Monsanto - europäische Verbindungen

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Re: Monsanto - europäische Verbindungen

Beitrag von Mia » Di Mai 21, 2013 22:39

Geändert:
Lieber Admin, Dein und mein Beitrag haben sich überschnitten. Trotzdem schicke ich hier jetzt erstmal den alten: :wink:

Hallo in die Runde, :smile:

na, GANZ blöd bin ich nicht, Carolyn. Ich habe meine Firma, bzw., die Rechte an meinen Produkten auch einer größeren Firma gegeben, ein Geschäft, aus dem ich - nach langen Jahren - immer noch Geld beziehe. Meine Firma oder meinen Firmennamen habe ich nicht verkauft - aber ich weiß wie das geht, wie es allgemein gehandhabt wird, und wie die alte Firma nach außen hin weiterläuft, obwohl in den Produkten nicht mehr das drin ist, was früher drin war, und allein mit dem alten Namen der Käufer in die Irre geführt wird. Siehe Weihenstephan. - Dass das nicht der Transparenz dient, sondern eigentlich Täuschung ist, ist uns beiden doch klar, oder?

Ich weiß auch, dass natürlich kleinere Firmen Saatgut oder Produkte von größeren kaufen, die sie dann in ihren Produktkatalog aufnehmen, oder vielleicht auch mal umgekehrt, wie bei mir, siehe oben. Das ist für mich auch okay, solange eine gewisse Tranzparenz gewahrt bleibt. Und ich bin die Letzte, die Rufmord betreiben möchte! Siehe mein vorletztes posting. Da habe ich ganz klar nach Beweisen für eine solche Anschuldigung: "Kiepenkerl IST Monanto" gefragt.
Solange Verquickungen nicht bewiesen sind, hat NIEMAND das Recht, eine Firma in den Schmutz zu ziehen oder zum Boykott aufzurufen!
Aber Nemesia hat gute Arbeit geleistet, und genau diese Verquickungen aufgezeigt.
Das Schlimme hier ist, dass es sich nicht um Jogurt oder Holzfiguren von Mia Eckardt handelt, sondern dass da ein global player über die ganz große Schiene weltweit einen Anbaumarkt domieren will. Und das gelingt ihm gut.
Allein dieser Antrag aus Brüssel, dass in Zukunft für den Ackerbau, in der gesamten EU, nur noch bestimmte Sorten zugelassen werden sollen, zeigt, wie weit die Finger der Konzerne reichen. Das ist nicht nur ein bisschen gefährlich, das ist RICHTIG gefährlich!
Früher haben kleine Reisbauern ihr Saatgut selber gewonnen. Heute können sie das nicht mehr, weil die Hybriden nicht mehr sortenrein ausfallen. Sie sind gewzungen, ihr Saatgut jeweils neu einzukaufen, zu Konditionen, die der Branchenriese vorschreibt. Sie sind gewungen, Krankheiten an ihren genmanipulierten Planzen hinzunehmen, die sie selbst nicht bekämpfen können, es sei denn, mit den Vernichtungsmitteln des Branchenriesen!
Wenn man sich das mal überlegt, das ist ja fast wie im Comic! Da könnte man herzlich drüber lachen, wenn einem das einer erzählte --- wenn die Sache nicht Existenzen und somit Menschenleben kosten würde.
Und das geht nicht.

Hier ist wirklich die Politik gefragt, und wenn die nicht angemessen reagiert, dann sollten es - zumindest in Deutschland - die aufgeklärten Verbraucher tun. Das kann dann, wie mit der Anti-AKW-Bewegung, weltweit weiterschwappen.
Dafür müssen die "aufgeklärten Verbraucher" von dem Missstand aber erstmal wissen!
Wenn Du genau gelesen hast, rufe ich nicht zum Boykott der genannten Firmen auf, sondern schreibe: VORSICHT! Mein Ziel ist, dass die Leute zaudern - und sich informieren. Danach können sie ja immer noch Monsanto-Tomaten kaufen.

Eigentlich müsste man eine Petiton einbringen, und versuchen politisch durchzusetzen, dass jeweils die Ursprungsfirma auf den Samenpackungen verzeichnet werden MUSS. Man müsste Politiker gewinnen, das hinzukriegen.
Ich meine, wenn es beim Tabak geht, mit den warnenden Beschriftungen, sollte eine solche Kennzeichnung auch möglich sein. Und was meinst Du, wie schnell dann Gärtner Poetschke wieder eigene Tomaten züchtet?
Das kann er aber NUR machen, wenn er tatsächlich noch selbstständig ist, und nicht in irgendwelchen bindenden Verträgen steckt. Sonst wird seine Selbstständigkeit dadurch so geschwächt, dass er tatsächlich verkaufen muss.

Ich bin auch seit ewig Gärtner Poetschke-Kunde. Ich liebe die Kataloge mit dem gezeichneten alten Gärtner und seinen Tipps. Von daher hat mich diese Info von Nemesia auch umgehauen. Ich gehöre genau zu denen, die im guten Glauben bei alten Firmen kaufen, und gar nicht wissen, WEM ihr vertrauensvoll gegebenes Geld letztlich zu Gute kommt. Ich fühle mich hinters Licht geführt und ausgenutzt. Und das ginge mit Sicherheit ganz vielen älteren, engagierten Leuten auch so, wenn sie es nur WÜSSTEN! Lies doch mal genau nach in Nemesians links, Carolyn! Die Verquickungen sind weder witzig noch zufällig!

Nemesia! Ich möchte jetzt wirklich, hier im Forum, eine Liste von Organisationen, die gut sind, denen man vertrauen kann, und bei denen man sich organisieren kann, öffentlich machen. Sei mutig, bitte stell Du so eine Liste ein, denn Du kennst Dich da besser aus als ich. Oder schreibe sie mir auch per pn. Dann mache ich sie öffentlich. - Irgendwas mache ich damit, und ich schreibe dazu weiter. Ich möchte gerne, dass das Thema breiterer Öffentlichkeit bekannt wird.

