Gartengeschichten von einer, die immer wieder anfängt...

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Re: Zweiter Versuch...

Beitrag von tamtam » Fr Nov 01, 2013 15:38

uiuiui - rasenselbstaussaat???

das hatte ich allerdings im garten nicht ... :nachdenk:

hatte denn das gras beim schnitt schon geblüht? sind das jetzt ganz zarte baby-grashälmchen? - ich traue mich jetzt nicht, dir einen rat zu geben, wenn es aber mein eigener garten wäre, würde ich ganz beherzt und vertrauensvoll "drübermulchen"! jetzt blätter und im nächsten jahr neuen rasenschnitt - da kann eigentlich nichts gesätes durchhalten, im gegensatz zu hahnenfuß (butterblumen) - die kamen immer fröhlich wieder durch jeden mulch durch. :mauer:

übrigens fällt mir dazu gerade was ein: ich bin so eine totale mulch-befürworterin, :nod: - der einzige nachteil von mulch in der rabatte war der, dass er die selbstaussaat von einjährigen verhindert! ich wollte immer so gern, dass sich die "jungfer im grünen" zwischen den stauden versamt - aber dann darf frau nicht zu früh die erste mulchschicht ausbringen!


:sun: liebe :music: grüße :blume4:
:blume4: bea
manchmal verhalten sich pflanzen einfach so, als ob sie die einschlägige fachliteratur nicht gelesen hätten!

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Re: Zweiter Versuch...

Beitrag von Anfängerin » Fr Nov 01, 2013 22:19

Huhu Mia,

nö, ich lache nicht... ich freue mich, dass Wirrungen und Mistverständnisse ( :wink: ) nicht zu wechselseitigen seelischen Verdauungsproblemen führen und das gute Gesprächsklima nicht leidet.

Heute regnet es nun endlich, die Blätter werden schön durchnässt und werden festpappen. Dann, wenn es wieder trocken ist, werde ich gemäß tamtams (auch huhu!) Vorgabe lüften.

Der Garten geht nach südsüd :lol: , die Beete beginnen 1 m neben der Hauswand. So richtig mollig wird es also nicht sein, aber ein gewisser Schutz ist dann ja wohl gegeben.

Heute bin ich mit einer kleinen Karre (und ohne Hund) ins nahe gelegene Wäldchen ausgeschwärmt und habe etwa 75 l besten Waldboden geerntet. Einen Teil der Erde habe ich von einem brach liegenden Grundstück, wo ich im Sommer ein Guerilla-Gemüsegarten-Projekt versucht habe. Als ich das Grundstück zum ersten Mal betrat, bin ich richtig eingesunken, so locker und luftig ist der Boden dort. Was mich nur gewundert hat war, dass der Boden dort ganz trocken ist und ich, obwohl ich bis 10 cm tief gegraben habe, keinen Regenwurm angetroffen habe. Hm, trocken war der Boden wohl wegen der Laubschicht drüber... aber im Wäldchen war auch Laub drüber und die Erde war feucht. Jedenfalls ist dieser Boden ganz leicht und rieselt richtig, ist aber nicht sandig. Im Wald habe ich auch einige Maulwurfshügel abgetragen.

Die Erde habe ich jetzt erst mal unter den Forsythien zwischengelagert und werde in den nächsten Tagen mehr besorgen. Irgendwann werde ich dann wohl ein Platzproblem bekommen, denn auf das Laub sollte jetzt wohl keine Erde mehr drauf, wegen der Belüftung - oder? Mal gucken... an der Hauswand ist ein Kieselstreifen - vielleicht kann ich die Erde dort in Säcken lagern, bis ich sie verwenden will. Unter den Forsythien muss die Erde jedenfalls weg, sonst habe ich im nächsten Jahr keine Schneeglöckchen, Narzissen und Tulpen.

