Oh mei, Fiddler,
jetzt unabhängig von dem Kultivator, was hast Du denn da für einen Boden? Das schaut sich ja schrecklich an und ist sicher eine ungeheure Aufgabe für die Arme.
Da sollte ordentlich Mulch und Gründung und Kompost drauf, und das wird was, innerhalb von ein, zwei Jahren spürst Du es schon, auch wenn Du diesen Weg nur halbwegs verfolgst!
Lass niemals einen Boden unbedeckt. Nicht über den Winter, nicht über den Sommer. Die Natur macht es ja auch nicht. Sie deckt jeden Boden bald mit ihren Wildpflanzen zu und lässt keinen Zentimeter Boden nackt und bloß und der Sonne ausgeliefert. Die Pflanzen schaffen eine Schattengare, die den Boden etwas feucht hält und Regenwürmern, Asseln, Springschwänzen, Bodenbakterien und Pilzen erlaubt, durch ihre Umsetzung Humus zu schaffen.
Wenn Du die Beete im Winter nicht bepflanzt, zum Beispiel mit Feldsalat, mit überdauernden Gemüsen, mit Gründünger, dann leg ordentlich, ordentlich Mulch drauf!
Dick Laubmulch im Herbst (kann gut 15/20 cm stark sein als lockere Schicht), von irgendwo, wo Deine Sträucher ihre Blätter abwarfen, draufgepackt, und Du hast im Frühjahr, wenn Du das Zeug abrechst, darunter eine lockere Bodengare.
Solche steinharten Sprengel wie auf Deinem Beet müssen nicht sein.
Du brauchst im Herbst nicht einmal umzugraben. Draufpacken von dickem Laubmulch reicht völlig! (Es können auch samenfreie Unkräuter sein!) Die Kleinviecher im Boden ziehen über den Winter einen guten Teil des aufgelegten Mulches in den Boden und verwandeln ihn in Humus. Wenn Du im späten März, Anfang April abrechst, ist nur noch die Hälfte des aufgelegten Materiales da. Die andere Hälfte ist zu Humus geworden, die Deinen Boden auf Dauer verbessert.
Jetzt noch ein bisschen Kompost drauf, mit dem Sauzahn durchziehen, und das war's als Bodenlockerung für den nächsten Anbau. Na gut, der Boden für die Möhrensamen kann auch noch subtiler zerkleinert werden, aber hier reicht dann auch die dreizinkige Hacke. - Ohne Muskelkater.
Glaub mir. Es ist so. Probier's im nächsten Winter einmal aus.
Und lass auch im Sommer Deinen Gemüseboden nicht schattenfrei und trocken werden. Das Mulchen ist im Sommer immer ein bisschen abhängig vom Nacktschneckenaufkommen. Aber man kann auch ganz dünn mulchen, so dass die Mulchpflanzen quasi sofort vertrocknen, und somit keine Nacktschnecken anziehen. Dem Boden nutzt es doch, indem für eine leichte Beschattung gesorgt wird, und die Regenwürmer und Kleinlebewesen Nahrung in den Boden ziehen können, der als verstoffwechselter Humus wieder herauskommt.
Also, jedes Salatblatt, was Du abpflückst und nicht auf Deinen Teller tust, leg auf den Boden. Jegliche Art von Pflanzenblättern, sofern sie kein samentragendes Unkraut sind, leg auf den Boden.
Mach das einfach mal dieses Jahr, mach es mit der Mulchschicht über den nächsten Winter.
Mach dann Bodenfotos im Frühjahr 2013 - und dann können wir vergleichen.
Lieben Gruß,
Mia