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- Rasenmäher
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- Registriert: Fr Aug 25, 2006 14:18
absterben des Apfelbaums
Hallo zusammen,
ich hab Äpfelbaume (viertelstamm) diese sind vor 3jahren gepflanzt worden. Im Mai sind bei einem Baum die Blätter abgefallen. Ich habe ihn dann gleich zurück geschnitten, das er weniger energie braucht. Ich habe ihn jetzt ausgegraben und habe festgestellt:
Die Rinde schält sich ab und dahinter ist es schon teilweise weiß. Außerdem sind löcher im Baum, sieht aus wie Holzwürmer. Die rinde in der Baumkrone hat sich verfärmt, so rötlich hellbraun.
Jetzt hab ich gestern gesehn das sich die Rinde beim nächsten Baum schält. Hat irgendjemand eine Ahnung was das ist, bzw ich des schnellst möglich bekämpfen kann. Wenn jetzt nur die 2bäume kaputt sind ist es nicht schlimm aber die andern muss ich schützen.
Vielen dank für die Bemühungen[/img]
ich hab Äpfelbaume (viertelstamm) diese sind vor 3jahren gepflanzt worden. Im Mai sind bei einem Baum die Blätter abgefallen. Ich habe ihn dann gleich zurück geschnitten, das er weniger energie braucht. Ich habe ihn jetzt ausgegraben und habe festgestellt:
Die Rinde schält sich ab und dahinter ist es schon teilweise weiß. Außerdem sind löcher im Baum, sieht aus wie Holzwürmer. Die rinde in der Baumkrone hat sich verfärmt, so rötlich hellbraun.
Jetzt hab ich gestern gesehn das sich die Rinde beim nächsten Baum schält. Hat irgendjemand eine Ahnung was das ist, bzw ich des schnellst möglich bekämpfen kann. Wenn jetzt nur die 2bäume kaputt sind ist es nicht schlimm aber die andern muss ich schützen.
Vielen dank für die Bemühungen[/img]
verschiedene Holunderarten
Ich bin leidenschaftliche Holunderverwerterin
. Letztes Jahr habe ich an einem Holunderstandort, neben dem herkömmlichen Holunder einen Strauch entdeckt, bei dem ich nicht weiß, ob es sich hierbei auch um schwarzen Holunder handelt. Der Strauch ist etwa genauso groß, die Blätter sind kleiner, gefiedert und dunkelgrün. Blüten- und Fruchtstände sind etwas größer als bei den Nachbarholundern. Sieht lecker und ergiebig aus, aber ich trau mich nicht sie zu pflücken, weil ich nicht weiß, ob es sich wirklich um eine Holunderart handelt, die man verarbeiten kann. 
Kann mir jemand sagen, was es mit diesem Strauch auf sich hat und ob ich die Früchte bedenkenlos einmachen kann??
Jetzt schon mal vielen Dank.
Herzliche Grüße
Susy


Kann mir jemand sagen, was es mit diesem Strauch auf sich hat und ob ich die Früchte bedenkenlos einmachen kann??
Jetzt schon mal vielen Dank.
Herzliche Grüße
Susy
Pink Lady wurde denn auch bereits auf der SIAL 98, der internationalen Landwirtschaftsmesse in Paris, als eine der besten Produktinnovationen ausgezeichnet, der Apfel stammt aber ursprünglich aus Australien. Pink Lady ist die Handelsmarke der australischen Apfelsorte Cripps Pink, die aus einer Kreuzung der Sorten Lady William's und Golden Delicious entstanden ist. Sie wurde 1973 von John Cripps vom Landwirtschaftsverband West-Australien in den Forschungslabors von Stoneville entwickelt.
Hier ist in Europa/Deutschland/Düsseldorf/Großstadt/Garten/Wiese/Erde
Mfg
K.W
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- Bio-Gärtner
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Äpfel
Bitte beachten: Die richtige Hauptseite kann oben links gewonnen werden: Duch 'klicken für Hauptseite', dann auf die Obstbäume, Baumfrüchte gucken, darunter befindet sich auch zu guter Letzt diese Sammlung.
Schadbild Vorbeugung Bekämpfung
Apfelblattsauger
Psylla/Cacopsylla mali. 3-4 mm grosse, gelb-braune Blattflöhe. Larven 1-2 mm, schlüpfen bei Austrieb, saugen an Blüten und Knospen und scheiden Honigtau aus. Rußtau folgt. Erwachsene Tierchen erscheinen ab 6. Eiablage Ende 8 an den äußersten Zweigspitzen in Knospennähe. Überwinterung als Ei.- Blätter und Blüten verkleben, welken und entfalten sich mit Verzögerung oder werden braun. Blätter, Triebspitzen und junge Früchte verkümmern, z.T. fallen die Blätter ab. Fruchtansatz unterbleibt zum Teil. Siehe 'Blattflöhe/Blattsauger'. Winterspritzung mit Promanal vernichtet einen Teil der Frühjahrsapfelblattsauger. Florfliegen und Raubwanzen fördern. Nichtrankende Kapuzinerkresse und Ringelblumen auf Baumscheiben aussäen. Befallene Zweige abschneiden und vernichten. Bei starkem Befall Spruzit. Neudosan. Niemsamen.
Apfelblütenstecher
Anthonomus pomorum. Braunschwarzer Rüsselkäfer, 5 mm lang, mit weißem V auf den Vorderflügeln. Flugzeit Mi 3, manchmal auch früher. Überwintert meistens unter abstehenden Rindenteilen. Die Weibchen legen bis zu 100 Eier in die anschwellenden Blütenknospen, die nach Befall braun und vertrocknet aussehen. Die Larven schlüpfen bald danach, sie sind gelblich mit schwarzem Kopf, ca. 6 mm groß, ohne Beine. Sie fressen unter den eingerollten Kronblättern die Samenanlage ab und sind dann reif zur Verpuppung. Die Blüten erscheinen ballonartig, werden braun und sterben ab. Die gelben Puppen sind sehr beweglich. Die Käfer schlüpfen im Juni. Nachdem sie etwa 4 Wochen an den Blättern gefressen haben, suchen sie sich im Juli einen Platz zur Überwinterung. - Waldnahe Lagen sind besonders gefährdet. Befällt auch Birne, Mispel und Quitte. Befall nur während der Blüte. Rindenpflege mit Weissanstrich. Fanggürtel bei Austrieb anbringen, früh morgens Käfer darunter ablesen. Rindenpflege. Natürliche Feinde sind insektenfressende Vögel, vor allem Kleiber und Specht, Laufkäfer und Schlupfwespe. Die Käfer treten meistens in nur geringer Menge auf und dienen dann der Verminderung des Fruchtansatzes. Nur wenn sich die Blütezeit wegen kalter Witterung länger hinzieht, kann Gefahr bestehen. Täglich Käfer ablesen und braune Knospen entfernen. Man kann sie morgens auch abschütteln und am Boden auflesen mit Hilfe eines weissen Tuches. Bei starkem Befall ölhaltige Präparate oder Spruzit spritzen. Niemsamen. Naturen.
Apfelwickler
Cydia pomonella. Wichtigster Kernobstschädling. Falter ist ca. 10 mm lang, Flügelspanne ca. 20 mm. Vorderflügel haben dunkle Wellenbänder und einen metallisch glänzenden Fleck. Der Falter hält sich tagsüber an Ästen oder Brettern auf. Flugzeit ab Ende Mai während des Sommers, meist in der Dämmerung bei über 15°. Hauptflugzeit 6. Das Weibchen kommt aus dem Bodens. Begattung und Eiablage sind entscheidend von der Temperatur, mindestens 15°, abhängig. Da diese Temperaturen abends oft nur an einigen Tagen vorhanden ist, kann sich Begattung und Eiablage schubweise auf längere Zeit hinziehen, was dazu führen kann, daß Wurmbefall bis kurz vor der Ernte möglich ist. Die Eiablage beginnt 7 an Blättern und Früchten, ein Ei je Frucht. Nach 8 - 14 Tagen erscheinen die jungen Raupen. Sie sind 2O mm lang, weißlich, später rötlich, mit bräunlichem Kopf, und fressen sich in die Früchte; dadurch vorzeitiger Fruchtfall. Befall sichtbar durch verkotetes Bohrloch, erst wenn sie das Fruchtinnere erreicht haben, wird ein zweiter Gang gebohrt, um den Kot hinauszuschaffen. Die Raupen entwickeln sich in den Äpfeln am Boden weiter, verlassen sie dann, kriechen am Baumstamm hoch, verspinnen sich in Rinden- oder Pfahlritzen und überwintern dort. Andere überwintern im Boden. Es kann bei günstiger Witterung zu einer zweiten Generation erste Hälfte 8 kommen. Bleiben die Äpfel am Baum, vollenden sie dort ihre Entwicklung und verspinnen sich ebenfalls in Rindenritzen, Verpuppung dann im Frühjahr. Werden sie mit den Früchten in den Keller gebracht, verbergen sie sich in den Ritzen der Gestelle. - Befällt auch gelegentlich Aprikose, Birne, Walnuß und Zieräpfel, evt. auch Kirschen und Pfirsiche. Winterspritzung mit ölhaltigen Produkten, dadurch werden die Raupen ihrer Verstecke beraubt und ein Opfer der Meisen.Gürtel aus Wellkarton anbringen Ende Mai bis Ende Juli, danach mit den Larven verbrennen. Wieder neue anbringen, Ende Sept. verbrennen. Wöchentlich kontrollieren. Ab E 5 wöchentlich mit Wermuttee oder Niem spritzen. Schlupfwespe Trichogramma dendrolini aussetzen. Förderung von Fledermäusen, Laufkäfern, Meisen, Ohrwürmern, Schlupfwespen, Vögeln (Blaumeisen, Kleiber, Spechte), Raubwanzen, Raupenfliegen, Weichkäfer. Lose Rinde entfernen. Im Herbst Stamm und Äste dick mit Lehmbrei bestreichen, um die Verstecke zuzukleben. Besonders anfällig sind Boskoop, Gravensteiner, Klarapfel. Bäume schütteln, Fallobst aufsammeln und vernichten, bevor die Raupen die Früchte verlassen. Diese Massnahme ist besonders wichtig im Frühsommer, damit nicht die zweite Generation grösseren Schaden anrichten kann. Fanggürtel anbringen, der obere Teil muss mittels Draht eng anliegen, der untere etwas abstehen. Raupen regelmässig absammeln. Granupom N, Madex spritzen gegen die Larven. Neudomon-Apfelmadenfalle ab Mi 5 aufhängen zur Feststellung des Zeitpunkts. Wermuttee und Rainfarntee zur Geruchsüberdeckung. Phytogard- Insektenschirm. Spruzitspritzung, aber etwas unbefriedigend in der Wirkung. Der richtige Zeitpunkt ist wichtig, in der Regel in der zweiten Junihälfte muß die erste Spritzung erfolgen, wenn die Mindesttemperatur erreicht ist. Weiterer Hinweis: Die Früchte müssen etwa walnußgroß sein. Nach 10 - 14 Tagen noch zweimal wiederholen. Niemsamen. Schlupfwespen Trichogramma dendrolimi /cacoeciae im Samenhandel Anfang Juni und Ende Juli.Pheromone.
Asseln
nagen im Lager an den Äpfeln, wenn diese auch nur ganz kleine Verletzungen haben. Siehe 'Asseln'. Absammeln. Orangenschalen als Köder auslegen
Bakterienbrand
Pseudomonas syringae befällt Kernobst. Rinde nahe den Endknospen ist im Winter eingesunken und rissig. Im Frühling kann dort Gummifluß austreten. Die betroffenen Blätter und Blüten bleiben klein und trocknen bald ein. Die Triebe können auch absterben. Die Blätter haben kleine helle Flecke, die später braun und trocken werden und schließlich ausfallen. Verwechselungsgefahr mit der Schrotschußkrankheit! Bei dem Bakterienbrand sind die Ränder aber immer hellgrün, die Löcher auch kleiner. Auch an den Früchten kann es kleinere dunkle Flecken geben. Verbreitung der Bakterien durch Regen und Wind. Sie dringen durch die Blattfallwunde in das Gewebe ein und vermehren sich dort. Releika, Resi und Rewena sind resistent, Relinda ist wenig anfällig. Befällt auch anderes Kernobst. Nicht stickstoffbetont düngen, überhaupt nur wenig Kompost geben. Regelmäßig Krone auslichten. Befallenes vernichten, ggf. drastisch verjüngen. Bei Mißerfolg der vorstehenden Maßnahmen Rodung. Werkzeug desinfizieren!
Baumwanzen
Kleine, schwarze Flecken auf den Blättern. Werden Früchte angestochen, wird die Einstichstelle rot; sie wachsen sie oft an dieser Stelle nicht mehr, es bilden sich Vertiefungen und Verwachsungen. Meistens fällt der Apfel ab. - Befällt auch Birnenbäume. Siehe 'Blattwanzen'. Schaden gering. Niemsamen.
BlattChlorose
Die Blätter werden gelb, weil nicht genügend Eisen vorhanden oder das Eisen festgelegt ist (Kalk- oder Phosphatüberdüngung). Siehe 'Chlorosen-Eisenmangel' Löwenzahn anpflanzen im Baumscheibenbereich, es schließt das Eisen auf und macht es für den Baum verfügbar. Bei Eisenmangel Gesteinsmehle ausstreuen, bei zu hohen Kalkwerten Kompost und Torf einarbeiten, bei zu hohen Phosphorwerten Dr. Evergreen Flora anwenden. Siehe auch "Eisen" und "Nährstoffmangel/-überschuß".
Blattläuse
Graubraune, grüne oder hellgrüne Läuse: Grüne Apfelblattlaus Aphi pomi, Zwischenwirte Blacke, Kerbel und Wegerich. Mehlige Apfelblattlaus Dysaphis plantaginea, Zwischenwirte im Sommer sind Gräser. Apfelgraslaus Rhopalosiphum insertum, Zwischenwirt sind Gräser, an deren Wurzeln vermehrt sie sich weiter. Apfelfaltenlaus Dysaphis spec. Zwischenwirte sind Baldrian, Blacke, Kerbel. - Larven sind grün oder rötlich. Schaden entsteht durch die Saugtätigkeit und durch Ausscheiden von Giftstoffen. Blätter kräuseln sich, auch Triebspitzen und Blüten verformen sich, Früchte verkrüppeln. Rußtau kann die Folge sein. Überwintern meistens als Ei in Rindenrissen und am Fruchtholz. Siehe 'Blatt-/Blut-/Wollläuse'. Brennesseljauche stärkt den Baum. Keine stickstoffbetonte Düngung. Rindenpflege. Leimringe anbringen im Frühjahr, um Ameisen abzuhalten. Baumscheibe locker halten, wässern, ausreichend düngen. Kapuzinerkresse aussäen. Nützlinge fördern: Florfliege, Marienkäfer, Ohrwurm, Räuberische Gallmücken, Raubwanze, Schlupfwespe, Schwebfliege. ENVIRepel. Winterspritzung.
Im Sommer werden Artischocken, Astern, Klee, Sonnenblumen, Vergissmeinnicht angegriffen, vor allem an Sommerastern.
Abstreifen. Brennesselauszug (12 Stdn) dreimal hintereinander spritzen. Stäuben mit Algenkalk, Asche, Gesteinsmehl. Spritzen mit Rainfarn- oder Wermuttee. Quassiaholzbrühe spritzen. Spruzit. Neudosan. Niemsamen. Neem-Azal T/S. Naturen.
Bleiglanz
Stereum purpureum. Der Pilz befällt meistens junge Bäume. Blätter werden matt, haben einen bleiartigen, weißlichen Glanz. Durchgeschnittene Triebe verfärben sich, wenn sie befeuchtet werden, bräunlich. Äste sterben ab, das Holz ist bräunlich verfärbt. Die Sporen dringen über Wunden in das Holz ein. Siehe "Kirschbäume"- Kernobst wird seltener befallen, ebenso Zieräpfel.
Blutläuse
Eriosoma lanigerum. Braune Läuse, 2-3 mm groß, mit weiß-wolligen Wachsausscheidungen. Sie saugen an Schnittwunden, aber auch an Ästen und Zweigen. Beim Zerdrücken tritt braunroter Saft aus. Durch die Saugtätigkeit können Wunden entstehen, die zu Geschwulsten (Blutlauskrebs) führen, der Fruchtansatz kann behindert werden. Larven überwintern in Rindenspalten oder an den Wurzeln. Junge Bäume werden besonders schwer geschädigt. Befallen auch gelegentlich Birnbäume. Befallszeit ist während der gesamten Vegetationsperiode. Siehe auch 'Blatt-/Blut-/Wollläuse'. Schlupf- und Zehrwespen sowie Kleinspechte fördern. Nichtrankende Kapuzinerkresse auf Baumscheiben aussäen, gemischt mit Ringelblumen. Stark anfällig: Ananasrenette, Bellefleur (gelb und rot), Blendheim, Boikenapfel, Boskoop, Cox Orange, Goldparmäne, Gravensteiner, James Grieve, Grossherzog Friedrich, Jonathan, Lansberger, Ontario, Paul Ohm, Weißer Klarapfel, weisser Wintercalvill. Mässig anfällig: Berner Rosenapfel, Damason Renette, Deans Küchenapfel, Geflammter Kardinal, Gelber Edelapfel, Golden Delicious, Jakob Lebel, Krügers Dickstiel, Lothringer Rambour, Rosmarinapfel, Roter Eiserapfel, Roter Gravensteiner, Roter Wintercalvill (aber anfällig auf ungünstigem Standort), Zabergäu-Renette. Nicht/kaum anfällig: Baumanns Renette, Berlepsch, Biesterfelder, Bohnapfel, Ernst Bosch, Discovery, Graue Herbstrenette, Kasseler Transparent, Königlicher Kurzstiel, Ontario, Riesenboikenapfel, Roter Herbstcalvill, Roter Kantapfel, Rote Sternrenette, Ruhm von Kirchwerder, Späher des Nordens, Später Transparent, Wilhelmsapfel, Zuccalmaglio, Züricher Renette. Auch die Unterlage kann an der Anfälligkeit beteiligt sein. Die Unterlage M 106 wird als Zufluchtsort für die Überwinterung gemieden, wächst aber mittelstark und bringt nur kleinere Früchte hervor. Raupenleimringe anbringen für am Stamm hochkriechende "Neusiedler". Winterspritzung mit Paraffinöl. Keine stickstoffbetonte Düngung. Wunden verschliessen. Kranke Zweige ausschneiden, Farnextrakt, Schmierseifen- oder Schmierseifen-/Spirituslösung spritzen. Ammoniakspritzungen. Mit Kapuzinerkressetee pinseln. Öl vor dem Öffnen der Blüten spritzen (Bienen!). Promanal nur abends spritzen im Frühjahr und Sommer. Siehe auch Kap. 'Pflanzenöl-Emulsionen'. Ist mehr als ein Drittel der Läuse durch Schlupfwespen parasitiert (zu erkennen an aufgetriebenen Körpern mit runden Löchern), kann meistens auf eine Bekämpfung verzichtet werden.
