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Mineralwasser mit Östrogenen belastet

Verfasst: Fr Apr 17, 2009 11:25
von admin
Mineralwasser mit Östrogenen belastet
Frankfurt am Main - Es ist nach wie vor das Lieblingsgetränk der Deutschen: 138 Liter Mineralwasser trinkt der durchschnittliche Bundesbürger pro Jahr, glaubt man den Zahlen des Verbands Deutscher Mineralbrunnen (VDM). Umso beunruhigender ist das, was Frankfurter Toxikologen jetzt melden: Mineralwasser in Flaschen sei häufig mit Umwelthormonen belastet.


Die Biologen Jörg Oehlman und Martin Wagner von der Frankfurter Goethe-Universität haben nach eigenen Angaben in 12 von 20 untersuchten Mineralwässern Chemikalien nachweisen, die menschlichen Hormonen ähneln [...] Die östrogene Belastung in Wasser aus PET-Flaschen sei etwa doppelt so hoch wie in Wasser aus Glasflaschen, sagte Wagner.

http://www.spiegel.de/wissenschaft/mens ... 63,00.html
http://www.springerlink.com/content/515wg76276q18115/

Re: Mineralwasser mit Östrogenen belastet

Verfasst: Fr Apr 17, 2009 14:48
von floo
Was es mittlerweile schon alles gibt. :roll:

Ich habe zumindest das Glück, dass unser Leitungswasser zu eines der besten überhaupt gehört und ich somit kein Mineralwasser trinke... :mrgreen:

Re: Mineralwasser mit Östrogenen belastet

Verfasst: Fr Apr 17, 2009 15:34
von Nemesia
floo hat geschrieben:Was es mittlerweile schon alles gibt. :roll:
Ich glaube mittlerweile gibt es nichts mehr was es nicht gibt... :wink: Ich mache mir immer eine 3:1 Mischung (Leitungswasser :Mineralwasser). Bei uns im Westerwald ist auch eine supergute Wasserqualität, von daher brauch ich das Mineralwasser nur, um ein bißchen was sprudeliges reinzukriegen :wink: (so schmeckts mir besser)

LG von Nemesia :wink:

Re: Mineralwasser mit Östrogenen belastet

Verfasst: Fr Apr 17, 2009 17:31
von Cerifera
möchte gar nicht wissen wie viele Medikamentenrückstände da drin sind. Bei uns hier ist das Wasser auch sehr gut. Das Wasser kommt hier zum Glück nicht aus der Klärgrube - wenn dann wäre ich schon vergiftet von den ganzen Medikamenten die alleine meine Schwiegermutter ins Klo lässt... und hier wohnen viele senile...

Re: Mineralwasser mit Östrogenen belastet

Verfasst: Fr Apr 17, 2009 21:47
von Yggdrasil
Mineralswasser brauche ich auch nicht. Mir reicht unser Leitungswasser. Geht kalkmäßig gerade noch als einigermaßen weich durch und hat kaum Nitrite.
Schädlich Stoffe sind aber leider überall drin. Sowohl im Leitungswasser als auch in der Mineralswasserflasche.
Ich denke aber dass im Leitungswasser weniger drin ist - und es ist auch natürlicher und nicht mit irgendwelchen Zusatzstoffen versetzt von denen wohl kaum einer sagen kann was die bewirken.
Es braucht natürlich jeder auch Spurenelemente, aber, künstlich zugesetzt, in welcher Konzentration auch immer .. hmm.

Re: Mineralwasser mit Östrogenen belastet

Verfasst: Fr Apr 17, 2009 21:54
von gauner
Hallo allerseits,
ich weiß zwar nicht wie es bei uns ausschaut mit dem Mineralwasser, aber mein liebstes Getränk ist noch immer das gute Leitungswasser, eventuell
vermischt mit selbstgemachten Obstsaft.
Liebe Grüße aus Waldzell am Kobernausserwald

Re: Mineralwasser mit Östrogenen belastet

Verfasst: Fr Apr 17, 2009 23:10
von floo
Da ihr euch ja anscheinen recht gut mit der Zusammensetzung des Wasser auskennt. Eine Frage:

Wie geignet ist unser Leitungswasser zum Gießen von u.a. Chilis und co?

