Ich bin Young Shatterhand und das ist mein Projekt:

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Ich bin Young Shatterhand und das ist mein Projekt:

Beitrag von Young Shatterhand » Do Jul 02, 2015 15:34

Hallo Forumsgemeinde!

Ich bin 24 Jahre alt und habe mir ein 200 qm großes Grundstück gepachtet. Es liegt am Ortsrand, leicht hügelig und die Sonne scheint sehr gut darauf. Außerdem verfüge ich über einen Geräte-Schuppen mit entsprechenden Werkzeug. Zudem ist die Wasserversorgung gesichert bzw. wird es noch, in den nächsten Wochen.

In diesem Jahr möchte ich die Grundlagen dafür legen, dass ich nächstest Jahr säen und reichlich ernten kann. Mein Ziel ist es nämlich, mich weitesgehend selbst zu versorgen.

Ich bin erst letzter Woche von einem zwei monatigen Russland-Aufenthalt zurück gekommen. Dort habe ich als Volunteer gearbeitet - hauptsächlich im Garten. Von meinem Aufenthalt dort habe ich mir natürlich auch Samen mitgebracht, da sie einen guten Ruf besitzen. Konkret sind das folgende: Zwiebeln, Zuchini, Kürbisse, Salat, Erdbeeren, Paprika und Chili.

Ursprünglich wollte ich mir auf meinem Garten Hochbeete errichten. Hauptsächlich deswegen, weil ich deswegen mehr ernten kann (zwei- bis dreimal pro Jahr). Nach dem ich mir ein entsprechendes Buch gekauft habe und mich darüber hinaus in einem anderen Forum angemeldet habe, um mein Projekt vorzustellen, eher dazu tendiere mir keine mehr zu kaufen. Warum?

Weil ich beim Bepflanzen der Hochbeete auf die Fruchtfolge achten muss UND so nicht zwei oder drei Mal pro Jahr pflanzen kann.
Weil ich gelesen habe, dass Kürbisse und Zucchhini nicht dafür geeignet sind, um sie in einem Hochbeet zu pflanzen. Sie brauchen mehr Platz.
Weil ich in dem Fachgeschäften keine großen Holzkomposter oder ähnlichem gefunden habe, mit denen ich meine Hochbeete preiswert selber bauen kann. Sie alle sind maximal 100 mal 100 cm groß und damit viel zu klein.

Kartoffeln plane ich in einem Kartoffelturm anzubauen. Hier im Forum habe ich bereits davon gelesen und werde mich später dort noch dazu melden.

Jetzt möchte ich gerne Eure Meinung hören:

- Könnt Ihr mir evtl. noch Tipps geben wie ich mit den Hochbeeten, mit den aufgelisteten Samen, den größtmöglichen Ertrag erreichen kann? Nach Möglichkeit möchte ich gerne genau die Sorten anpflanzen, die ich auch gekauft habe. Auch deswegen, weil sie sich relativ lange lagern lassen.
- Könnt Ihr mir außerdem noch Tipps geben, wie ich mit den erwähnten Samen einen größt möglichen Ertrag erreichen kann?
- Sollte ich eurer Meinung, bis auf die Kartoffeltürme, zum normalen Gartenanbau übergehen und die Hochbeete sein lassen?

Vielen Dank für euer Interesse, meinen Beitrag zu lesen!

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Carolyn
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Re: Ich bin Young Shatterhand und das ist mein Projekt:

Beitrag von Carolyn » Do Jul 02, 2015 16:50

Die richtige Fruchtfolge ist sowohl bei normalen Bodenbeeten als auch bei Hochbeeten ein Thema, darin unterscheiden sich diese beiden Anbauformen nicht. Mehrmals ernten heißt vor allem, nacheinander verschiedene Gemüse und Kräuter ernten, nicht mehrmals dieselbe Sorte. Es ist gut möglich, in entstehende Lücken wieder etwas neues zu pflanzen. Da in der Natur kein Fleckchen Erde lange unbewachsen bleibt ist das sogar zu empfehlen.