Echter Mehltau
Podosphaera leucotricha. Weißer Belag auf Oberseite der Blätter, an jungen Trieben und Blüten. Blätter rollen sich ein, werden braun, fallen ab. Der Pilz überwintert auf Knospen und jungen Trieben. Landsberger Renette, Jonathan, Berlepsch, Boskoop, Cox Orange, Elstar°, Goldparmäne, Gravensteiner, Jonagold, Jonathan, Klarapfel, Landsberger, Lombarts Calvill, Oldenburg, Ontario, Idared, Starks Earliest sind besonders gefährdet. Alkmene, Dülmener Rosenapfel, Elstar°, James Grieve, Katija Balsgaard, Manga Super, Mc Intosh Rogers, Pia, Pilot, Pinova, Pirella/Pirol, Piros, Reglindis, Relinda, Renora, Retina, Rewena und Rubinette sind wenig empfindlich. Reanda, Remo und Resi sind resistent. - Vermehrt sich von Frühling bis Herbst, besonders Mai/Juni, vor allem bei warmem und schwülem Klima, aber auch bei trockenem Wetter und trockenen Lagen. Befallene Früchte zeigen bräunliche Netze im Herbst. Dauerfrost von -10 - 15° vernichtet das Pilzgeflecht, milde Winter verringern die Resistenz. Der Pilz kann sich nur auf lebendem Gewebe vermehren. Siehe 'Echter Mehltau'.
°Unterschiedliche Angaben.
Resistente Sorten wählen wie Santana + Topaz (Ahrens & Sieberz), Reglindis, Remo, Resi, Rewena. Gerlinde und Retina sind wenig anfällig. Triebspitzen abschneiden. Beim Winterschnitt befallene Triebe abschneiden. Sie sind leicht gestaucht, haben hellgraue, bepuderte Triebspitzen und auffallend kleine Knospen. Bis zum Triebabschluß jede Woche durchsehen. Ältere Blätter werden meistens resistent. Baumscheiben lockern. Stickstoffdünger reduzieren. ENVIRepel. Neudovital Obst-Pilzschutz spritzen. Milsana. Myco-Sin. Netzschwefel (Vorsicht bei Berlepsch, Bräborn, Cox Orange, Golden Delicious). - Obstbäume nicht in die Nähe von Komposthaufen pflanzen, Nährstoffüberangebot kann zu M. führen. Auch resistente Sorten werden gelegentlich an Wasser- oder Wurzelschossen infiziert. Lichte Krone, jährlicher Schnitt. Netzschwefel. Niedrig dosierter Netzschwefel + Schachtelhalmtee bei schwefelempfindlichen Sorten (Berlepsch und Golden Delicious) in kurzen Abständen. Befallene Teile sofort abschneiden. Spätestens beim Winterschnitt alle befallenen Triebe abschneiden. BioBlatt Mehltaumittel.
Feuerbrand
Erwinia amylovora. Braunschwarze Triebspitzen mit welken Blättern, bleiben hängen. Triebspitzen krümmen sich hakenförmig nach unten. Infektionsstellen werden in kurzer Zeit schwarz. Früchte werden braun, dann schwarz. Im Frühling bakterienhaltige, orange-braune, schleimige Ausscheidungen, die ebenfalls ansteckend sind. Ist der Stamm befallen, wird das Holz schwarz, es entsteht ebenfalls dort ein fadenziehender Schleim. Übertragung durch Insekten, besonders Bienen, Vögel und Gewitter. Hauptinfektionszeit Frühling bis Mitte 8. Begünstigt wird die Krankheit bei über 23° und über 70% Luftfeuchtigkeit. Bakterien überwintern an den Ästen und unter der Rinde. Besonders gefährdet sind Cox mit Abarten, Gloster, Goldparmäne, Ingrid Marie, James Grieve, Jonathan, weisser Klarapfel, Roter Berlepsch. Befällt auch Birnen, Cotoneaster, Ebereschen, Feuerdorn, Mehlbeere, Rot- u. Weißdorn, Quitten und Zwergmispel und alle anderen Rosengewächse.- Siehe 'Feuerbrand'. Keine stickstoffbetonte Düngung. Schadinsekten, vor allem Blattläuse, bekämpfen. Kupferspritzung vor der Blüte hemmt Ausbreitung. Alkoholischer Auszug aus Berberitze, Essigbaum oder Mahonie. Myco-Sin. Cotoneaster, Felsenbirnen, Feuerdorn, Mehlbeere, Rot- und Weißdorn und Ebereschen nicht in der Nähe dulden. Boskoop, Cox Orange, Glockenapfel, Gloster, Goldparmäne, James Grieve, Jonathan, Kaiser Wilhelm, Klarapfel, Liberty, Santana + Topaz (Ahrens & Sieberz) und Re-Sorten anbauen wie René, Rewena, Re Resi, Remo, Reglindis, Realka, Reanda, Rewena. Boskoop kapselt befallene Teile ab. Pilot, Pinova, Pirella/Pirol, Reglindis und Retina sind nur schwach anfällig, Releika etwas stärker. Oscorna-Pilzvorbeuge spritzen. - Da die Unterlagen von Apfel- und Birnensorten oft anfälliger sind als die aufgepfropften Edelsorten, wird neuerdings empfohlen, daß die Veredlungsstelle nur knapp über der Erdoberfläche liegt. Mindestens 50 cm zurückschneiden ins gesunde Holz, da sich der Bakterienschleim schon weiter ausgebreitet hat als erkennbar ist. Nach jedem Schnitt Werkzeug desinfizieren mit unverdünntem Brennspiritus. Die Bakterien überwintern in erkrankten Rindenteilen, sie bleiben ein Jahr lang lebensfähig, auch am toten Holz. Die dadurch entstehenden eingesunkenen Brandstellen ("Kanker") müssen sorgfältig tief ausgeschnitten und mit Wundverschluss bestrichen werden. Meldepflichtig! Streptomycin kann durch Landesbehörden zugelassen werden.
Flechten
an der Rinde stellen keine Beeinträchtigung dar, sie dringen nicht in das Holz ein, man sollte sie als sensiblen Anzeiger für Umweltschäden nicht vernichten
Fleischbräune
Das Fruchtfleisch ist weich und bräunlich. Ursachen dafür sind zu späte oder zu geringe Ernte oder durch Kälteeinwirkung im Lager oder am Baum. Frost muß aus Äpfeln so langsam wieder weichen, wie er hineingekommen ist. Anfällig dafür sind besonders Boskoop, James Grieve, Jonathan und McIntosh. Die Früchte müssen über 1° gelagert werden, manche dürfen nicht längere Zeit unter 3 - 4° lagern wie z.B. Boskoop, Cox Orange, Goldparmäne, Jonathan, Ontario. Die Folge falscher Lagerung ist braunes "Fleisch". - Kann auch bei anderen Kernobstarten vorkommen. Siehe auch 'Glasigkeit'. Nicht zu spät ernten, Sortenreife der Äpfel ist verschieden. Mit längeren Wärmeperioden verfrüht sich u.U. der Erntetermin. Richtige Lagertemperaturen einstellen.
Frostspanner, klein u. gross
Operophthera brumata, kleiner Frostspanner. Das flugunfähige Weibchen kriecht im Herbst aus der Puppenhülle am Stamm empor, wird dann vom flugfähigen Falter befruchtet (Okt.-Dez.). Eier sind blaßgrün, später orangefarben. Ablage in Knospennähe in der Baumkrone. Raupe hat buckelförmige Bewegungen, ist grau, später grün, ca. 2O mm lang. Frißt März-Mai an Blättern, Blüten, Früchten. Verspinnt oft die Blätter mit den Blüten. Verpuppung ab Juni im Boden.- Fraßschäden vor allem 4 - 6. Befällt auch andere Obstbäume außer dem Pfirsich und ausserdem Ahorn, Eiche, Hasel, Hainbuche, Linde, Weissdorn. Lagen in Waldnähe sind besonders gefährdet. Vögel (Meisen) fördern. Leimringe oder Manschetten aus Wellpappe anbringen E 9, letztere alle Wochen kontrollieren und Eier entfernen. Von den Leimringen Blätter entfernen. Aurum Insektenleim. Austriebsspritzung mit Öl kurz vor dem Mausohrstadium. Spitzmäuse und Igel fördern. Rinde glätten. ENVIRepel. Niemsamen. Bei mildem Wetter kurz vor Blüte mit Raupenspritzmittel Bacillus thuringiensis (Neudorffs Raupenspritzmittel) spritzen, die Temperatur sollte über 15° liegen. Pheromone.
Fruchtschalenwickler
Adoxophyes orana. Gelblich-grüne Raupen, die im Frühjahr an Knospen, Triebspitzen und versponnenen Blättern fressen. Später fressen sie unter angesponnenem Blatt an der Frucht. Bei Störungen schlängeln sie sich rückwärts. Niemsamen. Capex 2 oder Schalenwickler-Granulosevirus. Pheromone.
Gespinstmotte
Yponomeuta malinellus. Vorderflügel weiß mit schwarzen Punkten. Raupen gelb mit schwarzen Punkten. Falterflug 7 - 8. Eier werden mit einem schnell härtenden Material abgedeckt. Nach 2 Wochen schlüpfen die Raupen, sie bleiben aber dort bis zum nächsten Jahr. Im April fressen sie an Knospen und jungen Blättern. Sie umgeben ihren Aufenthaltsort mit einem dichten Gespinst, das sie fortlaufend erweitern, wenn sie sich weiterfressen. Verpuppung innerhalb des Gespinstes in einem Kokon. Der fertige Falter fliegt im Juli. - Fraßschäden an Knospen und Blättern. Gespinste an Blättern oder Triebspitzen voll von kleinen Raupen, bis zu 60 Stück hat ein Gelege. Kahlfraß möglich. Siehe 'Gespinstmotten'. Vögel (z.B. Kleiber) und Raubwanzen sind natürliche Feinde. Sie fressen die Eier. Schlupfwespen. Fledermäuse und Spinnen erlegen die Falter. - Weißdorn in der Nähe anpflanzen. Zieht Motten an! ENVIRepel. Dipel. Promonal vor Blütenöffnung. Gespinste herausschneiden, Raupen abschütteln. Schmierseifen/Spirituslösung. Wasserstrahl. Klopfen, die Raupen spinnen einen Faden und verlassen ihre Gespinste.
Glasigkeit
der Früchte entsteht durch unausgewogene Düngung, z.B. durch Stickstoffüberdüngung, oder durch zu geringe Düngung. Auch starkes Wachstum, Wassermangel mit Hitze im Spätsommer oder späte Ernte können zu dieser Erscheinung führen. Es entsteht ein Zuckerüberschuss, der u.U. zur Fleischbräune führen kann. Boskoop, Gloster und Goldparmäne neigen besonders dazu. Nur Kompostdüngung, ggf. Bodenuntersuchung. Früh ernten. Zu starkes Wachstum bremsen durch geringe Düngung, Äste nicht zu steil erziehen, Wurzeln kappen, Sommerschnitt, ausreichend wässern, mulchen usw. Kompost und Steinmehl einarbeiten bei Unterversorgung.
Gloeosporium-Fäule
Pilzkrankheit an den Früchten. Kreisrunde, scharf begrenzte, eingesunkene braune Flecken, bis zu 10 mm Durchmesser. Gehen später in Fäulnis über. Infektionsgefahr schon ab den Sommermonaten. Der Pilz lebt auf abgestorbenen Zweigen, in Wunden und Fruchtmumien, die Sporen dringen über Verletzungen in die Früchte ein, werden aber erst mit der vollkommenen Fruchtreife im Lager aktiviert Die Bundesforschungsanstalt für Ernährung hat herausgefunden, dass das zweiminütige Eintauchen der Äpfel in 53° warmes Wasser die Gloeosporium-Fruchtfäule verhindert.
Goldafterschmetterling
An den Zweigenden dichte Gespinste, in denen die Raupen überwintern.- Fraßschäden an frischen Blättern, u.U. Kahlfraß.- Vorsicht, Berührung der Raupen kann Allergien auslösen! Befällt alle Obstgehölze. Siehe 'Goldafterschmetterling'. Beim Frühjahrsschnitt abschneiden und verbrennen. Neudorffs Raupenspritzmittel. Spruzit. Niemsamen.
Grünfäule
Penicillium spec. Pilzkrankheit, tritt im Lager auf. Früchte mit Verletzungen werden befallen. Es bilden sich zunächst hellbräunliche Strellen auf der Schale, danach entwickeln sich viele grüne Sporen darauf. Das Fruchtfleisch wird weich und riecht muffig.- Auch andere Kernobstsorten werden befallen. Baumschnitt, Bewässerung, Düngung, Mulchen usw. beachten. Früchte auf sauberem Papier loder Farnzweigen lagern. Verletzte Früchte aussortieren. Befallenes vernichten.
Himbeerkäfer
Byturus tomentosus. Käfer graubraun, 4-5 mm groß, frisst Blüten, Blätter, Knospen, unreife Früchte. Flugzeit 5-6. Bevorzugt im Schatten zu finden. Legt Eier an die Blüten. Die gelbe Larve, 4 mm groß, ernährt sich vom Fruchtfleisch. Siehe 'Himbeere'
Jonathanflecken
Dunkle Punkte auf der Schale, bedingt durch späte Ernte. Besonders betroffen sind Idared und Jonathan. Früh genug ernten und kühl lagern.
Kelchfäule
Infektion durch den Pilz Botrytis cinerea.
Kernhausfäule
Fusarium spec. Pilzinfektion schon ab Nachblütezeit. Äußerlich meist nicht erkennbar. Aufgeschnittene Früchte zeigen rotbraunen Befall des Kerngehäuses, später breitet sich die Pilzinfektion über die ganze Frucht aus. - Kann auch andere Kernobstfrüchte befallen. Jährl. Schnitt. Nur zurückhaltend, vor allem nicht stickstoffbetont, düngen. Fruchtmumien vernichten. Die früh schöngefärbten Früchte des Boskoops sofort ernten und verbrauchen, sie sind meistens befallen.
Knospenfrass
durch Vögel (Spatzen). Durchgeschnittene Knoblauchzehen in den Baum hängen. Futter und Trinkwasser anbieten. Compactdisks in die Bäume hängen.
Kragenfäule
Phytophthora cactorum. Pilzkrankheit an der Veredlungsstelle. Kann bei Nichtbehandlung zum Verlust führen. Die Rinde ist violett verfärbt und feucht. Später wird die Rinde glasig, reißt und fault rund um den Stamm. - Besonders empfindlich sind Berlepsch, Cox, Croncels, Litauer Pepping und roter Trierer Weinapfel. Die Unterlagen EM XVI und EM IV sind anfällig. Faule Äpfel sofort auflesen. Beim Mulchen um den Stamm herum 10 cm frei lassen. Befallenes wegschneiden, mit einem Krebsmittel überpinseln oder °Kupferoxychlrorid, z.B. Kupferkalk-Atempo spritzen. °Kupfermittel sind in Gärten nicht mehr zugelassen.
Lentizellenfäule
Alternaria spec., Pezicula alba + P. malicorticis. Lagerkrankheit, deren Ursprung aber schon auf den Sommer zurückgeht. Durch Pilzinfektion punktförmige Fäulnisstellen, die sich vergrößern und ineinanderfließen. - Tritt auch bei anderen Kernobstarten auf. Rechtzeitig pflücken, bei Auftreten sofort das Obst verbrauchen. Optimale Lagerbedingungen einhalten.
Milchglanzkrankheit.
Blüten sind verkrüppelt, das frische Laub ist silbrig-weiss gefärbt. Verkümmerte Blüten. Am unteren Stamm sind violette bis braune Fruchtkörper sichtbar. Der Pilz befällt auch andere Obstgehölze, aber auch Buchen, Erlen, Pappeln usw. Pflegehinweise beachten. Jährlicher Schnitt. Wunden verschliessen. Befallenes vernichten, ggf. Baum roden.
Mittelmeerfruchtfliege
Ceratitis capitata wird eingeschleppt durch vermadetes Obst aus den Mittelmeerländern und befällt vom Frühsommer bis Herbst Apfelbäume, esrtmalig 1995 in Süddeutschland. In der Nähe von Fruchtgroßmärkten können auch andere Bäume wie Birnen, Aprikosen und Pfirsiche befallen werden. ENVIRepel. Lockstoff-Fallen. Kann nicht überleben im Winter. Niemsamen.
Monilia
Monilia fructigena. Pilz überwintert in Fruchtmumien, auf Zweigen, in alten Blütenständen. Im nächsten Frühjahr wird er, vor allem bei Regen und Wind, auch durch Insekten, auf die Blütennarben verbreitet. Er führt zur Spitzendürre an Zweigen: der Pilz verstopft die Leitungsbahnen des Zweiges, wodurch Blätter und Blüten braun werden, nach unten hängen und der Zweig abstirbt. Später können auch die Früchte befallen werden: Fruchtmonilia. Sie haben bräunliche Flecken mit gelbbraunen, kreisrunden Ringen. Diese bleiben als Fruchtmumien hängen oder fallen frühzeitig ab. Eingangspforten für Moniliabefall sind Verletzungen wie Frost, Hagel, Obstmaden (Apfelwickler), Wespenfraß und Schorf. Auch unmittelbare Nachbarschaft führt zu Monilianestern. Schwarzfäule entsteht im Lager nach später Infektion am Baum. - Von diesem Pilz (Monilia fructigena) können auch alle anderen Kernobstbäume befallen werden. Befallene Zweige abschneiden und ebenso wie befallene Früchte verbrennen. Fruchtmumien nicht hängen lassen. Meerrettichblätter- oder Meerrettichwurzeltee in die Blüten spritzen (Infektion nur über Blüten), ggf. zusammen mit Quarzpulver und Algenkalk. Auch mit Senföl und Retticharoma ist Erfolg möglich. Ulmasud B. Regelmäßig Algenkalk und Gesteinsmehl auf Baumscheibe streuen. Cox Orange ist anfällig, Elstar weniger. ENVIRepel. Neudovital spritzen gegen die Spitzendürre: Vor dem Austrieb 3%, dann 1% von Beginn bis Ende der Blüte in Wochenabstand, direkt in die Blüte. Apfelwickler und Schorf bekämpfen. Spritzungen mit Schachtelhalmbrühe oder Oscorna-Pilzvorbeuge. Vor und nach der Blüte °Kupferkalk spritzen. Nach der Blüte nicht mehr folgende Sorten spritzen mit Kupfermitteln (Rostflecke bis E 7, danach weniger empfindlich): Aderslebener Kalvill, Altländer Pfannkuchen, Biesterfelder Renette, Blenheim, Boikenapfel, Boskoop, Canada-Renette, Cox, Croncels, Danziger Kantapfel, Geflammter Kardinal, Graue Franz. Renette, Graue Herbstrenette, Gravensteiner, James Grieve, Jonathan, Königlicher Kurzstiel, Landsberger, Laxtons Superb, London Pepping, Nordhausen, Osnabrücker Renette, Rhein. Winterrambour, Rote Sternrenette, Roter Eiserapfel, Weißer Winterkalvill, Winterglockenapfel. - °Inzwischen sind Kupferanwendungen im Garten verboten. Pechnelkenextrakt gegen Spitzendürre.