Es tut mir leid, Carolyn, dass ich die links aus Sunnys Thread nicht wiedergefunden habe. Es tut mir auch leid, dass ich ein bisschen unseren lieben Admin angegriffen habe. Aber wer ein Bauer im Schachspiel des Lebens ist, muss ja nicht immer ein Bauer bleiben. Unser Admin ist ja nicht blöd. Er kann sich von sich aus engagieren. Er muss nur gucken, dass halbwegs die Knete, die Werbung reinspielt, auch stimmt. Er hat es sicherlich nicht leicht. Aber er kann da, mit unserer Unterstützung, einen Weg finden, der beides vereinigt: etwas Geld durch Werbung, und Ausblenden von Empfehlungen, die der sicherlich gute, alte Bio-Gärtner in sehr gutem Glauben noch eingestellt hat.
Diese Werbung für Gärtner Poetschke, Sperli, Kiepenkerl, das kommt ja noch aus den alten Büchern von Frau Kreuter!
Wir sollten unserem Admin da helfen und ihm etwas zuliefern! Mit dem er sich in der "neuen Welt" mit den neuen "Marktgesetzen" auch profilieren kann. Es gibt nur dieses eine Bio-Gärtner-Forum, nur diese eine Biogärtner-Hauptseite. Lass uns genau die erhalten! Und dazu gehört ein Hingucken!
Der heutige Bio-Gärtner darf nicht mehr Firmen empfehlen, die in Vernetzung stehen mit solchen, die andere Menschen schädigen oder sogar um die Existenz bringen! Da muss was weg aus dem Repertoire! Da sollten andere Namen hin!

Die Zeit hat einfach dafür gesorgt, dass es heute anders ist!

Lieben Gruß,
Mia
Ich möchte so ein guter Mensch werden, wie meine Hunde von mir glauben, dass ich es bin.

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Re: Monsanto - europäische Verbindungen

Beitrag von Carolyn » Mi Mai 22, 2013 19:51

Waah, ich sollte langsam wissen, dass angeklickte Links aus der Ansicht unter dem Antwortfenster keine neue Seite öffnen, sondern die aktuelle Seite killen - und damit auch eine ellenlange, noch nicht abgespeicherte Antwort, in der eine Stunde Recherchezeit steckte. :mad: Auf ein neues, wenn auch vermutlich nicht ganz so ausführlich.

Dann will ich mal die Links und Posts im Einzelnen durchgehen:

1. Sunnys Link: Ein reißerischer Artikel in einem Stil, als sollte er in der Bild-Zeitung veröffentlicht werden. Die sog. Quellenangaben bieten keinerlei Hinweis auf die Behauptung im Threadtitel, sie drehen sich nur um die gentechnisch veränderten Sämereien von Monsanto.

2. Die Links vom admin:
- Volmary hat mehrere Marken, eine davon ist Kiepenkerl. Volmary ist aber auch Lieferant von Bioland.
- Monsanto gibt auf seiner Homepage seine Partner und Marken (38 Stück, u.a. De Ruiter Seeds und Semenis) an, in der Firmengeschichte ist dokumentiert, wann Monsanto welche Firma und welche Marke gekauft/gegründet/verkauft hat. (Ich hatte die Namen bis 2004 zurück hier aufgelistet, das werde ich jetzt jedoch nicht wiederholen, lesen kann jeder selber!) Mehr Transparenz kann man sich kaum wünschen. Mein Englisch ist leider nicht gut genug, um wirklich alles an Informationen aus der Homepage rauszuholen.
- Eine Verbindung von Volmary und De Ruiter habe ich auch in den weiterführenden Links des Blogs nicht gefunden.

3. Nemesias Links:
- Der Artikel im ersten Link ist zum größten Teil ein Abdruck eines TAZ-Artikels, der wiederum keinerlei Quellenangaben enthält. Der Rest ist Werbung für Save our Seeds und enthält außer der unkommentierten, unbelegten Graphik keinerlei Bezug zum Threadthema.
- Der zweite Link erzählt von einer Veranstaltung, auf der De Ruiter Seeds und Kiepenkerl einen gemeinsamen Stand hatten. Außerdem die Info, dass bestimmte Sämereien der Marke Kiepenkerl von De Ruiter Seeds stammen, De Ruiter Seeds also ein Lieferant von Kiepenkerl ist.
- Der dritte Link ist derselbe Artikel wie im Link von Sunny. Steht auch unten drunter.
- Der vierte Link ist der dritte vom admin.

4. Nemesias zweiter (bzw. dritter) Beitrag:
- Der zitierte Beitrag des Selbstversorgerforums stellt leider wieder nur Behauptungen auf.
Die auf der nächsten Seite im ersten Beitrag eingestellten - und von Nemesia hier wiederholten - Links sind jedoch interessant. Mit der Plant variety database (der Europa-Link, leider wieder in Englisch) habe ich mich noch nicht beschäftigt. Der Artikel hinter dem letzten Link enthält jedoch einiges an sachlicher und differenzierter Information (sowie eine Art Anleitung für die database) und wurde auch überarbeitet, als die angegebenen Quellen nicht mehr aussagekräftig waren. So etwas nennen ich saubere Recherche und Darstellung. Hier scheint (!) übrigens auch das Original der Graphik von Save our Seeds gepostet worden zu sein. Jedenfalls wurde sie ebenfalls überarbeitet.
Einige Zitate:
...nur weil ein Laden ein ungeliebtes Produkt enthält, muss ja nicht der ganze Laden schlecht sein.
Tatsächlich ist es nicht ein einzelner Züchter, der hinter einer Hobbygärtner-Marke steht, sondern verschiedene. Um der Sache auf den Grund zu gehen, muss man letztendlich für jede einzelne Sorte herausfinden, wer sie gezüchtet hat.
Es sind also nur ein Teil der Kiepenkerl-Profi-Line-Sorten von De Ruiter!
Allerdings muss man auch bei anderen Saatgutzüchtern schauen, wer dahinter steht. Oft genug sind es Chemie-Giganten wie Bayer Crop Science, Dow Chemicals etc.
5. friederikes Beitrag überspringe ich, da darin für mich nichts zu kommentieren ist.