Hochbeete sind etwas wärmer, brauchen eher mehr Wasser, aber die Pflanzen wachsen dadurch auch besser, gerade wenn Du die Schichtung gut aufbaust.
Wenn die Fläche bisher noch nicht als Garten genutzt ist braucht es außerdem viel Aufwand (Grassoden entfernen!) und einige Jahre, bis aus dem Boden guter Gartenboden geworden ist. Ein Hochbeet kannst Du direkt mit guter Erde mit entsprechendem Kompostanteil usw. füllen.

Hochbeete kannst Du Dir auch aus sägerauem Holz direkt vom Sägewerk bauen (bei entsprechendem handwerklichen Geschick). Bedenke bei der Größenplanung aber bitte, dass Du von den Seiten her bis gut über die Mitte greifen können musst. Und mache die Beete nicht so lang (oder die Bretter so schwach), dass das Gewicht von Erde und Wasser das Holz nach außen biegt.

Auch Zucchini und (kleine) Kürbisse sind grundsätzlich für ein Hochbeet geeignet. Ja, sie brauchen viel Platz, aber den brauchen sie genauso auf dem Boden. Hokkaido-Kürbisse kann man gut an den Rand setzen und dann nach unten wuchern lassen. Auch Zucchini-Blätter dürfen über den Rand des Hochbeetes hinausstehen. So sparst Du sogar noch Platz. Die meisten machen sich nur keine Gedanken darüber, WIE VIEL Platz Kürbis oder Zucchini brauchen und planen daher falsch. Dann wird es im Hochbeet zu eng...

Mache Dich noch über das Thema "guten Nachbarn - schlechte Nachbarn" schlau, das fördert das Wachstum und die Pflanzen schützen sich teilweise auch gegenseitig vor Schädlingen und Krankheiten.

Soviel von mir dazu. Viel Erfolg!
Die Kunst ist, einmal mehr aufzustehen, als man umgeworfen wird. (Winston Churchill)

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Re: Ich bin Young Shatterhand und das ist mein Projekt:

Beitrag von Young Shatterhand » Do Jul 02, 2015 22:48

Hallo Carolyn,

vielen Dank für Deine ausführliche Antwort.

Gerade habe ich eine andere, wie ich finde interessante und kostengünstige Alternative zu Hochbeeten gefunden... Hügelbeete!

http://www.mein-gartenbuch.de/huegelbeet-anlegen/

Sie kosten mich nicht einen Cent, sind ähnlich effektiv wie Hochbeete und meine Anbaufläche im Garten vergrößert sich obendrein noch. Die ersten zwei Jahre soll ich dort Starkzeher pflanzen. Das wären dann in meinem Fall konkret: Zwiebel, Zucchini, Kürbisse und Paprika.

Hat jemand von euch Erfahrungen damit?

Mia
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Re: Ich bin Young Shatterhand und das ist mein Projekt:

Beitrag von Mia » Do Jul 02, 2015 23:37

Hallo Young Schatterhand, :smile:

mach beides! Bei einem Hügelbeet hast Du deutlich mehr Probleme mit Schnecken, die Du von einem Hochbeet, mit etwas Ferramol, leichter weghalten kannst. Du musst ein Hochbeet auch nicht unbedingt aus Holz bauen, wenn Du keines hast. Falls Du in Deiner Umgebung irgendwo Steine oder alte Bruchsteine auftreiben kannst, gehen die auch. Aber dann durchaus vermörteln, weil die Schlupfwinkel zwischen Steinen wiederum die Schnecken lieben...

Russische Samen, also. :wink: Hab mal 1980 besuchsweise welche in der damaligen DDR gekauft. Das Tütchen für 5 Pfennige. Und weisst Du was? Die gingen auf wie die Soldaten, in Reih und Glied! Kein einziger Ausfall bei nur einem Samenkorn.
Also, Du hast im Prinzip etwas Gutes.
Pflanze Chili und Paprika in die Mitte des Beetes, Zucchini und Kürbis drumherum ( Achtung: hier reichen ein, maximal zwei vorgezogene Pflänzchen!), dazu in der Umgebung die Zwiebeln, zwischen die Zwiebeln die Erdbeeren, dazu nach außen Salat.
Dann passt es auch von der Nachbarschaft. Kürbisse und Zucchini lässt Du nach außen wachsen, oder vom Hochbeet herunterhängen.
Lerne für das weitere Jahr mehr über Nachbarschaften und Fruchtfolgen!
Wenn alles im Spätsommer abgeerntet ist, kannst Du Feldsalat einsäen oder Asiasalate, dann hast Du über den Winter etwas.