Freut mich, dass Du das Bauschutt-Problem auch kennst. Ähm, nee, für Dich freut mich das natürlich nicht - mehr verständigungstechnisch. Ich hatte einen alten Rosenstock gleich vor der Terrasse, der hat mich zu sehr eingeengt. Den habe ich vor Jahren dann mit dem Handschippchen (wegen des Bauschutts war mit einem Spaten nix zu machen, da war Stein an Stein) ausgegraben, ein Riesenloch von ca. 70 cm Tiefe und gleichem Durchmesser und an die Grundstücksgrenze gesetzt. Ich kann mich gar nicht mehr richtig erinnern, aber ich glaube, an der Stelle war dann kein Bauschutt mehr. Es war eigentlich ein Wahnsinn, völlig unpassende Jahreszeit und überhaupt wurde ich gewarnt, dass die Rose das nicht überleben wird. Aber ich habe diesen Rosenstock keineswegs geliebt - er stand (von den Vormietern gepflanzt) an völlig unpassender Stelle im Weg und die Blüten sind... naja, barbie-pink. Aber ich wollte ihn auch nicht einfach wegwerfen, also habe ich das zweite Lock als Heimat gegraben und ihm gesagt, dass er dort eine Chance hat - er hat sie wahrgenommen. :grin:

Na, Dir als "altem Garten-Hasen" werden solche Missgeschicke wie mir ja nicht mehr passieren. Ist aber vielleicht auch eine Temperamentssache: Wenn ich eine Idee habe, will ich sie auf Biegen und Brechen so schnell wie möglich umsetzen. Das funktioniert offensichtlich mit der Natur nicht so gut... und eigentlich sollte ich in meinem Alten diesen Übermut auch längst überwunden haben. Na gut, übe ich mich also in Geduld und Gelassenheit - eine gute Planung hat sicherlich Vorteile. :cool: Insofern finde ich mich aktuell auch phänomenal weitsichtig, denn die richtige Gartensaison beginnt ja erst in einem halben Jahr. Ich weiß noch gut, wie ich 2012 einer plötzlichen Gärtnerlust folgend Ende April völlig hektisch angefangen habe, wie blöde "noch eben schnell" alle möglichen Pflanzen vorzuziehen. Mit wenig Erfolg, das meiste vergeilt, weil sie viel zu wenig Licht hatten. DAS weiß ich jetzt auch schon und werde im kommenden Frühjahr bessere Bedingungen schaffen. Und der 2012 in die Schale gesäte Lavendel, der nix geworden ist und deshalb über Winter im Garten "vergessen" wurde, ist dieses Jahr gekommen und 25 cm groß geworden! :tanz:
Mia hat geschrieben:Aber ich pflanze jetzt nichts an. Da kommt auch Laub drüber, der Boden wird ruhen bis zum nächsten Mai, dann hat sich hoffentlich soweit alles sortiert.
Jaaaa. Bei meiner Laub-Aktion habe ich schon gesehen, dass die Regenwürmer jetzt viel weiter oben "wohnen" als bei meiner Bauschutt-Aktion im vorigen Jahr. Ich bin auch sehr zuversichtlich, dass ein halbes Jahr Ruhe auf den Beeten und dann im Frühjahr die richtigen Dünge- und Vorbereitungsaktionen dafür sorgen werden, dass ich nächstes Jahr gute Ernte haben kann. Dazu gehört auch die Planung, welche Pflanzen ich überhaupt haben möchte und in welcher Menge und wo sie wachsen sollen. Ich strebe so ein bisschen ein Gemisch aus "tiefgesetztem" Quadratgarten einerseits und Permakultur andererseits an... und habe noch ein halbes Jahr Zeit, um mich schlau zu machen. Dank Eurer Unterstützung hier wird dat wat! :daumen:

@ Rani

Danke für Deine guten Wünsche. Ja, es ist großartig, wie man hier gepampert wird.


@ tamtam
aber dann darf frau nicht zu früh die erste mulchschicht ausbringen
Ist es nicht herrlich, wie man aus Erfahrung lernt? Gärtnern ist richtig spannend!

So, genug geplappert für heute - jetzt ab ins Bett, muss morgen früh um 5 raus.

Gute Nacht und liebe Grüße
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Re: Zweiter Versuch...

Beitrag von Carolyn » Sa Nov 02, 2013 00:36

Anfängerin hat geschrieben:...und eigentlich sollte ich in meinem Alten diesen Übermut auch längst überwunden haben.
Also ich bin 43 - und hoffe inständig, für Übermut nie zu alt zu werden! :lol:

(... und Ungeduld wächst sich nicht aus. :wink: )
Die Kunst ist, einmal mehr aufzustehen, als man umgeworfen wird. (Winston Churchill)

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Re: Zweiter Versuch...