Nährstofftabelle ist auf dem Foto:
trinkwasser.JPG
trinkwasser.JPG (91.87 KiB) 18100 mal betrachtet

Re: Mineralwasser mit Östrogenen belastet

Verfasst: Fr Apr 17, 2009 23:58
von Cerifera
sorry ich check die Tabelle nicht - Mathe ist nicht eine meiner Stärken :-(

Re: Mineralwasser mit Östrogenen belastet

Verfasst: Sa Apr 18, 2009 02:24
von Yggdrasil
Passt zwar nicht so unbedingt, aber ..

Ich bin ja auch noch in einem Whisky-Forum aktiv.
Von dem Stoff gibts ja auch einige "Wässerchen" die man schon etwas verdünnen sollte.

Muss es ein echtes Torfwasser aus schottischen Landen sein?

Nein, so eigentlich die einhellige Meinung.
Unser Leitungswasser tut es auch :!:

Da muss man nicht zu ausländischen Produkten greifen - und auch nicht zu irgendwelchen Sodawässerchen, na dann :wink:

Re: Mineralwasser mit Östrogenen belastet

Verfasst: Mi Jul 18, 2012 22:45
von Bonjourcarole
Bei den Substanzen, die sich in Mineralwässern befinden, handelt es sich um Xenoöstrogene, also um in der Umwelt befindliche Hormone synthetischen Ursprungs. Sie befinden sich als Weichmacher im Kunststoff und können durch Flüssigkeit, Öl/Fett, Wärme, Säure, Licht aus den Kunststoffen herausgelöst werden. Das ist z.B. der Grund, weshalb Plastik, das der Sonne ausgesetzt ist, mit der Zeit spröde wird und zerbröselt. Xenoöstrogene haben die Fähigkeit, im Körper an Hormonrezeptoren anzudocken und dort ihr eigenes östrogenartiges Potential zu entfalten. Fatal wird dies vor allem während der Schwangerschaft, da von außen zugeführte Hormone im Körper von schwangeren Frauen nichts verloren haben und vom Fötus aufgenommen werden und die Geschlechtsdifferenzierung beeinflussen. Erkennbar wird dies oft erst im Erwachsenenalter oder in der nächsten Generation, bspw. durch geringere Spermienzahl (Kinderwunschkliniken boomen nicht zuletzt aus diesem Grund), aber auch in einer Verschiebung des Geschlechterverhältnisses in den westlichen Industrieländern zugunsten höherer Mädchenzahlen bei Neugeborenen. Da es sich hier um generationenübergreifende Folgen handelt und die Ursachen nicht unmittelbar im Zusammenhang erkannt werden, wird das Weichmacherproblem nach wie vor nicht ernst genug genommen. Wer mehr dazu erfahren möchte, dem empfehle ich wärmstens das Buch "Die gestohlene Zukunft" von Theo Colborne, eine amerikanische Biologin, die dem Plastikproblem als eine der allerersten auf die Spur gekommen ist. Sehenswert auch der Film Plastik Planet des Filmemachers Werner Boote, der die Problematik für den Laien verständlich aufbereitet.
Da Weichmacher nicht nur auf Menschen, sondern auch auf Tiere östrogenartig wirken, sollten wir unseren Gebrauch von Plastik generell überdenken.
Den Konsum von Leitungswasser halte ich für hinterfragenswert, wenn es durch Kunststoffrohre transportiert wird.