Lieben Gruß,
Mia
Ich möchte so ein guter Mensch werden, wie meine Hunde von mir glauben, dass ich es bin.

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Re: Ich bin Young Shatterhand und das ist mein Projekt:

Beitrag von Young Shatterhand » Fr Jul 03, 2015 09:40

Hallo Mia,

danke für Deine Antwort.

Ich werde jetzt definitiv Hügelbeete anlegen. Mir sind insbesondere die Kosten für Hochbeete zu hoch. Bei Hügelbeeten habe ich praktisch keine Ausgaben. Außerdem kann ich dort auf meinem Grundstück mehrere von denen als von den Hochbeeten anlegen. Ich hoffe doch sehr hier noch Menschen zu treffen, die damit schon Erfahrungen gesammelt haben.

Ich habe die russischen Samen nicht umsonst gekauft. :wink:

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Re: Ich bin Young Shatterhand und das ist mein Projekt:

Beitrag von BoggyBert » Fr Jul 03, 2015 16:07

Hallo zusammen,
Carolyn hat geschrieben: Wenn die Fläche bisher noch nicht als Garten genutzt ist braucht es außerdem viel Aufwand (Grassoden entfernen!) und einige Jahre, bis aus dem Boden guter Gartenboden geworden ist. Ein Hochbeet kannst Du direkt mit guter Erde mit entsprechendem Kompostanteil usw. füllen.
Ich habe bisher sehr gute Erfahrung gemacht den Boden einfach abzudecken und zu warten bis das Gras darunter verschwunden ist. Sehr gut dafür eignet sich Stroh. Es ist leicht, günstig zu kriegen und Unkräuter bleiben darauf nicht gut liegen.
Ich bin dieses Jahr wieder dabei einen Teil meiner Wiese in Anbaufläche umzuwandeln. Dazu habe ich im Frühjahr den Boden mit Karton abgedeckt, Löcher in den Karton geschnitten, Kartoffeln hineingelegt und das ganze mit rund 30cm Stroh abgedeckt. Im Laufe des Jahres stirbt das Gras und wird zu Humus denn durch den Karton kann es nicht weiter nach oben wachsen. Gleichzeitig wird auch der Karton zersetzt und ist nächstes Jahr nicht mehr vorhanden. Die Kartoffeln sollen dafür sorgen, dass der Boden etwas aufgelockert wird.
Im Herbst letzten Jahres habe ich einfach den gesammelten Rasenschnitt genommen und auf Karton am Zaun verteilt. Im Frühjahr hatte ich auch hier verwendbaren Boden und nun wachsen dort Zucchini Sonnenblumen und Stangenbohnen (bei Interesse kann ich ein Bild machen).

