Pflanzen und Kalk/Salz

Zimmerpflanzen und Sukkulenten
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Pflanzen und Kalk/Salz

Beitrag von ANONYMUS » Sa Mär 04, 2017 17:07

Wie auf dem beigefügten Bild gut zu sehen, bildet mein Wasser starke Rückstände, dazu habe ich jetzt zwei Theorien gebildet und würde gerne eure Meinung hören:
Unbenannt.png
Rückstände
Unbenannt.png (488.22 KiB) 12956 mal betrachtet
Annahme 1: Wasser ist Kalkhaltig
Obwohl mein Wasser über einen Stadtwerke-Entkalker( bzw Enthärter, Annahme dasselbe) und Häuslichen Salz-Entkalker geleitet wird, besteht die Gefahr das es noch immer Kalkreich ist.
Gibt es Alternativen zum Leitungswasser oder Häusliche Wege den Kalk zu binden, wie zum Beispiel Regenwasser, Trinkwasse r(Flasche) oder einer Zitrone in der Gießkanne (bzw. etwas ähnlich abstruses)?
Außerdem wäre eine zweite Meinung zu Lucky-Bambus und Kalk ganz nett, wie Verträglich sind beide?

Annahme 2: Wasser ist Salzhaltig

Da mein Leitungwasser über einen Salz-Entkalker geleitet wird (Den ich bis heute nicht wirklich durchschaue, wie soll der den helfen?) Ist mein Wasser evtl. nicht Kalk-sondern Salzhaltig, genug um bei Verdunstung Rückstände zu hinterlassen.
Erneut die oben genannten Fragen, diesmal für Salz.

Und noch ein Paar Generelle Fragen:
Wie steht Echter Bambus, Lucky-Bambus, Scindapsus Aureus und Chlorophytum Ocean (Sämtliche Pflanzen im Zimmer) zu Kalk oder Salz,
und gibt es einen Weg zu bestimmen, ob mein Wasser Kalkreich ist?

Danke schon mal im Vorraus!

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Re: Pflanzen und Kalk/Salz

Beitrag von Yggdrasil » Sa Mär 04, 2017 17:20

Sieht eigentlich mehr nach Kalk aus.
Den Härtegrad deines Wassers solltest du bei deiner Gemeinde erfahren.
Kalkarmes Wasser bekommst du wenn du Regenwasser oder abgekochtes Wasser nimmst.

Salze sollten sich in Wasser schneller lösen als Kalk (Ausnahmen bestätigen die Regel!).
Weiterhin hilft die sogenannte Umkehrosmose beim Entsalzen von Wasser.
Wie das funktioniert? Die Suchmaschine deiner Wahl hilft bestimmt weiter.
Selbst Unfähige können zu allem fähig sein.

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Re: Pflanzen und Kalk/Salz

Beitrag von ANONYMUS » Sa Mär 04, 2017 17:29

Gemeinde sagt Kalkgehalt 10,Eigener Salzentkalker soll auf 6 reduzieren. Ob und inwiefern das stimmt kann ich nicht sagen

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Re: Pflanzen und Kalk/Salz

Beitrag von Yggdrasil » Sa Mär 04, 2017 20:24

Boah, wenn das stimmt solltet ihr das Wasser nichtmal trinken.
Wir haben Wasserhärte 2. Ab 3 gilt das Wasser schon als hart, bei 4 ist es sehr hart.
Selbst Unfähige können zu allem fähig sein.

Bild

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Re: Pflanzen und Kalk/Salz

Beitrag von ANONYMUS » Sa Mär 04, 2017 20:39

So? Dann werde ich am besten nochmal nachsehen. Ich weiß allerdings das das Wasser in unserer Gegend sehr hart war, weswegen die Wasserwerke sich einen Entkalker geleistet haben

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Re: Pflanzen und Kalk/Salz

Beitrag von ANONYMUS » Sa Mär 04, 2017 21:00

Offizieller Text swk:

Die hohe Wasserqualität in XXXXX wird durch eine zusätzliche Enthärtung gesichert. Mit 13° dH bietet es mehr Komfort als härteres Wasser.

