Tomaten - Jemen-Methode?

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Bimml&Bomml
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Tomaten - Jemen-Methode?

Beitrag von Bimml&Bomml » Di Apr 05, 2016 20:43

Hallo Ihr Lieben,

beim Anlesen von Infos bezueglich des Tomatenanbaus sind wir auf dieser Seite hier ueber einen tollen Gedankenanstoss gestolpert.
Ich zitiere mal:
Die Jemen-Methode:
Zwei Hügel aus Pferdemist, Rinderdung und Kompost 40 cm hoch anlegen mit 60 cm Zwischenraum. Die Mulde dazwischen mit 2 cm dicker Lehmschicht auskleiden. Die Tomatenpflanzen wachsen auf den Hügeln. Den lehmgestampften Zwischenraum füllt man morgens mit Wasser. Das bewirkt eine Fruchtbarkeit von oftmals 1 Zentner per 3 Pflanzen.
Unsere Interpretation davon saehe folgendermassen aus:

Ein Tomatenhaus, das 2,40 Meter lang ist, einen Meter breit und 2 Meter hoch (an der Rueckwand nur ca. 1,80 Meter, da das Dach schraeg abfallen soll, um Regenwasser sammeln zu koennen). Darueber ein Dach aus Wellplastik, die Rueckseite (Norden) und die linke Seite (Westen) ebenfalls mit Wellplastik verschlossen (bis auf ein paar Zentimeter oberhalb des Bodens und knapp unterhalb des Daches, zwecks Belueftung).
Dort sollen 4 Tomatenpflanzen einziehen, mit jeweils 60 Zentimetern Abstand zueinander.

Diese werden wir als Jungpflanzen kaufen und setzen, die Frage ist nur: woraus machen wir die oben erwaehnten 'Huegel'? Rinderdung steht uns nicht zur Verfuegung, aber Pferdemist, und zwar wenige Wochen alter und abgelagerter vom letzten Jahr, schon ordentlich zusammengefallen und von Kompostwuermern bearbeitet. Gekauften Kompost haben wir auch noch. Ausserdem soll der Boden genuegend Kalk enthalten, um einen tollen Geschmack zu erzielen - aber wie viel ist hierbei genuegend?

Zuerst wollten wir zwischen den Pflanzen einfach grosse Tontoepfe eingraben, um den gleichen Effekt wie bei der Jemen-Methode zu erzielen.
Holla..! :shock: Da muss man aber ganz schoen tief in die Tasche greifen. Also waere die Ueberlegung, Lehmpulver zu kaufen, mit Wasser anzumischen und dann in die Mulden zu klatschen. Fuer frischen Lehm habe ich hier keine Bezugsquelle gefunden.
Da wuerde ich erst mal bei 25 kg Naturlehm aus dem Internet fuer ca. 20 Euro zuschlagen und schauen, wie weit ich damit komme.

Unsere Tomaten sollen ausgegeizt werden, dann hatte ich noch gelesen (Mia, das warst doch Du, oder..?), dass Tomaten gerne dort stehen, wo schon mal welche standen, und man deswegen ruhig das Gruene von Tomaten aus dem Supermarkt an der Stelle einarbeiten soll, an der kuenftig die Tomaten stehen werden.
In das Pflanzloch ein wenig Brennnesseln legen und den Ballen schraeg einsetzen - aber warum schraeg?
Als Rankhilfe wollte ich einen Strick vom Dach kommen lassen, um den die Pflanzen dann im Uhrzeigersinn 'gewickelt' werden.
Ob ich mit Brennessel- und/oder Tomatenjauche hantieren werde, wird sich zeigen, wenn ich mal eine Geruchsprobe von dem Zeug genommen habe :wink:

So weit mal unsere bisherige Planung.
Was meint Ihr dazu?
Und kann sich vielleicht jemand bezueglich der Zusammenstellung des Substrats aeussern?
Wir wuerden uns wirklich sehr freuen!

Gespannte Gruesse;
Bimml

Mia
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Re: Tomaten - Jemen-Methode?

Beitrag von Mia » Mi Apr 06, 2016 01:00

Liebe Bimml, :smile:

wie schön dass Du schreibst, mir geht es gerade gar nicht gut, also wird es mir besser gehen, wenn ich antworte.

