Hallo Jule,
wie weit wachsen die weißen Spitzen denn nach oben? Hat schon mal eine herausgeguckt und dann vielleicht einen grünen Trieb gebildet? Magst Du das mal abwarten? - Oder kommt das NIE vor?
Oder kommt es nie vor, weil Du vorher immer alles rausreißt?
Ich meine, jedenfalls leben die Wurzeln und wollen irgendwie weiterleben. Und eigentlich macht das nur Sinn, wenn die irgendwann mal etwas Grünes, Oberirdisches bilden könnten. Denn einfach so als Wurzel weiterzuwachsen, macht im Prinzip keinen Sinn.
Also, für mich sieht das aus wie Wurzeln von größeren Sträuchern. Mich erinnert das so ein bisschen an den Weissdorn, den ich für Carolyn "gerettet" habe. Da hatte ein Autowerkstattbesitzer einen ganzen Platz mit Wildwuchs-Sträuchern per Bagger gerodet und die Erde planiert, um Garagen darauf zu bauen. An den unplanierten Rändern lugten aber noch Wurzeln aus dem Boden. Unter anderem eine, aus der ein 10 cm großer Weissdorn wuchs. Und weil Carolyn gerade einen suchte, habe ich daran gezogen. Rongzong, hatte ich eine ziemlich dicke, ziemlich lange, braune Wurzel in der Hand, mit auch so feinerem braunen Wurzelgewirr wie die Deine. Die sah aus, als sei sie per Bagger von einem größeren Stück Wurzelsystem abgetrennt worden - und lebte jetzt alleine weiter. Sie hatte auch schon wieder kleine weiße Würzelchen nach unten gebildet, und an der Stelle, wo die Weißdornwurzel Licht bekam, hatte sie den kleinen Busch ausgetrieben. Jedenfalls habe ich das Ding mitgenommen, und weil es zu groß war für einen mittleren Topf, habe ich die Wurzel durchgesägt. Eingepflanzt, und da wo das untere Wurzelstück, was noch keinen Neuaustrieb zeigte, Licht bekam, trieb wieder ein kleiner Busch aus. - Jetzt habe ich also zwei kleine Weissdorne, die Carolyn bekommt.
So ähnlich könntest Du das versuchen. Entweder mal warten, bis die dicken weißen Wurzeln den Boden durchstoßen und auf diese Weise einen kleinen Trieb bilden ( falls sie das denn tun) - dazu würde ich sogar etwas Erde abheben, damit sie es leichter haben - oder sie mit einem ordentlichen Stück brauner Wurzel in einen größeren Topf pflanzen, dabei die "Nase" der weißen, dicken Wurzeln nach oben, dicht unter die Erdoberfläche.
Die weißen, dicken Wurzeln könnten meines Erachtens nämlich wirklich Triebe sein. - Siehst Du dazu im Vergleich die kleine, sehr feine weiße Wurzel ganz rechts im Bild, in der Verlängerung der ganz dicken weißen? Das ist eine "echte" Wurzel, die nach unten gehen will, und die später eine feine braune Wurzel werden möchte.
Alternativ kannst Du eine braune Wurzel in der Erde liegen lassen, aber die Erde an einer Stelle wegkratzen und ihr Licht geben.
Wenn Du Glück hast, und sich bei letzterer Aktion - vermutlich erst im nächsten Frühjahr - ein grüner Trieb bildet, mit Blättern daran, kann man die Pflanze bestimmen.
Wenn Du es hinbekommst, dass die dicken weißen Wurzeln aus dem Boden treiben, kann es dieses Jahr noch was werden.
Dann weiß man jedenfalls worum es sich handelt.

Viel Glück und Erfolg damit!
Für mich sieht das ein bisschen so aus, als wäre da ein Gelände per Bagger gerodet worden, ähnlich wie bei den Garagen. Die Wurzeln der Wildsträucher stecken noch drin, und die wollen weiterleben und neu austreiben. Möglicherweise wurde der Haldenboden dann lose mit Muttererde abgedeckt ( nicht planiert, denn die planiert man ja nicht) , und im Laufe der Jahre zogen sich die Wurzeln hoch.
Das wäre für mich eine denkbare Erklärung.
Lieben Gruß,
Mia