Kompost ohne gekaufte Zutaten?

Bodenbearbeitung, Kompostierung, Düngung
beni
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Kompost ohne gekaufte Zutaten?

Beitrag von beni » Fr Mär 21, 2008 09:12

Hallo, allerseits,

wie brauchbar ist eigentlich ein Kompost, der nur aus Unkraut, Grasschnitt, Blättern,Zweigen, Stauden- und Gemüseresten besteht, also gänzlich ohne Hornspäne, Kalken und was sonst "dazugehört"?

Gruß,

Beni

federmohn
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Re: Kompost ohne gekaufte Zutaten?

Beitrag von federmohn » Fr Mär 21, 2008 11:04

Hi,

woraus glaubst Du denn bestehen die verrotteten Pflanzenteile?

In der kompostierten Grünmasse (z.B. Gras oder Staudenrückschnitt) ist ja viel vom Stickstoff gebunden, der zur Bildung derselbigen notwendig war. Sicher - ein Teil davon wird durch den Verrottungsvorgang aufgebraucht - aber nicht alles. Genauso sind weiter das in Trieben oder Früchten enthaltete Kalium oder Phosphor auch im Kompost vorhanden.

In welcher Zusammensetzung hängt dann halt stark von der Mischung auf dem Komposthaufen ab. Aber mit einer sehr grünmasse-hältigen Mischung kannst Du getrost auf zusätzliche Hornspäne verzichten. Und mit einem entsprechenden Holzanteil hast Du auch gleich eine angemessene Portion Kalium in der Masse. Nicht umsonst spricht man hier auch von einem Nährstoffkreislauf (der aber nur bedingt funktioniert solange Du Früchte oder Gemüse verzehrst und nicht verrotten lässt).

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Re: Kompost ohne gekaufte Zutaten?

Beitrag von Cerifera » Sa Mär 22, 2008 08:44

die einzige Bedingung ist, dass man den Kompost warmhalten muss und vor zu viel Feuchte schützen muss. Wir haben unseren mit einer Folie abgedeckt, damit alles schneller verrottet. Unser Kompost besteht aus Gemüseabfällen, Grasschnitt, Laub. Gehölz und Blätter wie z. B. Buchsbaumschnitt dauert uns zu lange bis der verrottet, sowas bringen wir zur Gartendeponie. Bisher gedeihen alle Pflanzen kräftig. Wir verwenden auch kein gewürztes Zeug fürn Kompost, ich denke das ist das oberste Gebot bei! Z. B. Salzkartoffeln oder gekochtes Lauchgemüse.

LG
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Re: Kompost ohne gekaufte Zutaten?

Beitrag von beni » Mi Mär 26, 2008 07:51

Danke für Eure Hinweise!
Kompost sollte man ja möglichst überall verteilen, sofern man genug davon hat, denn man muß ihn sowieso loswerden um am Kompostplatz Raum für Neues zu schaffen. Hornspäne tu ich nur dort aufs Beet, wo sie eher nötig ist, nämlich bei größeren "Fressern" wie Tomaten, anspruchsvolleren Blumen etc. So kann man außerdem eine Stickstoffüberdüngung vermeiden.
federmohn hat geschrieben:Nährstoffkreislauf (der aber nur bedingt funktioniert solange Du Früchte oder Gemüse verzehrst und nicht verrotten lässt).
Du hast hiermit schon Recht, Federmohn, und deswegen war mein Kompost allein auch nie ganz so nahrhaft.
_Cerifera_ hat geschrieben:Wir verwenden auch kein gewürztes Zeug fürn Kompost, ich denke das ist das oberste Gebot bei! Z. B. Salzkartoffeln oder gekochtes Lauchgemüse.
Aber warum sollte man denn nicht auch scharf Gewürztes und Gekochtes auf den Kompost tun, wenn unser Darm damit sogar fertig wird? Salz, wenn ich es nicht gerade pur auf den Kompost schütte (das hätte mein Bauch schließlich auch nicht so gern ... [-X ), dürfte doch ebenso in Tieren enthalten sein, denn ihr Blut ist doch genauso salzbedürftig wie unseres, oder?
Scharfes empfindet wohl nur unsere Zunge als aggressiv, aber Pfeffer ist doch auch nur pflanzlich. Sogar Gebratenes oder Angebranntes kann ja nicht schaden, da es doch auch Waldbrände gibt, die alles so erhitzen. Nur Fleisch, Ei, Fischreste und Knochen etc. durften Ratten anziehen, deswegen soll man sie lieber in den Hausmüll tun, denk' ich, oder seh ich das alles vielleicht zu lax?