Das Grundwasser im Bereich der XXXXX gehört zu den harten Grundwässern. Niederschlagswasser löst beim Versickern in den Erdboden Mineralien auf. Das Grundwasser enthält so einen hohen Anteil an Kalzium und Magnesium.

Aus diesem Grund wird seit XXX zusätzlich zu den über die Trinkwasserverordnung vorgeschriebenen Maßnahmen eine Enthärtung des Rohwassers vorgenommen. Das Trinkwasser in XXXX besitzt einen Härtegrad von 13° dH.

Dies bietet den Vorteil, dass eine Verkalkung des Versorgernetzes und der Armaturen vermieden wird.

//Analyse nach Abzug des Entkalkers!

Hier noch ein Tabellenauszug:

Ortschaft1 Ortschaft2
Calcium mg/l 65,2 67,9
Carbonathärte mmol/l 2,52 2,28
Gesamthärte mmol/l 2,39 2,23

Ich tipp jetzt einfach mal das du den Wert in mmol/l meintest, also 2,39

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Re: Pflanzen und Kalk/Salz

Beitrag von Carolyn » Sa Mär 04, 2017 21:28

Der Wikipedia-Artikel zum Thema Härtegrade von Wasser: https://de.wikipedia.org/wiki/Wasserh%C ... eutschland

Mit Deinen 13° dH sowie der Gesamthärte von 2,23 bzw. 2,39 mmol bist Du im Härtebereich 2 = mittelhartes Wasser. Diese Skala geht nur bis 4 (und die meinte auch Yggdrasil).
Meine Gemeinde liegt knapp im Härtebereich 4.

P.S.: In einem Salzentkalker ist KEIN Speisesalz/Natriumchlorid! :lol: "Salz" ist ein bestimmter Zustand bei verschiedenen Stoffen. Aber für den Chemieunterricht bin definitiv nicht ich zuständig, das Fach hatte ich nie. :wink:
Die Kunst ist, einmal mehr aufzustehen, als man umgeworfen wird. (Winston Churchill)

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Re: Pflanzen und Kalk/Salz

Beitrag von Yggdrasil » Sa Mär 04, 2017 21:54

Ich denke, damit soll es genug der Chemie sein:

http://www.chemie.de/lexikon/Salze.html

Selbst bei Wasserhärte 2 kommt es zu Kalkablagerungen. Auf dem Seramisgranulat kann das auch zu sehen sein, weil es eben recht viel Wasser speichert.
Eher bemerkt man das aber bei Boilern und Wasserkochern.
Selbst Unfähige können zu allem fähig sein.

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Re: Pflanzen und Kalk/Salz

Beitrag von ANONYMUS » Sa Mär 04, 2017 22:26

Stimmt, Nachhilfe kann nicht schaden.
Laut Packung verbraucht unser Entkalker SiedeSalz, also Speisesalz höchster Reinheit und keine Chems.

Aber zurück zum Thema, bisher ist noch keine Einzige Frage beantwortet worden...

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Re: Pflanzen und Kalk/Salz

Beitrag von Mia » So Mär 05, 2017 01:06

Hallo Anonymus, :smile:

nachdem was Du schreibst und Deine Gemeinde, kannst Du davon ausgehen, dass Dein Wasser noch gut kalkhaltig ist. (Nicht salzhaltig, das würde ja die Bewohner schädigen.)
Ich würde das Wasser für den Lucky-Bambus nicht benutzen. Das sind Dracaenen aus dem tropischen Regenwald, der Boden ist dort eher sauer. Nimm destilliertes Wasser, nimm Regenwasser( einen Tag stehenlassen), koch Dein Leitungswasser vorher ab, da fällt auch noch einiges an Kalk raus, oder kauf Dir, wie ich, einen zusätzlichen Wasserfilter, gibt es im Drogeriemarkt.
Du kannst die Härte des Wassers mit simplen Teststreifen an Hand der Farbe bestimmen. Die gibt es in der Apotheke oder im Aquarienhandel. Dabei geht es dann um den pH-Wert. Deiner, für die Bambuspflanzen, sollte zwischen 6 und 7 liegen. Je höher der pH-Wert ist, desto stärker ist der Kalkgehalt, desto härter ist das Wasser.
LG
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Re: Pflanzen und Kalk/Salz