Die Jemen-Methode brauchst Du hier nicht, wir sind ja nicht im Jemen - wo Wasser rar ist und schnell verdunstet. Dort würde der Ton/Lehm das Wasser wegen seiner relativen Festigkeit/Undurchlässigkeit zunächst speichern und dann erst langsam an die gut gedüngten Tomatenhügel abgeben. Hier, in Deutschland, reichen die nährstoffreichen Hügel. Falls Du trotzdem Lehm haben willst, guck mal in Deiner Stadt nach Firmen, die Fachwerkbauten renovieren, die müssten welchen haben. Sonst frag bei der Stadt nach, wo Straßenbauarbeiten anstehen. In der Regel ist ab einer gewissen Tiefe in Deutschland überall Lehm zu finden. Ansonsten werden Yggrdasil oder Carolyn oder ich Dir sicher gerne gegen Porto welchen schicken. Oder Du findest ihn selber, schau mal weiter unten.
Du brauchst ihn aber - für die Zwischenräume - nicht wirklich. Das ist ein Trick gegen die Verdunstung des Wassers für heiße Länder. Lehm, gerade sehr tonhaltiger Lehm, kann halt Wasser gut speichern.

Wichtig für Dich/Euch/die Tomaten, sind die nährstoffreichen Hügel.
Zunächst: Euer Tomatenhaus ist gut konzipiert, vielleicht kannst Du es auch noch schaffen, statt undurchsichtigem Zeug oben durchsichtiges Wellzeug hinzulegen? Diese Welldächer gibt es ja auch in durchsichtig/halb durchsichtig, nimm lieber die, die Tomaten wachsen ja nach der Sonne! Es passen übrigens mehr Tomaten rein als vier, sechs sicherlich. - So, jetzt haben wir schon mal das Zuhause geklärt.

Nun zu den Hügeln: Pferdemist habt Ihr ja schon in verschiedener Ausfertigung, nimm den alten, abgelagerten, und bau damit die Grundlage der Hügel. Ferner wirst Du ja Erde im Garten haben. Guck sie Dir an. Nimm nicht die schwarze, die Du vielleicht irgendwo hast, sondern suche die hell- bis mittelbraune, bei Nässe klebrige, die bei Sonne so leicht austrocknet und hart wird. Das ist DEIN kalkhaltiger Lehm!
Den kannst Du folgendermaßen bestimmen: Nimm Dir eine weithalsige Flasche und gib Bodenproben von Deiner Erde rein. Nicht nur von oben, auch von etwas tiefer. Die Flasche kann bis zu einem Viertel voll damit sein. Füll auf mit Wasser, schüttel alles gut durch, bis sich das letzte Klümpchen gelöst hat. Lass über Nacht stehen. Am nächsten Morgen wirst Du folgendes in feinen Schichten finden: Unten liegen die kleinen Steine, darüber Sand, darüber kommt dann der Lehm ( der nimmt oft den größten Teil ein), darüber dann dunklerer, leichterer Boden, und darüber, eher spärlich, der ganz dunkle Humus.
Die Lehmschicht ist aber von sich aus kalkhaltig. Also, Du musst nur gucken, dass Du die nimmst, und auf den Pferdedung aufträgst.
Nun fehlt noch Rinderdung. Den kannst Du ausgleichen durch Hornspäne vom Rind oder besser: getrockneten Rinderdung / Pellets. Gibt es zu kaufen. Darüber wieder Dein ureigener Lehm. Abschließen tust Du mit einer Schicht dunklerer leichterer Erde und Kompost. So. Nun stehen die Hügel.

Nun gräbst Du Für die Tomaten ein tiefes Loch rein, legst unten ein paar frische Brennnessel aus - warum? Brennnesseln vor der Blüte sammeln in sich viel Stickstoff, und wegen ihres Stickstoffreichtums vergehen die frischen Pflanzen unter der Erde wie Dünger. Tomaten, die stickstoffhungrig sind, verspeisen das wie nichts. Gleichzeitig benötigen Tomaten( wie Chili/Paprika) viel Kali. Hier ist der getrocknete Rinderdung von Nutzen, weil er deutlich mehr Kali enthält als ganz frischer, auch deutlich mehr als Pferdemist.
Auch enthält er, neben den genannten Hornspänen, deutlich mehr Kalk als Pferdemist.

