Hallo Petel,
ich habe Deinen Beitrag gelesen, Du hast, bezüglich zu viel Feuchtigkeit, das selbe Problem wie Wurzelzwergin.
Das liegt nicht an den Töpfchen, sondern daran, dass Ihr nicht einschätzen konntet, wieviel Wasser nötig ist und wie wenig in so einem Plastikkasten verdunstet. Es ist also eine reine Erfahrungssache!
Also, erst mal jetzt: Deckel stundenweise ( nachts?) ganz auf und die Substanzen solange trocknen lassen, bis sich tagsüber nur noch winzige Wasserperlchen innen unter der Haube niederschlagen. Das ist für die Saat ein gedeihliches Klima und der Schimmel sollte absterben.
Warte noch ein, zwei, drei, vier Tage, bevor Du die Töpfe austauscht und neu säest. Vielleicht hast Du Glück, und die Samen keimen doch! Wenn nicht, musst Du halt nochmal starten - Zeit genug ist ja.
Jetzt, was meinst Du mit Torftöpfchen? Meinst Du diese Torfquelldinger? Diese Aufquellabletten? Ich benutze die nicht mehr, allerdings aus anderen Gründen als Schimmel. Ich finde, die sind für manche Saaten einfach untenrum zu fest, die kleinen Wurzeln können nach dem Auspflanzen kaum hindurch dringen. Ich benutze auch keine viereckigen Plastiktöpfe, weil ich in meinen Winzgewächshäusern gar nicht so viel Platz habe. Ich nehme diese billigen Papppresstöpfchen, und zwar die etwas größeren, runden, einzelnen. Da kommt auch keine Wurzel durch, dem komme ich entgegen, indem ich mit der Haushaltschere sofort unten dicke Löcher reinpiekse.
Sind die Pflanzen dann angewachsen und können ausgepflanzt werden, schneide oder reisse ich den ganzen Boden ab. Das umgebende Rund hält dann trotzdem den Wurzelballen, so dass der Umpflanzschock nicht so groß ist.
Daraus ersiehst Du auch, dass ich in diesen Töpfen Pflanzen einzeln ansäe. Also: Tomaten, Paprika, Chili, Zucchini, Kürbis, Gurken, Auberginen. Habe ich Pflanzen, von denen viele keimen sollen, die dann hinterher pikiert werden, kommen die gar nicht erst ins Gewächshaus. Ich säe sie in irdene Schalen oder Tontöpfe, steck Zahnstocher rein und breite eine Plastikfolie darüber.
Ich bin auch kein Freund von Plastiktöpfen, ich habe die Weichmacherdiskussion in den 80zigern und 90zigern noch gut miterlebt. Aber ich glaube, man braucht sich da heute nicht mehr in die Buchs' machen, die Weichmacher stecken nicht mehr in den spröden, schwarzen Plastetöpfen, sondern vor allem im Kinderspielzeug und... in den bunten Unterlagen der Kleingewächshäuser. Und dann, noch schlimmer: Wenn meine Tomätchen den Papptöpfchen entwachsen, stelle ich sie in Plastikbiergläser aus dem 1-Euro-Shop! (Weichmacher! Monomere Kohlenwasserstoffe!) Folie drüber... und weiter geht es mit der gespannten, feuchten Luft, bis sie oben herauswachsen. Trotzdem wären mir persönlich Tontöpfe und Tonschalen lieber, Glas drüber, fertig.
Aber das Schlimme ist ja, guck Dir an, worüber wir uns hier ausstauschen: Wir haben ein Plastikgewächshaus, na, wenn das nicht ausgast? Und wenn die Pflänzchen größer sind, schützen wir sie mit Plastikfolie, selbst wenn sie unten in Tontöpfen stehen. Wir können, glaube ich, dem Plastikzeitalter, in dem wir leben, nicht entgehen.
Ich habe mich lange, lange verweigert und tu's auch immer noch, aber das Erdölplastikzeug hängt mir an den Füßen.
Lieben Gruß,
Mia