Beitrag von Mia » Sa Nov 02, 2013 19:52

Hallo Anfängerin, :smile:

Glückwunsch zur "Erdernte!" :wink:

Mit den Säcken zum lagern, das ist so eine Sache: Nimmst Du Jutesäcke, hat die Erde Luft, wird aber nass und Du hast im Frühjahr Mühe, den Modder da raus zu bekommen. Nimmst Du Plastiksäcke, kommt keine Luft an den Boden und alles was an guten Bakterien darin lebt, stirbt ab. Eine Möglichkeit wäre, seitlich ein paar Löcher in die Plastiksäcke zu machen. Das zieht dann genug Luft, um die Lebewesen nicht absterben zu lassen.
Die auf Dauer einfachste Möglichkeit wäre vielleicht, nochmal ein Eck Deines Blätterberges wegzumachen, und die Erde direkt auf dem Beet auf einen Haufen zu kippen. Dann kannst Du sie im Frühjahr, wenn Du das Laub wegmachst, einfach mit der Harke verteilen. Aber Plastiksäcke mit ein paar Luftlöchern sind auch gut.
Andere Frage: Kannst Du davon ausgehen, dass der Hausmeister sie stehen lässt? Blöd wäre ja, wenn er sie für Müll hält und irgendwann abtransportiert. :doh: :doh: :doh:

Mit einer uralten Rose (30 jährige, niedrige Buschrose mit rosa Pomponblütchen), die ich gleichfalls nicht mochte, hatte ich hier ein ähnliches Erlebnis. Dort, wo sie stand, musste sie weg. Wegwerfen wollte ich sie auch nicht, aber wenn sie eingegangen wäre, es wäre mir recht gewesen.
Gut, das war jetzt im Mai, als ich sie rausgebuddelt habe, es ging also noch gerade eben mit dem Verpflanzen. So alt wie sie war, hatte sie einen halb Meter breiten Wurzelstock gebildet, auf dem sie zum Teil abgestorben war. Sah also auch wirklich nicht mehr schön aus, das Teil. Beim Ausmachen zerfiel sie in drei Stücke, wovon die zwei kleineren eigentlich gar keine Wurzeln mehr hatten. Ich habe das Zeug eingepflanzt in Lehmerde - und alles ist gekommen wie nix! Ohne jede Spur von Stress legten alle drei Teile im Juni, über gesundem Laub, dicke Blütentrauben an. Nun habe ich von diesen blöden Rosen, die ich nicht haben wollte, drei Stück... :mauer2: :diable6:

Dass die Rosen - wie in meinem Fall - dann so hochgehen, liegt an der Bodenmüdigkeit des alten Ortes. Dort finden sie keine Nahrung mehr. Gibt man ihnen neuen Boden, scheinen sie ungeheure Überlebenskräfte zu entwickeln, sich den "reich gedeckten Tisch" dort nicht entgehen zu lassen.
Vielleicht ist es Deiner Rose ähnlich ergangen? Möglicherweise war sie sehr dankbar aus dem Schotter raus zu kommen?

Interessant ist bei meinem Exemplar, dass die Rose offenbar offenbar nicht veredelt wer, denn die kleinen Ableger blühen genauso wie die Mutterpflanze. Nächstes Jahr werde ich sie irgendwo zum Tausch anbieten!

Und: Dat wird was, Anfängerin! Wir werden Dich unterstützen! Und Permakultur ist eine sehr gute Idee!

Lieben Gruß,
Mia :blume4: :blume4: :blume4:

@ Rani und Bea:

Rani, ich würde die einzelnen Grashalme jetzt rausrupfen. Ich mache das jedenfalls, denn mir ist es genauso ergangen. Also, nicht überall, Bea, dort wo der Grasschnittmulch dick genug war, ist kein neues Gras gekeimt. Aber es gab Stellen, auf den habe ich ihn nur sporadisch und dünn draufgelegt, da entsteht jetzt eine kleine Wiese aus hübschen, einzelnen Halmen. Just zwischen der obengenannten Mutterrose und dem neuem Knoblauch. Die Gräser werde ich jetzt grob entfernen und dann kommt über Winter Laub drauf. Vermutlich wird das Laub die jungen Gräser ersticken, aber ich trau dem Braten nicht.
Besser jetzt etwas gerupft, als im Frühjahr geärgert. :wink:

Lieben Gruß,
Mia :blume2:
Ich möchte so ein guter Mensch werden, wie meine Hunde von mir glauben, dass ich es bin.