Carolyn hat geschrieben: Hochbeete kannst Du Dir auch aus sägerauem Holz direkt vom Sägewerk bauen (bei entsprechendem handwerklichen Geschick). Bedenke bei der Größenplanung aber bitte, dass Du von den Seiten her bis gut über die Mitte greifen können musst. Und mache die Beete nicht so lang (oder die Bretter so schwach), dass das Gewicht von Erde und Wasser das Holz nach außen biegt.
Richtig, das kann ich auch bestätigen. Die Planken sind nicht teuer und halten einige Jahre.
Für mein Hochbeet habe ich 4 Balken (1mx10cmx10cm) als Pfeiler in jedem Eck verwendet. Mittels Erdanker aus dem Baumarkt (ca 4€/Stück) habe ich sie im Boden verankert und daran dann die Planken festgeschraubt. Das hat den Vorteil, dass die Planken nicht direkt auf der Erde liegen und nicht so schnell faulen.
In dem entstandenen Kasten habe ich dann von innen so eine Noppenbahn aus Plastik getackert (lag in der Garage rum) um das Holz etwas zu schützen. Dachpappe geht aber sicher ähnlich gut.
Dann habe ich begonnen das Beet zu befüllen und ich war sehr erstaunt wie viel Platz für Erde darin ist. Das ist etwas was du auf jeden Fall beachten solltest wenn du dir Hochbeete überlegst. Du brauchst Material es zu befüllen! In meinem ist etwa Platz für 2m³ Material => rund 4 Tonnen Erde. Wenn du das nicht rein zufällig im Garten rumliegen hast kann das schon recht teuer werden. Das Befüllen ist in jedem Fall sehr anstrengend.
Für mein nächstes Hochbeet werde ich mir eine mitwachsende Variante überlegen. Also Zunächst nur 20 cm hoch und dann Jahr für Jahr eine neue Schicht aus Ästen, Mist, Gras, etc drauf.
Hier noch ein Bild von dem Beet.
HochbeetJuli2015.jpg
Carolyn hat geschrieben: Auch Zucchini und (kleine) Kürbisse sind grundsätzlich für ein Hochbeet geeignet. Ja, sie brauchen viel Platz, aber den brauchen sie genauso auf dem Boden. Hokkaido-Kürbisse kann man gut an den Rand setzen und dann nach unten wuchern lassen. Auch Zucchini-Blätter dürfen über den Rand des Hochbeetes hinausstehen. So sparst Du sogar noch Platz. Die meisten machen sich nur keine Gedanken darüber, WIE VIEL Platz Kürbis oder Zucchini brauchen und planen daher falsch. Dann wird es im Hochbeet zu eng...
Zucchini würde ich jetzt nicht unbedingt in ein Hochbeet setzen. Die Blätter werden schon sehr ausladend und auch wenn die Zucchini am Rand gesetzt wird wachsen die Blätter ins innere. Hokkaido-Kürbisse probiere ich dieses Jahr auch zum ersten mal im Hochbeet. Ich habe mir hierzu ein Rankgitter gebaut und ans Hochbeet geschraubt. Der Plan ist, dass sich von innen die Zitronengurken nach oben ranken und von außen der Hokkaido. Bis jetzt sieht auch alles gut aus :).
HokkaidoJuli2015.jpg
Young Shatterhand hat geschrieben: Weil ich beim Bepflanzen der Hochbeete auf die Fruchtfolge achten muss UND so nicht zwei oder drei Mal pro Jahr pflanzen kann.
Zwei mal kriegst du hin. Ich hatte letztes Jahr Radieschen und Salat im Hochbeet. Danach habe ich Kohl und Brokkoli gepflanzt (das mache ich nicht nochmal, die sind viel zu ausladend und wuchern alles zu). Im Herbst habe ich dann Winterzwiebeln und Winterknoblauch gesteckt. Diesen Juni konnte ich das dann ernten, auch wenn die noch einen Monat vertragen hätten, aber die Paprika-, Chili-, Gurken- und Kürbispflanzen waren schon in den Startlöchern und ich musste den Platz räumen.
Young Shatterhand hat geschrieben: Bei Hügelbeeten habe ich praktisch keine Ausgaben.
Das stimmt nur wenn du alle Materialien bei dir im Garten rumliegen hast. Aber auch ein Hügelbeet braucht als äußerste Schicht Kompost und gute Gartenerde. Je nach Größe des Hügelbeets kommt auch da einiges zusammen.

Am günstigsten sind die Flachbeete und wenn du dieses Jahr noch den Boden gut abdeckst hast du nächstes Jahr einen Boden, den du zumindest umgraben kannst, dann sparst du dir das abheben der Rasensonden. Wenn du dann mal Ast- und Grasschnitt übrig hast kannst du dir ja noch immer überlegen ein Hügel- oder Hochbeet anzulegen. Ein Hochbeet würde ich aber auf alle Fälle bauen, es ist zwar viel Arbeit, aber ich möchte auf meines nicht mehr verzichten.

Ich bin auf jeden Fall gespannt auf dein Projekt und würde mich freuen, wenn du ein paar Bilder von der Entstehung einstellen würdest.