6. Mias Beitrag direkt vor meinem ersten:
Ich meine, da kaufen ahnungsloase Bürger bei Sperli und Kiepenkerl und Gärtner Poetschke, weil sie glauben, hier alte, rechtschaffene, deutsche Firmen vor sich zu haben - die z.B. in den alten Büchern von Marie Luise Kreuter noch empfohlen werden - und bekommen dann ahnungslos Monsantozeug untergemogelt!
Sperli und Kiepenkerl sind Marken, keine Firmen, aber auch dessen ungeachtet: Ich habe NICHTS dergleichen gefunden, dass diese drei nicht mehr alt, rechtschaffen und deutsch wären. Einer unterschwelligen Behauptung, wer Monsanto-Kunde ist wäre nicht rechtschaffen, widerspreche ich entschieden!
gegenüber einem solchen Giganten, der einfach alle Firmen aufkauft und vernetzt was ihm unter die Finger gerät, kommt man sich nahezu machtlos vor
"Einfach" (so) kauft niemand eine Firma, das ist eine wirtschaftliche Entscheidung mit großer Tragweite und bedarf einer sorgfältigen Kalkulation. Leider hat Monsanto in seiner Firmengeschichte nicht dokumentiert, welche Firmenangeboten abgelehnt wurden und welche Firmen deswegen geschlossen werden mussten.
Wer also glaubt, hier z.B. Tomatensamen einer früher ehrlichen, deutschen Firma zu erwerben, kauft in Wirklichkeit Samen von Monsanto.
Diese Firmen sind also jetzt nicht mehr ehrlich und deutsch, weil sie Kunde von Monsanto sind?

Mit Aussagen wie in Zitat eins und drei betreibt man Rufmord! Bei der Verbreitung von sauber recherchierter und belegter Information bin ich gerne dabei, aber werten soll das bitte ein jeder selbst!

7. Nemesias bis hierher letzter Beitrag:
- Über tendenziöse Schreiberei ohne exakte Angaben rege ich mich auf!
- Teilzitate sind zu vermeiden, wenn sie sinnentstellend sind. Ich sehe nicht, das meine Zitate sinnentstellend gewesen wären, sie waren lediglich ein Auszug um zu verdeutlich, worum es mir geht.
- Nächstenliebe? Nein, ganz bestimmt nicht :lol: , sonst wären sie bestimmt schon in Konkurs gegangen. Wie in meinem vorigen Beitrag ausgeführt und weiter oben nochmals in Kurzfassung dargelegt ist ein Firmenkauf eine betriebswirtschaftliche Entscheidung. Nur wer wirtschaftlich handelt kann auf Dauer überleben und so z.B. auch Arbeitsplätze sichern. Nur wer auf dem Markt bestehen kann und genug Kunden davon überzeugen kann seine Produkte zu diesem Preis zu kaufen kann auf Dauer überleben. Das ist in der Wirtschaft nicht anders als in der Natur, auch in der Natur überlebt nur die Spezies, die sich behaupten kann.
- Wenn die implizierte Unterstellung, eine Firma wäre jetzt nicht mehr ehrlich nur weil sie bei Monsanto kauft und seine Lieferanten nicht explizit nennt, keine Stimmungsmache ist, dann frage ich mich, was Du dann als solche bezeichnest. Wenn Dir der Begriff lieber ist kannst Du es aber auch Propaganda nennen.

8. admins ausführlicher Beitrag:
Falls diese database tatsächlich so aussagekräftig ist wie im letzten Link dargestellt wären vermutlich sehr genaue Angaben möglich. Bei jeder Gemüsesorte gibt es ja Listen mit Sortennamen und Händlern bzw. Marken. Da könnte man dann auch dazu schreiben, wer der ursprüngliche Züchter ist. Ist nur ein immenser Aufwand, das alles zu überprüfen.
Wie einfach wäre es auf diese Art einen Konkurrenten erheblich zu schädigen :?:
Genau das :!: Rufmord nannte ich es. Negativ-Werbung wäre eine andere mögliche Bezeichnung.

9. zu guter letzt Mia's Beitrag:
...aber ich weiß wie das geht, wie es allgemein gehandhabt wird, und wie die alte Firma nach außen hin weiterläuft, obwohl in den Produkten nicht mehr das drin ist, was früher drin war, und allein mit dem alten Namen der Käufer in die Irre geführt wird. Siehe Weihenstephan. - Dass das nicht der Transparenz dient, sondern eigentlich Täuschung ist, ist uns beiden doch klar, oder?
Es dient nicht der Transparenz, das ist richtig. Deswegen ist es aber noch lange keine Täuschung! Marke und Firma sind nunmal zweierlei. Dass ein Großteil der Waschmittelmarken von ein und derselben Firma hergestellt werden ist doch auch keine Täuschung. Dass ein Autobauer zig Lieferanten hat, die ihm Teile zuliefern, kann niemanden verwundern. Dass sich eine Marke weiter entwickelt und selbst, wenn sie nicht verkauft wird, trotzdem nach x Jahren nicht mehr dasselbe drin steckt wie ehedem, ist auch selbstverständlich. Auch bei einem neuen Management oder bei einem Nachfolger/Erben ändert sich so manches. Wo ist da bitte Täuschung? Marken verändern sich, genauso wie wir alle. Wir sind doch auch nicht mehr die selben wie vor zehn Jahren :!:
Das Schlimme hier ist, dass ... da ein global player über die ganz große Schiene weltweit einen Anbaumarkt domieren will.
Ich glaube nicht, dass es viele (nennenswerte) Firmen gibt, die nicht von einer marktbeherrschenden Marktposition träumen. Das allein ist nicht "schlimm". Aber: Wenn die Politik mit Gesetzen eingreift und damit das Gleichgewicht der Kräfte stört, die Wahlfreiheit einschränkt und damit bestimmte Firmen bevor- und andere benachteiligt, DANN wird das gefährlich, DA stimme ich Dir absolut zu! Ich kenne die Geschichten der Reisbauern und Baumwollproduzenten durchaus, was da passiert ist wahrhaft schrecklich! Es gehört in dieselbe Kategorie wie z.B. die katastrophalen Zustände in den Bekleidungsfirmen in Bangladesh. Darum geht es hier im Thread aber nicht. Hier geht es nur darum festzustellen und darüber zu informieren, wo Monsanto drin steckt.
Eigentlich müsste man eine Petiton einbringen, und versuchen politisch durchzusetzen, dass jeweils die Ursprungsfirma auf den Samenpackungen verzeichnet werden MUSS.
Und was ist bei anderen Produkten? Was ist mit Nahrungsmitteln? Willst Du wissen, von welchem Bauern die Zuckerrübe stammt, aus der der Zucker gewonnen wurde, den Du kaufst? Und von wem er seinen Samen welcher Sorte bezogen hat?
Das ist nur EIN Beispiel und dazu ein relativ einfaches, das aber gut zeigt, wie leicht so etwa ad absurdum geführt werden kann. Der Teufel steckt im Detail.
Das kann er aber NUR machen, wenn er tatsächlich noch selbstständig ist, und nicht in irgendwelchen bindenden Verträgen steckt. Sonst wird seine Selbstständigkeit dadurch so geschwächt, dass er tatsächlich verkaufen muss.
Niemand kann zu einem Vertrag gezwungen werden, wenn ihn nicht der Kampf um das wirtschaftliche Überleben dazu zwingt. Manchmal bleibt einem nur die Wahl des geringeren Übels.
Lies doch mal genau nach in Nemesians links, Carolyn!
Das habe ich jetzt getan, wenn auch nicht jedes einzelne Wort. Ich arbeite jetzt seit mindestens drei Stunden an diesem Beitrag und das während meiner Arbeitszeit, weil ich zu Hause die Möglichkeit dazu nicht habe. Das Ergebnis findest Du in diesem Beitrag. Es unterscheidet sich größtenteils nicht sehr von dem, was ich vorher geschrieben habe.
Bitte lies DU den letzten Link von Nemesia nochmals genau, der Artikel gibt viele Antworten, die das Gefühl der Täuschung verifizieren sollten.
Die Kunst ist, einmal mehr aufzustehen, als man umgeworfen wird. (Winston Churchill)