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Re: Zweiter Versuch...

Beitrag von Anfängerin » So Nov 03, 2013 00:35

Carolyn hat geschrieben:Also ich bin 43 - und hoffe inständig, für Übermut nie zu alt zu werden! :lol:

(... und Ungeduld wächst sich nicht aus. :wink: )
Hach Du Küken! Pack mal noch ein Viertel drauf, dann hast Du mich in etwa... im Januar schnapse ich. :mrgreen: Aber ehrlich gesagt will auch ich weder un-übermütig noch ungeduldig (= träge, uninteressiert) werden. Für mich gilt auch eher "je oller, umso doller" und ich wundere mich allmählich auch nicht mehr darüber, dass Jüngere so viel älter als ich erscheinen. Nicht unbedingt optisch, sondern vom Wesen, Temperament her... Überhaupt wird das Alter in Jahren überbewertet: Hat sich je eine Pflanze gefragt, wie viele Jahre sie alt ist... und hat je ein Baum seine Ringe gezählt? :wink:

Hallo Mia,

neeeneeee, der Hausmeister hat auf meinem Ländle nix verloren und wird nienicht meine Erdsäcke wegschaffen. Ich werde es wohl von der eingeheimsten Menge abhängig machen, wie ich die Erde letztlich lagern werde - wenn an der Hauswand, dann in Plastiksäcken mit Löchern.

Bezüglich der Rose: Ich mag sie immer noch nicht. Sie darf da wohnen, an der Grundstücksgrenze - und ich tue ihr auch nichts. Weder was Schlechtes, noch was Gutes... Aber im Frühjahr werde ich wieder die vertrocknetten Zweiglein von ihr abschneiden und als Schneckenzäune benutzen - hat letztes Jahr hervorragend funktioniert. :mrgreen:

Ansonsten, was Du von Deiner Rose berichtest... es sind irgendwie ungeliebte Kinder, die wir aber auch nicht verstoßen wollen, gelle?
Mia hat geschrieben:Und: Dat wird was, Anfängerin! Wir werden Dich unterstützen! Und Permakultur ist eine sehr gute Idee!
Ja, danke. Ich fühle mich hier auch sehr gut aufgehoben und unterstützt. Ich könnte jetzt glatt noch anfangen zu philosophieren, dass Menschen, die sich mit Gärtnern und Natur beschäftigen, eine besondere Spezies zu sein scheinen, die auch ihren Mitmenschen gegenüber wärmer sind. Dabei kommt mir der Spruch in den Sinn "Wo man singt, da lass dich ruhig nieder - böse Menschen haben keine Lieder" - aber das stimmt nicht... es gibt auch böse Menschen, die singen. Vielleicht sind die Gärtner doch die besseren... :nachdenk: Nee, stop - es gibt überall liebe und weniger liebe... hier offensichtlich mehr mehr...

Ich bin immer noch durch den Wind. Hatte heute meinen zweiten Arbeitstag und muss sagen: Die spinnen! Ich war lange aus dem Arbeitsprozess raus und bin entsetzt darüber, wie ich in der Einarbeitungszeit ins kalte Wasser geworfen werde. Hat tendenziell was von mobbing gegen eine Neue, die sich erst mal bewähren muss, und ist so gaaar nicht die Art und Weise, wie ich anderen Menschen begegnen möchte. Wie gut, dass ich mein neues (Gärtner)Hobby habe, das mir einen Ausgleich schafft! Jetzt erst mal Abstand bekommen - muss erst am Dienstag wieder zur Arbeit.

Guts Nächtle allen, ich werde weiter berichten.

Liebe Grüße
Anfängerin
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Re: Zweiter Versuch...

Beitrag von Rani » So Nov 03, 2013 10:47

Ja, bitte, Anfängerin! :smile:
Ich find das sooo interessant, denn auch ich schlag mich ja mit allen möglichen Einstiegs- und Fortsetzungsfragen herum ...

(Und in Klammern: danke für die guten Hinweise zum Grasmulch-Problem! Die unterschiedliche Mulchdicke scheint tatsächlich ein wichtiger Punkt zu sein. Ich behalte das im Auge, rupfe jetzt mal partiell - und mulche ansonsten mit Laub. Im Frühjahr sehen wir weiter. - Ende Einschub :wink: )

Liebe Grüße,
Rani

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Re: Zweiter Versuch...

