Das Bio-Gärtner Forum

Hallo allerseits,

Ich will gerne eine Wildblumenwiese anlegen, ungefaehr 25qm gross. Ich bewege mich bei diesem thema allerdings auf voellig unbekannten terrain....an blumen bin ich normalerweise nicht so interessiert und mit der anlage und pflege einer solchen wiese hab ich mich auch noch nirgendwo zu schaffen gemacht.

Ich habe schonmal in den anderen thread geschnueffelt, wegen dem maehen.

Meine frage ist nun: Das stueck wo ich gerne saeen moechte ist weitesgehend grass frei war aber nun seit 4 jahren mit einem riesen haufen mutterderde abgedeckt. der bagger war heute da und hat uns diesen haufen umgestapelt und ich habe angefangen die obere schicht zu lockern, damit man ueberhaput saeen kann. Mir ist aufgeallen, das kaum wuermer da sind (allerdings wimmelt es von wuermern auf meinem 2012 kohlbeet was sich danemben befindet). Macht das was?

Ich bin auch etwas durcheinander geraten, als ich mir nun angeguckt habe, was es samen maessig so im angebot gibt. Ich habe ein ganz gute website gefunden mit vielen verschiedenen mischungen, auch dem jeweiligen boden angepasst, aber weiss nun nicht ob
ich den sogenannten "wildflower meadow mix" (also mit graesern) oder die "annual wildfowers" (nur blumen) nehmen soll.....
Habe ich es richtig verstanden, das ich bei ersteren einfach druebermaehen kann im herbst, aber bei letzteren schon etwas mehr aufmerksamkeit aufwenden muss?

Ich tendiere mehr zu den Blumen, da wir auch gerne mit bienen anfangen wollen dieses Jahr!

Dann bin ich mal gespannt, was ihr meint.

Ich haeng noch ein bild an, da seht ihr wo mein beet aufhoert (wo die steine sind) und dann links davon wo der bagger den haufen weggeholt hat....und da schon ein bissel hab ich angefangen aufzulockern.

Hallo friederike,
WENN ich die Möglichkeit hätte,würde ich mich

friederike hat geschrieben:"wildflower meadow mix" (also mit graesern

dafür entscheiden.
Laut Fernsehberichten über NATÜRLICHE WIESEN gehen die Bauern, die noch eine natürliche Wiese besitzen EINMAL im Jahr
mit der Sense über die Wiese und fertig ist. Der Schnitt soll liegen bleiben damit die Samen Zeit haben sich selbst auszusäen und
damit die natürliche Artenvielfalt erhalten bleibt.

Gruß
unermüdlich

Hi Friederike,

um die Regenwürmer brauchst Du Dir keine Sorgen machen, die werden nach und nach die Fläche wieder besiedeln, spätestens wenn sie wieder durchwurzelt ist.

Ich gehe mal von einem fetten Boden bei Euch aus, der eher feucht als trocken ist?

Auf einer fetten Wiese kommen ab 25 verschiedene Arten in Frage, im Vergleich zu einer trockenen Magerwiese mit bis zu 100. Ich habe mir deine Mischung jetzt nicht angesehen, sind die Arten alle für einen fetten Boden und viel Regen geeignet? Sind diese bei Euch heimisch? Ich würde eher keine Fertigmischung nehmen. Welche Arten wachsen bereits wild in der Gegend? Kannst Du evtl. dort auch sammeln? Wie sieht es mit der Keimzeit aus? (Evtl. sind andere viel schneller und verdrängen die Gewünschten). Lassen die Vögel genug übrig oder musst Du Abdecken?
Könnt ihr evtl. die Wiese mit z. B. Sand abmagern?

Auf Gräser habe ich komplett verzichtet, da diese in Vielfalt drum herum reichlich vorhanden und sich auch ganz prima allein überall hin versamen ( ).

Wenn der Bewuchs auf der Wiese sehr dicht ist, mähen wir zweimal im Jahr, ist er eher dünn bleibt sie bis zum Herbst stehen. Im letzten Jahr habe ich 10 Tage mit der Sense im Oktober dafür gebraucht und es gerade noch so geschafft bis das Wetter sehr rasch recht ungemütlich wurde. Der Schnitt blieb nicht auf der Wiese liegen, sondern wurde hübsch auf den Gemüsebeeten, die nicht bepflanzt sind, trapiert. (Die Kleinstbodenlebewesen frieren nicht so, Boden wird nicht ausgeschwemmt etc. pp.). Die Samen hatten genug Zeit sich zu verteilen.