Gruß

Fabian

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Re: Ich bin Young Shatterhand und das ist mein Projekt:

Beitrag von Young Shatterhand » Fr Jul 03, 2015 20:18

BoggyBert hat geschrieben:Am günstigsten sind die Flachbeete und wenn du dieses Jahr noch den Boden gut abdeckst hast du nächstes Jahr einen Boden, den du zumindest umgraben kannst, dann sparst du dir das abheben der Rasensonden. Wenn du dann mal Ast- und Grasschnitt übrig hast kannst du dir ja noch immer überlegen ein Hügel- oder Hochbeet anzulegen. Ein Hochbeet würde ich aber auf alle Fälle bauen, es ist zwar viel Arbeit, aber ich möchte auf meines nicht mehr verzichten.
Hallo BoggyBert,

danke für Deinen Hinweis.

Ich habe diesbezüglich aber noch ein paar Fragen:

- Muss ich nachdem ich in den nächsten Wochen das Gras mit Kartons bedeckt habe, überall noch ca. 30 cm Heu draufpacken?
- Kann ich dann dort nur Kartoffeln setzen, so wie Du es weiter oben beschrieben hast?
- Und ist nicht möglich, früher den Garten umzugraben? So gut Dein Vorschlag auch ist, wenn ich in diesem Herbst nicht den Garten umgraben kann, verliere ich ein Jahr. Auf die Flachbeete würde ich dann folgendes Gemüse setzten: Salat, Lauch evtl. noch Chili. Erdbeeren auch. Aber ich blicke nicht so ganz durch, wie man die pflanzen soll. Mal lese, dass man sie vorziehen muss für ein paar Tage/Wochen und dann ca. im Mai setzen kann und dann noch im selben Sommer ernten kann. Und dann lese ich man muss sie schon einen Sommer vorher anpflanzen und über den Winter abdecken. Ich habe eine Sorte aus Russland, die unseren gewöhnlichen Erdbeeren gleicht.

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Re: Ich bin Young Shatterhand und das ist mein Projekt:

Beitrag von BoggyBert » Sa Jul 04, 2015 09:45

Young Shatterhand hat geschrieben:
- Muss ich nachdem ich in den nächsten Wochen das Gras mit Kartons bedeckt habe, überall noch ca. 30 cm Heu draufpacken?
Ja, nur mit Karton alleine funktioniert es nicht. Er wird vom Wind weggeweht und das Gras wächst durch die Ritzen durch. Ich habe es noch nicht ausprobiert stelle mir aber vor, dass das passieren wird. Das Stroh dient dazu den Karton auf der Erde zu halten und das Licht abzuhalten.
Young Shatterhand hat geschrieben:
- Kann ich dann dort nur Kartoffeln setzen, so wie Du es weiter oben beschrieben hast?
Kartoffeln setzt du wenn du im Frühjahr den Boden mit Pappe und Stroh bedeckst. Wenn du das jetzt machst ist es für Kartoffeln glaub ich zu spät. Im kommenden Frühjahr kannst du dann Pflanzen was du willst.
Young Shatterhand hat geschrieben: - Und ist nicht möglich, früher den Garten umzugraben? So gut Dein Vorschlag auch ist, wenn ich in diesem Herbst nicht den Garten umgraben kann, verliere ich ein Jahr.
Ich weiß nicht wie es bei dir zeitlich aussieht. Wenn du im Frühjahr viel Zeit hast kannst du auch im Frühjahr 2016 den Boden umgraben. Dann verlierst du kein Jahr. Was auch noch eine Möglichkeit wäre, dass du die Grassonden ausstichst, mit dem Gras nach unten wieder hinlegst und dann alles mit Stroh abdeckst damit Unkräuter unterdrückt werden.
Aber du kannst ja jetzt anfangen die Flächen abzudecken und siehst dann im Herbst in wieweit das Gras schon vergangen ist. Und dann im Herbst entscheiden ob du noch umgraben willst oder nicht.
Oder du probierst mehrere Methoden auf verschiedenen Flächen aus.
Hier noch ein Artikel zu dem Thema: http://experimentselbstversorgung.net/n ... n-anlegen/

Du kannst natürlich auch 200m² Rasensonden abheben und auf einen Haufen werfen. Dann hast du aber weniger gute Erde auf deinem Beet oder musst auffüllen. Bis der Rasen auf den Sonden verrottet ist und wieder zurück auf die Beete kann werden auch einige Monate vergehen.