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Re: Monsanto - europäische Verbindungen

Beitrag von Mia » Mi Mai 22, 2013 20:04

Ich werde mir alles nochmal in Ruhe durchlesen und mir ein Bild machen, Carolyn. :smile:
Wo es sinnvoll ist, werde ich meines auch korrigieren.
Ich finde es jedenfalls gut, dass Du Dir die Mühe gemacht hast, auch noch mal genau hinzugucken.
Wenn es uns gelingt einen sachlich richtigen Text zum Thema zu schreiben, mit guten links, und der Admin stellt den ein, ist für die Sache etwas gewonnen und die Bio-Gärtner-Seite stellt sich öffentlich akkurat dar.

Ich werde mir überlegen, was ich privat noch mache.

Lieben Gruß,
Mia
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Re: Monsanto - europäische Verbindungen

Beitrag von Carolyn » Di Mai 28, 2013 17:45

admin hat geschrieben:Dir und Nemesia stimme ich zu dass über die herrschenden Verhältnisse aufgeklärt werden sollte.

Da bin ich gerne bereit etwas zu machen, etwa über eine extra Seite die biologisch 'makellose' Unternehmen vorstellt. Bei Unternehmen die ein Teil des Sortiments von Grosskonzernen mit zweifelhaftem Commitment beziehen könnte man das auch so kommentieren.
...
Also, wenn Ihr bereit seit belastbare Informationen zusammenzutragen dann stelle ich gerne eine Seite zusammen. Wir könnten ja schonmal hier in einem neuen Thread anfangen?
Ich habe einen entsprechenden Thread gestartet: http://www.bio-gaertner.de/frm/viewtopic.php?f=2&t=5850
Darin kann jeder von uns posten, was er über die Sämereien, die ihn besonders interessieren, gefunden hat.

Für mich ergeben sich aus dieser ersten Liste über Tomatensorten schon einige neue Erkenntnisse:
- ein sehr, sehr bunt gemischtes Bild
- es gibt jede Menge Sämereien von Kiepenkerl und Gärtner Pötschke (und anderen), die sich auf Monsanto zurückführen lassen
- es gibt jede Menge Sämereien von Kiepenkerl und Gärtner Pötschke (und anderen), die von anderen Züchtern stammen
- Gärtner Pötschke züchtet keine Tomatensorten selbst (außer sie wäre nicht auf der BG-Hauptseite gelistet); falls er es jemals getan hat, hat er die Rechte daran verkauft
- in Deutschland werden nur wenige Sämereien gezüchtet (falls die Länderangabe das aussagt)


Übrigens funktioniert in dieser Datenbank die Suche auch andersrum: Wenn man nicht "Varieties" sondern "Maintainers" anklickt kann man den Namen eines Züchters - auch nur den Anfang - eingeben. Im sich öffnenden Fenster gibt es rechts unten ein Feld "Maintainer of" mit einem Link "Show more details". Dieser Link führt zu einer Liste aller auf diesen Züchter registrierten Sorten.
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Re: Monsanto - europäische Verbindungen

Beitrag von Mia » Mi Mai 29, 2013 03:13

Hallo Ihr, hallo Carolyn, hallo Admin, :smile:

finde ich gut, was Du gemacht hast, Carolyn! Bin jetzt auch so weit, mit einem viel, viel längeren Artikel - leider. Ich musste erstmal wirklich alles aufbohren, bis ich mir ein Bild gemacht hatte. Bitte kürze das Ding, Admin - falls Du es überhaupt gebrauchen kannst - wo es not tut. Es fehlen auch noch einige links.

Aber, nun hier:

Monsanto & Co für Einsteiger

Was haben Hobbygärtner in Deutschland mit dem skandalumwitterten Großkonzern zu tun?
Nichts, könnte man meinen. Und doch: Nach neuen EU-Richtlinien könnte er unser zukünftig unser Essen bestimmen, und schon jetzt steckt er heimlich in mancher unserer Samentüten.

Der Versuch einer Zusammenfassung von Mia Eckardt.

Dankbar denke ich zurück an die großen deutschen Staudenzüchter wie Karl Foerster, Ernst Pagel und Georg Arends, um nur einige zu nennen. Wieviele wunderbare neue Pflanzensorten haben sie uns doch für den Ziergarten geschenkt! (Hier zum Beispiel die Sorte: "Andenken an Alma Pötschke: FOTO FEHLT!
Eine Raublattaster aus dem Hause Gärtner Pötschke.)