Mykoplasmen-/Phytoplasmenkrankheiten
Krankheiten durch bakterienähnliche Organismen, die einfach gebaut sind und wie Viren vom Stoffwechsel der Wirtspflanzen abhängig sind. Sie leben im Saftstrom der Pflanzen.-
Krankheiten: Gummiholzkrankheit der Äpfel, Apfeltriebsucht und Birnenverfall. Diese Krankheiten sind verbunden mit sonst nie auftretenden Verfärbungen wie gelben Blättern und grünen Blüten, Mißbildungen oder Besenwuchs.
Gummiholzkrankheit: Ältere Triebe verholzen nicht, unter Fruchtlast biegen sich die Triebe bogenförmig durch.
Apfeltriebsucht: Die Seitenknospen treiben viel zu früh aus, der Haupttrieb bleibt kurz, die Zweige wirken wie Besen, die Früchte bleiben klein.
Birnenverfall: Viruskrankheit. Birnbäume siechen langsam dahin oder sterben schnell. Blätter können dabei rötlich verfärbt sein, Kümmerwuchs. Sämlinge werden besonders oft befallen.
Siehe 'Viren' und Phytoplasmen'
Übertragung durch Blattläuse, Nematoden und Direktkontakt. Schädlinge sofort bekämpfen. Werkzeug gut reinigen und desinfizieren Rodung und Verbrennen
Nachttfrostgefahr
In spätfrostgefährdeten Gebieten empfiehlt es sich, die Baumscheiben mit einer dicken Schicht Reisig oder Stroh abzudecken. Die Erde erwärmt sich später, der Baum treibt später aus. Im März muss die Abdeckung entfernt werden. - Sind die Blüten ausgebildet, kann die nächtliche Temperatur mit Hilfe von Feuer/Rauch oder feiner Wasserberieselung höher gehalten werden.Eisbedeckte Blüten solange weiter berieseln, bis sich das Eis aufgelöst hat.- Am Spätnachmittag vorher mit Baldrian 3%o fein verteilt spritzen, morgens wiederholen. Siehe 'Baldrian'.
Nematoden
Junge Obstbäume können befallen werden. Wenig Wurzelmasse, die Bäume bleiben im Wachstum zurück. - Siehe auch "Nematoden" Kamille, Ringelblumen und Tagetes aussäen. Wie Vorbeugung. Reduzierung durch Niempreßkuchen.
Obstbaumkrebs
Nectria galligena. Pilzerkrankung. Wucherungen an Stamm und Zweigen, z.T. mit Umwallung der Wucherungen, durch Wundinfektion, z.B. Wunden durch Hagel und Schnittwunden. Rinde kann sich ablösen. Oberhalb der Wunde stirbt der Trieb ab. Manchmal sind auch die Früchte infiziert, sie faulen vom Kelch her mit scharfem Rand. Seine kugeligen Sporen treten aus durch die Rinde. Man sieht dort im Sommer kleine weiße Sporenlager, im Herbst orangefarbene stecknadelgroße Gebilde. Verbreitung des Erregers durch Regen, Wind und Insekten. Besonders gefährlich ist die Zeit nach dem Winterfrost, wenn es zu stärkeren Regenfällen kommt. Dann werden die Sporen herausgeschleudert aus ihren Behältern und können Baumwunden infizieren. Dieser Wundparasit infiziert über Verletzungen aller Art die Bäume, auch über Blatt- und Fruchtstielnarben. Infektionen möglich während der gesamten Vegetationsperiode. Bei Jungbäumen wird zumeist eine Knospe oder eine Blattnarbe befallen. Das Holz wird braun, oberhalb der Befallsstelle sieht man oft helle Sporen, schliesslich stirbt der Zweig ab, danach die Jungbäume nach 2 - 3 Jahren. Hochstämme sind meistens weniger gefährdet. - Der Blutlauskrebs wird durch Einstiche der Blutlaus ausgelöst. Sie muß unter allen Umständen bekämpft werden.- Auch der Birnbaum kann in seltenen Fällen befallen sein. Niemals Aststummel stehen lassen. Ins gesunde Holz zurückschneiden. Schnittfläche immer schräg auslaufen lassen, damit das Regenwasser abziehen kann. "Ananasrenette", "Berlepsch", "Boskoop", "Cox Orange", "Delbarestival", "Discovery", "Gala", "Geheimrat Oldenburg", "Gloster","Idared," "James Grieve", "Jonagold", "Klarapfel", "Ontario", "Summerred" , "Weisser Astrachan" und "Welschisner" sind anfällig. Keine Staunässe, keine Überdüngung (Stickstoff). Schwere, nasse Böden sind ungeeignet, sie müssen vor der Pflanzung bis 1 Meter tief mit Sand und Steinmehl aufgebessert werden. Spritzen mit Brennessel- oder Schachtelhalmjauche. °Kupfermittel spritzen nach dem Schneiden, auch auf frische Verletzungen. Regelmäßig auslichten. Fingerhut auf die Baumscheiben pflanzen. °Inzwischen im Gartenbau verboten. Nach Blattfall bei feuchter Witterung °Kupferkalk auf die Rinde spritzen. Befallene Zweige ganz oder mindestens 15 cm unterhalb der kranken Stelle abschneiden, nur bei trockenem Wetter, um Übertragung von Keimen zu verhindern. Am Stamm tief bis in das Gesunde ausschneiden. Immer vor dem Obstbaumschnitt behandeln, um Übertragung auf die frischen Schnittwunden zu verhindern. Schnittwerkzeug desinfizieren. Wunden mit einem Aufguß von Kapuzinerkresse desinfizieren. Wundverschluß mit pilztötenden Präparaten wie Lac Balsam plus F. Abgeschnittenes Holz sofort vernichten, der Pilz kann noch jahrelang daraus Sporen hervorbringen. E 10 - Mi 11 spritzen mit Kupfermitteln°. Am Stamm Bypass anlegen, der die kranke Stelle umgeht, ähnlich der Baumveredlung durch Pfropfung. Nach Einheilung und genügender Kräftigung den befallenen Stammteil aussägen, ggf. vorher Stamm an einem Pfahl befestigen. °Inzwischen im Gartenbau verboten.
Obstbaumminiermotte
Lyonetia clerkella u.a. Flügelspannweite bis 10 mm, weiß oder gelblich. Auf den Flügeln braunovale Flecken, Flügel ränder nicht glatt. Raupe grün, Kopf dunkel. Puppe grün, dann grau, unter dem Blatt hängend im Kokon. Überwinterung als Falter meistens am Baum. Flugbeginn 4, Eier werden an der Blattunterseite abgelegt. Die daraus entstehenden schmalen Raupen minieren die Blätter. Verpuppung auf einem darunter liegendem Blatt. Im Juni 2. Generation, sie ist am gefährlichsten. Manchmal noch eine dritte Generation 7-9. - Miniergänge im Blatt deutlich sichtbar. Blätter vertrocknen. Auch Kirschbäume werden befallen. Siehe auch "Miniermotten" Vögel fressen einen großen Teil der Raupen. ENVIRepel. Blätter einsammeln und vernichten. Niemsamen.
Penicillium-Fäule
Dieser Pilz befällt nach einer Wunde bei der Ernte die Frucht und bildet blau-grüne Pusteln auf den Faulstellen aus. Nur unbeschädigte Früchte einlagern Früchte in kurzen Abständen beobachten und ggf. aussortieren
Regenfleckenkrankheit
Gloeodes pomigena, Schizothyrium pomi. Pilzkrankheit. Rußartige Flecken auf den reifenden Früchten. Nicht gefährlich, wird mit den üblichen Spritzungen mit eingedämmt. Siehe 'Schorf'. Nur bei trockener Witterung ernten, Früchte sofort in das Lager bringen.
Rindenrisse
entstehen durch extreme Temperaturschwankungen im Winter, wenn sich kalte Nächte und warme Sonneneinstrahlung abwechseln oder durch übermäßige Hitzeeinstrahlung z.B. durch zu starke Auslichtung. - Siehe auch "Schorf". Weißen der Stämme und unteren Astgabeln (z.B. Bio-Baumanstrich) oder Bedecken mit Baumanstrich im Herbst. Auch Sonnenschutz mit Brettern o.ä. möglich Wunden müssen behandelt werden. Losgelöste Rindenteile annageln, Rinde glatt schneiden, im unteren Bereich für Wasserabfluß sorgen durch Schrägschnitt nach unten. Gesamten Bereich mit Wundverschluß behandeln
Ringelspinner
Brauner Schmetterling. Das Weibchen legt seine Eier um einen etwa 5 mm starken Zweig kreisförmig ab. Die Raupen fressen die Blätter ab Bei Winterschnitt befallene Zweige entfernen und verbrennen Niemsamen.
Rote Spinne
Kolonien von Spinnmilben auf Blattunterseite. Helle Flecken, später werden die Blätter braun und rollen sich ein. Bei starkem Befall sind Blätter und Zweige von einem weißen Gespinst überzogen. Gewebe zerfällt, Blätter fallen ab. Die Eier überwintern an Obstbäumen, sie sind rotbraun. 5- 7 Generationen je Jahr. Reglindis und Releika sind resistent. Siehe Milben Reglindis, Retina, Santana + Topas (Ahrens & Sieberz) sind resistent. Raubmilben, Raubwanzen. Winterspritzung mit Promanal. ENVIRepel. Franzosenkraut ausreißen, wird oft befallen. Winterspritzung vor dem Austrieb Kranke Teile vernichten. Seifen-Spiritusbrühe. Spruzit. Mehrmals hintereinander spritzen, die Eier widerstehen jeder Spritzung, es müssen die Tiere nach jeder Schlüpfung getroffen werden
Rotpustelkrankheit
Absterben von Trieben und Zweigen, Rinde ist an einigen Stellen angeschwollen, es bilden sich Tumore. Hell- bis dunkelrote, stecknadelgroße Pusteln auf den abgestorbenen Trieben. Der Pilz bildet auf lebendem Holz ein Zellgift und verstopft die Saftbahnen.- Auch auf Ahorn, Buchen, Pappeln, Beerensträuchern, Ziergehölzen usw. Im allgemeinen werden nur abgestorbene Triebe befallen, deshalb stellt dieser Pilz keine ernsthafte Gefahr bei gesunden Bäumen und Sträuchern dar. Pflege der Bäume, regelmäßige Düngung und Bewässerung, Vermeidung von Staunässe. Regelmäßiger Schnitt, am besten an trockenen Tagen bei Windstille. Bei Befall von lebendem Holz sofort alles Kranke bis tief in das Gesunde zurückschneiden, Wunden verschließen. Der Pilz bildet ein tödliches Gift und verstopft die Saftbahnen. Alles Kranke vernichten.
Russtau
Schwarzer Pilzbefall im Spätsommer auf dem Honigtau von Blättern und Früchten (Folge von Ausscheidungen durch Blatt- und Schildläuse, Weiße Fliegen und Zikaden). Schadinsekten bekämpfen. Ameisen fördern die Honigtauabsonderung. Kein größerer Schaden.
Sägewespe
Hoplocampa testudinea. Bis 6 m groß, geäderte Flügel, dunkel. Raupen weiß, riechen unangenehm. Flugbeginn 4 - 5. Je ein Ei wird mittels Legebohrer in den Blütenkelch abgelegt. Diese Teile verfärben sich dunkel. Die etwa 12 mm langen Larven schlüpfen ein bis zwei Wochen später, sie sind weiß mit dunklem Kopf. Sie bohren sich seitlich in die Früchte und fressen sie von innen her auf. Die Larven befallen später auch noch andere Früchte, bis sie im Juli ausgewachsen sind. Sie fallen mit den Früchten auf den Boden oder lassen sich an einem Faden herunter und verpuppen sich im April etwa 10 cm tief in der Erde in Kokons. Aus den Puppen schlüpfen die Wespen kurz vor der Obstbaumblüte. Je Jahr nur eine Generation.- Die befallenen Früchte haben einen eigentümlichen Wanzengeruch. Die kleinen Äpfel sind dicht unter der Oberfläche von Gängen durchbohrt. Am Eingang ist Kot abgelagert. Befallene Früchte fallen ab. - In Jahren mit geringem Ertrag kann die ganze Ernte verloren gehen. Ihre Verwandten befallen Birnen und Zwetschen, die Schäden sind ähnlich. 5 - 6 größte Gefährdung. Förderung von Vögeln. Gras unter den Bäumen im Sommer nicht mähen, Nützlinge warten dort auf ihre Beute. Weisstafeln anbringen. Bäume schütteln, Fallobst einsammeln und vernichten. Spritzungen mit Rainfarn- oder Wermuttee, Quassiaholzbrühe, Spruzit nach Blütenblätterfall mehrere Male mit warmem Wasser angesetzt (dann sterben aber auch die Nützlinge mit). Hühner eintreiben, wenn sich die Larven abseilen. Im Mai Tücher auslegen in der Frühe und die Bäume abklopfen. Weissfallen aushängen. Niemsamen.
Schildläuse
Eulecanium corni, Napfschildlaus, Grosse Obstbaumschildlaus. Brauner runder Schild, darunter befinden sich die Eier. Schlupf 7 - 8 mit Befall von Blättern und Jungtrieben. Befällt vor allem Weinrebe und Zwetsche, ausserdem Birne und Rose. Lepidosaphes ulmi, Kommaschildlaus. Das Weibchen ist 2 - 4 mm gross, gelb oder weiss. Schildförmige braune Schilder an Stamm und Zweigen, darunter sind die Eier, die im Herbst abgelegt werden. Daraus schlüpfen die Jungtiere 5 - 6. Apfel, Birne, Pfirsich werden befallen. San-Josè-Schildlaus Das San-Josè- Schildlausweibchen Quadraspidiotus perniciosus ist 1 - 2 mm gross, hat einen runden, erst weissen, dann dunklen Schild; es saugt sich fest an Stamm und Ästen. Dagegen sind das Männchen und die Jungtiere beweglich, die männlichen Tiere zeitweise geflügelt. Befallen werden Apfel, Birne, Johannisbeere. Siehe auch 'Schildläuse'. Stammanstrich. Abbürsten der Krusten und Eiablagen. Winterspritzung mit Paraffinöl. Promanal Neu. ENVIRepel. Bäume pflegen, düngen, wässern, nicht stickstoffbetont düngen. Brennesseljauche. Komma-Schildläuse im Mai/Juni mit Origanotee oder schwefelsaurer Tonerde spritzen (außer Berlepsch und Cox Orange). Befall mit der San-Josè-Schildlaus meldepflichtig! Junge Larven mit Spruzit spritzen. Ammoniakspritzungen.
Schorf
Venturia inaequalis. Gefährliche, häufigste Krankheit des Apfelbaumes. Pilz überwintert auf Blättern am Boden. Sporen werden durch Wind an Blätter, Früchte und Knospen getragen (Vor allem bei schwülwarmen Gewitternächten im Mai mit Temperaturen über 14° und über 11 Stunden anhaltender Feuchte). Besonders empfindlich: Arlet, Cox, Delbarestivale, Golden Delicious, Gala, Glockenapfel, Gloster, Gravensteiner, Jonagold, Jonathan, Weißer Klarapfel, McIntosh, Ontario, Rubinette, Summerred. 6 Rassen sind bekannt. Schorfflecken können sich schon in wenigen Tagen nach der Infektion bilden. Die kritische Zeit ist zwischen Blattaustrieb und Blütenblattfall. Schadbild: Kurz nach der Blüte dunkelgrüne, später graubraune Blattflecken, lichtdurchlässiger als die übrigen Blattteile, laufen danach zusammen. Nässe fördert den Befall. Frühzeitiger Laubfall. Übergreifen auf die Früchte im Sommer: Fruchtschale bekommt winzige schwarze Flecke, die langsam größer werden und ganze Partien überziehen. Sie werden korkig, reißen, bekommen z.T. Auftreibungen, fallen ab. Bei späterer Infektion sind die Früchte übersät mit Flecken. Dadurch Eintrittspforte für weitere Schadpilze z.B. Fäule. Im Lager wird die Pilzentwicklung (Spätschorf) noch weiter durch die notwendige hohe Luftfeuchte gefördert, oft zusammen mit Monilia. Eingesunkene Flecke.- Rindenschorf ist nahezu unheilbar, er tritt besonders bei jungen Bäumen auf. Verwechslungsgefahr mit Rindenrissen. 4 - 6 größte Gefahr. Durch den frühen Blattfall reift das Holz nicht mehr richtig aus und ist gefährdet durch Frost. Die Zahl der Blüten im nächsten Jahr läßt nach. - Siehe auch "Schorf" - Schorfige Äpfel können unbedenklich gegessen werden. Die Sorten Ahrista, Akane, Ananasrenette, Blauacher Sämling, Borowinka, Delorina, Enterprise, Erbachhofer, Florina, Gerlinde, Katija Hana, Alsgaard, Klarapfel, Lanes Prinz Albert, Manga Super, Ontario, Prima, Reanda, Rebella, Reglindis, Releika, Relinda, Remo (Mostapfel), Renora, Resi, Retina, Rewena, Santana (Ahrens & Sieberz), Teuringer Winterrambur und Topaz (Ahrens & Sieberz) sind resistent . Wenig anfällig: Alkmene, Berlepsch, Boskoop°, Champagnerrenette, Cox Orange°, Discovery, Elstar°, Geheimrat Oldenburg, Glockenapfel, Gravensteiner°, Idared°, Ingrid Marie, James Grieve°, Jonagold°, Jonathan, Mc Intosh Rogers, Melrose, Pia, Pilot, Pinova, Pirella/Pirol, Piros, Priam, Pricilla, Prima, Schöner aus Nordhausen°. Die mit ° gekennzeichneten Bäume sind etwas stärker als die anderen dieser Gruppe anfällig.