Gruß, Beni

federmohn
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Re: Kompost ohne gekaufte Zutaten?

Beitrag von federmohn » Mi Mär 26, 2008 14:01

beni hat geschrieben: ... Hornspäne tu ich nur dort aufs Beet, wo sie eher nötig ist, nämlich bei größeren "Fressern" wie Tomaten, anspruchsvolleren Blumen etc. So kann man außerdem eine Stickstoffüberdüngung vermeiden....
Dass Du Dich da mal nicht täuschst!

Mit der entsprechend großen Portion Hornspäne bringst Du ebenfalls locker eine Stickstoffüberdüngung mit allen Nachteilen (stark wasserbindende Pflanzenteile, Nitratbelastung im Gemüse und Grundwasser) zusammen - es dauert bloss ein wenig länger.

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Re: Kompost ohne gekaufte Zutaten?

Beitrag von beni » Do Mär 27, 2008 08:37

Hast schon recht hiermit:
federmohn hat geschrieben:Mit der entsprechend großen Portion Hornspäne bringst Du ebenfalls locker eine Stickstoffüberdüngung ... zusammen
Man sollte sich schon an die richtigen Mengen je Quadratmeter halten. Das Überschüssige geht ja doch an den Pflanzen vorbei ins Grundwasser, wäre also Blödsinn und schädlich.

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Re: Kompost ohne gekaufte Zutaten?

Beitrag von selesch » Do Mär 27, 2008 10:50

Was immer wieder vergessen ist der Kalihaushalt ,eine der Dünger der je nach Nutzung "verbraucht" wird.
Der Grund der Frage wird (Oder wurde jedenfalls zu meiner Lehrzeit) mit dem Ausdruck "betriebsfremde Düngung" beschrieben.

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Re: Kompost ohne gekaufte Zutaten?

Beitrag von beni » Do Mär 27, 2008 16:59

Du meinst, da man meist zu ungeduldig ist, bis Äste und Zweige verrottet sind, werden sie ausgesiebt und dadurch fehlt dann oft das nötige Kalium aus dem Holz? Da darf man eben nicht einzu ordentlicher Gärtner sein, also säuberliches Durchsieben besser sein lassen und Stöckchen im Beet dulden, die dann ja im Laufe des Jahres Kali abgeben.
Aber inwiefern "betriebsfremde Düngung"?

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Re: Kompost ohne gekaufte Zutaten?

Beitrag von selesch » Do Mär 27, 2008 22:03

Betriebsfremde Düngung umfast aller nicht im eignen Betrieb--Garten entstanden Stoffe. Und wie Ich schon gesagt bei Nutzung entsteht ein Mangel. Holz als Kali Dünger ist mir total neu.eher Kalzium) Beinwell (Symphytum officinale )oder Patentkali wäre bestimmt besser.
Eine Gefahr der Überdüngung mit Hornspäne hallt Ich für gering da nur mit "Bodenleben" der Harn in Stickstoff umgewandelt somit eine wässrige Lösung kaum im Übermass entsteht.Allerdings möchte Ich hier nicht zum "hau drauf "aufrufen eher ins Gegenteil !!
Auch sind Arbeitsweisen - Bearbeitungen von Boden und Erden dermaßen unterschiedlich je nach Boden klasse,Zustand, Nutzung ,das es die Wahrheit eigentlich nicht gibt. Ich hab schon auf Schwarzerde wie sie es um Erfurt gibt, Ich hab schon in der Sand-Ebene, auf Mergelboden gärtnerisch gearbeitet. Was dort klasse kann wo anders total falsch sein.