Früher war die Neuzucht von Pflanzen juristisch einfach: Ein Züchter durfte sich alte Sorten nehmen - auch jene, die ein anderer herausgezüchtet hatte - konnte sie kreuzen und vermehren, und sofern seine neue Züchtung andere Eigenschaften aufwies als das Elternteil, durfte er seiner neuen Pflanze einen eigenen Namen geben und sie für sich vermarkten.
Es fand also über lange Jahre - sogar über Jahrhunderte - ein innovativer Prozess statt. Die verschiedensten Züchter bemühten sich, alte Sorten und altes Saatgut immer weiter zu verbessern. Im Ziergarten ging es um Schönheit und Gesundheit, im landwirtschaftlichen Bereich um reichen Ertrag und Widerstandsfähigkeit.

Wie sehr heutzutage die Sache anders läuft, zeigt der Entwurf der neuen Saatgutverordnung der EU-Kommission vom 06. Mai 2013: Die Brüsseler, unter Federführung von Verbraucherkommisssar Toni Borg, wollen vorschreiben, daß zukünftig in allen EU-Ländern, nur die gleichen, von ihnen zugelassenen Samenarten angebaut werden dürfen. Alte - weil nach dem neuen Gesetzestext nicht zugelassene Sorten - wie leckere Kartoffelspezialitäten oder alte Apfelsorten, fielen dann unter den Tisch. Die Registrierung und Zulassung einer neuen (oder einer älteren, bisher ungeschützen) Sorte ist teuer. Sie kann bis zu 12.000 Euro kosten, eine Summe, die sich kein privater kleiner Züchter oder Biolandwirt leisten kann. Für große Konzerne, die inzwischen ohnehin einen satten Teil des Weltmarktes beherrschen, ist es jedoch ein Pappenstiel. Schließlich werden dann deren Samen EU-weit angebaut - ein lohnendes Geschäft!
Der Laie staunt und der Fachmann wundert sich: Wie konnte es soweit kommen? Wie kann überhaupt die Idee entstehen, dass vom verregneten England bis zum sonnigen Zypern z.B. die gleichen Kartoffel angebaut werden sollen?

Zur Geschichte:
Schon seit den 50ziger Jahren des letzten Jahrhunderts arbeiteten Firmen an landwirtschaftlichen Hybridzüchtungen. Mit "besserem Weizen", "besserem Mais", etc., eroberten sie sich breite Käuferschichten. Obwohl es vielfach Hybridzüchtungen waren, die laut Mendelscher Gesetze in der zweiten, spätestens der dritten Generation wieder in eine unberechenbare Form zurückschlagen, nahm die abendländische Welt - nach dem zweiten Weltkrieg - die Entwicklung der neuen und reicher tragenden Hybriden dankbar an. Die dazugehörigen Herbizide, Pestizide, Fungizide, Insektizide betrachtete die Gesellschaft als selbstverständlich, sie galten als Verbesserung.
Ab Mitte der 70ziger kippte diese Sicht um. Giftstoffe wurden von der jüngeren Generation genau als das wahrgenommen, was sie waren: nämlich Gifte.

Anfang der neunziger, also vor etwa 30 Jahren, traten in puncto Saatgutvermehrung die Konzerne verstärkt auf den Plan. Seit den 70zigern hatten sie an gentechnisch veränderten Pflanzen geforscht, die brachten sie nun auf den Markt. Längst schon arbeiteten ihre wissenschaftlichen Abteilungen an Hybridzüchtungen reichtragender und widerstandfähiger Welt-Grundnahrungsmittel, wie Reis, Mais, Soja (aber auch Baumwolle, Raps und Weizen).
Das ist ja zunächst mal nicht schlecht. Einem kleinen Maisbauern irgendwo in den Anden, kann ja mit einer reicher tragenden Ähre sehr geholfen werden! Er hat mehr zu essen, er kann mehr verkaufen, kurz: allen Bewohnern seines Dorfes geht es besser! So wurden auch die ersten Versuche der Konzerne mit Hybriden weltweit gut aufgenommen, sowohl von den Politikern eines jeweiligen Landes, als auch von den Bauern selbst.

ABER, die großen Konzerne kamen zuvor ja aus einer ganz anderen Ecke! Einer ihrer Schwerpunkte lag auf der Herstellung von Unkrautvernichtungsmitteln (Herbiziden) und Mitteln gegen schädliche Insekten (Pestizide/Insektizide). Und da erstere ihre Reis-, Mais- und Sojapflanzen mitschädigten, hatten sie nun die Idee entwickelt, Grundnahrungspflanzen zu züchten, die gegenüber ihren eigenen Unkrautvernichtungsmittel immun waren.
Was gibt es gedanklich - für einen herkömmlichen Landwirt - denn Besseres als das?
Der Landwirt bringt die Maissamen in den Acker, sprüht das Unkrautvernichtungsmittel darüber, alles an Beikräutern geht ein, aber sein Mais wächst SUPER!
Das funktioniert hier in Deutschland auch gut. Nicht nur mit Mais, auch mit allen Getreidesorten, auch mit Raps, mit Winterkohl, mit allem, was die Fläche hergibt.

Wie oben bereits gesagt: zeitlich vor den Gentechnikpflanzen gerieten hochgradig ausgebrachte Herbizide und Pestizide weltweit in einen schlechten Ruf. Gerade in Entwicklungsländern häuften sich Chemieunfälle. Ich erinnere an Giftkatastrophe von Bophal 1984, bei der in der Produktionsstätte des Schädlingsbekämpfungsmittels Sevin, so große Mengen an chemischen Substanzen freigesetzt wurden, dass Tausende von Anwohnern durch das Einatmen der Giftwolke sofort starben, und bis zu 500.000 Menschen langwierige und irreperable Schäden davontrugen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Katastrophe_von_Bhopal
Weiterhin: Einfache Menschen erkrankten und starben jämmerlich an richtig oder falsch ausgebrachten Herbiziden und Pestiziden, andere an den Folgewirkungen. In Deutschland, den Umrainerländer und in Amerika häuften sich die Neurodermitisfälle. Die Bevölkerung wurde gegenüber Schadstoffen langsam wach.