Jährlicher Schnitt mit lichter Krone, glatte Stämme und Äste. Sonnige, aber nicht windstille Lage. Baumanstrich. Alle 14 Tage Bio S spritzen vor und nach der Blüte. Neudovital 3% vor dem Austrieb. ENVIRepel spritzen. Oscorna-Pilzvorbeuge spritzen. Myco-Sin mit Netzschwefel (Vorsicht bei Berlepsch, Bräborn, Cox Orange, Golden Delicious). - 6 Wochen vor Ernte dreimal Schachtelhalmtee spritzen. Regelmäßig mit Brennessel- und Schachtelhalmjauche gießen. "Gloster " , "Summerred" und "Ontario" sind gegen manche Spritzmittel empfindlich. Neudovital spritzen. Krone muß lichtdurchflutet sein, so daß nach Regen der Baum bald wieder abtrocknet. Zweiggrind (Rindenschorf) kann nur durch rigorosen Schnitt bekämpft werden, meistens ohne Erfolg. Große Baumscheibe anlegen, immer Boden locker halten, Knoblauch oder Schnittlauch (wirkt erst nach mehreren Jahren) pflanzen. Regenwürmer fördern durch ständiges Mulchen mit angewelktem Gras, ebenso das Herbstlaub auf der Baumscheibe belassen und Kompost ausbringen. Dadurch wird der Befallsdruck deutlich gesenkt, denn die Pilze werden durch den Darmtrakt der Würmer abgetötet und durch die Mikroben im Kompost ihrer Nahrung beraubt (Die Pilze werden zu Saprophyten, die vom abgestorbenem Herbstlaub leben). Erst in zweiter Generation erfolgt ein erneuter Befall. - Nur wenig düngen, vor allen kaum Stickstoff, so daß nur einige Wasserreiser gebildet werden. Bei Neupflanzung nur schorfresistente Sorten auswählen, die Bekämpfung nur mit biologischen Mitteln ist sehr schwierig und oft frustrierend.
Netzschwefel nur bis Anfang Juni. Einige Sorten sind empfindlich (Blatt- und Fruchtfall): Altländer Pfannkuchen, Berlepsch, Berner Rosenapfel, Boskoop, Cox, Croncels, Danziger Kantapfel, Golden Delicious, Grüner Stettiner, James Grieve, Jonathan, Klarapfel, Landsberger, Laxtons Superb, Oldenburg, Ontario, Rhein. Winterrambour, Signe Tillisch, Weißer Winterkalvill, Winterglockenapfel. Man kann beginnen mit 70 g/10 l und vermindert je Woche um 10 g. Schwefel niemals bei Sonne spritzen. °Kupferkalk nur bei Keimung, nur bis kurz vor der Blüte, nach jedem Regen wiederholen. Mulchkompost auf Baumscheiben. Ausreichende Bewässerung. Schachtelhalmbrühe mit Schwefel und Wasserglas mehrmals spritzen, vor allem 4 - 6. Laub leicht in die Erde einarbeiten, damit die Regenwürmer es fressen oder mit ausreichender Wärme kompostieren.- Brennessel- und Schachtelhalmjauchen. Kupfermittel° sind im Gartenbau verboten.
Schwämme
Hutpilze, Hallimasch, Schwefelporlinge und andere Pilze dringen in das Pflanzengewebe ein. Sie wachsen in der Krone, am Stammgrund oder an schlecht vernarbten Wunden. Sie können Bäume schwer schädigen oder zum Absterben bringen. Siehe auch "Baumschwämme" Kein Altholz in der Nähe von Obstbäumen dulden. Von Hallimasch befallene Bäume (Wurzelschimmel) dürfen mindestens 5 Jahre lang nicht durch andere Bäume ersetzt werden. -Gute Pflege, jährlicher Schnitt, ausreichende Bewässerung und Düngung. Befallenes ausschneiden, auch am Stamm. Wunden mit Baumwachs behandeln. Kompost(-wasser).
Schwammspinner
Weibchen sind träge, weißgefärbt, die Männchen sind kleiner und flugaktiv. Die Eier werden im Herbst an dem Stamm abgelegt. Meist sind es um die 2000 Stück pro Gelege, sie sind mit rötlich-braunen Haaren bedeckt und ähneln einem Schwamm. Im April schlüpfen die Raupen. Sie sind bis zu 50 mm lang, bunt, haben Haarbüschel. Sie können sich mit Hilfe eines Seidenfadens vom Wind in die Ferne tragen lassen und fressen dort weiter. Im Juni verpuppen sich die Raupen, im Juli/August schlüpfen die neuen Jungschmetterlinge. Siehe 'Schwammspinner'. Raupenspritzmittel (Bacillus thuringiensis Berliner, var. kurstaki). Niemsamen.
Schwarzfäule
Siehe "Monilia" bei Apfelbäumen und Kirschen.
Stippigkeit
Stippigkeit an Oberfläche der Früchte, bitterer Geschmack. Ursachen sind zu hohe/zu späte Stickstoff-, Magnesium- und Kalidüngung, die den Kalkgehalt der Äpfel vermindern, oder auch Humusmangel und starke Ernährungsschwankungen durch Trockenheit und Wärme; Fruchtbehang zu gering, daher große Früchte im äusseren Bereich. Boskoop, Cox, Elstar, Gravensteiner, Glockenapfel, Goldparmäne, James Grieve, Jonagold, Maigold und Ontario sind gefährdet; Jonathan und Rubinette sind frei davon. Zu geringer Kalkgehalt der Früchte. Stippigkeit im Fruchtfleisch: Verkorkte, bittere Stellen überall durch Bormangel. Eventuell auch durch zu hohen Kalk- oder Kaligehalt des Bodens, der das Bor festlegt. Bormangel wird auch angezeigt durch das Verkümmern der Triebspitzen. Oder zu geringe Kalkversorgung des Bodens.
Organische, ausgeglichene Düngung. Algenpräparate spritzen. Auf gleichmäßige Wasserversorgung achten. Baumscheibe öfters hacken, Algenkalk und Kompost verbessern das Bodenleben. Ständig mulchen. Jährlicher Baumschnitt. pH-Wert von 6,5 - 7. Bodenuntersuchung auf Gehalt von Kali, Magnesium und Stickstoff. Baumanstrich, z.b. mit Freicobakt. Grosse Äpfel nicht einlagern, auch nicht zu früh. Keine Stickstoffüberdüngung. Düngung muß ausgeglichen sein. Kompost verbessert das Bodenleben. Spritzungen mit Kalziumsalzen (Kalksalpeter oder Kalziumchlorid) 0,5 - 1% , beginnend 10 Wochen vor der Ernte. Blattdüngung auf Blätter und Früchte, 3 - 4 Behandluingen.Oder die frisch gepflückten Früchte in die Lösung tauchen. Nach Ernte Äpfel sofort in den kühlen Keller bringen. Bei geringem Ertrag Blattmasse vermindern, Wasserschosse entfernen im Sommer. Ggf. Kali-/Kalkgehalt des Bodens abbauen. Boraxlösung auf die Baumscheibe gießen, 5 - 10 g Borax auf 10 l Wasser. Boden kalken. Zurückhaltend schneiden.
Unfruchtbarkeit
1)bei jungen, stark wachsenden, kräftigen, ausgereiften Bäumen. Keine Blütenbildung.
2)Übermässige Düngung. Junge Bäume können nicht ausreifen. Ausgereifte Bäume tragen nur wenige Früchte an den Zweigenden und an der Spitze
3)Blüten sind erfroren.
4)Alternanz. Bäume tragen nur alle zwei Jahre. Eine natürliche Erscheinung, z.B. beim Boskoop.
5)Blüten sind ausreichend vorhanden, aber nicht bestäubt worden. a)Es war zu kalt. b)Es sind nicht genug befruchtende Insekten vorhanden.
6)Es sind keine geeigneten Pollenspender vorhanden.
3)Blüten bei Nachtfrostgefahr am späten Nachmittag und morgens mit Baldrian 3%0 spritzen, aber nicht die Blätter einnässen. Frostschutz bis -3°.
4)Durch Blütenrückschnitt oder frühe Entfernung eines Teils der Früchte für bessere Verteilung sorgen.
5)Vor allem Hummeln und wilde Bienen ansiedeln, die auch bei schlechterem Wetter fliegen und bestäuben. Bei Selbstbestäubern an trockenen Tagen Bäume schütteln oder bei kleinen Bäumen mit weichem Pinsel den Pollen über die Narbe streichen.
6)Ein geeignetes Edelreis aus einer Bestäubersorte (siehe 'Bestäubung) aufpfropfen (siehe 'Veredeln / Umpfropfen'). Ein Zweig aus einer geeigneten Bestäubersorte in den Baum hängen. Besser noch, ihn vorher in einen Wasserbehälter stellen, der im Baum mitaufgehängt wird.
1)Stickstoffdüngung einstellen. Wurzeln im Kronenbereich abstechen, kein Rückschnitt, künstliche Fruchtbögen 7/8 schaffen. Fruchtbarkeit beginnt dann nach 1 1/2 Jahren.
2)Düngung einstellen. Durch Aussaat von stark zehrenden Pflanzen (z.B. Sonnenblumen) die Nährstoffe abbauen. Ggf. weniger stark zurückschneiden.
Ungleicher Holzbohrer
Anisandrus dispar. Borkenkäfer, der große Schäden an Holz und Borke verursacht. Weibchen bis 5 mm groß, lange Flügel, dkl.-braun bis schwarz. Männchen 2 mm groß, ohne Flügel, Körper wie Halbkugel gewölbt. Weibchen bohrt 4-5 einen Hauptgang in das Holz, meistens nahe einer Gabelung, und von dort aus Seitengänge. Eiablage 4-6. Junge Käfer schlüpfen 7-8, überwintern in den Gängen.- Runde Bohrlöcher in der Rinde sichtbar, sie löst sich leicht ab. Bei Kirschen kann Gummifluß entstehen Junge Stämme mit starkem Papier einwickeln 4 - 10. Stammanstrich im Frühjahr besonders dick ausführen Abgestorbenes sofort abschneiden und verbrennen. Bohrlöcher zukleben. Holzbohrerfallen aufstellen ab Anfang April bis Mitte Mai. Füllung mit Alkohol, Bezug über die Pflanzenschutzämter. Rote Leimfallen aushängen
Viruskrankheiten
Verkümmerte Triebe, Verfärbungen der Blätter, Verkrüppelungen an Früchten und Trieben, Absterben ganzer Baumteile.- Apfelmosaikkrankheit: Weißgelbe Flecken, oft auch streifenförmig entlang der Blattadern oder helle netzartige Zeichnung der Blätter. Apfeltriebsucht: Die Seitenknospen an den Triebspitzen treiben zu früh aus. Die Zweige sehen wie Besen aus, der eigentliche Haupttrieb ist zu kurz, die Früchte wachsen nicht weiter. Flachästigkeit: Wachstum gehemmt, Zweige abgeflacht. Siehe 'Viren'. Seit 1981 müssen alle Kernobstbäume virusfrei sein. Werkzeug gründlich desinfizieren. Keine Blattläuse und Nematoden dulden, die Überträger sind. Direktkontakt gesunder Bäume mit befallenen Teilen vermeiden Rodung und Verbrennen
Wühlmäuse
Wühlmäuse fressen die Wurzeln ab, so dass vor allem junge Bäume absterben können. Dert Schaden wird oft erst im Frühjahr sichtbar, wenn die Bäume nicht austreiben. Unterlage M 9 ist besonders gefährdet. Oft sind in unmittelbarer Nähe keine Haufen zu entdecken. Manchmal wird die Rinde angenagt oder Fallobst angefressen. Siehe 'Wühlmäuse'.
Wurzelkropf
Bakterienkrankheit. Die Wurzeln werden infiziert, es bilden sich kleine oder größere Wucherungen, auch am Wurzelhals entstehen krebsartige Wülste. Beim Kauf auf gesunde Ware achten
Schadbild Vorbeugung Bekämpfung
Apfelblattsauger
Psylla/Cacopsylla mali. 3-4 mm grosse, gelb-braune Blattflöhe. Larven 1-2 mm, schlüpfen bei Austrieb, saugen an Blüten und Knospen und scheiden Honigtau aus. Rußtau folgt. Erwachsene Tierchen erscheinen ab 6. Eiablage Ende 8 an den äußersten Zweigspitzen in Knospennähe. Überwinterung als Ei.- Blätter und Blüten verkleben, welken und entfalten sich mit Verzögerung oder werden braun. Blätter, Triebspitzen und junge Früchte verkümmern, z.T. fallen die Blätter ab. Fruchtansatz unterbleibt zum Teil. Siehe 'Blattflöhe/Blattsauger'. Winterspritzung mit Promanal vernichtet einen Teil der Frühjahrsapfelblattsauger. Florfliegen und Raubwanzen fördern. Nichtrankende Kapuzinerkresse und Ringelblumen auf Baumscheiben aussäen. Befallene Zweige abschneiden und vernichten. Bei starkem Befall Spruzit. Neudosan. Niemsamen.
Apfelblütenstecher
Anthonomus pomorum. Braunschwarzer Rüsselkäfer, 5 mm lang, mit weißem V auf den Vorderflügeln. Flugzeit Mi 3, manchmal auch früher. Überwintert meistens unter abstehenden Rindenteilen. Die Weibchen legen bis zu 100 Eier in die anschwellenden Blütenknospen, die nach Befall braun und vertrocknet aussehen. Die Larven schlüpfen bald danach, sie sind gelblich mit schwarzem Kopf, ca. 6 mm groß, ohne Beine. Sie fressen unter den eingerollten Kronblättern die Samenanlage ab und sind dann reif zur Verpuppung. Die Blüten erscheinen ballonartig, werden braun und sterben ab. Die gelben Puppen sind sehr beweglich. Die Käfer schlüpfen im Juni. Nachdem sie etwa 4 Wochen an den Blättern gefressen haben, suchen sie sich im Juli einen Platz zur Überwinterung. - Waldnahe Lagen sind besonders gefährdet. Befällt auch Birne, Mispel und Quitte. Befall nur während der Blüte. Rindenpflege mit Weissanstrich. Fanggürtel bei Austrieb anbringen, früh morgens Käfer darunter ablesen. Rindenpflege. Natürliche Feinde sind insektenfressende Vögel, vor allem Kleiber und Specht, Laufkäfer und Schlupfwespe. Die Käfer treten meistens in nur geringer Menge auf und dienen dann der Verminderung des Fruchtansatzes. Nur wenn sich die Blütezeit wegen kalter Witterung länger hinzieht, kann Gefahr bestehen. Täglich Käfer ablesen und braune Knospen entfernen. Man kann sie morgens auch abschütteln und am Boden auflesen mit Hilfe eines weissen Tuches. Bei starkem Befall ölhaltige Präparate oder Spruzit spritzen. Niemsamen. Naturen.
Apfelwickler
Cydia pomonella. Wichtigster Kernobstschädling. Falter ist ca. 10 mm lang, Flügelspanne ca. 20 mm. Vorderflügel haben dunkle Wellenbänder und einen metallisch glänzenden Fleck. Der Falter hält sich tagsüber an Ästen oder Brettern auf. Flugzeit ab Ende Mai während des Sommers, meist in der Dämmerung bei über 15°. Hauptflugzeit 6. Das Weibchen kommt aus dem Bodens. Begattung und Eiablage sind entscheidend von der Temperatur, mindestens 15°, abhängig. Da diese Temperaturen abends oft nur an einigen Tagen vorhanden ist, kann sich Begattung und Eiablage schubweise auf längere Zeit hinziehen, was dazu führen kann, daß Wurmbefall bis kurz vor der Ernte möglich ist. Die Eiablage beginnt 7 an Blättern und Früchten, ein Ei je Frucht. Nach 8 - 14 Tagen erscheinen die jungen Raupen. Sie sind 2O mm lang, weißlich, später rötlich, mit bräunlichem Kopf, und fressen sich in die Früchte; dadurch vorzeitiger Fruchtfall. Befall sichtbar durch verkotetes Bohrloch, erst wenn sie das Fruchtinnere erreicht haben, wird ein zweiter Gang gebohrt, um den Kot hinauszuschaffen. Die Raupen entwickeln sich in den Äpfeln am Boden weiter, verlassen sie dann, kriechen am Baumstamm hoch, verspinnen sich in Rinden- oder Pfahlritzen und überwintern dort. Andere überwintern im Boden. Es kann bei günstiger Witterung zu einer zweiten Generation erste Hälfte 8 kommen. Bleiben die Äpfel am Baum, vollenden sie dort ihre Entwicklung und verspinnen sich ebenfalls in Rindenritzen, Verpuppung dann im Frühjahr. Werden sie mit den Früchten in den Keller gebracht, verbergen sie sich in den Ritzen der Gestelle. - Befällt auch gelegentlich Aprikose, Birne, Walnuß und Zieräpfel, evt. auch Kirschen und Pfirsiche. Winterspritzung mit ölhaltigen Produkten, dadurch werden die Raupen ihrer Verstecke beraubt und ein Opfer der Meisen.Gürtel aus Wellkarton anbringen Ende Mai bis Ende Juli, danach mit den Larven verbrennen. Wieder neue anbringen, Ende Sept. verbrennen. Wöchentlich kontrollieren. Ab E 5 wöchentlich mit Wermuttee oder Niem spritzen. Schlupfwespe Trichogramma dendrolini aussetzen. Förderung von Fledermäusen, Laufkäfern, Meisen, Ohrwürmern, Schlupfwespen, Vögeln (Blaumeisen, Kleiber, Spechte), Raubwanzen, Raupenfliegen, Weichkäfer. Lose Rinde entfernen. Im Herbst Stamm und Äste dick mit Lehmbrei bestreichen, um die Verstecke zuzukleben. Besonders anfällig sind Boskoop, Gravensteiner, Klarapfel. Bäume schütteln, Fallobst aufsammeln und vernichten, bevor die Raupen die Früchte verlassen. Diese Massnahme ist besonders wichtig im Frühsommer, damit nicht die zweite Generation grösseren Schaden anrichten kann. Fanggürtel anbringen, der obere Teil muss mittels Draht eng anliegen, der untere etwas abstehen. Raupen regelmässig absammeln. Granupom N, Madex spritzen gegen die Larven. Neudomon-Apfelmadenfalle ab Mi 5 aufhängen zur Feststellung des Zeitpunkts. Wermuttee und Rainfarntee zur Geruchsüberdeckung. Phytogard- Insektenschirm. Spruzitspritzung, aber etwas unbefriedigend in der Wirkung. Der richtige Zeitpunkt ist wichtig, in der Regel in der zweiten Junihälfte muß die erste Spritzung erfolgen, wenn die Mindesttemperatur erreicht ist. Weiterer Hinweis: Die Früchte müssen etwa walnußgroß sein. Nach 10 - 14 Tagen noch zweimal wiederholen. Niemsamen. Schlupfwespen Trichogramma dendrolimi /cacoeciae im Samenhandel Anfang Juni und Ende Juli.Pheromone.