Young Shatterhand hat geschrieben: Aber ich blicke nicht so ganz durch, wie man die pflanzen soll. Mal lese, dass man sie vorziehen muss für ein paar Tage/Wochen und dann ca. im Mai setzen kann und dann noch im selben Sommer ernten kann. Und dann lese ich man muss sie schon einen Sommer vorher anpflanzen und über den Winter abdecken. Ich habe eine Sorte aus Russland, die unseren gewöhnlichen Erdbeeren gleicht.
Mit der Anzucht von Erdbeeren aus Samen habe ich keine Erfahrung (ich habe mir Frigopflanzen gekauft und dieses Jahr die Ableger vom letzten Jahr gepflanzt) aber soweit ich weiß mögen Erdbeeren Frost.
Ich glaube also, dass es besser ist wenn du sie im Herbst pflanzt. Vielleicht ist ein kleines erhöhtes Erdbeerbet(Minihochbeet) auch etwas für dich, da ist es egal ob unten drunter Wiese ist oder nicht http://www.bio-gaertner.de/frm/viewtopic.php?f=6&t=6390.

Und noch ein Tipp am Rande, vielleicht liest du dich etwas in das Thema "Permaklutur" ein. Vielleicht ist das ja etwas für dich.

Mia
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Re: Ich bin Young Shatterhand und das ist mein Projekt:

Beitrag von Mia » So Jul 05, 2015 01:19

Lieber Young Shatterhand, :smile:

zum Flachbeet: BoggyBert schlägt eine bekannte Variante vor, in der es darum geht, das Gras zu bedecken, damit es eingeht, und man nicht extra Grassoden mühsam abheben muss, bevor man den Boden umgräbt oder mit der Gartenkralle nur lockert.
Das Gras zum Eingehen bewegen kann man durch Auflage von Pappkartons plus dick Heu oder Rasenschnitt, oder durch Auflegen von Holzbrettern plus dickem Rasenschnitt, an den Stellen, wo sie nicht schließen. Das Gras geht dann ein und Du kannst im späten Herbst 15 umgraben. Musst Du aber nicht. Du kannst das Ganze auch bis zum Frühjahr 16 liegenlassen und dann umgraben.
Machst Du die Bedeckung jetzt sofort , gräbst Du im Herbst um, kannst Du bereits im Herbst Feldsalat oder Asiasalate einsäen. Du könntest Deine Erdbeeren jetzt in kleinen Gefäßen ansäen und im Herbst auf den neuen Boden pflanzen.
Der Nachteil ist, dass das neue Beet in den Zwischenräumen im Winter fast ungeschützt ist. Da müsstest Du ordentlich Laub aufbringen ( sicher 15 cm) um die Erdkrume zu schützen. Dann findest Du im Frühjahr darunter einen warmen, humusreichen Boden, den Du sofort nutzen kannst.
Wenn Du Kartons, Bretter, Rasenschnitt und Heu aber über Winter liegenlässt, passiert das auch! Nur, Du hättest noch keinen Feldsalat und Deine Erdbeersämlinge würden noch in Balkonkästen wachsen. Macht nix, die Erdbeeren würdest Du dann im Frühjahr auspflanzen, oder im März erst aussäen - geht ja auch.
*******
Die Kartoffeln, in einem Rasen der umgebracht werden soll, sind dazu da, den Boden zu lockern. Du kannst auch jetzt noch rasch welche legen, Du wirst kaum eine Ernte haben, aber sie werden den Boden lockern. Dazu kannst Du, wie BoggyBert, Löcher in Kartons schneiden und sie da hindurch in die Wiese transplantieren, oder Löcher in die Wiese machen, Kartoffeln rein, und alles was drumherum ist mit Kartons und Rasenschnitt oder Heu bedecken. Die Kartoffeln sind als nicht nicht erster Linie zum Essen da, sondern dazu, Dir das Umgraben zu erleichtern, weil der Boden durch ihre Kraft des Durchdringens an Festigkeit verliert.
********
Zucchini und Kürbisse solltest Du ab März ( gut gedüngt!)auf der warmen, sonnigen Fensterbank im Haus vorziehen, erst ab Mitte Mai dürfen sie in den Garten, denn sie sind empfindlich für Fröste, auch für leichte Nachtfröste. Diese Pflanzen sind bei uns einjährig.
Ebenso einjährig sind bei uns draussen Tomaten, Paprika und Chilis. Die Anzucht im Haus kann aber schon ab Februar bei guten Lichtverhältnissen beginnen, und SEHR gut warm sollte es ausserdem sein. Im Unterschied zu Kürbissen und Zucchini können diese Pflanzen aber im Haus überwintert werden! Da musst Du Dich einlesen!

