Hallo Rhabarär,
du kannst ohne Probleme größere Kiesel nehmen und die Zwischenräume im Winter etwas mit trockenem Fallaub mulchen.
Die Kiesel ( Steinplatten gehen auch) halten im Sommer die Erde darunter feuchter, tanken die Sonnenwärme und geben sie den wärmeliebenden Pflanzen in der Nacht wieder ab. Im Winter schützen sie den Boden etwas vor Frost. Auch das Laub tut das.
Die Laubschicht sollte bei mediterranen Kräutern nicht sehr stark sein, einmal um Fäulnis am Bodengrund zu vermeiden, zweitens benötigen sie keinen Stickstoffdünger aus Mulch. Vielleicht maximal 10 cm, das Laub zerfällt über den Winter eh und sinkt in sich zusammen. Im Frühling sollte jedenfalls kaum noch etwas davon übrig sein. Vielleicht packst Du es auch nicht komplett um Thymian und Rosmarin und Lavendel, sondern lässt um die Stämmchen etwas Luft. Oder Du legst ( auch kleinere) Kiesel um sie herum, damit ist das Problem umgangen. Ja, genau, so würde ich das machen! Kleinere Kiesel deshalb, weil Oregano und Salbei ja Ausläufer treiben, und die sollten im Frühling hochkommen können. Also, jetzt auch nicht richtig dick Kies drum streuen! Nur etwas...

Oder weglassen. Oder Sand nehmen.
Ich lasse mein neues Kräuterbeet im Winter nackt. Größere Kiesel liegen da auch, vielleicht packe ich etwas Laub dazwischen.
Im Sommer kann man mediterrane Kräuter nicht mulchen, weil Grasschnitt ( oder anderer Grünmulch) zu viel Dünger mit sich bringt.
Rindenmulch säuert den Boden, das können die mediterranen Pflanzen absolut nicht brauchen. Stroh fliegt Dir weg, es sei denn, Du hältst es feucht, was wiederum bei den Mittelmeerpflanzen kontraindiziert ist.
Da sind Kiesel wirklich die beste Alternative. Und vielleicht Sand zwischen den größeren Kieseln. Das Unkraut bekommst Du damit aber nicht weg, jäten wird also immer anfallen. Eventuell wären Teppichthymiane oder andere polsterbildende Steingartenflanzen noch eine Alternative, einen Teil des Bodens zu bedecken und dadurch unkrautfrei zu halten.
Will noch kurz erzählen, wie Mittelmeerkräuter am Originalstandsort gedeihen. Thymian: Vollsonnig! Knorztrocken! Oft sogar seitlich im Schotter der Straßen und immer mal rollen Autos darüber weg! Dabei wird er natürlich nicht sehr hoch, blüht aber kräftig und lebt trotzdem.
Rosmarin findet man an Geröllhängen, oftmals in Küstennähe. Vollsonnig, knorztrocken! Ein guter Begleiter ist der hohe Fenchel.
Oregano wächst in Griechenland ähnlich. Oft aber auch höher im Gebirge. Dort ist es fast noch trockener, sehr steinig, die Sonne knallt.
Die haben also am Originalstandort absolut nichts, was was von oben fällt, und was ihnen Mulch sein könnte! Außer ihre eigenen, vertrockneten Blätter.
Deutscher Oregano wächst auf Kalk. Entweder an sonnigen Schotterstellen, aber auch auf kalkreichen, trockenen Wiesen, einfach im Gras. Der verträgt eher Mulch, wie auch Salbei. Auch Lavendel kann bessere Erde und etwas Mulch vertragen, LIEBEN tut er das aber nicht! Setz einen Lavendel in ein Rosenbeet, dort wird er wachsen und blühen. Aber fortpflanzen wird er sich in dem trockenen Kiesbeet daneben! Dort keimen seine Samen, nicht bei den Rosen.
Ach so, noch eins: Nimm für ein deutsches Mittelmeerkräuterbeeet am besten immer die Ursprungssorten! Hochgezüchtete Sorten aller Arten, von Thymian über Salbei bis Lavendel sind oft nicht frostfest.
Lieben Gruß,
Mia