Asseln
nagen im Lager an den Äpfeln, wenn diese auch nur ganz kleine Verletzungen haben. Siehe 'Asseln'. Absammeln. Orangenschalen als Köder auslegen
Bakterienbrand
Pseudomonas syringae befällt Kernobst. Rinde nahe den Endknospen ist im Winter eingesunken und rissig. Im Frühling kann dort Gummifluß austreten. Die betroffenen Blätter und Blüten bleiben klein und trocknen bald ein. Die Triebe können auch absterben. Die Blätter haben kleine helle Flecke, die später braun und trocken werden und schließlich ausfallen. Verwechselungsgefahr mit der Schrotschußkrankheit! Bei dem Bakterienbrand sind die Ränder aber immer hellgrün, die Löcher auch kleiner. Auch an den Früchten kann es kleinere dunkle Flecken geben. Verbreitung der Bakterien durch Regen und Wind. Sie dringen durch die Blattfallwunde in das Gewebe ein und vermehren sich dort. Releika, Resi und Rewena sind resistent, Relinda ist wenig anfällig. Befällt auch anderes Kernobst. Nicht stickstoffbetont düngen, überhaupt nur wenig Kompost geben. Regelmäßig Krone auslichten. Befallenes vernichten, ggf. drastisch verjüngen. Bei Mißerfolg der vorstehenden Maßnahmen Rodung. Werkzeug desinfizieren!
Baumwanzen
Kleine, schwarze Flecken auf den Blättern. Werden Früchte angestochen, wird die Einstichstelle rot; sie wachsen sie oft an dieser Stelle nicht mehr, es bilden sich Vertiefungen und Verwachsungen. Meistens fällt der Apfel ab. - Befällt auch Birnenbäume. Siehe 'Blattwanzen'. Schaden gering. Niemsamen.
BlattChlorose
Die Blätter werden gelb, weil nicht genügend Eisen vorhanden oder das Eisen festgelegt ist (Kalk- oder Phosphatüberdüngung). Siehe 'Chlorosen-Eisenmangel' Löwenzahn anpflanzen im Baumscheibenbereich, es schließt das Eisen auf und macht es für den Baum verfügbar. Bei Eisenmangel Gesteinsmehle ausstreuen, bei zu hohen Kalkwerten Kompost und Torf einarbeiten, bei zu hohen Phosphorwerten Dr. Evergreen Flora anwenden. Siehe auch "Eisen" und "Nährstoffmangel/-überschuß".
Blattläuse
Graubraune, grüne oder hellgrüne Läuse: Grüne Apfelblattlaus Aphi pomi, Zwischenwirte Blacke, Kerbel und Wegerich. Mehlige Apfelblattlaus Dysaphis plantaginea, Zwischenwirte im Sommer sind Gräser. Apfelgraslaus Rhopalosiphum insertum, Zwischenwirt sind Gräser, an deren Wurzeln vermehrt sie sich weiter. Apfelfaltenlaus Dysaphis spec. Zwischenwirte sind Baldrian, Blacke, Kerbel. - Larven sind grün oder rötlich. Schaden entsteht durch die Saugtätigkeit und durch Ausscheiden von Giftstoffen. Blätter kräuseln sich, auch Triebspitzen und Blüten verformen sich, Früchte verkrüppeln. Rußtau kann die Folge sein. Überwintern meistens als Ei in Rindenrissen und am Fruchtholz. Siehe 'Blatt-/Blut-/Wollläuse'. Brennesseljauche stärkt den Baum. Keine stickstoffbetonte Düngung. Rindenpflege. Leimringe anbringen im Frühjahr, um Ameisen abzuhalten. Baumscheibe locker halten, wässern, ausreichend düngen. Kapuzinerkresse aussäen. Nützlinge fördern: Florfliege, Marienkäfer, Ohrwurm, Räuberische Gallmücken, Raubwanze, Schlupfwespe, Schwebfliege. ENVIRepel. Winterspritzung.
Im Sommer werden Artischocken, Astern, Klee, Sonnenblumen, Vergissmeinnicht angegriffen, vor allem an Sommerastern.
Abstreifen. Brennesselauszug (12 Stdn) dreimal hintereinander spritzen. Stäuben mit Algenkalk, Asche, Gesteinsmehl. Spritzen mit Rainfarn- oder Wermuttee. Quassiaholzbrühe spritzen. Spruzit. Neudosan. Niemsamen. Neem-Azal T/S. Naturen.
Bleiglanz
Stereum purpureum. Der Pilz befällt meistens junge Bäume. Blätter werden matt, haben einen bleiartigen, weißlichen Glanz. Durchgeschnittene Triebe verfärben sich, wenn sie befeuchtet werden, bräunlich. Äste sterben ab, das Holz ist bräunlich verfärbt. Die Sporen dringen über Wunden in das Holz ein. Siehe "Kirschbäume"- Kernobst wird seltener befallen, ebenso Zieräpfel.
Blutläuse
Eriosoma lanigerum. Braune Läuse, 2-3 mm groß, mit weiß-wolligen Wachsausscheidungen. Sie saugen an Schnittwunden, aber auch an Ästen und Zweigen. Beim Zerdrücken tritt braunroter Saft aus. Durch die Saugtätigkeit können Wunden entstehen, die zu Geschwulsten (Blutlauskrebs) führen, der Fruchtansatz kann behindert werden. Larven überwintern in Rindenspalten oder an den Wurzeln. Junge Bäume werden besonders schwer geschädigt. Befallen auch gelegentlich Birnbäume. Befallszeit ist während der gesamten Vegetationsperiode. Siehe auch 'Blatt-/Blut-/Wollläuse'. Schlupf- und Zehrwespen sowie Kleinspechte fördern. Nichtrankende Kapuzinerkresse auf Baumscheiben aussäen, gemischt mit Ringelblumen. Stark anfällig: Ananasrenette, Bellefleur (gelb und rot), Blendheim, Boikenapfel, Boskoop, Cox Orange, Goldparmäne, Gravensteiner, James Grieve, Grossherzog Friedrich, Jonathan, Lansberger, Ontario, Paul Ohm, Weißer Klarapfel, weisser Wintercalvill. Mässig anfällig: Berner Rosenapfel, Damason Renette, Deans Küchenapfel, Geflammter Kardinal, Gelber Edelapfel, Golden Delicious, Jakob Lebel, Krügers Dickstiel, Lothringer Rambour, Rosmarinapfel, Roter Eiserapfel, Roter Gravensteiner, Roter Wintercalvill (aber anfällig auf ungünstigem Standort), Zabergäu-Renette. Nicht/kaum anfällig: Baumanns Renette, Berlepsch, Biesterfelder, Bohnapfel, Ernst Bosch, Discovery, Graue Herbstrenette, Kasseler Transparent, Königlicher Kurzstiel, Ontario, Riesenboikenapfel, Roter Herbstcalvill, Roter Kantapfel, Rote Sternrenette, Ruhm von Kirchwerder, Späher des Nordens, Später Transparent, Wilhelmsapfel, Zuccalmaglio, Züricher Renette. Auch die Unterlage kann an der Anfälligkeit beteiligt sein. Die Unterlage M 106 wird als Zufluchtsort für die Überwinterung gemieden, wächst aber mittelstark und bringt nur kleinere Früchte hervor. Raupenleimringe anbringen für am Stamm hochkriechende "Neusiedler". Winterspritzung mit Paraffinöl. Keine stickstoffbetonte Düngung. Wunden verschliessen. Kranke Zweige ausschneiden, Farnextrakt, Schmierseifen- oder Schmierseifen-/Spirituslösung spritzen. Ammoniakspritzungen. Mit Kapuzinerkressetee pinseln. Öl vor dem Öffnen der Blüten spritzen (Bienen!). Promanal nur abends spritzen im Frühjahr und Sommer. Siehe auch Kap. 'Pflanzenöl-Emulsionen'. Ist mehr als ein Drittel der Läuse durch Schlupfwespen parasitiert (zu erkennen an aufgetriebenen Körpern mit runden Löchern), kann meistens auf eine Bekämpfung verzichtet werden.
Echter Mehltau
Podosphaera leucotricha. Weißer Belag auf Oberseite der Blätter, an jungen Trieben und Blüten. Blätter rollen sich ein, werden braun, fallen ab. Der Pilz überwintert auf Knospen und jungen Trieben. Landsberger Renette, Jonathan, Berlepsch, Boskoop, Cox Orange, Elstar°, Goldparmäne, Gravensteiner, Jonagold, Jonathan, Klarapfel, Landsberger, Lombarts Calvill, Oldenburg, Ontario, Idared, Starks Earliest sind besonders gefährdet. Alkmene, Dülmener Rosenapfel, Elstar°, James Grieve, Katija Balsgaard, Manga Super, Mc Intosh Rogers, Pia, Pilot, Pinova, Pirella/Pirol, Piros, Reglindis, Relinda, Renora, Retina, Rewena und Rubinette sind wenig empfindlich. Reanda, Remo und Resi sind resistent. - Vermehrt sich von Frühling bis Herbst, besonders Mai/Juni, vor allem bei warmem und schwülem Klima, aber auch bei trockenem Wetter und trockenen Lagen. Befallene Früchte zeigen bräunliche Netze im Herbst. Dauerfrost von -10 - 15° vernichtet das Pilzgeflecht, milde Winter verringern die Resistenz. Der Pilz kann sich nur auf lebendem Gewebe vermehren. Siehe 'Echter Mehltau'.
°Unterschiedliche Angaben.
Resistente Sorten wählen wie Santana + Topaz (Ahrens & Sieberz), Reglindis, Remo, Resi, Rewena. Gerlinde und Retina sind wenig anfällig. Triebspitzen abschneiden. Beim Winterschnitt befallene Triebe abschneiden. Sie sind leicht gestaucht, haben hellgraue, bepuderte Triebspitzen und auffallend kleine Knospen. Bis zum Triebabschluß jede Woche durchsehen. Ältere Blätter werden meistens resistent. Baumscheiben lockern. Stickstoffdünger reduzieren. ENVIRepel. Neudovital Obst-Pilzschutz spritzen. Milsana. Myco-Sin. Netzschwefel (Vorsicht bei Berlepsch, Bräborn, Cox Orange, Golden Delicious). - Obstbäume nicht in die Nähe von Komposthaufen pflanzen, Nährstoffüberangebot kann zu M. führen. Auch resistente Sorten werden gelegentlich an Wasser- oder Wurzelschossen infiziert. Lichte Krone, jährlicher Schnitt. Netzschwefel. Niedrig dosierter Netzschwefel + Schachtelhalmtee bei schwefelempfindlichen Sorten (Berlepsch und Golden Delicious) in kurzen Abständen. Befallene Teile sofort abschneiden. Spätestens beim Winterschnitt alle befallenen Triebe abschneiden. BioBlatt Mehltaumittel.
Feuerbrand
Erwinia amylovora. Braunschwarze Triebspitzen mit welken Blättern, bleiben hängen. Triebspitzen krümmen sich hakenförmig nach unten. Infektionsstellen werden in kurzer Zeit schwarz. Früchte werden braun, dann schwarz. Im Frühling bakterienhaltige, orange-braune, schleimige Ausscheidungen, die ebenfalls ansteckend sind. Ist der Stamm befallen, wird das Holz schwarz, es entsteht ebenfalls dort ein fadenziehender Schleim. Übertragung durch Insekten, besonders Bienen, Vögel und Gewitter. Hauptinfektionszeit Frühling bis Mitte 8. Begünstigt wird die Krankheit bei über 23° und über 70% Luftfeuchtigkeit. Bakterien überwintern an den Ästen und unter der Rinde. Besonders gefährdet sind Cox mit Abarten, Gloster, Goldparmäne, Ingrid Marie, James Grieve, Jonathan, weisser Klarapfel, Roter Berlepsch. Befällt auch Birnen, Cotoneaster, Ebereschen, Feuerdorn, Mehlbeere, Rot- u. Weißdorn, Quitten und Zwergmispel und alle anderen Rosengewächse.- Siehe 'Feuerbrand'. Keine stickstoffbetonte Düngung. Schadinsekten, vor allem Blattläuse, bekämpfen. Kupferspritzung vor der Blüte hemmt Ausbreitung. Alkoholischer Auszug aus Berberitze, Essigbaum oder Mahonie. Myco-Sin. Cotoneaster, Felsenbirnen, Feuerdorn, Mehlbeere, Rot- und Weißdorn und Ebereschen nicht in der Nähe dulden. Boskoop, Cox Orange, Glockenapfel, Gloster, Goldparmäne, James Grieve, Jonathan, Kaiser Wilhelm, Klarapfel, Liberty, Santana + Topaz (Ahrens & Sieberz) und Re-Sorten anbauen wie René, Rewena, Re Resi, Remo, Reglindis, Realka, Reanda, Rewena. Boskoop kapselt befallene Teile ab. Pilot, Pinova, Pirella/Pirol, Reglindis und Retina sind nur schwach anfällig, Releika etwas stärker. Oscorna-Pilzvorbeuge spritzen. - Da die Unterlagen von Apfel- und Birnensorten oft anfälliger sind als die aufgepfropften Edelsorten, wird neuerdings empfohlen, daß die Veredlungsstelle nur knapp über der Erdoberfläche liegt. Mindestens 50 cm zurückschneiden ins gesunde Holz, da sich der Bakterienschleim schon weiter ausgebreitet hat als erkennbar ist. Nach jedem Schnitt Werkzeug desinfizieren mit unverdünntem Brennspiritus. Die Bakterien überwintern in erkrankten Rindenteilen, sie bleiben ein Jahr lang lebensfähig, auch am toten Holz. Die dadurch entstehenden eingesunkenen Brandstellen ("Kanker") müssen sorgfältig tief ausgeschnitten und mit Wundverschluss bestrichen werden. Meldepflichtig! Streptomycin kann durch Landesbehörden zugelassen werden.
Flechten
an der Rinde stellen keine Beeinträchtigung dar, sie dringen nicht in das Holz ein, man sollte sie als sensiblen Anzeiger für Umweltschäden nicht vernichten
Fleischbräune
Das Fruchtfleisch ist weich und bräunlich. Ursachen dafür sind zu späte oder zu geringe Ernte oder durch Kälteeinwirkung im Lager oder am Baum. Frost muß aus Äpfeln so langsam wieder weichen, wie er hineingekommen ist. Anfällig dafür sind besonders Boskoop, James Grieve, Jonathan und McIntosh. Die Früchte müssen über 1° gelagert werden, manche dürfen nicht längere Zeit unter 3 - 4° lagern wie z.B. Boskoop, Cox Orange, Goldparmäne, Jonathan, Ontario. Die Folge falscher Lagerung ist braunes "Fleisch". - Kann auch bei anderen Kernobstarten vorkommen. Siehe auch 'Glasigkeit'. Nicht zu spät ernten, Sortenreife der Äpfel ist verschieden. Mit längeren Wärmeperioden verfrüht sich u.U. der Erntetermin. Richtige Lagertemperaturen einstellen.
Frostspanner, klein u. gross
Operophthera brumata, kleiner Frostspanner. Das flugunfähige Weibchen kriecht im Herbst aus der Puppenhülle am Stamm empor, wird dann vom flugfähigen Falter befruchtet (Okt.-Dez.). Eier sind blaßgrün, später orangefarben. Ablage in Knospennähe in der Baumkrone. Raupe hat buckelförmige Bewegungen, ist grau, später grün, ca. 2O mm lang. Frißt März-Mai an Blättern, Blüten, Früchten. Verspinnt oft die Blätter mit den Blüten. Verpuppung ab Juni im Boden.- Fraßschäden vor allem 4 - 6. Befällt auch andere Obstbäume außer dem Pfirsich und ausserdem Ahorn, Eiche, Hasel, Hainbuche, Linde, Weissdorn. Lagen in Waldnähe sind besonders gefährdet. Vögel (Meisen) fördern. Leimringe oder Manschetten aus Wellpappe anbringen E 9, letztere alle Wochen kontrollieren und Eier entfernen. Von den Leimringen Blätter entfernen. Aurum Insektenleim. Austriebsspritzung mit Öl kurz vor dem Mausohrstadium. Spitzmäuse und Igel fördern. Rinde glätten. ENVIRepel. Niemsamen. Bei mildem Wetter kurz vor Blüte mit Raupenspritzmittel Bacillus thuringiensis (Neudorffs Raupenspritzmittel) spritzen, die Temperatur sollte über 15° liegen. Pheromone.
Fruchtschalenwickler
Adoxophyes orana. Gelblich-grüne Raupen, die im Frühjahr an Knospen, Triebspitzen und versponnenen Blättern fressen. Später fressen sie unter angesponnenem Blatt an der Frucht. Bei Störungen schlängeln sie sich rückwärts. Niemsamen. Capex 2 oder Schalenwickler-Granulosevirus. Pheromone.
Gespinstmotte
Yponomeuta malinellus. Vorderflügel weiß mit schwarzen Punkten. Raupen gelb mit schwarzen Punkten. Falterflug 7 - 8. Eier werden mit einem schnell härtenden Material abgedeckt. Nach 2 Wochen schlüpfen die Raupen, sie bleiben aber dort bis zum nächsten Jahr. Im April fressen sie an Knospen und jungen Blättern. Sie umgeben ihren Aufenthaltsort mit einem dichten Gespinst, das sie fortlaufend erweitern, wenn sie sich weiterfressen. Verpuppung innerhalb des Gespinstes in einem Kokon. Der fertige Falter fliegt im Juli. - Fraßschäden an Knospen und Blättern. Gespinste an Blättern oder Triebspitzen voll von kleinen Raupen, bis zu 60 Stück hat ein Gelege. Kahlfraß möglich. Siehe 'Gespinstmotten'. Vögel (z.B. Kleiber) und Raubwanzen sind natürliche Feinde. Sie fressen die Eier. Schlupfwespen. Fledermäuse und Spinnen erlegen die Falter. - Weißdorn in der Nähe anpflanzen. Zieht Motten an! ENVIRepel. Dipel. Promonal vor Blütenöffnung. Gespinste herausschneiden, Raupen abschütteln. Schmierseifen/Spirituslösung. Wasserstrahl. Klopfen, die Raupen spinnen einen Faden und verlassen ihre Gespinste.