Lauch kannst Du ab April ins Freiland säen. Wenn Du starke Sorten hast ( und sie düngermäßig gut ernährst), kannst Du bereits im Herbst ernten. Oft bleiben sie aber über den Winter stehen und Du erntest im Februar, März, April, Mai des Folgejahres dickere Lauchstängel.

Erdbeeren haben auch eine Art natürlichen Rhythmus. Sie fruchten ja im Juni, Juli. Wenn ihre Samen dann auf die Erde fielen, würden sich bis August/ September kleine Pflanzen entwickeln. Deshalb liegt die beste Pflanzzeit für kleine Erdbeeren immer noch im späten August oder Anfang September. Sie fruchten dann ( bei guter Ernährung) im nächsten Juni/Juli. Dazu müsstest Du sie aber jetzt, Juli 15 aus Samen anziehen!
Es gibt inzwischen aber so viele Züchtungen, die schon im ersten Jahr, nach der Frühjahrsaussaat fruchten, ich kann nicht beurteilen, was Du da hast. Viele, viele kann man bereits im März draussen anziehen und sie fruchten noch im selben Jahr.
Möglicherweise ist das auch einfacher für Dich, denn Du musst die Kästen/Schalen dann nicht im Winter extra vor starkem Frost schützen. Wobei das russischen Erdbeeren ja nichts ausmachen sollte.

Zucchini und Kürbisse können schon noch auf ein Hochbeet, Boggybert! Man muss sie nur so pflanzen, dass sie zur Sonne hin wachsen können. Also meinetwegen an den südlichen Rand eines Hochbeetes - dann gehen sie sofort drüber.
ABER, falls dort in einiger Entfernung ein schattenwerfendes Gesträuch steht, pfeifen die auf unsere Interpretation, dass dort Süden ist und breiten sich lieber Richtung Norden aus. So bekommen ihre großwerdenden Pflanzenkörper mehr Sonne ab. Also, wenn man die auf ein Hochbeet pflanzt, muss man immer für sie mitdenken. :wink:

Lieben Gruß,
Mia
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Re: Ich bin Young Shatterhand und das ist mein Projekt:

Beitrag von BoggyBert » So Jul 05, 2015 10:52

Hallo Mia,
Mia hat geschrieben:Lieber Young Shatterhand, :smile:

Zucchini und Kürbisse können schon noch auf ein Hochbeet, Boggybert! Man muss sie nur so pflanzen, dass sie zur Sonne hin wachsen können. Also meinetwegen an den südlichen Rand eines Hochbeetes - dann gehen sie sofort drüber.
ABER, falls dort in einiger Entfernung ein schattenwerfendes Gesträuch steht, pfeifen die auf unsere Interpretation, dass dort Süden ist und breiten sich lieber Richtung Norden aus. So bekommen ihre großwerdenden Pflanzenkörper mehr Sonne ab. Also, wenn man die auf ein Hochbeet pflanzt, muss man immer für sie mitdenken. :wink:
Bei Kürbissen bin ich voll auf deiner Seite. Auch wenn sich mein Kürbis nicht so verhält wie du das schilderst. Mein Hochbeet steht morgens, mittags und am frühen Nachmittag voll in der Sonne. Eigentlich sollte er also haupsächlich nach Osten und Süden wachseon oder? Mein Kürbis bildet aber auch lange Ausläufer Richtung Westen. Bei meinem Hokkaido ist das allerdings kein Problem, weil sich die einzelnen Ranken leicht führen lassen.
Zucchini habe ich nur am Zaun (vollsonnig den ganzen Tag). Aber auch da hat sich einiges an Blattmasse Richtung Norden gebildet. Ich weiß nicht ob es bei Zucchinis auch Sorten gibt, die hängend über den Rand wachsen, aber bei den Sorten, die ich habe würde ich es nicht empfehlen sie am Rand zu pflanzen.

