Goji-Beere empfehlenswert?

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Moniii
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Goji-Beere empfehlenswert?

Beitrag von Moniii » Fr Apr 05, 2013 14:59

Hallo ihr Lieben,

ich plane gerade, wie ich den Garten im neuen Jahr gestalte und bin durch eine Freundin auf die Goji-Beere gestoßen. Meine Freundin ist ständig in irgendwelchen Abnehm-Foren unterwegs und da wird die Beere relativ hoch gehandelt.

Tante Google hat folgendes dazu ausgepuckt:
Alles in allem ist die Goji-Beere als Nahrungsergänzungsmittel ein wahrer Schatz. Sie ist reich an Mineralien und Vitamin C. Sie enthält Beta-Carotin und Phenole, die wiederum als sekundäre Pflanzenstoffe vor Schäden durch freie Radikale schützen. Die Beere ist frostresistent bis minus 15 Grad und macht sich überall hübsch mit Ihren roten Früchten.
Quelle

Besonders das Frostrestitente der Pflanze hat mich aufhorchen lassen. Kann das jemand von euch so bestätigen? Was sollte ich sonst noch über die Beere wissen? Gibt es vielleicht bessere Alternativen?

lG
Moni

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Re: Goji-Beere empfehlenswert?

Beitrag von Yggdrasil » Fr Apr 05, 2013 20:20

2011 im Herbst habe ich 2 Pflanzen eingesetzt. Den Winter zum Jahr 2012 haben sie überstanden. Getragen haben sie allerdings noch nichts.
Bin gespannt, ob die dieses Frühjahr überleben.
Mehr kann ich daher also nicht sagen.

Alternativen?

Jostabeeren finde ich gut. Halten jeden Winter aus (jedenfalls bei uns) und tragen recht gut. http://www.bio-gaertner.de/pflanzen/Jostabeeren

Loganbeeren. Habe ich auch schon recht lange im Garten. http://www.lwg.bayern.de/gartentipps/20 ... /index.php
Selbst Unfähige können zu allem fähig sein.

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Re: Goji-Beere empfehlenswert?

Beitrag von Harald@Biogaertner » Sa Apr 06, 2013 09:00

Yggdrasil hat geschrieben: Jostabeeren finde ich gut. Halten jeden Winter aus (jedenfalls bei uns) und tragen recht gut. http://www.bio-gaertner.de/pflanzen/Jostabeeren
Die Jochelbeere ist auch gut, das ist nahezu das selbe wie die Jostabeere. Beides sind Kreuzungen zwischen schwarzer Johannisbeere und Stacherbeere, jedoch ist der Unterschied wer das Männchen und wer das Weibchen ist.

Liebe Grüße Harald
Eine selbst gezogene Pflanze ändert ihre Zusammensetzung und hält damit ihren Menschen gesund. Eine gekaufte kann das nicht.
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Mia
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Re: Goji-Beere empfehlenswert?

Beitrag von Mia » Mi Apr 10, 2013 00:09

Oh man, gerade ist mir ein langer, sorgfältig gearbeiteter Beitrag abgehauen. Ob ich das noch mal hinkriege? Ich versuch's!

Hallo Moniii, hallo alle anderen. :smile:

Ich möchte dieses Jahr auch zwei Gojibeeren pflanzen, deshalb habe ich versucht mich klug zu machen.

Zunächst wichtig zu wissen:
Es gibt zwei verschiedene ältere Arten, mit jeweils neu gezüchteten Sorten, die auf dem Markt sind. Die eine heisst "Lycium barbarum", auf deutsch: der gemeine Bocksdorn, oder Wolfsdorn oder Teufelszwirn.
Die andere ist "Lycium chinense", auf deutsch: chinesischer Bocksdorn. Diese Art hat noch zwei Varietäten: Lycium chinense var. chinense und Lycium chinense var. potaninii. Letztere wird hier nicht gehandelt. Man nimmt an, dass Lycium chinense aus dem Gemeinen Bocksdorn (Lycium barbarum) und Lycium ruthenicum besteht. Also, Lycium chinense hat auch was von Lycium barbarum. Dennoch unterscheiden sich diese beiden Arten.

Wuchsform, Wuchsstärke und Schnitt
Es sind zunächst aufrecht wachsende Sträucher, deren Triebe dann aber bogig überhängen und mit den Spitzen wieder den Erdboden berühren. Sie gedeihen in voller Sonne, nehmen aber auch mit Halbschatten vorlieb, wobei weniger Frucht angesetzt wird. Sie sind selbstbefruchtend, ein zweiter Strauch soll aber das Fruchtergebnis steigern. Sie sind frosthart bis -25 Grad.
Zu L.barbarum wird eine starke Wurzelsperre empfohlen, weil sich die Art durch Wurzelausläufer stark vermehrt. Dazu ist es so, dass, sobald die überhängenden Triebe wieder den Boden berühren, sie auf der Stelle, wie Brombeeren, Wurzeln schlagen und dort neue Sträucher bilden. Deshalb wird empfohlen L.barbarum am Spalier zu ziehen. So kann man sein starkes Wachstum am besten kontrollieren. Schneidet man die langen Ranken ab, kurz bevor sie den Boden berühren, sollen sich an den Triebenden häßliche "Hexenbesen" bilden. Deshalb lieber alte und sehr lange Ranken direkt über dem Erdboden wegschneiden (Auslichtungsschnitt). Die Triebe junger Pflanzen sollen aber ab einer Hohe von 60 cm gekappt werden, damit sie sich besser verzweigen. Beide letzte Empfehlungen gelten auch für L.chinense.
Die Größe von L.barbarum wird mit 2-4 Metern angegeben, die Breite ist ebenso.
L.chinense soll kleiner bleiben, 1-2 Meter, und manche I-net Autoren meinen auch, dass er keine Wurzelsperre benötigt. - Von daher würde er sich für einen kleinen Hausgarten besser eignen, meine ich.