Beitrag von Anfängerin » Do Nov 07, 2013 21:29

Hallo liebe Leuts,

nur ein kleines Lebenszeichen aus der Versenkung - mein neuer Job hat mich derzeit (noch) fest im Griff und der Garten darf ruhen. Ich muss hier erst mal mich selbst, die Kinder, Tiere und den Haushalt mit meiner neuen beruflichen Aushäusigkeit koordinieren. Ich gebe mir gartentechnisch jetzt erst mal bis Mitte/Ende November eine Auszeit und melde mich wieder, wenn hier alles rund läuft.

Liebe Grüße von der Anfängerin
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Re: Zweiter Versuch...

Beitrag von Anfängerin » Di Apr 15, 2014 12:56

Ich hatte völlig vergessen, dass ich letzten Herbst hier eine Art "Tagebuch" angelegt hatte - es war einfach so viel los bei mir... Ich möchte hier aber gern weitermachen, weil ich das für sinnvoller halte, als zu jedem Einzelthema einen neuen Thread aufzumachen (wie aktuell zu Bodenbearbeitung und Stockflecken bei Kartoffeln), zumal ja Vieles auch themenübergreifend ist.

Erst mal eine Ist-Analyse: Ich habe jetzt zusätzlich zu meinem kleinen Hausgärtchen ein eigenes Beet im Schulgarten der Schule meiner Kinder bekommen, knapp 20 m². Dort wird natürlich dann meine Haupt-Anbaufläche sein; der Boden dort ist locker sandig. Im Schulgarten steht mir die Gartenbau-Lehrerin zur Seite. Dort werde ich einen Teil des Beetes als Quadratgarten anlegen, im anderen Teil möchte ich ein kleines Permakultur-Experiment starten. Insgesamt ist im Schulgarten mein Fokus auf möglichst großen Ertrag ausgerichtet. Der Bearbeitungsstand im Schulgarten: Ich muss mir mein Beet abstecken und mit einer Absperrung versehen, damit die Schüler da nicht drüber laufen. Etwa die Hälfte habe ich schon gehackt und gejätet, die zweite Hälfte folgt dieser Tage. Dann noch die Quadrate abstecken und warten, bis ich meine Jungpflanzen ausbringen kann. Ach ja, noch wichtig: Ich habe Zugriff auf den schuleigenen Kompost!

In meinem Hausgarten (2 Gemüsebeete mit insgesamt etwa 5 - 6 m² Fläche plus viel Platz für einzelne Kübel) habe ich ja die letzten beiden Jahre schon rumgewerkelt... Am Sonntag habe ich nun todesmutig in der Hälfte des einen Beetes einige der stockfleckigen, gekeimten Kartoffeln eingebuddelt, mal sehen, was draus wird. Überrascht hat mich, dass in einem Teil dieses Teils des Beetes ( :lol: ist zu verstehen, was ich meine?) der Boden unter der trockenen, klumpigen Oberschicht ganz locker war und mir beim Graben die Regenwürmer entgegen kamen. Hat also die Bodenbearbeitung der letzten beiden Jahre sehr wohl was gebracht!

Das zweite Beet habe ich erst mal nur vorbereitet: Den lehmigen Boden vorsichtig gehackt, dann darauf eine dünne Schicht bester Maulwurserde und darüber eine dünne Schicht gekauften Kompost. Ich will diese beiden Schichten nicht einarbeiten, sondern vertraue auf John Seymour, der schreibt, dass sich die Regenwürmer den Kompost selbst in den Boden ziehen. Dieses Beet wartet nun darauf, demnächst bepflanzt zu werden... wenn ich erst mal genügend vorgezogene Pflänzchen habe...