Gruß

Fabian

PS.: zählt das jetzt schon als off-topic?

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Re: Ich bin Young Shatterhand und das ist mein Projekt:

Beitrag von Mia » So Jul 05, 2015 21:40

Nein, es ist sicher nicht off topic, Fabian. :smile:
Ich glaube, Bea war es, die letztes Jahr sinngemäß schrieb: "Manche Pflanzen verhalten sich so, als hätten sie die einschlägige Gartenliteratur über sie nicht gelesen."
Ich habe ( in meinem alten Garten) auch schon Kürbisranken durch Unterstellen und nachfolgendem Versetzen von Kartoffelkörben in eine Richtung gelenkt wo ich sie hinhaben wollte, weil sie partout in die hohe Wiese wachsen wollten.... :doh:
Der Kreativität sind somit keine Grenzen gesetzt. Du machst es ja geradezu vor mit Deinem Gitter für den Hokkaido!
Und wenn die Zucchini eine Treppe braucht, um aus einem Hochbeet auszusteigen, dann dann kriegt sie die, in Form einer Kiste... :wink:
ABER, Du hast auch recht!!!!! Ich glaube, unser Missverständnis beruht auf der Größe und Höhe eines Hochbeets. Wenn ich ein recht schmales Hochbeet habe, und ich pflanz da eine Zucchini rein, dann ist der Platz in der Breite von dem Blattwerk komplett eingenommen und auch möglicherweise die Hälfte der Länge. Wenn ich ein niedrigeres und breiteres Hochbeet habe, geht es eher. Meines ist jetzt, aus Steinen geschichtet, 1,50 Meter breit, knapp 5 Meter lang, aber nur 30 cm hoch. Da ist eine Zucchini am rechten Rand nix. Und sie kann auch leicht drüberwachsen und auf dem Rasen weiter.

Lieben Gruß,
Mia
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Re: Ich bin Young Shatterhand und das ist mein Projekt:

Beitrag von Carolyn » So Jul 05, 2015 23:24

BoggyBert hat geschrieben:Ich weiß nicht ob es bei Zucchinis auch Sorten gibt, die hängend über den Rand wachsen, ...
Das passende Stichwort dazu lautet "Kletterzucchini". :wink: Ist eigentlich dazu gedacht, wie es bei einem Hokkaido-Kürbis möglich ist, an einem Pfahl oder Zaun hochzuranken. Bekommt sie diese Kletterhilfe nicht rankt sie am Boden entlang - oder hängt eben über den Rand des Hochbeetes. :smile:

Ach, und von wegen off-topic: @Young Shatterhand: Es ist DEIN Thread. Wenn Dir hier also etwas zu sehr von Deiner gewünschten Richtung abweicht, sag Bescheid und ich verschiebe es in einen eigenen Thread. So halten wir das hier in den höchstpersönlichen Gartenthreads. Da gibt es so etwas wie ein Hausrecht. :wink: Wird aber nur höchst selten von Gebrauch gemacht.

Eine andere Frage noch an Dich, Young Shatterhand: Weißt Du von Deinen Samen eigentlich die Sortennamen? Oder nur, dass sie aus Russland stammen? Auch dort gibt es ja durchaus mehr als eine Sorte einer Pflanzengattung. :wink: Und Wuchsform und -größe sind da durchaus unterschiedlich...
Die Kunst ist, einmal mehr aufzustehen, als man umgeworfen wird. (Winston Churchill)

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