Ob dies dazu beitrug, dass in den Konzernen die Idee keimte, Saatgut gentechnisch zu verändern? Wie auch immer: Eine Pflanze, die von vorn herein die ihr schädlichen Insekten abwehrt, braucht kaum noch Pestizide/Insektizide mehr! Dann muss nur noch etwas Unkrautvernichtungsmittel auf den Acker (Herbizid) - gegen welches sie immun ist! - und die Hälfte der gesundheitlichen Beeinträchtigungen für den Menschen hat man weg!
Das ist eigentlich keine schlechte Idee, wenn man von einem Weltbild ausgeht, in welchem alles Unerwünschte mit Hilfe von Technik und Manipulationen ausgemerzt werden kann. Aber wenn man sich einen normalen Mischwald anguckt, in seinem Reichtum an Flora und Fauna, und einem schier dabei das Herz aufgeht, weiß man, wieviel man verloren hat, wenn man auf den Maisacker nebenan schaut.

Eigenschaften von Gentech-Pflanzen/siehe Linkmitte

Jetztzeit
Zunächst gab es noch relativ viele Firmen die sich mit Pflanzenzucht allgemein, mit Hybridzucht und gentechnisch veränderten Pflanzen befassten. Im Laufe der letzten Jahre fand jedoch - durch Aufkäufe und Übernahmen - eine starke Konzentration statt. Die Konzerne Monsanto, Bayer, DuPont und Syngenta kontrollieren heute, 2013, den gesamten internationalen Markt für Saatgut. Hinzukommen DOW Chemicals Klick und BASF. Klick
Bayer wurde 1863 als Chemieunternehmen gegründet, Monsanto als Chemiefirma 1901, DuPont begann 1802 als Unternehmen für Sprengstoffe, nur Syngeta entstand 2000 aus einer Fusion älterer Unternehmen, handelt aber, wie die älteren Konzerne auch, mit gentechnisch veränderten Pflanzen, mit Herbiziden und Pestiziden.

Zunächst wurde auch das Konzept der genveränderten Pflanzen weltweit sehr gut aufgenommen. In den USA und Kanada wachsen riesige Felder davon, auch in Südafrika, im asiatischen Raum, in Indien.
Aber, während die meisten Politiker vieler Länder sich freuten, einen solchen Konzern in ihre Gewerbeeinnahmen etablieren zu können, hatten die kleinen Bauern eines Landes das Nachsehen.

Ich schreibe jetzt nur am Beispiel von Monsanto, möglicherweise arbeiten andere Konzerne anders, sicherstellen kann ich das nicht. Monsanto macht es so, dass seine gentechnisch veränderten Pflanzen rechtlich geschützt sind. Der Landwirt, der diese Samen kauft, muss sich verpflichten, in eine Art Lizenzvertrag einzuwilligen, dass er nur diese Samen verwendet und sie auch keineswegs selbst vermehrt. Ist klar: diese Samen sind Hybridzüchtungen, und laut Mendelscher Gesetze, käme bei der zweiten oder dritten Aussaat bei Vermehrung aus eigenen Samen etwas unberechenbar anderes dabei heraus. Die wären dann auch nicht mehr gegen die Herbizide/Pestizide resistent, die der Konzern mit einkaufen lässt.

Nur, die kleinen Bauern der zweiten oder dritten Welt, machen es seit Jahrhunderten so, dass sie ihr eigenes Saatgut vermehren. Zudem sind die Hybriden auch durchaus noch in der zweiten und dritten Generation oft tauglicher, als manch altes Saatgut. Monsanto verfolgt die ganz Kleinen nicht. Der Konzern hat hier eine andere Strategie: Da sich die Pollen seiner gentechnisch veränderten Pflanzen durchaus verbreiten, sich in Baumwoll- oder Rapsplantagen niederschlagen, von denen eigenes Saatgut genommen wird, klagt der Konzern nun größere Farmer an, seine hochgezüchteten Pflanzen illegal anzubauen. Die so Überraschten ahnen nichts Böses, bis ihnen Monsanto eine chemische Analyse ihrer Pflanzen präsentiert und Lizenzzahlungen einfordert.

Ich will keine Aufzählung von Monsantos Übergriffen erstellen, dazu gibt es Artikel und Dokumente genug, siehe unten: Linkliste A.
Zu den Eigenschaften dieses Konzerns - und der anderen auch - gehört allerdings das Aufkaufen kleinerer Firmen, nur so konnten sie sich ihre Weltstellung sichern. Siehe unten: Linkliste B.

Wie weit der Arm der Konzerne reicht, zeigt letztlich der Entwurf der neuen Saatgutverordnung der EU-Kommission vom 06. Mai 2013. Von Grossbritannien bis Zypern sollen wir die gleichen Kartoffeln anbauen und essen? Ein europäischer Einheitsbrei auf unseren Tellern? Man kann eigentlich nur vermuten, dass die Durchsetzung dieser Interessen mit reichlich Geld gefüttert wurde.

Aktuelles
Wie kommt Monsanto nun in unsere Gärten? Keiner will hier in Deutschland das Zeug bewusst kaufen --- und doch tun wir es! Genmanipulierte Samen sind es ( höchst wahrscheinlich ) nicht, die sind in Deutschland verboten.
Wie hier klammheimlich Monsantomaten, Monsantopaprika, Monsantogurken in unseren vertrauten Töpfen großwerden, zeigt folgender Zusammenhang: Zu Monsanto gehören u.a. folgende Firmen, nämlich De Ruiters/Niederlande und Seminis.

http://www.monsanto.com/products/Pages/ ... rands.aspx
http://www.monsanto.com/products/Pages/ ... seeds.aspx
http://www.deruiterseeds.com/global/de/ ... fault.aspx ... rechts im Bild steht der link zu Seminis.

Manche ihrer Samen werden gekauft von der renommierten Marke Kiepenkerl, der Firma Sperli Klick Sperli, (als Marke auch von Bruno Nebelung und Volmary vertreten ), sowie der Firma Gärtner Pötschke. Diese Samen treten unter den alten Qualitätsnamen auf, nichts weist darauf hin, das sie tatsächlich von einem Großkonzern stammen. Das ist natürlich belastend für engagierte Hobbygärtner, niemand will diesen Riesen ja in die Hände spielen. Umso heftiger ist die Enttäuschung auch für ältere Biogärtner, weil die alten Firmen in alten Bio-Gartenbüchern aus den 70ziger Jahren ja namhaft empfohlen wurden!

Wenn der Verbraucher genau abwägen möchte, welche Samen von wem gezüchtet wurden, eigent sich hervorragend das Portal der EU-Datenbank: http://ec.europa.eu/food/plant/propagat ... Form&cat=H
Leider ist es auf englisch, aber man findet hier jede Pflanze der Letztzeit. So kann man auswählen, ob man Tomaten bei Kiepenkerl mit dem Ursprung De Ruiters/Monsanto kaufen möchte, oder doch lieber nicht.