Beitrag von Hapy » So Mär 05, 2017 01:17

Wasserchemie ist sehr komplex, besonders deshalb, weil sich chemische Gleichgewichte leicht verändern lassen (pH-wertabhängig, temperaturabhängig, von gelösten Gasen abhängig.

Carolyn hat Recht, dass Salz in erster Linie einen Zustand bezeichnet, in dem Ionen (positiv geladene Ionen und negativ geladene Ionen) in einer festen Gitterstruktur (Kristall) angeordnet sind, also Feststoffe (wie unser Kochsalz) sind. Werden Salze in Wasser aufgelöst, geht die feste Zuordnung zwischen den geladenen Teilchen verloren. Wenn ich nun zwei Salze in Wasser auflöse, z.B. Natriumchlorid und Kaliumfluorid, dann vergisst das Natriumion, dass es einmal zu einem Chlorion gehört hat (und die anderen Ionen vergessen ihren Partner ebenfalls - Sollte man das als eine Art Swingerclub bezeichnen? :wink: ).

Während Natrium- oder Kaliumsalze leicht in Wasser löslich sind, sind Kalziumsalze (zumindest im alkalischen Bereich) schwer löslich. Und die Grenze der Löslichkeit wird unterschritten, wenn z.B. Karbonationen durch Erwärmen als CO2 ausgetrieben werden. Es entstehen weisse Kalkablagerungen. Die Grenze der Löslichkeit kann natürlich auch für andere Salze erreicht werden, wenn z.B. die Kapillarwirkung Ionen an die Oberfläche (z.B. der Seramisteilchen) befördert und deren Konzentration dort auf Grund der Verdunstung steigt.

"Salzentkalker" empfinde ich als einen unglücklichen Begriff. Gemeint sind wohl Ionenaustauscher. Diese bestehen aus einem polymeren Harz, das Kationen (also positiv geladene Ionen wie Natriumionen (Na+) oder Kalziumionen (Ca++) anlagern kann. Werden im Leitungswasser viele Kalziumionen angeboten, werden sie sich an dem Harz anlagern und irgendwann ist die Anlagerungskapazität des Harzes erschöpft. Jetzt ist es Zeit für die Regeneration des Harzes.

Zur Regeneration des Harzes wird nun eine Lösung von Natriumchlorid (Kochsalz, Speisesalz, Siedesalz) angeboten. Jetzt verdrängen die Na+-Ionen die Ca++-Ionen von den Andockstellen des Harzes und werden weggespült. Nach der Regeneration bietet das Leitungswasser mehr Ca++-Ionen an, die nach und nach die Na+-Ionen vom Harz verdrängen.

Insofern, wird sehr wohl Natriumchlorid (Speisesalz) eingesetzt, aber das Wasser nicht mit "Salz" angereichert.

Welche Auswirkungen diese Art der Nutzung von Natriumchlorid sonst auf die Pflanzen hat kann ich nicht sagen.

Hapy
Zuletzt geändert von Hapy am So Mär 05, 2017 09:26, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Pflanzen und Kalk/Salz

Beitrag von Carolyn » So Mär 05, 2017 09:08

Hapy hat geschrieben:Insofern, wird sehr wohl Natriumchlorid (Speisesalz) eingesetzt, ...
Man lernt nie aus. :shock:
Die Kunst ist, einmal mehr aufzustehen, als man umgeworfen wird. (Winston Churchill)

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