Das Bio-Gärtner Forum

Hallo liebe Biogärtner,

in meinem neuerworbenen Garten habe ich einige Rasenflächen, die ich im nächsten Jahr gerne als Nutzgarten bebauen möchte. Ich habe aber nur einen blassen Hauch einer Ahnung, wie ich das machen soll. Habt Ihr Tipps und Tricks wie ich mit möglichst wenig Arbei ein gutes Ergebniss erziehlen kann? Muss oder kann ich schon vor diesem Winter etwas tun. Gerne möchte ich auf dieser neuen Fläche Kartoffel anpflanzen.

LIebe Grüße,
Anrevi

Hallo Anrevi,

Du solltest den Rasensoden abtragen und mit der Nase nach unten in einen Komposter legen.Das kannst Du jetzt schon machen, Flächen umgraben, für den Winter Gründüngung säen. Phacelia, Lupine, Wicken, Senf ... was immer Du magst.
Suche auch auf der Hauptseite mit der Suchmaske unter Gründüngung - der link, den ich hier dauernd einstellen will, funktioniert nicht.

Auf die Rasensoden im Komposter gibt nach zwei Schichten immer mal Kompostbeschleuniger drauf und danach auch alles andere, was in diesem Jahr in Deinem Garten und der Küche abfällt, immer hübsch geschichtet nach trocken und feucht.
Dann hast Du im April nächsten Jahres schon mal ein paar untere Lagen halbreifen Kompost, den Du oben auf Deine neuanglegten Gemüsebeete aufbringen kannst. Durch diese selbst brauchst Du dann nur noch mit dem Sauzahn oder der Gartenkralle durchgehen. Die meisten Gründünger frieren ab, die Wurzeln sollen im Boden bleiben. Du musst, falls der Boden nicht sehr schwer und lehmig ist, nicht mehr umgraben. Nur lockern, etwas Urgesteinsmehl und/oder bei Starkzehrern etwas Rinderdung oder Hornspäne in die Saatrillen, bzw. Pflanzlöcher geben. Rasenboden ist normalerweise recht gut gedüngt, weil immer etwas von dem Rasenschnitt liegenbleibt, also der Boden unter einem alten Rasen ist nicht mager, die Gründüngung tut das ihre, deshalb brauchst Du auch zunächst nicht mehr Dünger. Achte nur darauf, dass Du den halbreifen Kompost nicht in die Nähe von Wurzeln bringst, er soll nur obenauf gestreut und leicht eingeharkt werden.

Dann guck, wie Dein Zeug anwächst, und dann kannst Du entscheiden, ob Du gegebenfalls mehr Dünger - zum Beispiel in Form von Brennesseljauche - brauchst.
Das war jetzt der schnelle Tipp zum Einsteigen, vielleicht schreiben andere noch ausführlicher.

Lieben Gruß und gutes Gelingen,
Mia

Jetzt noch umstechen wäre sinnvoll, da im Frühjahr der Boden häufig bis tief ins Erdreich steinhart gefroren ist. Es wird Dir schon etwas Kraft und Zeit abverlangen, aber dann hast Du es gleich von Anfang an richtig schön

Die Soden auf gar keinen Fall umdrehen und auf dem Beet liegen lassen, auch im Kompost GUT zersetzen lassen. Gras ist sonst Dein ewiger Begleiter im Gemüsebeet.

Da Du doch etwas brauchen wirst bis die Fläche abgestochen und etwas glattgeharkt ist rate ich Dir zu Winterroggen den man noch spät im Jahr aussäen kann. Die meisten Gründünger sollten nur bis August gesät werden.
Die Gründüngung bleibt über den Winter stehen, sollte es keine schützende Schneedecke geben wäre eine Mulchschicht sinnvoll.

Kartoffeln sind soweit ich noch in Erinnerung habe Starkzehrer. Die Gründüngung dient lediglich der Haltung der Nährstoffe im Boden (Schutz vor Auswaschung) und der Durchlüftung verdichteter Böden. Einen zusätzlichen Dünger wie Mist oder Kompost wirst Du sicherlich brauchen. Da man Jauchen erst recht spät ansetzen kann, kannst Du Dir auch hierfür bereits jetzt etwas Kraut sammeln und an einem warmen, schattigen, nicht zu feuchtem Ort zum Trocknen aufhängen. So kannst Du bereits im Frühjahr die Jauche ansetzen.

Ich hab bei mir, vor etlichen Jahren, die Grassoden aufeinander geschichtet (bis zu einer Höhe von ungefähr einem Meter).
Im nächsten Jahr habe ich darauf Kürbisse angebaut. Hat ganz gut funktioniert
Nach und nach ist der Erdwall immer kleiner geworden und wurde auf die bestehenden Beete verteilt.

Ach, das ist ja auch eine gute Idee, Yggdrasil!

Ich will nämlich im Garten meiner Mutter einiges an sehr fetten Rasensoden abheben, um Staudenbepflanzungen anzulegen, und diese Menge würde garantiert zwei Komposter komplett verstopfen. - Jetzt frage ich mich nur, wohin dann mit dem Kürbisbeet?
Denk... denk... -- okay, es kommt für das erste Jahr mitten zwischen die Blumen!

Lieben Gruß,
Mia

Hallo,

so jetzt bin ich doch zumindest gedanklich schon ein Stück weiter... die Plackerei kommt da wohl noch auf mich zu

Vielen Dank für die Tips, die Kürbiszüchtung auf den Rasensode gefällt mir besonders gut.

Liebe Grüße,
Andrea.

Mit der 'Heukartoffel' werde ich es im nächsten Frühjahr versuchen.

Mit Pappkarton über Winter abdecken, habe ich im letzten Winter erfolglos versucht. Löwenzahn wuchs trotzdem munter und Schnecken fand ich auch drunter.

Jetzt versuche ich es so: Alles was an Abschnitt anfällt schichtweise aufstappeln wie beim Hügelbeet. Zuletzt etwas Erde. Dann eine dicke Schicht Heu. Evtl. ein paar Steine, damit das Heu nicht verweht wird. Im Frühjahr möchte ich dort dann ein 'aussaatfähiges Beet' vorfinden.

Ansonsten Hügelbeete und Hochbeete. Bei den Hochbeeten entferne ich auch die Grasschicht und lege Karnickeldraht. Das Abgestochene dient dann wieder zur Anlage beim Hügelbeet.

Viel Erfolg wünscht dir
Windlieb

na hoffentlich sind im Heu keine Wildkräutersamen

Cerifera hat geschrieben:na hoffentlich sind im Heu keine Wildkräutersamen

Dann wäre die Qualität des Heus schon sehr schlecht, wenn da KEINE Samenstände enthalten wären...

Allerdings gehe ich mal davon aus, dass das selber geerntetes Heu ist und da kann man ja darauf achten, vor dem Bilden von Samenständen zu mähen.