Also, jetzt haben wir schon mal richtig gut aufgeschichtete Dünge-Hügel und ein tiefes Loch darin. Das Loch soll so tief sein, dass die gekauften Tomaten bis zur Hälfte darin versinken. Ob sie darin schräg oder gerade liegen ist eigentlich völlig wurscht, in der Regel ist es aber so, dass, wenn wir sie in den Gartenboden eingraben, wir mit dem Spaten zwei Stiche machen, und sie dann schräg zu liegen kommen, weil das Loch nicht tief genug ist. Das reicht aber auch. Sonderlich tief buddelt deswegen niemand. Jetzt - warum überhaupt tiefer legen? Tomaten bilden an ihren Stängeln, wenn sie tief gelegt werden, Seitenwurzeln aus. Dadurch bekommt die gesamte Pflanze mehr Nahrung und wächst insgesamt kräftiger. Das gilt auch für Chilis und Paprika. Also, Tomaten muss/sollte man "tieflegen". Wenn nicht 'gerade' tief, dann halt 'schräg' tief. *lächel*

Um sie freundlich auf den neuen Ort einzustimmen, kann man noch altes Tomatengrün von der Gemüsetheke beilegen. Auch durchaus etwas unterbuddeln. Es soll für sie nur richtig "riechen". Tomaten gehören - im Gegensatz zu vielen anderen - zu den Pflanzen, die es lieben, lange Jahre in ihren eigenen Ausdünstungen zu stehen.
Also, wenn es nach Tomate riecht, ist es für sie schon mal gut.

Dein persönlicher Riechgeschmack bezüglich Jauchen ist den Tomaten herzlich egal. Sie mögen gerne Brennnesseljauche ( Stickstoff), noch lieber vermischt mit Beinwelljauche (Kali). Ob DIR das stinkt, steht auf einem ganz anderen Blatt. Sie mögen das. Vor allen Dingen auch immer wieder den Kali aus dem Beinwell. Nicht umsonst ist normaler Tomatendünger so kalireich.

Ich glaube, das reicht erstmal an Infos für heute. :wink:

Lieben Gruß,
Mia
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Re: Tomaten - Jemen-Methode?

Beitrag von Yggdrasil » Mi Apr 06, 2016 14:47

Liebste Mia :wink:
Mit dem Lehm liegst du bei mir falsch. Ich habe hier Sandboden und ich versuche verzweifelt den mit Bentonit aufzupäppeln.
Selbst Unfähige können zu allem fähig sein.

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Re: Tomaten - Jemen-Methode?

Beitrag von Bimml&Bomml » Mi Apr 06, 2016 17:07

Huhu Mia,

das freut mich ja, dass Dir meine Fragen ein bisschen Zerstreuung gebracht haben. War dann schon fast eine gute Tat, dieses Thema zu eroeffnen :wink:

Zum Tomatenhaus: das sollte sowieso ueberall mit dem lichtdurchlaessigen Material belegt werden, also das Dach und die beiden Seiten, da hatte ich mich wohl doof ausgedrueckt.
6 Pflanzen auf 2,40 Meter? Macht also 40cm Abstand zwischen den Pflanzen - ich haette jetzt gedacht, das sei zu dicht beieinander?

Was den Boden betrifft, sitze ich mit Yggdrasil in einem Boot - Sand wohin das Auge blickt.
Wir haben den Garten vor fast einem Jahr uebernommen, und eine unserer ersten Taetigkeiten war es, ueberall Bodenproben zu nehmen und die von Dir beschriebene Schlaemmprobe zu machen. Nach Lehm kann ich hier also lange suchen, zumal unsere Bodenschicht leider auch nicht sehr tief ist. Das Gelaende gehoert zu einem ehemaligen Steinbruch, Nachbarn haben mir berichtet, dass recht bald nur noch Steine zum Vorschein kommen.