Zum Beispiel, Tomaten:
Agro F1 Anbietende Firmen: Pötschke, Sperli-Müller - Züchter: Nunhems BV (NL)
Einfügung: Nunhem BV ist eine Tochter von Bayer Crop Science, genauso wie übrigens inzwischen die Marke Hild-Samen!
Amati F1 Anbietende Firma: Pötschke - Züchter: Seminis Vegetable Seeds (BG), SVS Holland BV (NL), Seminis Vegetable Seeds, Inc. (PL) - Verbindung zu Monsanto
Belriccio F1 Anbietende Firmen: Kiepenkerl, TOM - Züchter: De Ruiter Seeds BV (NL) - Verbindung zu Monsanto
Und so weiter ... Wenn man sich da in Ruhe einliest, ergibt das ein reiches Bild.

Wie Ihr Euch gegen eine solche Täuschung auf den Samentüten wehren oder organisieren könnt, auch gegen die Vorhaben der Eu-Kommission: Die Älteren wenden sich vermutlich gern an den BUND http://www.bund.net/themen_und_projekte ... d/mon_810/ oder Greenpeace: https://service.greenpeace.de/specials/ ... 42&match=b das sind klare, alte Organisationen. Die Jüngeren finden im Internet sicherlich auch noch andere, z.B.: http://www.avaaz.org/en/monsanto_vs_mot ... th_loc/?fp

Altes, unverändertes, samenfestes Saatgut findet Ihr unter:

http://www.dreschflegel-saatgut.de/gbr/
http://www.bingenheimersaatgut.de/conte ... r-uns.html
http://www.arche-noah.at/etomite/index.php?id=17
Zudem: Bei den Erhalterorganisationen wie dem VERN Brandenburg und Anhalonium (Frankreich)
http://vern.de/
http://www.anhalonium.com/d/home.shtml

Schaut in die Zukuft, hoffnungsvolle Gärtner! Der Sommer 2013 kann nur noch besser werden. Wie lautet doch eine alte Bauernregel? "Ist der Mai kühl und nass, füllt's dem Bauer Scheur' und Fass." - Wobei ich bei diesem starken Windaufkommen doch immer wieder an den Klimawandel denken muss. Aber wir werden sehen.
Wir werden jedenfalls nicht umgeregnet, noch fortgeweht, WIR gucken hin!

Mit besten Grüßen,

Mia Eckardt



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Ich muss noch an den links arbeiten, die meisten fehlen. Mache ich morgen. Am Text muss ich auch noch arbeiten.
Meine Mutter ist schwer krank, stündlich rechne ich mit ihrem Tod. Ich war auch die letzten Tage und Wochen nicht recht bei mir. Naja, ich nehme das Forum auch immer als eine Möglichkeit, mich entspannt abzulenken.

Für heute einen lieben Gruß,

Mia

Links zu diesem Text:
Zu dem Entwurf der Eu-Kommission vom 06. Mai.2013:
http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/s ... -1.1666512
Sehr guter Artikel zum gesamten Thema mit sehr guten links:
http://www.tinto.de/tipps/monsanto-als- ... im-garten/

http://derhonigmannsagt.wordpress.com/t ... ter-seeds/

http://www.hobby-garten-blog.de/blafase ... nsanto.php
http://blog.lopdron.de/2012/03/woher-ko ... n-saatgut/

Links zu Fa. Nebelung und Fa.Volmary , letztere Firma mit "Bioland" verbunden - und doch verbreiten sie Hybridzüchtungen von Monsanto!
http://www.bioland.de/presse/pressemitt ... /2058.html
http://volmary.com/erwerbsgartenbau/vermarktung.jsf
http://www.nebelung.de/

Linkliste A
Monsantos Machtstrategien:
http://www.greenpeace.de/fileadmin/gpd/ ... tegien.pdf
http://www.bund.net/themen_und_projekte ... engigkeit/
Monsanto allgemein:
http://www.konzern-kritik.de/monsanto.htm
http://www.taz.de/!77350/

Linkliste B
Aufkäufe von Monsanto und anderen Konzernen
http://deutsche-wirtschafts-nachrichten ... ensmittel/
http://www.greenpeace.de/fileadmin/gpd/ ... to_eng.pdf
http://www.greenpeace-magazin.de/index.php?id=2929
http://www.zivilcourage.ro/php/konzerne.php
http://www.greenpeace.de/fileadmin/gpd/ ... report.pdf
Zuletzt geändert von Mia am Mo Jun 03, 2013 20:09, insgesamt 63-mal geändert.
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Re: Monsanto - europäische Verbindungen

Beitrag von Carolyn » Mi Mai 29, 2013 10:38

Sehr guter Artikel, Mia, auch wenn noch an ein, zwei Stellen zu arbeiten ist und einiges mit Quellenanganben zu versehen ist. Aber das schriebst Du ja schon.

@admin: Überlege doch mal, ob Du nicht einen Blog auf der BG-Hauptseite integrierst, dafür wäre der Text IMO erstklassig geeignet.
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Re: Monsanto - europäische Verbindungen

Beitrag von admin » Mi Mai 29, 2013 21:05

Herzlichen Dank Mia,

super Artikel, werde ich gerne veröffentlichen! :grin:
Grüsse vom Admin
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Re: Monsanto - europäische Verbindungen

Beitrag von Mia » Mi Mai 29, 2013 23:11

Hallo Carolyn, hallo Admin, :smile:

danke für das Lob! Dann mache ich mich jetzt mal an die Weiterarbeit. Ob es heute so gut klappt weiß ich nicht, meine Mama ist seit heute früh ein Engelchen. - Bitte, dazu KEINE großen Worte! Nichts möchte ich weniger hören als "Herzliches Beileid", denn innerlich lebt sie für mich noch.
Ich habe sie heute früh zwar tod gesehen - sie starb gegen halb vier nachts im Krankenhaus - aber richtig angekommen ist das bei mir noch nicht. Ich bin ein bisschen wie in einem Dusel. Lasst mich da auch drin, ja?
Ich gehe jetzt mal in den Artikel und versuche was wegzuarbeiten, möglicherweise muss ich das morgen noch dreimal korrigieren, weil ich heute "dusselig" bin, aber ich bin jetzt beschäftigt, okay? :wink:
War heute nachmittag lange im Wald - und Gottseidank war unser Gärtner bei allen Gängen, auch morgens zum Krankenhaus, mit dabei. Er war den ganzen Tag da - ich bin ihm sowas von dankbar!