ICH würde die nächsten vier bis 5 Jahre die Fläche für Gemüseanbau nutzen mit vielen Blumen anbei. Kulturblumen (aus der Saattüte), 1-2jährigen Stauden, Wildblumen. Und DANN nach dieser Nutzung als Wildblumenwiese anlegen, die dann wiederum meinen Gemüsegarten füttert.
UND für die Vielfältigkeit einige wenige Quadratmeter abmagern, Erfahrungen im Kleinen sammeln und mich an den Insektenvielfalt und den Blüten erfreuen.

Speziell für Bienen gibt es ja noch viel mehr an Möglichkeiten.

Internet-Saatgut-Infoseiten bzw. Händler gerne auf Anfrage.

LG Windlieb

Danke ihr beiden fuer eure antworten.

Ich fange mal von hinten an....ich habe bereits 130qm gemueseflaeche und will nix dazu haben....der Gedanke kam, weil der haufen bewegt wurde und ich ein unkrautfreies stueck erde habe, welches ich gerne fuer etwas sinnvolles, aber nicht gemuese, nutzen will, bevor es wieder verunkrautet!!! Wir haben sehr steinreiche, ewats lehmige aber sehr harte erde (und natuerlich nass) und das umgraben meiner anderen stuecke hat mich sehr viel kraft gekostest, deswegen tat es mir leid, so ein "freies" stueck einfach nicht zu nutzen.

Die Samenmischungen sind alles einheimische (fuer GB) arten. Mit samen sammeln und dazu saeen, ja in Ordnung, ich muss nun aber schnell was ansaeen, bevor die quecken sich das stueck zurueckerobern. Das war alles nicht geplant, wir hatten uns erst Freitag abend ueberlegt den haufen wegzutransportieren.

Der gedanke mit den graesern, also auf diese zu verzichten, ja so hab ich mir das auch jetzt ueberlegt. Schliesslich sind wir umgeben von hecken, welche unzaehlige graeser beheimaten und diese samen auch aus. Jetzt wo es nackig ist, haetten die blumen vielleicht doch die beste chance?

Also, bei den einjaehrigen blumen sind nur 9 verschiden blumen dabei (vergissmeinnicht, 2x moon, kornblume, kornnelke, 2x kamille, ackerleimkraut, feld tagetes), bei dem wiesen- mix sind es 20 wiesenblumenarten, die meisten mehrjaehrig, also eine komplett andere mischung und farbenzusammenstellung
Natuerlich sind das nur die anfaenge, ich wuerde mir dann noch andere sorten dazu sammeln, tauschen, kaufen, je nachdem wie es auch farblich ist. Da ich mich ueberhaupt nicht auskenne mit blumen, dachte ich, ich versuch es einmal.

Ha, vielleicht probier ich einfach beide, ich teile die flaeche in halb, mal sehen?! die mischungen sind fuer jeweils 50qm und wenn ich noch bissel zugebe fuer verlust, dann klappt das ja, auch mit nachsaeen, oder? Denk ich jetzt voellig falsch?

friederike hat geschrieben:Ha, vielleicht probier ich einfach beide, ich teile die flaeche in halb, mal sehen?! die mischungen sind fuer jeweils 50qm und wenn ich noch bissel zugebe fuer verlust, dann klappt das ja, auch mit nachsaeen, oder? Denk ich jetzt voellig falsch?

Als nicht Gartenbesitzer sage ich mal; "Probieren geht über studieren".
Warum nicht?
Könnte doch sein,das die anderen Gräser die bei Euch sind sich eventuell ansiedeln,das weiß man doch nicht im voraus oder,dann hast du auch
zwischen den Blumen Gras.

Wenn Du eine Artenvielvalt an Bienen und Co haben möchtest, bist Du mit der Wildwiese besser dran und es besuchen "Dich" Wildbienen

Habe mir für meine Kästen auch einige Wildblumen gekauft und muss sagen,das ein sehr reges "kommen und gehen" zu beobachten war.
Im Gegensatz zu Tagetes und Co.

Viel Spaß beim experimentieren..................sag Bescheid ob es geklappt hat.

Gruß
unermüdlich

Vergissmeinnicht sind zweijährige Pflanzen - leider werden die dann erst im nächsten Jahr blühen. Eigentlich sät man die schon im Vorjahr aus - wie Bartnelken oder Stockrosen.

Das mit dem Ackerleimkraut überleg Dir gut das samt sich bestimmt wie verrückt aus! Wenn Du nichts gegen Selbstaussaat hast empfehle ich Dir Ringelblumen, Jungfer im Grünen, klar Mohn, kalifornischen Mohn, Kornblume.