Glasigkeit
der Früchte entsteht durch unausgewogene Düngung, z.B. durch Stickstoffüberdüngung, oder durch zu geringe Düngung. Auch starkes Wachstum, Wassermangel mit Hitze im Spätsommer oder späte Ernte können zu dieser Erscheinung führen. Es entsteht ein Zuckerüberschuss, der u.U. zur Fleischbräune führen kann. Boskoop, Gloster und Goldparmäne neigen besonders dazu. Nur Kompostdüngung, ggf. Bodenuntersuchung. Früh ernten. Zu starkes Wachstum bremsen durch geringe Düngung, Äste nicht zu steil erziehen, Wurzeln kappen, Sommerschnitt, ausreichend wässern, mulchen usw. Kompost und Steinmehl einarbeiten bei Unterversorgung.
Gloeosporium-Fäule
Pilzkrankheit an den Früchten. Kreisrunde, scharf begrenzte, eingesunkene braune Flecken, bis zu 10 mm Durchmesser. Gehen später in Fäulnis über. Infektionsgefahr schon ab den Sommermonaten. Der Pilz lebt auf abgestorbenen Zweigen, in Wunden und Fruchtmumien, die Sporen dringen über Verletzungen in die Früchte ein, werden aber erst mit der vollkommenen Fruchtreife im Lager aktiviert Die Bundesforschungsanstalt für Ernährung hat herausgefunden, dass das zweiminütige Eintauchen der Äpfel in 53° warmes Wasser die Gloeosporium-Fruchtfäule verhindert.
Goldafterschmetterling
An den Zweigenden dichte Gespinste, in denen die Raupen überwintern.- Fraßschäden an frischen Blättern, u.U. Kahlfraß.- Vorsicht, Berührung der Raupen kann Allergien auslösen! Befällt alle Obstgehölze. Siehe 'Goldafterschmetterling'. Beim Frühjahrsschnitt abschneiden und verbrennen. Neudorffs Raupenspritzmittel. Spruzit. Niemsamen.
Grünfäule
Penicillium spec. Pilzkrankheit, tritt im Lager auf. Früchte mit Verletzungen werden befallen. Es bilden sich zunächst hellbräunliche Strellen auf der Schale, danach entwickeln sich viele grüne Sporen darauf. Das Fruchtfleisch wird weich und riecht muffig.- Auch andere Kernobstsorten werden befallen. Baumschnitt, Bewässerung, Düngung, Mulchen usw. beachten. Früchte auf sauberem Papier loder Farnzweigen lagern. Verletzte Früchte aussortieren. Befallenes vernichten.
Himbeerkäfer
Byturus tomentosus. Käfer graubraun, 4-5 mm groß, frisst Blüten, Blätter, Knospen, unreife Früchte. Flugzeit 5-6. Bevorzugt im Schatten zu finden. Legt Eier an die Blüten. Die gelbe Larve, 4 mm groß, ernährt sich vom Fruchtfleisch. Siehe 'Himbeere'
Jonathanflecken
Dunkle Punkte auf der Schale, bedingt durch späte Ernte. Besonders betroffen sind Idared und Jonathan. Früh genug ernten und kühl lagern.
Kelchfäule
Infektion durch den Pilz Botrytis cinerea.
Kernhausfäule
Fusarium spec. Pilzinfektion schon ab Nachblütezeit. Äußerlich meist nicht erkennbar. Aufgeschnittene Früchte zeigen rotbraunen Befall des Kerngehäuses, später breitet sich die Pilzinfektion über die ganze Frucht aus. - Kann auch andere Kernobstfrüchte befallen. Jährl. Schnitt. Nur zurückhaltend, vor allem nicht stickstoffbetont, düngen. Fruchtmumien vernichten. Die früh schöngefärbten Früchte des Boskoops sofort ernten und verbrauchen, sie sind meistens befallen.
Knospenfrass
durch Vögel (Spatzen). Durchgeschnittene Knoblauchzehen in den Baum hängen. Futter und Trinkwasser anbieten. Compactdisks in die Bäume hängen.
Kragenfäule
Phytophthora cactorum. Pilzkrankheit an der Veredlungsstelle. Kann bei Nichtbehandlung zum Verlust führen. Die Rinde ist violett verfärbt und feucht. Später wird die Rinde glasig, reißt und fault rund um den Stamm. - Besonders empfindlich sind Berlepsch, Cox, Croncels, Litauer Pepping und roter Trierer Weinapfel. Die Unterlagen EM XVI und EM IV sind anfällig. Faule Äpfel sofort auflesen. Beim Mulchen um den Stamm herum 10 cm frei lassen. Befallenes wegschneiden, mit einem Krebsmittel überpinseln oder °Kupferoxychlrorid, z.B. Kupferkalk-Atempo spritzen. °Kupfermittel sind in Gärten nicht mehr zugelassen.
Lentizellenfäule
Alternaria spec., Pezicula alba + P. malicorticis. Lagerkrankheit, deren Ursprung aber schon auf den Sommer zurückgeht. Durch Pilzinfektion punktförmige Fäulnisstellen, die sich vergrößern und ineinanderfließen. - Tritt auch bei anderen Kernobstarten auf. Rechtzeitig pflücken, bei Auftreten sofort das Obst verbrauchen. Optimale Lagerbedingungen einhalten.
Milchglanzkrankheit.
Blüten sind verkrüppelt, das frische Laub ist silbrig-weiss gefärbt. Verkümmerte Blüten. Am unteren Stamm sind violette bis braune Fruchtkörper sichtbar. Der Pilz befällt auch andere Obstgehölze, aber auch Buchen, Erlen, Pappeln usw. Pflegehinweise beachten. Jährlicher Schnitt. Wunden verschliessen. Befallenes vernichten, ggf. Baum roden.
Mittelmeerfruchtfliege
Ceratitis capitata wird eingeschleppt durch vermadetes Obst aus den Mittelmeerländern und befällt vom Frühsommer bis Herbst Apfelbäume, esrtmalig 1995 in Süddeutschland. In der Nähe von Fruchtgroßmärkten können auch andere Bäume wie Birnen, Aprikosen und Pfirsiche befallen werden. ENVIRepel. Lockstoff-Fallen. Kann nicht überleben im Winter. Niemsamen.
Monilia
Monilia fructigena. Pilz überwintert in Fruchtmumien, auf Zweigen, in alten Blütenständen. Im nächsten Frühjahr wird er, vor allem bei Regen und Wind, auch durch Insekten, auf die Blütennarben verbreitet. Er führt zur Spitzendürre an Zweigen: der Pilz verstopft die Leitungsbahnen des Zweiges, wodurch Blätter und Blüten braun werden, nach unten hängen und der Zweig abstirbt. Später können auch die Früchte befallen werden: Fruchtmonilia. Sie haben bräunliche Flecken mit gelbbraunen, kreisrunden Ringen. Diese bleiben als Fruchtmumien hängen oder fallen frühzeitig ab. Eingangspforten für Moniliabefall sind Verletzungen wie Frost, Hagel, Obstmaden (Apfelwickler), Wespenfraß und Schorf. Auch unmittelbare Nachbarschaft führt zu Monilianestern. Schwarzfäule entsteht im Lager nach später Infektion am Baum. - Von diesem Pilz (Monilia fructigena) können auch alle anderen Kernobstbäume befallen werden. Befallene Zweige abschneiden und ebenso wie befallene Früchte verbrennen. Fruchtmumien nicht hängen lassen. Meerrettichblätter- oder Meerrettichwurzeltee in die Blüten spritzen (Infektion nur über Blüten), ggf. zusammen mit Quarzpulver und Algenkalk. Auch mit Senföl und Retticharoma ist Erfolg möglich. Ulmasud B. Regelmäßig Algenkalk und Gesteinsmehl auf Baumscheibe streuen. Cox Orange ist anfällig, Elstar weniger. ENVIRepel. Neudovital spritzen gegen die Spitzendürre: Vor dem Austrieb 3%, dann 1% von Beginn bis Ende der Blüte in Wochenabstand, direkt in die Blüte. Apfelwickler und Schorf bekämpfen. Spritzungen mit Schachtelhalmbrühe oder Oscorna-Pilzvorbeuge. Vor und nach der Blüte °Kupferkalk spritzen. Nach der Blüte nicht mehr folgende Sorten spritzen mit Kupfermitteln (Rostflecke bis E 7, danach weniger empfindlich): Aderslebener Kalvill, Altländer Pfannkuchen, Biesterfelder Renette, Blenheim, Boikenapfel, Boskoop, Canada-Renette, Cox, Croncels, Danziger Kantapfel, Geflammter Kardinal, Graue Franz. Renette, Graue Herbstrenette, Gravensteiner, James Grieve, Jonathan, Königlicher Kurzstiel, Landsberger, Laxtons Superb, London Pepping, Nordhausen, Osnabrücker Renette, Rhein. Winterrambour, Rote Sternrenette, Roter Eiserapfel, Weißer Winterkalvill, Winterglockenapfel. - °Inzwischen sind Kupferanwendungen im Garten verboten. Pechnelkenextrakt gegen Spitzendürre.
Mykoplasmen-/Phytoplasmenkrankheiten
Krankheiten durch bakterienähnliche Organismen, die einfach gebaut sind und wie Viren vom Stoffwechsel der Wirtspflanzen abhängig sind. Sie leben im Saftstrom der Pflanzen.-
Krankheiten: Gummiholzkrankheit der Äpfel, Apfeltriebsucht und Birnenverfall. Diese Krankheiten sind verbunden mit sonst nie auftretenden Verfärbungen wie gelben Blättern und grünen Blüten, Mißbildungen oder Besenwuchs.
Gummiholzkrankheit: Ältere Triebe verholzen nicht, unter Fruchtlast biegen sich die Triebe bogenförmig durch.
Apfeltriebsucht: Die Seitenknospen treiben viel zu früh aus, der Haupttrieb bleibt kurz, die Zweige wirken wie Besen, die Früchte bleiben klein.
Birnenverfall: Viruskrankheit. Birnbäume siechen langsam dahin oder sterben schnell. Blätter können dabei rötlich verfärbt sein, Kümmerwuchs. Sämlinge werden besonders oft befallen.
Siehe 'Viren' und Phytoplasmen'
Übertragung durch Blattläuse, Nematoden und Direktkontakt. Schädlinge sofort bekämpfen. Werkzeug gut reinigen und desinfizieren Rodung und Verbrennen
Nachttfrostgefahr
In spätfrostgefährdeten Gebieten empfiehlt es sich, die Baumscheiben mit einer dicken Schicht Reisig oder Stroh abzudecken. Die Erde erwärmt sich später, der Baum treibt später aus. Im März muss die Abdeckung entfernt werden. - Sind die Blüten ausgebildet, kann die nächtliche Temperatur mit Hilfe von Feuer/Rauch oder feiner Wasserberieselung höher gehalten werden.Eisbedeckte Blüten solange weiter berieseln, bis sich das Eis aufgelöst hat.- Am Spätnachmittag vorher mit Baldrian 3%o fein verteilt spritzen, morgens wiederholen. Siehe 'Baldrian'.
Nematoden
Junge Obstbäume können befallen werden. Wenig Wurzelmasse, die Bäume bleiben im Wachstum zurück. - Siehe auch "Nematoden" Kamille, Ringelblumen und Tagetes aussäen. Wie Vorbeugung. Reduzierung durch Niempreßkuchen.
Obstbaumkrebs
Nectria galligena. Pilzerkrankung. Wucherungen an Stamm und Zweigen, z.T. mit Umwallung der Wucherungen, durch Wundinfektion, z.B. Wunden durch Hagel und Schnittwunden. Rinde kann sich ablösen. Oberhalb der Wunde stirbt der Trieb ab. Manchmal sind auch die Früchte infiziert, sie faulen vom Kelch her mit scharfem Rand. Seine kugeligen Sporen treten aus durch die Rinde. Man sieht dort im Sommer kleine weiße Sporenlager, im Herbst orangefarbene stecknadelgroße Gebilde. Verbreitung des Erregers durch Regen, Wind und Insekten. Besonders gefährlich ist die Zeit nach dem Winterfrost, wenn es zu stärkeren Regenfällen kommt. Dann werden die Sporen herausgeschleudert aus ihren Behältern und können Baumwunden infizieren. Dieser Wundparasit infiziert über Verletzungen aller Art die Bäume, auch über Blatt- und Fruchtstielnarben. Infektionen möglich während der gesamten Vegetationsperiode. Bei Jungbäumen wird zumeist eine Knospe oder eine Blattnarbe befallen. Das Holz wird braun, oberhalb der Befallsstelle sieht man oft helle Sporen, schliesslich stirbt der Zweig ab, danach die Jungbäume nach 2 - 3 Jahren. Hochstämme sind meistens weniger gefährdet. - Der Blutlauskrebs wird durch Einstiche der Blutlaus ausgelöst. Sie muß unter allen Umständen bekämpft werden.- Auch der Birnbaum kann in seltenen Fällen befallen sein. Niemals Aststummel stehen lassen. Ins gesunde Holz zurückschneiden. Schnittfläche immer schräg auslaufen lassen, damit das Regenwasser abziehen kann. "Ananasrenette", "Berlepsch", "Boskoop", "Cox Orange", "Delbarestival", "Discovery", "Gala", "Geheimrat Oldenburg", "Gloster","Idared," "James Grieve", "Jonagold", "Klarapfel", "Ontario", "Summerred" , "Weisser Astrachan" und "Welschisner" sind anfällig. Keine Staunässe, keine Überdüngung (Stickstoff). Schwere, nasse Böden sind ungeeignet, sie müssen vor der Pflanzung bis 1 Meter tief mit Sand und Steinmehl aufgebessert werden. Spritzen mit Brennessel- oder Schachtelhalmjauche. °Kupfermittel spritzen nach dem Schneiden, auch auf frische Verletzungen. Regelmäßig auslichten. Fingerhut auf die Baumscheiben pflanzen. °Inzwischen im Gartenbau verboten. Nach Blattfall bei feuchter Witterung °Kupferkalk auf die Rinde spritzen. Befallene Zweige ganz oder mindestens 15 cm unterhalb der kranken Stelle abschneiden, nur bei trockenem Wetter, um Übertragung von Keimen zu verhindern. Am Stamm tief bis in das Gesunde ausschneiden. Immer vor dem Obstbaumschnitt behandeln, um Übertragung auf die frischen Schnittwunden zu verhindern. Schnittwerkzeug desinfizieren. Wunden mit einem Aufguß von Kapuzinerkresse desinfizieren. Wundverschluß mit pilztötenden Präparaten wie Lac Balsam plus F. Abgeschnittenes Holz sofort vernichten, der Pilz kann noch jahrelang daraus Sporen hervorbringen. E 10 - Mi 11 spritzen mit Kupfermitteln°. Am Stamm Bypass anlegen, der die kranke Stelle umgeht, ähnlich der Baumveredlung durch Pfropfung. Nach Einheilung und genügender Kräftigung den befallenen Stammteil aussägen, ggf. vorher Stamm an einem Pfahl befestigen. °Inzwischen im Gartenbau verboten.
Obstbaumminiermotte
Lyonetia clerkella u.a. Flügelspannweite bis 10 mm, weiß oder gelblich. Auf den Flügeln braunovale Flecken, Flügel ränder nicht glatt. Raupe grün, Kopf dunkel. Puppe grün, dann grau, unter dem Blatt hängend im Kokon. Überwinterung als Falter meistens am Baum. Flugbeginn 4, Eier werden an der Blattunterseite abgelegt. Die daraus entstehenden schmalen Raupen minieren die Blätter. Verpuppung auf einem darunter liegendem Blatt. Im Juni 2. Generation, sie ist am gefährlichsten. Manchmal noch eine dritte Generation 7-9. - Miniergänge im Blatt deutlich sichtbar. Blätter vertrocknen. Auch Kirschbäume werden befallen. Siehe auch "Miniermotten" Vögel fressen einen großen Teil der Raupen. ENVIRepel. Blätter einsammeln und vernichten. Niemsamen.
Penicillium-Fäule
Dieser Pilz befällt nach einer Wunde bei der Ernte die Frucht und bildet blau-grüne Pusteln auf den Faulstellen aus. Nur unbeschädigte Früchte einlagern Früchte in kurzen Abständen beobachten und ggf. aussortieren
Regenfleckenkrankheit
Gloeodes pomigena, Schizothyrium pomi. Pilzkrankheit. Rußartige Flecken auf den reifenden Früchten. Nicht gefährlich, wird mit den üblichen Spritzungen mit eingedämmt. Siehe 'Schorf'. Nur bei trockener Witterung ernten, Früchte sofort in das Lager bringen.
Rindenrisse
entstehen durch extreme Temperaturschwankungen im Winter, wenn sich kalte Nächte und warme Sonneneinstrahlung abwechseln oder durch übermäßige Hitzeeinstrahlung z.B. durch zu starke Auslichtung. - Siehe auch "Schorf". Weißen der Stämme und unteren Astgabeln (z.B. Bio-Baumanstrich) oder Bedecken mit Baumanstrich im Herbst. Auch Sonnenschutz mit Brettern o.ä. möglich Wunden müssen behandelt werden. Losgelöste Rindenteile annageln, Rinde glatt schneiden, im unteren Bereich für Wasserabfluß sorgen durch Schrägschnitt nach unten. Gesamten Bereich mit Wundverschluß behandeln
Ringelspinner
Brauner Schmetterling. Das Weibchen legt seine Eier um einen etwa 5 mm starken Zweig kreisförmig ab. Die Raupen fressen die Blätter ab Bei Winterschnitt befallene Zweige entfernen und verbrennen Niemsamen.