Die Blätter sind längs lanzettlich, bei L.chinense allerdings breiter als bei L.barbarum, eigen sich also besser zum kochen. L.barbarum soll dazu auch oft Dornen tragen.

Hier Infos zu den zwei Arten:
http://www.wundersgartenwelt.de/Gojibeere.html
http://www.awl.ch/heilpflanzen/lycium_barbarum/goji.htm

Manche I-net -links behaupten, dass L.chinensis bessere gesundheitliche Eigenschaften als L.bararum habe:
http://www.gartendatenbank.de/wiki/lycium-chinense
http://www.newtritionink.de/shop/pdf/bo ... jiinfo.pdf

Zudem muss es wohl so sein, dass die Ursprungsform von L.chinensis eher sauer und bitter war:
http://www.bio-line.at/Ueber-unsere-Pro ... -3-16.html
Hier ist mir ein zweiter link leider mit dem ersten Beitrag verlorengegangen. :mauer:

ABER, inzwischen hat man neue Sorten gezüchtet! Und zwar sowohl von L.barbarum, als auch von L. chinensis.
Die Bayrische Gartenakademie empfliehlt als sichere Sorten bei L.Barbarum 'Big & Sweet' oder 'So Sweet', und bei L.Chinense 'Big Lifeberry' oder 'Sweet Lifeberry'.
Siehe auch:
http://www.lwg.bayern.de/gartentipps/20 ... /index.php

So, der Poetschke hat die erstgenannten L.Barbarumsorten:
http://www.poetschke.de/orbiz/DigiTrade ... 46052.html

Rühlemann hat L.chinense als eine Lifeberry-Pflanze und Sweet Lifeberry hat er auch.
http://www.kraeuter-und-duftpflanzen.de ... ry-Pflanze

Baldur hat etwas, was unklarer Herkunft ist, genannt Superfruit.
http://www.baldur-garten.de/produkt/Bee ... tAodwFAAwA

Ahrends und Siebert hat beide Lifeberrypflanzen, bezeichnet sie aber als L. barbarum.
http://www.as-garten.de/orbiz/DigiTrade ... 53611.html

Und Schlüter hier, der hat noch ne alte L.chinense, süß, mit leichten Bitterstoffen.
http://www.garten-schlueter.de/pflanzen ... zAodWm8A4A

Dies hier wäre vielleicht etwas für Harald? Was GANZ anderes... ganz anderer Name. Sag, Harald, magst Du nicht mal großflächig Gojiberren anbauen? Finanziell würde sich das sicherlich lohnen. Aber ob Ich die mit dem NQ -Namen wählen würde? Egal, guck dochmal rein!
http://www.goji-plantage.de/goji-sorten.html


Und was mache ICH nun? WAS kaufe ich?

Ich ziehe morgen mal ein Resümee. :wink:

Lieben Gruß,
Mia
Zuletzt geändert von Mia am Mi Apr 10, 2013 02:33, insgesamt 5-mal geändert.
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Re: Goji-Beere empfehlenswert?

Beitrag von Mia » Mi Apr 10, 2013 02:05

Hallo liebe Leute, :smile:

ich mache schon jetzt einen Schlußstrich:
Bei mir werden es die beiden verschiedenen Lifeberries von Rühlemann werden. Mit einem Platzbedarf von 150/50 bleiben sie deutlich kleiner als die Lycium barbarum-Sorten. Gerade recht für meinen jetzigen Garten, der nicht größer als 350m2 ist. Zudem ist es Lycium chinense, die Blätter sind größer, die Inhaltsstoffe sollen besser sein, und ich spare mir die Wurzelbarriere.
Ich hatte schon einen Horror, wie ich diese zukünftig großen Sträucher von L.barbarum unterbringen sollte! Denn wie es der Teufel wollte, sind mir als erstes dieses Jahr die Kataloge von Bakker und Gärtner Pötschke ins Haus geflattert. Nicht dass ich da groß bestellen werden würde - aber lesen und angucken tu ich sie doch immer! Und da waren sie! Diese zukünfigen Goji-Riesenememplare!
Boah, was habe ich gegrübelt! Zwei wollte ich schon haben... aber wohin damit? Das eine Exemplar hätte ich südlich an die halbrunde Salinenmauer gepflanzt, die die Mülltonnen umgibt. Für das andere hätte ich erst ein hölzernes Gartenhaus erstehen müssen, über das sich die Pflanze hätte beugen können... Und ich sah mich schon vor dem Salinengestein halbmetertiefe Furchen ausheben, um dicke Teichfolie zu implantieren, damit das Ding nicht nach außen weiterwächst! Mir nicht den Pflasterweg wegsprengt!
So ist es viel besser, wenn die Dinger kleiner bleiben! Natürlich haben die L.chinense, weil kleiner, auch weniger Früchte als die großen L. barbarum - aber was soll's: schließlich muss ICH die ja alle aufessen! Und bis ich zwei Büsche a künftige 1,50 leergefuttert habe, ich glaube, das braucht schon was. Könnte für mich allein genau richtig sein. :wink:

In diesem Sinne verabschiede ich mich, in der Hoffnung auch Euch weitergeholfen zu haben,

Mia
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