Was mir an der Jemen-Methode so gefallen hat, ist, dass die Tomaten bei dieser Form des Waesserns garantiert keine Giesswasserspritzer abbekommen. Ich hatte mir vorgestellt, in einer etwas erhoehten Tonne das Regenwasser vom Tomatendach aufzufangen, warm werden zu lassen und dann per Schlauch einfach nach Bedarf in die Lehmkuhlen fliessen zu lassen.
Der Garten ist leider nicht am Haus, zum Glueck aber nicht sehr weit entfernt. Im Sommer sind wir sowieso jeden Tag draussen, da hat mir der Gedanke, den Tomaten abends einzuschenken, auf dass sie den Tag ueber 'trinken' koennen, wie sie lustig sind, echt gut gefallen.
Ich wuerde das gerne ausprobieren - wer haette denn tatsaechlich Lehm abzugeben? Natuerlich gegen Aufwandsentschaedigung!
Parallel telephoniere ich da mal ein bisschen rum, vielleicht tu ich ja doch noch eine Quelle in der Umgebung auf.

Nochmal zum Substrat:
Als Grundlage der Huegel also den abgelagerten Pferdemist - alles klar. Sagen wir mal 15 bis 20 cm hoch?
Dann die kalkhaltige Lehmschicht - Fehlanzeige! Gibt's hier nicht - statt dessen Bentonit aufstreuen? Das habe ich auch im Gemuesebeet schon ausgebracht, um den Boden etwas zu verbessern. Fragt sich nur, wie viel ich davon verwenden sollte. In den Pferdemist mischen, oder als Schicht obenauf? Oder bin ich mit Bentonit da auf dem Lehm.. aeh, Holzpfad?
Als naechstes der Rinderdung - da bin ich von den Pellets ganz angetan - geritzt!
Dann wieder Lehm - siehe oben.
Dunklere, leichte Erde: Pflanzerde aus dem Sack ist vorhanden, sollte passen.
Kompost: ist ebenfalls als Sackware vorhanden.

Verstehe ich es richtig, dass die Pflanzloecher fuer die Tomaten so tief sind, dass sie quasi mit den Fuessen im Pferdemist stehen?

Dann die Tomaten 'schraeg tieferlegen'. Toller Ausdruck, gefaellt mir, wird erledigt :)
Brennnessel nicht vergessen, ist klar, ebenso Tomatengruen ihrer Ahnen aus dem Supermarkt als Willkommensgruss.

Die Pflaenzchen wirklich bis zur Haelfte im Loch versenken? :shock:
Aber die Begruendung leuchtet ein... also gut, wird gemacht.

Bleibt noch die Brennnesseljauche. Wenn ich mir damit nicht den Zorn der Nachbarn zuziehe, soll's mir recht sein. Die wird aber nur zu bestimmten Wachstumsperioden angewandt, oder? Da hatte ich was gelesen, muss ich nochmal raussuchen...

Hach, ich freu mich schon total darauf, wenn wir endlich etwas Zeit haben, das Haeuschen zu bauen - Bilder folgen :)

Liebe Gruesse;
Bimml

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Re: Tomaten - Jemen-Methode?

Beitrag von Yggdrasil » Mi Apr 06, 2016 18:36

Bentonit muss eingearbeitet werden. Wenn du den als Schicht verwendest wird der hart wie Beton und es geht gar nichts mehr durch - auch kein Wasser. Die Pflanzen würden letztendlich verdursten und absterben.
Selbst Unfähige können zu allem fähig sein.

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Re: Tomaten - Jemen-Methode?

Beitrag von Mia » Mi Apr 06, 2016 19:29

Ja, Deine Fragen haben mich gestern wirklich vor ganz schwarzer Laune gerettet, Bimml. :smile:

Das tut mir leid, dass Du gar keinen Lehm hast. Dann nimm einfach normale Pflanzerde aus dem Laden. Dünger genug hat Dein Haufen in jedem Fall!
Misch die Erde durchaus auch unten mit dem Pferdemist, damit die Tomaten nicht in reinem Mist wachsen! Er könnte, obwohl abgelagert, für die Wurzeln zu scharf sein. Das habe ich gestern vergessen. Kannst ruhig Hälfte/Hälfte nehmen. Beim Mischen die restlichen Pferdeäpfel mit der Hand zerkeinern! Dann 10 cm Erde drauf, dann die Pellets ( möglicherweise solltest Du die vorher einweichen und ebenfalls mit der Hand zerkleinern), die Pellets mischt Du auch mit der Erde! Dann wieder Erde drauf, dann Kompost.