Ich weiß nicht, was Carolyn mit "blog" meinte, lieber Admin. Ich glaube eigentlich nicht so recht, dass das auf der Hauptseite gut wäre. Wer sollte da schreiben?
Aber ich muss jetzt erst mal alles sacken lassen, morgen denke ich dazu weiter.

Ach sag, Admin, hast Du übrigens ein lizenzfreies Foto der Aster "Andenken an Alma Pötschke"?
Erstmal macht es sich als tiefrosa farbener Blickfänger bestimmt schön, und zweitens erinnert es daran, dass Pötschke einmal auch Pflanzen gezüchtet hat. Das ist aber Schall und Rauch, wie bei vielen anderen deutschen Firmen auch - sofern sie heute überhaupt noch Firmen sind, und nicht nur noch "Marken". Also, eine kleine Aufmunterung in Richtung Pötschke ist sicher nicht daneben. Vor allen Dingen, wenn die Firma hinterher den Monsanto vorgeführt kriegt.
Irgendwer von denen wird es irgendwann lesen, aber wahrscheinlich werden sie ihren Kurs nicht verlassen können. Das Geld dieser Firma wird heute nicht mehr mit eigenen Samen verdient, sondern mit gekauften, und mit Gartenmöbeln und Accessoires aus Asien. Aber ein bisschen Erinnerung an ein selbstgezüchtetes "Herzstück" kann ja nicht schaden! :wink:

Lieben Gruß,
Mia
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Re: Monsanto - europäische Verbindungen

Beitrag von Carolyn » Do Mai 30, 2013 00:52

Mia, kuck mal in den Katalog von Pötschke zu den Rosen, da wirst Du durchaus noch Eigenzüchtungen sehen (bzw. davon zu lesen bekommen). Inzwischen hat die Tochter vom Gärtner Pötschke die Zucht übernommen und auch schon mindestens einen Preis eingeheimst, soweit ich mich erinnere. Nur weil Pötschke keine Gemüsesämereien züchtet heißt das noch nicht, dass er gar nicht mehr selber züchtet. Er hat sich nur spezialisiert. :wink:

Den "Kokon" nach einem Todesfall kenne ich aus eigener Erfahrung, und auch den Wunsch nach einer "Kobel", in der man von dieser Realität Abstand nehmen kann. Für mich war das auch sehr wichtig. Und deswegen werde ich außer diesem Absatz hier auch nichts weiter dazu schreiben. :wink:
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Re: Monsanto - europäische Verbindungen

Beitrag von Mia » Do Mai 30, 2013 20:27

Danke, Carolyn, :smile:

ja, ich brauche innerlich meinen "Kokon" und meinen "Kobel". Mir geht es nicht gut. Gerade heute nicht, an diesem Feiertag. Ich hätte die Mutter hergeholt, wir hätten Kuchen gegessen, wir hätten Gesellschaftsspiele gespielt, abends hätte ich für uns gekocht. Jetzt steht mein gekochtes Lecker-Abendessen unberührt in der Küche.

Okay , mal ein bisschen ablenken. :shock:
Zu Pötschke sag ich noch nix, ich weiß nicht, ob die Cornelia noch züchtet, oder ob es nicht doch eher Vater Werner war.
Muss ich nachlesen. (Davon abgesehen: Ist es nicht irre, wie sehr man an einer Firma hängt, die man seit 30 Jahren kennt?)

Aber nun etwas anderes, und zwar technisches: Wie kriege ich es hin, dass anstatt eines kopierten links im Text einfach
"Klick hier" oder ähnliches steht?
Ich merke nämlich, die links, die ich für den Artikel oben sammele, sind viele, und sie zerstören den Text. Ich werde nur die nötigsten in den Text einfügen - die allernötigsten mit ganzem Namen - für die zweitnötigsten hätte ich gerne ein kurzes Wort wie: "Klick!" oder "Info hier" oder - ich weiß noch nicht.
Für die drittnötigsten wird es unten eine linkliste geben, da können sie auch wieder ganz erscheinen.
Aber wie kriege ich die langen links durch EINEN kurzen Begriff ersetzt?

Dank Dir schon mal!
Mia
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Re: Monsanto - europäische Verbindungen

Beitrag von admin » Do Mai 30, 2013 21:43

Hallo Mia,
Mia hat geschrieben:Aber wie kriege ich die langen links durch EINEN kurzen Begriff ersetzt?
Dazu muss Du das folgende eingeben:

[url =http://www.bio-gaertner.de]Klick[/url] (allerdings ohne Leerstelle nach "url") - daraus wird dann: Klick im Beitrag.

(Die Tags werden sogar automatisch erzeugt wenn Du den Link markierst und dann auf den 'Url'-Knopf drückst, allerdings steht dann der Link erstmal zwischen den Tags anstelle innerhalb der ersten Klammer, das bewirkt dann dass der Link in seiner vollen Länge angezeigt wird [keine '...' bei Überlänge], aber ohne separaten Linktext.) Hört sich etwas kompliziert an, ist es aber nicht wirklich.
Mia hat geschrieben:Ach sag, Admin, hast Du übrigens ein lizenzfreies Foto der Aster "Andenken an Alma Pötschke"?
Grossartige Idee! Leider nicht, aber vielleicht frage ich dort mal an wenn der Artikel steht :smile:


Lass' Dir bitte alle Zeit, es eilt gar nicht!

Liebe Grüsse,

Oliver

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Re: Monsanto - europäische Verbindungen

Beitrag von Carolyn » Fr Mai 31, 2013 11:11

admin hat geschrieben:(Die Tags werden sogar automatisch erzeugt wenn Du den Link markierst und dann auf den 'Img'-Knopf drückst, ...
He, admin, nicht noch mehr verwirren! Es ist der 'URL'-Knopf, nicht der 'Img'-Knopf!

@Mia: Ich tippe die Tags meistens ein und verwende nicht den Knopf. Empfinde ich als einfacher.
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