Bienen und Hummeln bevorzugen eher die lilablütigen Pflanzen, allerdings können Bienen nur "flache" Sorten befruchten. Hummeln haben einen langen Rüssel, manche Arten beißen auch Blüten ab um an den Nektar zu kommen aber Bienen können das nicht.

Echinacea, Beinwell, Goldrute, Fetthenne und Johanniskraut zählen zu den Stauden aber das sind sehr beliebte Bienenweiden. Bei Bienen muss man auch gut darauf achten keinen "Leerlauf" zu haben, es muss immer etwas blühen.

Schau mal ich hab hier einen guten Link mit wild wachsenden Bienenpflanzen (in Deutschland) gefunden vielleicht ist da eine Anregung für Dich dabei:
wild wachsende Bienenweiden
Wegwarte und Sonnenblume ist doch schön <3 Vorsicht Giersch, Hornkraut und Schöllkraut sind sehr schlimme Beikräuter und nehmen bald alles an Platz in Anspruch was sie bekommen können.

Hallo alle, vielen Dank fuer eure Anregeungen...ich werde es einfach probieren und nebenher noch weiter studieren.
Danke fuer den guten link Ceri!
Im uebrigen: es ist offiziell uns sehr traurig: in GB gibt es keine Wildbienen mehr.

Hallo Friederike,
hast Du Deine Wiese schon angesät? Wahrscheinlich nicht, das Wetter wird bei Euch nicht besser sein ;)
Wir haben viele verschiedene Blumenwiesen angesät, insgesamt wohl um die 10.500 m² ;) weil wir auch mit den Bienen angefangen haben. Vor vier, fünf Jahren die erste und immer mehr und mehr.
Nach meinen Erfahrungen und Enttäuschungen würde ich Dir raten: säe jetzt Phacelia und/oder Senf an, da brauchst Du Dich mit dem Lockern nicht so quälen, die wachsen auch, wenn Du nur mit dem Rechen die alleroberste Schicht lockerst. Und dann mach Spaziergänge über die Felder und nimm jedesmal eine Tüte mit und sammel ALLES, was da so blüht. Laß diese Samen antrocknen, rebele sie grob (geht gut zwischen den Handflächen, sehr entspannend) und streu sie gleich aus, auch wenn Phacelia oder Senf noch in voller Blüte steht. In der Natur samen sich die Blümchen ja auch zu diesem Zeitpunkt aus... es dauert dann gefühlte Ewigkeiten, bis die gewünschte bunte Blumenvielfalt da ist, aber es lohnt sich.
Wir haben unsere 10.000 m², die vorher Mais-Acker waren, auch mit gesammelten Blümchen eingesät. Allerdings sind wir jede Strecke, die wir in irgendeine Richtung zurück gelegt haben, mit dem Auto über Feldwege gefahren, hatten immer Eimer im Kofferraum und haben unendlich viel gesammelt. Natürlich darf man eine Blumenstelle im Feld nicht ratzekahl entsamen!!!! Sonst fehlt das kleine bisschen,was in der freien Natur noch blüht, auch noch. Aber wenn man die Augen aufhält, findet und sieht man viel.
Mohn, Malven, Kornrade, Steinklee, Kornblumen und Margeriten sind für den Anfang klasse, gibt gleich große Blumen und viel Farbe. Mit der Zeit kommen dann die unscheinbareren, aber genauso wertvollen Kleinen.
Gekaufte Mischungen haben wir an verschiedenen Stellen im Garten angesät, die waren anfangs klasse, aber dann...... jetzt wachsen dort auch gesammelte Blumen.
Gräser würd ich nicht soviele dazu tun, wir haben auf dem Hektar natürlich auch Gräser mit gesammelt, aber im Garten möchte ich keine. Die wandern so gerne und machen später alles dicht.
Gibt es bei Euch wirklich keine Wildbienen mehr????? Unglaublich.... was für ein Verlust!

Viele liebe Grüße
Bienchen

Hallo Bienchen!

Ja ich habe gesaet, schon vor ueber einem Monat, da war es deutlich angenehmer als die letzten Wochen!! bbbrrrrrrr! Es ist auch allerlei aufgegangen, ich kenne aber die keimlinge nicht von den wildblumen. Phazelia habe ich einfach obendrauf gesaet, das hab ich wie sand am meer Ich werde dann noch borretsch mit dazu machen, aber wie bei den ringelblumen, das scheint schnell uber hand zunehmen....mal sehen! Das mit dem sammeln ist gut, mach ich ja, ich wollt halt gerne einen anfang haben, und das musste auch schnell gehen, da ich den gras zuvor kommen wollte!
Ich werde berichten!