Als Kalk kannst Du feinen Algenkalk kaufen und ganz unten und auf die obere Erdschicht in dünner Schicht pudern, wie Puderzucker auf Waffeln, das sollte reichen. Denk auch daran, den Boden unter dem Pferdmist einmal gut aufzugraben, dann Algenkalk, etwas Erde als Puffer zum Mist, dann erst die Mistmischung. Kalk sollte nicht mit Mist in Berührung kommen, weil er den Stickstoff darin - den Du als Dünger brauchst - unwirksam macht.
Du kannst auch Bentonit fein pudern, hast dabei aber weniger Kalk.

Wenn Du das machen willst mit den Lehmbecken dazwischen, passen natürlich keine 6 Tomaten auf 2,40 m. Und falls es Dir ohne Becken für sechs zu eng erscheint, nimmste halt nur fünf. Das kommt aber wirklich gut hin. Tja, jetzt wäre es natürlich schön, wenn Du Lehm hättest für die Becken. Bei vier Tomaten reichen ja drei... Warte mal... es gibt nochwas!
Vor einigen Jahren habe ich mich mal mit Lehmkunst beschäftigt. Wenn Du so einen Künstler bei Dir in der Nähe hättest -- der hat ja auch Bezugsquellen. Musst Dich durchgooglen! Sonst frag auch bei normalen Gartenbaubetrieben nach! Es ist in jedem Fall kostengünstiger, Du kaufst das Zeug in Deiner Nähe, als es quer durch Deutschland per Paket zu verschicken. Ich habe richtig viel überflüssigen Lehm, blöd ist nur, dass das Zeug noch gut mit Gras durchwachsen ist, weil ich die oberste Schicht des Rasens abgetragen habe. Andererseits bräuchte ich hier nur meinen Gartenbaubetrieb zu fragen - und hätte gegen vermutlich sehr kleines Geld genug davon. Relativ teuer ist dann das Porto.

Die Tomatenblätter aus dem Supermarkt tust Du nicht in die Erde, sondern legst sie als Willkommensgruß obendrauf, oder buddelst sie leicht in den Kompost.

Brennesseljauche brauchst Du gar nicht so viel, nicht bei dem, was Du da alles schon im Boden hast. Guck mal, ich mache es in der Regel so: Lehmboden im Herbst mit zerkleinertem Pferdemist versorgen. Etwas untergraben, liegenlassen. Dann ist er im Frühjahr schon gut vergangen und den Wurzeln nicht mehr schädlich. Da kommen im Frühjahr die Tomaten rein, Schicht Kompost drüber.
Alternativ, für Tomaten im Kübeln, kaufe ich gute Tomatenerde und da kommen sie rein, Schicht Kompost drüber. Nun setze ich Brennnessel/Beinwelljauche an und nachdem die Dinger angewachsen sind, bekommen sie vielleicht viermal im Halbjahr im Abstand von zwei bis drei Wochen einen guten Düngerguss. Das reicht, mehr ist gar nicht nötig. Für die Tomaten in Kübeln setze ich noch Pferdemist als Jauche an. Davon bekommen sie auch alle paar Wochen einen guten Schluck. MEHR wäre zuviel.
Achte darauf, dass Du Beinwell in die Jauche mischt, Tomaten brauchen wirklich viel Kali!
Beinwellblätter kannst Du bald von mir haben, davon habe ich wirklich bald sooo reichlich!

Und man muss Tomaten wirklich "tieferlegen". Dafür schneidest oder kneifst Du die unteren Blätter vorsichtig ab, die dann auch wieder nach oben in oder auf den Kompost kommen. Wenn Du eine dreißig Zentimeter hohe Pflanze hast, können gut 16-18 Zentimeter davon unter der Erde liegen. Schräglegen ist wahrscheinlich noch besser, weil dann der Erddruck auf die Stängel nicht so groß ist. Übrigens, Clematis pflanzt man genauso.

Lieben Gruß,
Mia
Ich möchte so ein guter Mensch werden, wie meine Hunde von mir glauben, dass ich es bin.

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