Hallo miteinander,
sorry für die verspätete Mail, aber ich habe zur Zeit fast keine Zeit mehr auch nur für ein paar Zeilen.
ich habe im Moment die selbe Situation. Habe von meiner Mutter ein Säckchen Feuerbohnen bekommen, die ca. knapp 15 Jahre alt sind. Leider habe ich Feuerbohnen bereits ausgesät und da ich inzwischen Saatgut profellionell vermehren möchte (mal sehen bei diesem Wetter ???), kann ich die alten Feuerbohnen dieses Jahr nicht ausbringen. Außerdem darf ich in diesem Fall nur noch zugelassene Sorten ausbringen. War das schön, die letzeten 8 Jahre, als man alles in den Boden gesteckt hat, was einem gefallen hat. Selbstversorger ist halt doch am Schönsten, hmmm

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Nach den neuen Ideen der "Europäer" soll man nicht einmal mehr eigenes Gemüse anbauen dürfen, wenn man Saatgut zum Verkauf herstellt - Sauerei!!!
Bitte die Petition unter "Plauschecke" zu diesem Thema unterschreiben, wer das noch nicht gemacht hat.
Für mich stellt sich jetzt das Problem welche Sorte ich bei den alten Feuerbohnen eigentlich habe. So etwas müsste aus den Sorten-Beschreibungsblättern des Bundessortenamts herauszulesen sein, aber das ist auch für mich noch Neuland.
Unterschiedliche Feuerbohen (nicht die anderen Bohnen wie Busch- oder Stangenbohnen) muss man ca. 100 m auseinandersetzen wenn man keine Verkreuzungen haben darf.
Nach meinen Informationen (von einem sehr versierten Profi) beträgt die Keimfähigkeit von Bohnen 8 bis 10 Jahre. Das heißt, die große Masse würde dann noch keimen. Dass aber auch einige nach 15 Jahren noch keimen können, ist durchaus möglich. Das wäre dann in diesem Punkt ein besonders gutes Saatgut. Saatgut ist am längsten haltbar wenn es dunkel, kühl, trocken und luftdicht gelagert wird. Also ein Schraubglas verwenden, das Saatgut dort reintun, evtl. noch Orangegel oder Reis mit reingeben, um die Trockenheit zu gewährleisten und ab in den Keller damit.
Übrigens sehen meine Stangen- und Buschbohnen gelb und kränklich aus (bei dem Wetter :crybaby:), aber die Feuerbohnen sehen gut aus. Sie sind ja auch für unser Wetter geeignet.
Saatgutübertragbare (samenbürtige) Krankheiten sind z. B. die Fettfleckenkrankheit oder auch die Brennfleckenkrankheit. Solches Saatgut
sollte darf man nicht ausbringen. Leider habe ich auf die Schnelle keine Bilder zur Hand (auch im hiesigen Bio-gaertner gibt es nur eine schriftliche Abhandlung dazu). Aber wenn Du nur Samen verwendest, die runherum gesund aussehen, dann haben sie diese Krankheiten nicht.
Die Bezeichnung Fn (F1, F2,...) wollen die Europäer auch abschaffen > Petition!
Ich würde die Bohnen NICHT im Haus ziehen, raus pflanzen. Hab' gerade gesehen, dass das schon zu spät ist.
Sollte jemand Saatgut selbst ernten wollen (nicht nur ein paar Bohnen, sonder verschiedene Arten/Sorten), dann haben wir bald was anzubieten. Ich habe die letzten Jahre fast immer den ganzen Winter das Saatgut händisch ausgepult. Dabei lernt man eine Menge. Aber irgendwann, ab einer bestgimmten Vielfalt wird das immer schwieriger. Wir haben eine Saatgutdreschmaschine und -trennvorrichtung für Selbstversorger und Kleinbetriebe entwickelt und sind gerade dabei einen Gebrauchsmusterschutz dafür anzumelden. Sobald alles soweit in Ordnung ist, werde ich, nach Absprache mit Carolyn einen eigenen Thread dafür aufmachen, wie bereits letztes Jahr besprochen.
Wer Saatgut haben will, das problemlos nachbaubar ist, sollte das z. B. bei Dreschflegel oder auch bei Bingenheimer Saatgut AG kaufen. Bestimmt gibt es auch noch mehrere andere Anbieter von samenfestem Saatgut (Reinsaat, Keimzelle, ...)
Für heute reicht's
Liebe Grüße Harald