Rote Spinne
Kolonien von Spinnmilben auf Blattunterseite. Helle Flecken, später werden die Blätter braun und rollen sich ein. Bei starkem Befall sind Blätter und Zweige von einem weißen Gespinst überzogen. Gewebe zerfällt, Blätter fallen ab. Die Eier überwintern an Obstbäumen, sie sind rotbraun. 5- 7 Generationen je Jahr. Reglindis und Releika sind resistent. Siehe Milben Reglindis, Retina, Santana + Topas (Ahrens & Sieberz) sind resistent. Raubmilben, Raubwanzen. Winterspritzung mit Promanal. ENVIRepel. Franzosenkraut ausreißen, wird oft befallen. Winterspritzung vor dem Austrieb Kranke Teile vernichten. Seifen-Spiritusbrühe. Spruzit. Mehrmals hintereinander spritzen, die Eier widerstehen jeder Spritzung, es müssen die Tiere nach jeder Schlüpfung getroffen werden
Rotpustelkrankheit
Absterben von Trieben und Zweigen, Rinde ist an einigen Stellen angeschwollen, es bilden sich Tumore. Hell- bis dunkelrote, stecknadelgroße Pusteln auf den abgestorbenen Trieben. Der Pilz bildet auf lebendem Holz ein Zellgift und verstopft die Saftbahnen.- Auch auf Ahorn, Buchen, Pappeln, Beerensträuchern, Ziergehölzen usw. Im allgemeinen werden nur abgestorbene Triebe befallen, deshalb stellt dieser Pilz keine ernsthafte Gefahr bei gesunden Bäumen und Sträuchern dar. Pflege der Bäume, regelmäßige Düngung und Bewässerung, Vermeidung von Staunässe. Regelmäßiger Schnitt, am besten an trockenen Tagen bei Windstille. Bei Befall von lebendem Holz sofort alles Kranke bis tief in das Gesunde zurückschneiden, Wunden verschließen. Der Pilz bildet ein tödliches Gift und verstopft die Saftbahnen. Alles Kranke vernichten.
Russtau
Schwarzer Pilzbefall im Spätsommer auf dem Honigtau von Blättern und Früchten (Folge von Ausscheidungen durch Blatt- und Schildläuse, Weiße Fliegen und Zikaden). Schadinsekten bekämpfen. Ameisen fördern die Honigtauabsonderung. Kein größerer Schaden.
Sägewespe
Hoplocampa testudinea. Bis 6 m groß, geäderte Flügel, dunkel. Raupen weiß, riechen unangenehm. Flugbeginn 4 - 5. Je ein Ei wird mittels Legebohrer in den Blütenkelch abgelegt. Diese Teile verfärben sich dunkel. Die etwa 12 mm langen Larven schlüpfen ein bis zwei Wochen später, sie sind weiß mit dunklem Kopf. Sie bohren sich seitlich in die Früchte und fressen sie von innen her auf. Die Larven befallen später auch noch andere Früchte, bis sie im Juli ausgewachsen sind. Sie fallen mit den Früchten auf den Boden oder lassen sich an einem Faden herunter und verpuppen sich im April etwa 10 cm tief in der Erde in Kokons. Aus den Puppen schlüpfen die Wespen kurz vor der Obstbaumblüte. Je Jahr nur eine Generation.- Die befallenen Früchte haben einen eigentümlichen Wanzengeruch. Die kleinen Äpfel sind dicht unter der Oberfläche von Gängen durchbohrt. Am Eingang ist Kot abgelagert. Befallene Früchte fallen ab. - In Jahren mit geringem Ertrag kann die ganze Ernte verloren gehen. Ihre Verwandten befallen Birnen und Zwetschen, die Schäden sind ähnlich. 5 - 6 größte Gefährdung. Förderung von Vögeln. Gras unter den Bäumen im Sommer nicht mähen, Nützlinge warten dort auf ihre Beute. Weisstafeln anbringen. Bäume schütteln, Fallobst einsammeln und vernichten. Spritzungen mit Rainfarn- oder Wermuttee, Quassiaholzbrühe, Spruzit nach Blütenblätterfall mehrere Male mit warmem Wasser angesetzt (dann sterben aber auch die Nützlinge mit). Hühner eintreiben, wenn sich die Larven abseilen. Im Mai Tücher auslegen in der Frühe und die Bäume abklopfen. Weissfallen aushängen. Niemsamen.
Schildläuse
Eulecanium corni, Napfschildlaus, Grosse Obstbaumschildlaus. Brauner runder Schild, darunter befinden sich die Eier. Schlupf 7 - 8 mit Befall von Blättern und Jungtrieben. Befällt vor allem Weinrebe und Zwetsche, ausserdem Birne und Rose. Lepidosaphes ulmi, Kommaschildlaus. Das Weibchen ist 2 - 4 mm gross, gelb oder weiss. Schildförmige braune Schilder an Stamm und Zweigen, darunter sind die Eier, die im Herbst abgelegt werden. Daraus schlüpfen die Jungtiere 5 - 6. Apfel, Birne, Pfirsich werden befallen. San-Josè-Schildlaus Das San-Josè- Schildlausweibchen Quadraspidiotus perniciosus ist 1 - 2 mm gross, hat einen runden, erst weissen, dann dunklen Schild; es saugt sich fest an Stamm und Ästen. Dagegen sind das Männchen und die Jungtiere beweglich, die männlichen Tiere zeitweise geflügelt. Befallen werden Apfel, Birne, Johannisbeere. Siehe auch 'Schildläuse'. Stammanstrich. Abbürsten der Krusten und Eiablagen. Winterspritzung mit Paraffinöl. Promanal Neu. ENVIRepel. Bäume pflegen, düngen, wässern, nicht stickstoffbetont düngen. Brennesseljauche. Komma-Schildläuse im Mai/Juni mit Origanotee oder schwefelsaurer Tonerde spritzen (außer Berlepsch und Cox Orange). Befall mit der San-Josè-Schildlaus meldepflichtig! Junge Larven mit Spruzit spritzen. Ammoniakspritzungen.
Schorf
Venturia inaequalis. Gefährliche, häufigste Krankheit des Apfelbaumes. Pilz überwintert auf Blättern am Boden. Sporen werden durch Wind an Blätter, Früchte und Knospen getragen (Vor allem bei schwülwarmen Gewitternächten im Mai mit Temperaturen über 14° und über 11 Stunden anhaltender Feuchte). Besonders empfindlich: Arlet, Cox, Delbarestivale, Golden Delicious, Gala, Glockenapfel, Gloster, Gravensteiner, Jonagold, Jonathan, Weißer Klarapfel, McIntosh, Ontario, Rubinette, Summerred. 6 Rassen sind bekannt. Schorfflecken können sich schon in wenigen Tagen nach der Infektion bilden. Die kritische Zeit ist zwischen Blattaustrieb und Blütenblattfall. Schadbild: Kurz nach der Blüte dunkelgrüne, später graubraune Blattflecken, lichtdurchlässiger als die übrigen Blattteile, laufen danach zusammen. Nässe fördert den Befall. Frühzeitiger Laubfall. Übergreifen auf die Früchte im Sommer: Fruchtschale bekommt winzige schwarze Flecke, die langsam größer werden und ganze Partien überziehen. Sie werden korkig, reißen, bekommen z.T. Auftreibungen, fallen ab. Bei späterer Infektion sind die Früchte übersät mit Flecken. Dadurch Eintrittspforte für weitere Schadpilze z.B. Fäule. Im Lager wird die Pilzentwicklung (Spätschorf) noch weiter durch die notwendige hohe Luftfeuchte gefördert, oft zusammen mit Monilia. Eingesunkene Flecke.- Rindenschorf ist nahezu unheilbar, er tritt besonders bei jungen Bäumen auf. Verwechslungsgefahr mit Rindenrissen. 4 - 6 größte Gefahr. Durch den frühen Blattfall reift das Holz nicht mehr richtig aus und ist gefährdet durch Frost. Die Zahl der Blüten im nächsten Jahr läßt nach. - Siehe auch "Schorf" - Schorfige Äpfel können unbedenklich gegessen werden. Die Sorten Ahrista, Akane, Ananasrenette, Blauacher Sämling, Borowinka, Delorina, Enterprise, Erbachhofer, Florina, Gerlinde, Katija Hana, Alsgaard, Klarapfel, Lanes Prinz Albert, Manga Super, Ontario, Prima, Reanda, Rebella, Reglindis, Releika, Relinda, Remo (Mostapfel), Renora, Resi, Retina, Rewena, Santana (Ahrens & Sieberz), Teuringer Winterrambur und Topaz (Ahrens & Sieberz) sind resistent . Wenig anfällig: Alkmene, Berlepsch, Boskoop°, Champagnerrenette, Cox Orange°, Discovery, Elstar°, Geheimrat Oldenburg, Glockenapfel, Gravensteiner°, Idared°, Ingrid Marie, James Grieve°, Jonagold°, Jonathan, Mc Intosh Rogers, Melrose, Pia, Pilot, Pinova, Pirella/Pirol, Piros, Priam, Pricilla, Prima, Schöner aus Nordhausen°. Die mit ° gekennzeichneten Bäume sind etwas stärker als die anderen dieser Gruppe anfällig.
Jährlicher Schnitt mit lichter Krone, glatte Stämme und Äste. Sonnige, aber nicht windstille Lage. Baumanstrich. Alle 14 Tage Bio S spritzen vor und nach der Blüte. Neudovital 3% vor dem Austrieb. ENVIRepel spritzen. Oscorna-Pilzvorbeuge spritzen. Myco-Sin mit Netzschwefel (Vorsicht bei Berlepsch, Bräborn, Cox Orange, Golden Delicious). - 6 Wochen vor Ernte dreimal Schachtelhalmtee spritzen. Regelmäßig mit Brennessel- und Schachtelhalmjauche gießen. "Gloster " , "Summerred" und "Ontario" sind gegen manche Spritzmittel empfindlich. Neudovital spritzen. Krone muß lichtdurchflutet sein, so daß nach Regen der Baum bald wieder abtrocknet. Zweiggrind (Rindenschorf) kann nur durch rigorosen Schnitt bekämpft werden, meistens ohne Erfolg. Große Baumscheibe anlegen, immer Boden locker halten, Knoblauch oder Schnittlauch (wirkt erst nach mehreren Jahren) pflanzen. Regenwürmer fördern durch ständiges Mulchen mit angewelktem Gras, ebenso das Herbstlaub auf der Baumscheibe belassen und Kompost ausbringen. Dadurch wird der Befallsdruck deutlich gesenkt, denn die Pilze werden durch den Darmtrakt der Würmer abgetötet und durch die Mikroben im Kompost ihrer Nahrung beraubt (Die Pilze werden zu Saprophyten, die vom abgestorbenem Herbstlaub leben). Erst in zweiter Generation erfolgt ein erneuter Befall. - Nur wenig düngen, vor allen kaum Stickstoff, so daß nur einige Wasserreiser gebildet werden. Bei Neupflanzung nur schorfresistente Sorten auswählen, die Bekämpfung nur mit biologischen Mitteln ist sehr schwierig und oft frustrierend.
Netzschwefel nur bis Anfang Juni. Einige Sorten sind empfindlich (Blatt- und Fruchtfall): Altländer Pfannkuchen, Berlepsch, Berner Rosenapfel, Boskoop, Cox, Croncels, Danziger Kantapfel, Golden Delicious, Grüner Stettiner, James Grieve, Jonathan, Klarapfel, Landsberger, Laxtons Superb, Oldenburg, Ontario, Rhein. Winterrambour, Signe Tillisch, Weißer Winterkalvill, Winterglockenapfel. Man kann beginnen mit 70 g/10 l und vermindert je Woche um 10 g. Schwefel niemals bei Sonne spritzen. °Kupferkalk nur bei Keimung, nur bis kurz vor der Blüte, nach jedem Regen wiederholen. Mulchkompost auf Baumscheiben. Ausreichende Bewässerung. Schachtelhalmbrühe mit Schwefel und Wasserglas mehrmals spritzen, vor allem 4 - 6. Laub leicht in die Erde einarbeiten, damit die Regenwürmer es fressen oder mit ausreichender Wärme kompostieren.- Brennessel- und Schachtelhalmjauchen. Kupfermittel° sind im Gartenbau verboten.
Schwämme
Hutpilze, Hallimasch, Schwefelporlinge und andere Pilze dringen in das Pflanzengewebe ein. Sie wachsen in der Krone, am Stammgrund oder an schlecht vernarbten Wunden. Sie können Bäume schwer schädigen oder zum Absterben bringen. Siehe auch "Baumschwämme" Kein Altholz in der Nähe von Obstbäumen dulden. Von Hallimasch befallene Bäume (Wurzelschimmel) dürfen mindestens 5 Jahre lang nicht durch andere Bäume ersetzt werden. -Gute Pflege, jährlicher Schnitt, ausreichende Bewässerung und Düngung. Befallenes ausschneiden, auch am Stamm. Wunden mit Baumwachs behandeln. Kompost(-wasser).
Schwammspinner
Weibchen sind träge, weißgefärbt, die Männchen sind kleiner und flugaktiv. Die Eier werden im Herbst an dem Stamm abgelegt. Meist sind es um die 2000 Stück pro Gelege, sie sind mit rötlich-braunen Haaren bedeckt und ähneln einem Schwamm. Im April schlüpfen die Raupen. Sie sind bis zu 50 mm lang, bunt, haben Haarbüschel. Sie können sich mit Hilfe eines Seidenfadens vom Wind in die Ferne tragen lassen und fressen dort weiter. Im Juni verpuppen sich die Raupen, im Juli/August schlüpfen die neuen Jungschmetterlinge. Siehe 'Schwammspinner'. Raupenspritzmittel (Bacillus thuringiensis Berliner, var. kurstaki). Niemsamen.
Schwarzfäule
Siehe "Monilia" bei Apfelbäumen und Kirschen.
Stippigkeit
Stippigkeit an Oberfläche der Früchte, bitterer Geschmack. Ursachen sind zu hohe/zu späte Stickstoff-, Magnesium- und Kalidüngung, die den Kalkgehalt der Äpfel vermindern, oder auch Humusmangel und starke Ernährungsschwankungen durch Trockenheit und Wärme; Fruchtbehang zu gering, daher große Früchte im äusseren Bereich. Boskoop, Cox, Elstar, Gravensteiner, Glockenapfel, Goldparmäne, James Grieve, Jonagold, Maigold und Ontario sind gefährdet; Jonathan und Rubinette sind frei davon. Zu geringer Kalkgehalt der Früchte. Stippigkeit im Fruchtfleisch: Verkorkte, bittere Stellen überall durch Bormangel. Eventuell auch durch zu hohen Kalk- oder Kaligehalt des Bodens, der das Bor festlegt. Bormangel wird auch angezeigt durch das Verkümmern der Triebspitzen. Oder zu geringe Kalkversorgung des Bodens.
Organische, ausgeglichene Düngung. Algenpräparate spritzen. Auf gleichmäßige Wasserversorgung achten. Baumscheibe öfters hacken, Algenkalk und Kompost verbessern das Bodenleben. Ständig mulchen. Jährlicher Baumschnitt. pH-Wert von 6,5 - 7. Bodenuntersuchung auf Gehalt von Kali, Magnesium und Stickstoff. Baumanstrich, z.b. mit Freicobakt. Grosse Äpfel nicht einlagern, auch nicht zu früh. Keine Stickstoffüberdüngung. Düngung muß ausgeglichen sein. Kompost verbessert das Bodenleben. Spritzungen mit Kalziumsalzen (Kalksalpeter oder Kalziumchlorid) 0,5 - 1% , beginnend 10 Wochen vor der Ernte. Blattdüngung auf Blätter und Früchte, 3 - 4 Behandluingen.Oder die frisch gepflückten Früchte in die Lösung tauchen. Nach Ernte Äpfel sofort in den kühlen Keller bringen. Bei geringem Ertrag Blattmasse vermindern, Wasserschosse entfernen im Sommer. Ggf. Kali-/Kalkgehalt des Bodens abbauen. Boraxlösung auf die Baumscheibe gießen, 5 - 10 g Borax auf 10 l Wasser. Boden kalken. Zurückhaltend schneiden.
Unfruchtbarkeit
1)bei jungen, stark wachsenden, kräftigen, ausgereiften Bäumen. Keine Blütenbildung.
2)Übermässige Düngung. Junge Bäume können nicht ausreifen. Ausgereifte Bäume tragen nur wenige Früchte an den Zweigenden und an der Spitze
3)Blüten sind erfroren.
4)Alternanz. Bäume tragen nur alle zwei Jahre. Eine natürliche Erscheinung, z.B. beim Boskoop.
5)Blüten sind ausreichend vorhanden, aber nicht bestäubt worden. a)Es war zu kalt. b)Es sind nicht genug befruchtende Insekten vorhanden.
6)Es sind keine geeigneten Pollenspender vorhanden.
3)Blüten bei Nachtfrostgefahr am späten Nachmittag und morgens mit Baldrian 3%0 spritzen, aber nicht die Blätter einnässen. Frostschutz bis -3°.
4)Durch Blütenrückschnitt oder frühe Entfernung eines Teils der Früchte für bessere Verteilung sorgen.
5)Vor allem Hummeln und wilde Bienen ansiedeln, die auch bei schlechterem Wetter fliegen und bestäuben. Bei Selbstbestäubern an trockenen Tagen Bäume schütteln oder bei kleinen Bäumen mit weichem Pinsel den Pollen über die Narbe streichen.
6)Ein geeignetes Edelreis aus einer Bestäubersorte (siehe 'Bestäubung) aufpfropfen (siehe 'Veredeln / Umpfropfen'). Ein Zweig aus einer geeigneten Bestäubersorte in den Baum hängen. Besser noch, ihn vorher in einen Wasserbehälter stellen, der im Baum mitaufgehängt wird.
1)Stickstoffdüngung einstellen. Wurzeln im Kronenbereich abstechen, kein Rückschnitt, künstliche Fruchtbögen 7/8 schaffen. Fruchtbarkeit beginnt dann nach 1 1/2 Jahren.
2)Düngung einstellen. Durch Aussaat von stark zehrenden Pflanzen (z.B. Sonnenblumen) die Nährstoffe abbauen. Ggf. weniger stark zurückschneiden.