Aktuell beschäftigt mich die Frage, wie ich mit meinen vorgezogenen Pflänzchen weitermachen soll. Ich habe diesmal Kokosfaser-Erde als Anzuchterde verwendet, die ersten Pflänzchen (Salat) keimten bereits nach vier Tagen! Das scheint soweit ganz gut zu klappen. Ich habe nun nur Sorge, dass die Pflänzchen in den Kokosfasern "verhungern" werden - da ist nichts vorgedüngt. (Entsprechendes habe ich auch im Netz schon gelesen.) Nachdem die Pflänzchen also so schnell gekeimt haben, scheint es nun so zu sein, dass sie viiiiiiel langsamer wachsen als in den Vorjahren in Anzuchterde. Soll ich jetzt irgendwie ein bisschen düngen? (Ich könnte aus eingeweichtem Kompost eine dünne Dünger-Brühe machen...) Oder schon pikieren? (Scheint mir zu früh zu sein, denn alle haben bisher noch nur die Keimblätter.) Oder einfach noch ein bisschen abwarten? Das erste Salatpflänzchen hat einen Mini-Ansatz zum zweiten Blattpaar. Ich bin wahrscheinlich wieder nur zu ungeduldig... :rolleyes:

Und wenn ich pikiere - wie "bastele" ich mir am besten die geeignete Erde? Ich möchte dieses Jahr keine weitere Erde kaufen. Ich habe hier Kompost, kann noch unendlich viele Maulwurfhügel besorgen (wunderbar lockerer, sandiger Boden). Meine Idee ist: 1/3 Gartenerde, 1/3 Maulwurfs-Sand und 1/3 Kompost. So richtig?

Würde mich freuen, wenn Ihr erfahrenen Gärtner/Innen mich wieder ein bisschen an die Hand nehmt. :smile:

Liebe Grüße von der Anfängerin
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Re: Zweiter Versuch...

Beitrag von Mia » Mi Apr 16, 2014 00:02

Hi Anfängerin, :smile:

hier kommt die Hand. Aber wo fange ich jetzt an? - Hinten, bei den Salatpflänzchen! Lass das Pikieren jetzt noch, ist in den Keimblättern noch zu früh, aber düngen solltest Du, damit sie weiterkommen. Das kann Deine Brühe aus Kompost sein, oder ein beliebiger, niedrig dosierter Gemüsedünger, oder Du streust etwas Kompost drumherum, dass er sich dem Boden mitteilt...
Jetzt erst mal dafür sorgen, dass die Nährstoffe bekommen, und wenn sie größer sind, in bessere Erde pikieren.
Ich habe hier Kompost, kann noch unendlich viele Maulwurfhügel besorgen (wunderbar lockerer, sandiger Boden). Meine Idee ist: 1/3 Gartenerde, 1/3 Maulwurfs-Sand und 1/3 Kompost. So richtig?
Ja, für Dein Zuhausebeet ist das wunderbar richtig! Zum Pikieren für Deine neuen Pflänzchen würde ich das nicht nehmen.
Grund: Wenn Du Erden zum Pikieren mischen willst, brauchst Du älteren Reifkompost. Der jüngere ist für Wurzeln oft zu scharf/unverträglich, dieser sollte OBEN liegen ( Seymour) ! Und Du kennst den fremden Kompost nicht, Du weisst nicht wie alt und gereift er ist, wie sauer oder basisch. Ich würde für die vorgezogenen Pflänzchen wirklich noch mal einen kleinen Sack guter Erde kaufen, und erst im nächsten Jahr, wenn Du den Schulkompost besser kennst, diesen - in Mischung mit Lehmerde und sandiger Maulwurfserde - verwenden.

Die Kombination Lehmerde mit sandiger Maulwurfserde und Kompost ist im Prinzip sehr gut. Kompost gibt gute Nahrung, schwere Lehmerde kann sie speichern, hat auch eigene Nährstoffe, ist aber schwer zu durchdringen. Da kommt der lockernde Sand aus der Maulwurfserde wie gerufen! Maulwurfserde kommt aus größeren Tiefen und besitzt so gut wie keine Nährstoffe.

Es geht in dieser Kombination nur, weil Deine Maulwurfserde SANDIG ist! Grüben die Viecher im tiefen Lehm und würden den hochschmeissen, würde eine Mischung keinen Sinn machen. Auch die Hügel der Maulwürfe aus frischem Lehm sehen sehr locker aus und fühlen sich auch so an. Aber packt man diese Erde in einen Topf und giesst Wasser drauf, verhält sie sich genau wie Lehmerde von oben: bei Nässe pampig und schwer, trocknet sie dann ein, verklebt sie zu schweren Brocken.

