch sehr vernünftig!

Sei froh, das Du noch keine Rattenschwanzlarven hattest. Google mal danach, auch nach Mistbiene. Sie sind zwar nicht schädlich - für die Natur vermutlich im Gegenteil - aber als Larven doch ziemlich unappetitlich, die Viecher. :shock:

Mia
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Re: Brennesseljauche - diverse Fragen

Beitrag von Carolyn » Mo Jun 08, 2020 16:01

Nur so als Hinweis (weil Mia ihren Beitrag an den Threadersteller adressiert hat): Tscharlie hat da einen Thread von 2017 wieder aufgewärmt. :wink:
Die Kunst ist, einmal mehr aufzustehen, als man umgeworfen wird. (Winston Churchill)

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Re: Brennesseljauche - diverse Fragen

Beitrag von Mia » Mo Jun 08, 2020 16:55

Man, echt, da hätten wir uns die ganze Schreiberei ja sparen können!
Habe mich sowieso schon über die merkwürdigen Daten gewundert.
Ich dachte: das Forum spinnt!

Tscharlie, komm her, ich drehe Dir den Hals um!
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Re: Brennesseljauche - diverse Fragen

Beitrag von Tscharlie » Mo Jun 08, 2020 18:02

Wer lesen kann ist echt im Vorteil. :lol:

Ich wollte einfach nichts neues anfangen, deshalb der alte Thread.
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Re: Brennesseljauche - diverse Fragen

Beitrag von Mia » Mo Jun 08, 2020 18:38

Wer schreiben - und mitdenken! - kann, formuliert seine Themen selber und lässt andere, nette und hilfreiche Leute nicht durch hochgepostete Uraltbeiträge auflaufen!!!!

Schäm Dich! Und zwar gründlich!
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Re: Brennesseljauche - diverse Fragen

Beitrag von Tscharlie » Mo Jun 08, 2020 19:28

Wieso uralt?
Ich bin vielleicht uralt, aber der 15. August 2017 ist meiner Zeitrechnung nach nicht ewig her.
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