Ungleicher Holzbohrer
Anisandrus dispar. Borkenkäfer, der große Schäden an Holz und Borke verursacht. Weibchen bis 5 mm groß, lange Flügel, dkl.-braun bis schwarz. Männchen 2 mm groß, ohne Flügel, Körper wie Halbkugel gewölbt. Weibchen bohrt 4-5 einen Hauptgang in das Holz, meistens nahe einer Gabelung, und von dort aus Seitengänge. Eiablage 4-6. Junge Käfer schlüpfen 7-8, überwintern in den Gängen.- Runde Bohrlöcher in der Rinde sichtbar, sie löst sich leicht ab. Bei Kirschen kann Gummifluß entstehen Junge Stämme mit starkem Papier einwickeln 4 - 10. Stammanstrich im Frühjahr besonders dick ausführen Abgestorbenes sofort abschneiden und verbrennen. Bohrlöcher zukleben. Holzbohrerfallen aufstellen ab Anfang April bis Mitte Mai. Füllung mit Alkohol, Bezug über die Pflanzenschutzämter. Rote Leimfallen aushängen
Viruskrankheiten
Verkümmerte Triebe, Verfärbungen der Blätter, Verkrüppelungen an Früchten und Trieben, Absterben ganzer Baumteile.- Apfelmosaikkrankheit: Weißgelbe Flecken, oft auch streifenförmig entlang der Blattadern oder helle netzartige Zeichnung der Blätter. Apfeltriebsucht: Die Seitenknospen an den Triebspitzen treiben zu früh aus. Die Zweige sehen wie Besen aus, der eigentliche Haupttrieb ist zu kurz, die Früchte wachsen nicht weiter. Flachästigkeit: Wachstum gehemmt, Zweige abgeflacht. Siehe 'Viren'. Seit 1981 müssen alle Kernobstbäume virusfrei sein. Werkzeug gründlich desinfizieren. Keine Blattläuse und Nematoden dulden, die Überträger sind. Direktkontakt gesunder Bäume mit befallenen Teilen vermeiden Rodung und Verbrennen
Wühlmäuse
Wühlmäuse fressen die Wurzeln ab, so dass vor allem junge Bäume absterben können. Dert Schaden wird oft erst im Frühjahr sichtbar, wenn die Bäume nicht austreiben. Unterlage M 9 ist besonders gefährdet. Oft sind in unmittelbarer Nähe keine Haufen zu entdecken. Manchmal wird die Rinde angenagt oder Fallobst angefressen. Siehe 'Wühlmäuse'.
Wurzelkropf
Bakterienkrankheit. Die Wurzeln werden infiziert, es bilden sich kleine oder größere Wucherungen, auch am Wurzelhals entstehen krebsartige Wülste. Beim Kauf auf gesunde Ware achten
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Holunder
Sambucus nigra. Geissblattgewächs.
Siehe auch den Einführungstext für das Kapitel Beeren und die nachfolgenden Artikel.
Bis 10 m hoch, breitkronig. Pflanzabstand 3 x 5 (Baum) bis 4 x 6 m (Strauch) je nach Grösse. Triebe graubraun, Mark weiss. Blätter riechen unangenehm. Vielblütige Doldenrispen 5 - 6. Bis 8 mm grosse, kugelige, schwarze Steinfrüchte mit 3 Kernen. Anspruchslos, wächst aber am besten auf frischen, humosen, nährstoffreichen, feuchten, durchlässigen und tiefgründigen Böden; häufig auf stickstoffreichen oder kochsalzhaltigen Böden zu finden. Flachwurzelnd, Licht- bis Halbschattbaum. Ständig, aber nur dünn mulchen wegen Mäusegefahr. Vor allem bei Neupflanzung auf Mäusefrass an den fleischigen Wurzeln achten. Selbstfruchtbar, trägt am einjährigen Holz. Erziehung als Baum oder Strauch. Nach der Pflanzung den stärksten Trieb stehen lassen und auf 70 - 80 cm kürzen. Später immer wieder die etwa 7 tragenden Gerüstäste des Baumes auf 20 - 30 cm zurückschneiden, damit neue Triebe heranwachsen können. Bodentriebe werden sofort entfernt, ebenso die unteren Seitenäste. Bei den Sträuchern verbleiben ebenfalls etwa 7 starke Äste. Sie werden Zug um Zug jährlich ersetzt durch einen nachwachsenden Bodentrieb. Deren Neubildung wird durch Zurückschneiden der Haupttriebe gefördert. - Für Solitärpflanzung und Hecken geeignet, z.B. zusammen mit Blutjohannisbeere, Haselnuss, Kätzchenweide, Pfaffenhütchen.
Verwechselungsgefahr mit dem Traubenholunder, der nur bis 4 m hoch wird, hellbraunes Mark hat und rote Früchte, und dem Zwergholunder, der an bis zu zwei Meter langen Trieben schwarz-violette Beeren entwickelt, die immer aufrecht bleiben. Die Früchte des Schwarzen Holunders sind roh und die Kerne des Traubenholunders sind roh und gekocht unbekömmlich, während der Zwergholunder giftfrei ist.
Holunder ist ein wichtiger Baum für den biologisch geführten Garten: Als Beschattungsbaum vor dem Komposthaufen, als Tracht- und Nährpflanze für Bienen, Hummeln, Schmetterlinge, Vögel. Vogelschutzpflanze, für Hecken und Hangbefestigung geeignet. Zur Abschreckung von Erdflöhen, Fliegen, Maulwürfen, Möhrenfliegen, Schmetterlingen, Wühlmäusen. Aus den Zweigen können Bündel gefertigt werden, die Insekten wie Wespen als Nisthilfe dienen. Auch als Heilpflanze für den Menschen vielfach einsetzbar.
Nur nach vollständiger Reife ernten, sie dürfen innen nicht mehr grün sein, roter Saft muss austreten. Unreife Beeren sind giftig (Sambunigrin), das Gift wird allerdings durch Kochen (20 Minuten, 80°) zerstört. Die Blüten enthalten ein ätherisches Öl und Flavonoide. Die Früchte enthalten viel Vitamin A, B, C (!), E, Eisen, Kalium, Magnesium, Selen, Gerbstoffe, Glykoside. Die Früchte des Holunders locken Vögel an, vor allem die Mönchsgrasmücke. Guter Schattenbaum für Kompostplätze. Der dunkle Farbstoff gehört zu den Flavonoiden, er soll das Risiko von Herz-/Kreislaufkrankheiten und Krebs senken. Die Glykoside sind herzstärkend.
Grossfrüchtige und robuste Sorte ist Haschberg (Häberli). Kann als Hochstamm erzogen werden, wenn die unteren Triebe immer wieder abgeschnitten werden. Herb, deshalb wenig Vogelfrass.
Auch weisser + roter Holunder (Häberli). Weitere Hinweise: http://www.landwirtschaft.bayern.de/pro ... nzen/obst/
Die Blätter enthalten wachstumshemmende Stoffe, die nach Blattfall in die Erde eindringen und andere Pflanzen hemmen, z.B. ein Glykosid, das Blausäure abspaltet.
Die Beeren können eingefroren werden. Werden sie mit Dolde eingefroren, fallen die Beeren nach Herausnahme durch leichtes Schütteln ab. - Auch die Blütendolden werden genutzt, nämlich als Tee, sobald sie voll erblüht sind.
S. canadensis 'Aurea', Goldholunder, wird nur 300 cm hoch, ist aber als Schmuckpflanze mit seinem leuchtend grüngoldenem Laub eine schöne Solitärpflanze. Keine Nutzpflanze.
'Black Beauty' trägt dunkles Laub, die Blüten sind rosafarben. Die Rinden- und Blattfärbung tritt dann besonders deutlich hervor, wenn alljährlich fast bodeneben zurückgeschnitten wird.
S. racemosa, Traubenholunder, ist ein Zierstrauch, der auf leichten Böden gut heranwächst. Blüte cremefarben, die Früchte sind blutrot. Für feuchte und trockene Lagen. Sonne, Halbschatten. Geeignet für Alleinstellung und Hecken. Keine Nutzpflanze.
S. r. Plumosa Aurea. Fiederblättriger Traubenholunder. Blüte gelbgrün, 4 - 5, 200 cm. Die gelbbunten Blätter sind tiefeingeschnitten. Früchte hellrot ab 7. Vogelnährgehölz. Die Rinden- und Blattfärbung tritt dann besonders deutlich hervor, wenn alljährlich fast bodeneben zurückgeschnitten wird.
Siehe auch unter 'Hilfs- und Abwehrpflanzen' - Holunder, 'Rezepturen, Stärkungsmittel - Kräuterbrühen, -jauchen, -tees' - Holunder und unter 'Heilkräuter - Holunder'.
Schadbild Vorbeugung Bekämpfung
Blattläuse
Die Läuse sind mit weissem Wachs überzogen. Sie ernähren sich während des Sommers von Zierpflanzenwurzeln und wechseln später zu Holundersträuchern über, wo sie ihre Eier ablagen und auch überwintern. Siehe 'Blatt-/Blutläuse'. Immer ausreichend wässern und düngen. Siehe unter 'Blatt-/Blutläuse'. Neem-Azal T/S.
Virusinfektionen
Blätter sind nicht gleichmäßig, bleich und fleckig. Nur geringer Ertrag.Siehe 'Viren, Mykoplasmen'.Viren, Mykoplasmen Nur Kultursorten mit roten Fruchtstielen anbauen, sie sind virusfrei, ihre Beeren werden gleichzeitig reif. Bewährt sind z.B. Donau, Haschberg, Sambu.
Der Text kann auch abgerufen werden durch 'Klicken für Hauptseite' oben links auf dieser Seite. Auf 'Beeren' achten, darunter gibt es 'Holunder'.
Siehe auch den Einführungstext für das Kapitel Beeren und die nachfolgenden Artikel.
Bis 10 m hoch, breitkronig. Pflanzabstand 3 x 5 (Baum) bis 4 x 6 m (Strauch) je nach Grösse. Triebe graubraun, Mark weiss. Blätter riechen unangenehm. Vielblütige Doldenrispen 5 - 6. Bis 8 mm grosse, kugelige, schwarze Steinfrüchte mit 3 Kernen. Anspruchslos, wächst aber am besten auf frischen, humosen, nährstoffreichen, feuchten, durchlässigen und tiefgründigen Böden; häufig auf stickstoffreichen oder kochsalzhaltigen Böden zu finden. Flachwurzelnd, Licht- bis Halbschattbaum. Ständig, aber nur dünn mulchen wegen Mäusegefahr. Vor allem bei Neupflanzung auf Mäusefrass an den fleischigen Wurzeln achten. Selbstfruchtbar, trägt am einjährigen Holz. Erziehung als Baum oder Strauch. Nach der Pflanzung den stärksten Trieb stehen lassen und auf 70 - 80 cm kürzen. Später immer wieder die etwa 7 tragenden Gerüstäste des Baumes auf 20 - 30 cm zurückschneiden, damit neue Triebe heranwachsen können. Bodentriebe werden sofort entfernt, ebenso die unteren Seitenäste. Bei den Sträuchern verbleiben ebenfalls etwa 7 starke Äste. Sie werden Zug um Zug jährlich ersetzt durch einen nachwachsenden Bodentrieb. Deren Neubildung wird durch Zurückschneiden der Haupttriebe gefördert. - Für Solitärpflanzung und Hecken geeignet, z.B. zusammen mit Blutjohannisbeere, Haselnuss, Kätzchenweide, Pfaffenhütchen.
Verwechselungsgefahr mit dem Traubenholunder, der nur bis 4 m hoch wird, hellbraunes Mark hat und rote Früchte, und dem Zwergholunder, der an bis zu zwei Meter langen Trieben schwarz-violette Beeren entwickelt, die immer aufrecht bleiben. Die Früchte des Schwarzen Holunders sind roh und die Kerne des Traubenholunders sind roh und gekocht unbekömmlich, während der Zwergholunder giftfrei ist.
Holunder ist ein wichtiger Baum für den biologisch geführten Garten: Als Beschattungsbaum vor dem Komposthaufen, als Tracht- und Nährpflanze für Bienen, Hummeln, Schmetterlinge, Vögel. Vogelschutzpflanze, für Hecken und Hangbefestigung geeignet. Zur Abschreckung von Erdflöhen, Fliegen, Maulwürfen, Möhrenfliegen, Schmetterlingen, Wühlmäusen. Aus den Zweigen können Bündel gefertigt werden, die Insekten wie Wespen als Nisthilfe dienen. Auch als Heilpflanze für den Menschen vielfach einsetzbar.
Nur nach vollständiger Reife ernten, sie dürfen innen nicht mehr grün sein, roter Saft muss austreten. Unreife Beeren sind giftig (Sambunigrin), das Gift wird allerdings durch Kochen (20 Minuten, 80°) zerstört. Die Blüten enthalten ein ätherisches Öl und Flavonoide. Die Früchte enthalten viel Vitamin A, B, C (!), E, Eisen, Kalium, Magnesium, Selen, Gerbstoffe, Glykoside. Die Früchte des Holunders locken Vögel an, vor allem die Mönchsgrasmücke. Guter Schattenbaum für Kompostplätze. Der dunkle Farbstoff gehört zu den Flavonoiden, er soll das Risiko von Herz-/Kreislaufkrankheiten und Krebs senken. Die Glykoside sind herzstärkend.
Grossfrüchtige und robuste Sorte ist Haschberg (Häberli). Kann als Hochstamm erzogen werden, wenn die unteren Triebe immer wieder abgeschnitten werden. Herb, deshalb wenig Vogelfrass.
Auch weisser + roter Holunder (Häberli). Weitere Hinweise: http://www.landwirtschaft.bayern.de/pro ... nzen/obst/
Die Blätter enthalten wachstumshemmende Stoffe, die nach Blattfall in die Erde eindringen und andere Pflanzen hemmen, z.B. ein Glykosid, das Blausäure abspaltet.
Die Beeren können eingefroren werden. Werden sie mit Dolde eingefroren, fallen die Beeren nach Herausnahme durch leichtes Schütteln ab. - Auch die Blütendolden werden genutzt, nämlich als Tee, sobald sie voll erblüht sind.
S. canadensis 'Aurea', Goldholunder, wird nur 300 cm hoch, ist aber als Schmuckpflanze mit seinem leuchtend grüngoldenem Laub eine schöne Solitärpflanze. Keine Nutzpflanze.
'Black Beauty' trägt dunkles Laub, die Blüten sind rosafarben. Die Rinden- und Blattfärbung tritt dann besonders deutlich hervor, wenn alljährlich fast bodeneben zurückgeschnitten wird.
S. racemosa, Traubenholunder, ist ein Zierstrauch, der auf leichten Böden gut heranwächst. Blüte cremefarben, die Früchte sind blutrot. Für feuchte und trockene Lagen. Sonne, Halbschatten. Geeignet für Alleinstellung und Hecken. Keine Nutzpflanze.
S. r. Plumosa Aurea. Fiederblättriger Traubenholunder. Blüte gelbgrün, 4 - 5, 200 cm. Die gelbbunten Blätter sind tiefeingeschnitten. Früchte hellrot ab 7. Vogelnährgehölz. Die Rinden- und Blattfärbung tritt dann besonders deutlich hervor, wenn alljährlich fast bodeneben zurückgeschnitten wird.
Siehe auch unter 'Hilfs- und Abwehrpflanzen' - Holunder, 'Rezepturen, Stärkungsmittel - Kräuterbrühen, -jauchen, -tees' - Holunder und unter 'Heilkräuter - Holunder'.
Schadbild Vorbeugung Bekämpfung
Blattläuse
Die Läuse sind mit weissem Wachs überzogen. Sie ernähren sich während des Sommers von Zierpflanzenwurzeln und wechseln später zu Holundersträuchern über, wo sie ihre Eier ablagen und auch überwintern. Siehe 'Blatt-/Blutläuse'. Immer ausreichend wässern und düngen. Siehe unter 'Blatt-/Blutläuse'. Neem-Azal T/S.
Virusinfektionen
Blätter sind nicht gleichmäßig, bleich und fleckig. Nur geringer Ertrag.Siehe 'Viren, Mykoplasmen'.Viren, Mykoplasmen Nur Kultursorten mit roten Fruchtstielen anbauen, sie sind virusfrei, ihre Beeren werden gleichzeitig reif. Bewährt sind z.B. Donau, Haschberg, Sambu.
Der Text kann auch abgerufen werden durch 'Klicken für Hauptseite' oben links auf dieser Seite. Auf 'Beeren' achten, darunter gibt es 'Holunder'.
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Himbeeren
Auf dieser Seite oben links kannst du dich vormerken lassen für 'Beeren', darunter 'Himbeeren'. Dort steht ziemlich alles drin.
Danke
Vielen Dank für die Antwort, leider hilft sie mir nicht weiter, den Text zur Einführung hatte ich bereits gelesen. Ich weiß bisher immer noch nicht, um welche Holunderart es sich handeln könnte und ob sie essbar ist. Vielleicht hat noch jemand eine Idee???
Danke
Susy
Danke
Susy
Blätter mit braunem Rand (Kaki oder Sharon)
Hallo Leute,
ich habe ein kleines Kaki-Bäumchen. Seit ich es vor drei Tagen umgetopft (gleiche Sorte Erde) habe, werden die Blätter vom Rand her braun und wellen sich. Ich habe keine Ahnung was das sein soll. Die Blätter sind am Rand trocken und nicht schleimig.
Ich habe die Suchfunktion probiert, wurde aber von der Flut an Daten erschlagen. Bitte helft mir. Vielleicht fällt euch spontan was ein, oder ihr braucht noch weitere Infos.
Wenn nötig kann ich auch ein Foto machen, habe aber nur ein Foto-Handy.
viele liebe Grüße
Lynsai
ich habe ein kleines Kaki-Bäumchen. Seit ich es vor drei Tagen umgetopft (gleiche Sorte Erde) habe, werden die Blätter vom Rand her braun und wellen sich. Ich habe keine Ahnung was das sein soll. Die Blätter sind am Rand trocken und nicht schleimig.
Ich habe die Suchfunktion probiert, wurde aber von der Flut an Daten erschlagen. Bitte helft mir. Vielleicht fällt euch spontan was ein, oder ihr braucht noch weitere Infos.
Wenn nötig kann ich auch ein Foto machen, habe aber nur ein Foto-Handy.
viele liebe Grüße
Lynsai

Apfelbäume ohne Äpfel
Hallo Ihr!
Habe seid mehreren Jahren 4 Apfelbäume im Garten bzw. auf dem Balkon stehen. Sie haben auch jedesjahr Ansätze für Äpfel aber bekommen am Ende keine. Woran kann das liegen? Und was kann ich tun damit sie Äpfel bekommen?
Das gleiche gilt übrigens auch für den Mirabellenbaum.
lg Ina
Habe seid mehreren Jahren 4 Apfelbäume im Garten bzw. auf dem Balkon stehen. Sie haben auch jedesjahr Ansätze für Äpfel aber bekommen am Ende keine. Woran kann das liegen? Und was kann ich tun damit sie Äpfel bekommen?
Das gleiche gilt übrigens auch für den Mirabellenbaum.
lg Ina