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Re: Kompost ohne gekaufte Zutaten?

Beitrag von Cerifera » Sa Mär 29, 2008 11:17

Salz, Pfeffer und Co. halte ich nicht für gesund. Gerade Würmer sterben bei Kontakt mit Salz - kam in Planet Wissen auf bralpha, die Sendung kann man empfehlen, nur kommt sie erst so um neun oder 10 Uhr abends!

An sich ist gegen einmalige Gabe von Salzkartoffeln nichts zu sagen aber die Menge machts!

Scharfes wird übrigends nicht von der Zunge geschmeckt. Scharf löst einen Schmerz aus und ist eigentlich keine Geschmacksrichtung! Zu viel scharfes Essen schadet auch uns Menschen. Ich gehöre schon zu denen die darunter leiden - Sodbrennen, schmerzhafter Durchfall, Halsschmerzen usw. also unbedenklich ist das Würzen von Speisen sicherlich nicht. Gerade deshalb kriegen Babys und Tiere auch ungewürzte Speisen. Bei unserem Hund hat das "vom Tisch geben" der Schwiegereltern Helicobacter (keinen Plan wie man das schreibt) ausgelöst - also so ungefährlich ist das für die Natur offenbar doch nicht.

Evtl. löst man durch Salze und Gewürze eine Übersäuerung des Bodens aus. Ich verzichte da lieber drauf und habe wirklich Bio-Kompost :-)

LG
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Re: Kompost ohne gekaufte Zutaten?

Beitrag von beni » Di Apr 01, 2008 08:34

Stimmt schon:
_Cerifera_ hat geschrieben:An sich ist gegen einmalige Gabe von Salzkartoffeln nichts zu sagen aber die Menge machts!
Wer kippt denn auch sein Mittagessen täglich auf den Kompost? Nur wenn mal was angebrannt ist. Man kann's ja dann mit Wasser verdünnt draufkippen, um Salziges und Würziges vorsichtshalber zu verdünnen. Schließlich ist ja kein reines Wasser und auch kein reines Salz, sondern isotonische Kochsalzlösung in jedem Lebewesen vorhanden.
_Cerifera_ hat geschrieben:Zu viel scharfes Essen schadet auch uns Menschen. Ich gehöre schon zu denen die darunter leiden - Sodbrennen, schmerzhafter Durchfall, Halsschmerzen usw. also unbedenklich ist das Würzen von Speisen sicherlich nicht.
Mit scharfem Essen geht's mir genauso! Aber verdünnt kann man, denk' ich, auch das auf'n Kompost tun, nur um es loszuwerden. Im Hausmüll fängt's nach ein paar Tagen schön zu stinken an, weil sich gleich Schimmel (-pflanzen!), Bakterien und Einzeller (Tiere!) drüber hermachen! Außerdem stammen Pfeffer, Curry usw. ja auch von Pflanzen und wer weiß, wie scharf Samen von allerlei Kräutern, Blumen etc. auf unserer Zunge schmecken, nur dürfen wir sie ja nicht einfach essen, weil sie vielleicht anderweitig Giftiges enthalten!
Und noch was:
selesch hat geschrieben:Eine Gefahr der Überdüngung mit Hornspäne hallt Ich für gering da nur mit "Bodenleben" der Harn in Stickstoff umgewandelt somit eine wässrige Lösung kaum im Übermass entsteht.
Klar, das hatte ich gar nicht bedacht!

Gruß, Beni

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Re: Kompost ohne gekaufte Zutaten?

Beitrag von beni » Di Apr 01, 2008 18:19

... übrigens, noch was kurz an Dich, Selesch:
selesch hat geschrieben:Eine Gefahr der Überdüngung mit Hornspäne hallt Ich für gering da nur mit "Bodenleben" der Harn in Stickstoff umgewandelt somit eine wässrige Lösung kaum im Übermass entsteht.
Hier meintest Du sicher "Horn" :nod: statt "Harn" , denn der wäre ja schon eine wäßrige Lösung.

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