Zu Beet 2. Dies ist sehr gut:
Den lehmigen Boden vorsichtig gehackt, dann darauf eine dünne Schicht bester Maulwurserde und darüber eine dünne Schicht gekauften Kompost. Ich will diese beiden Schichten nicht einarbeiten, sondern vertraue auf John Seymour, der schreibt, dass sich die Regenwürmer den Kompost selbst in den Boden ziehen. Dieses Beet wartet nun darauf, demnächst bepflanzt zu werden... wenn ich erst mal genügend vorgezogene Pflänzchen habe..
Prima!

Zu Beet 1:
Überrascht hat mich, dass in einem Teil dieses Teils des Beetes ( ist zu verstehen, was ich meine?) der Boden unter der trockenen, klumpigen Oberschicht ganz locker war und mir beim Graben die Regenwürmer entgegen kamen. Hat also die Bodenbearbeitung der letzten beiden Jahre sehr wohl was gebracht!
Ja, sicher, deshalb macht man das ja auch! - Ich freue mich für Dich!

Auch darüber, dass Du jetzt dieses schöne Schulbeet hast und auf verschiedenen Erden vergleichen kannst! :wink:

Lieben Gruß für heute,
Mia
:blume4: :blume4: :blume4:
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Re: Zweiter Versuch...

Beitrag von Anfängerin » Do Apr 17, 2014 12:04

Aaaah, Mia, meine Rettung! :grin:

Ich habe gestern also meine vorgezogenen Pflänzchen gedüngt (Aries Bio-Dünger, hatte ich noch) und hoffe, dass das nun was wird. Die Pflänzchen haben definitiv einfach aufgehört zu wachsen, jetzt warte ich darauf, dass sich wieder was tut. Leider weiß ich natürlich nicht, ob ich genug oder zu wenig oder zu viel gedüngt habe - ich habe mich natürlich an die Dosierungsanleitung auf der Packung gehalten. Aber vielleicht, weil die Pflänzchen ja nach der Keimung nährstofffrei vor sich hin gemickert haben, brauchen sie ein bisschen mehr? Ich frage mich auch, ob von dem Dünger, der ja jetzt oben drauf liegt, überhaupt genug unten bei den Würzelchen ankommt. Natürlich habe ich auch gleich vorsichtig gegossen, um den Dünger anzulösen

Erde zuzukaufen befriedigt nicht meinen Ehrgeiz, ist außerdem logistisch schwierig - aber ich werde wohl nicht drum herum kommen, denn ich will noch weitere Pflanzen vorziehen und das Experiment mit der Kokoserde ist mir zu riskant. :sad:

Ansonsten habe ich gestern wieder Maulwurfshügel geerntet. Jetzt, wo ich den Erden-Vergleich habe (Schulgarten vs. Hausgarten) erkenne ich inzwischen recht schnell, welcher Maulwurfshügel mehr sandig und welcher doch wieder lehmig ist. Allein diese Erfahrung ist schon Gold wert.

Den Kompost, den ich fürs Hausbeet verwende, habe ich übrigens gekauft - den Schulkompost kann ich nur für mein Schulbeet benutzen. Ich arbeite also in beiden Gärten mit völlig unterschiedlichen Materialien - das erhöht den Erfahrungswert.

Ich muss hier erst mal einen Punkt machen - es sind Schulferien, meine beiden Pubertisten sind gerade aus den Betten gekrabbelt und wir müssen hier mal in die Pötte kommen, einkaufen und so. Ich melde mich später noch mal.

Erst mal ein dickes, fettes Dankeschön für Deine Unterstützung, liebe Mia! :blume2:
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Re: Zweiter Versuch...

Beitrag von Sis » Do Apr 17, 2014 17:56

Mia ist hier offenbar die Rettung vieler. Auch meiner Wenigkeit. Alles was ich als ebenfalls Anfängerin hier hätte beisteuern können, wurde längst besser erklärt. Damit bleibt mir nur eins. Ich drück dir die Daumen für gutes Gelingen :-)

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Re: Zweiter Versuch...

Beitrag von Anfängerin » Sa Apr 19, 2014 20:44

Danke Sis... und ebenfalls!

Heute habe ich eine neue Frage: Wie lange dauert es in etwa, bis das Kartoffelkraut bei gelegten Kartoffeln sichtbar wird? Klar, es hängt vermutlich auch davon ab, wie tief die Kartoffeln liegen und wie lang die Keime schon waren... aber irgendeinen Anhaltspunkt gibt es doch sicherlich?
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