Re: Mineralwasser mit Östrogenen belastet

Verfasst: Mi Jul 18, 2012 23:55
von Mia
Wer bist Du, Bonjourcarole, :smile:

dass Du sows so selbstverständlich schreibst? Was sind Deine Hintergründe? Wer (und was) bürgt für die Richtigkeit Deiner Aussagen?

Bei mir läufst Du mit diesem statement offene Türen ein! Ich bin überhaupt nicht jemand, der gerne aus Plastikflaschen trinkt, ich habe da ein unwahrscheinliches Misstrauen. Ich meide alle Kunststoffe so gut es geht in meinem Lebensumfeld.
Bei mir ist der Vorbehalt alt, er stammt aus den 70ziger Jahren des letzten Jahrhunderts: Giftige, monomere Kohlenwasserstoffe können durch die Polymerisation nur ungenügend in ungiftige, polymere Kohlenwasserstoffe umgewandelt werden, die verbleibenden Monomere atmen immer noch ihr Gift aus. Mehr weiß ich nicht.

Wenn Du nun mehr weisst, dann schreib das auch und schreibe auch BITTE die Quellen dazu!
Also, einfach nur hinzuschreiben, das ist alles Mist, reicht nicht!
Ich bin sehr interessiert darüber mehr zu lesen, die Quellen zu erfahren, auch damit ICH dieses Wissen SELBER ( mit gutem Gewissen) weitertragen kann. Plastik Planet kenne ich. Das Buch "Die gestohlene Zukunft" der Biologin Theo Colborne, kenne ich nicht.
Ich freue mich, mehr von Dir zu lesen!

Lieben Gruß,
Mia

Re: Mineralwasser mit Östrogenen belastet

Verfasst: Do Jul 19, 2012 09:31
von Carolyn
Da hier anscheinend mal wieder von DEM Weichmacher die Rede ist eine Klarstellung: Es gibt viele verschiede Weichmacher mit entsprechend vielen verschiedenen Wirkstoffen, die in unterschiedlichen Kunststoffen für unterschiedliche Zwecke Verwendung findet und unter unterschiedlichen Bedingungen zu wnadern beginnt. Es gibt Weichmacher, die unter UV-Einwirkung ausgasen, es gibt auch welche, die (auf lange Jahre hinaus) UV-beständig sind. Es gibt fettlösliche Weichmacher, es gibt auch andere. Es gibt Weichmacher, die für Lebensmittel zugelassen sind, andere sind aus diesem Bereich (in Deutschland) schon längst verbannt. Usw., usf. Das oft genannte Bisphenol A z.B. gibt es kaum noch. Wenn also jemand den Anspruch hat, qualifiziert über Weichmacher zu sprechen, dann sollte er unbedingt differenzieren. Es gibt ja schließlich auch nicht nur eine Papierqualität...

Meine Quelle ist meine tägliche Arbeit. Ich bin zwar keine Chemikerin sondern nur eine Controllerin (sonst würde ich hier mit mehr Fachbegriffen um mich werfen :wink: ), aber mein Arbeitgeber ist ein PVC-Folienhersteller. Ich laufe täglich durch weichmacherbelastete Luft, es gibt Menschen, die meinen es zu riechen, wenn ich aus der Firma komme. (Ob dem so ist oder nicht kann ich nicht beurteilen.) Es gibt reihenweise Kollegen, die das seit 40 Jahren tun und täglich acht Stunden direkt an der Quelle arbeiten.
Nicht in unserem Werk sondern im Konzern stellen wir Folien her für so unterschiedliche Zwecke wie Innenverkleidung von Autos, Deko- und Werbefolien auf lackierten Oberflächen, Spanndeckenfolie für repräsentative Räume, Dekorfolien für Kunststofffenster oder im Möbelbau, Schwimmbeckenfolie, Blutkonservenbeutel und andere medizinische Produkte, alle möglichen Arten von Aufklebern (berümtestes Beispiel aus früherer Zeit ist das D-Schild auf den Autos), aber auch Verpackungsmaterial. Zu den Kunden unserer Kunden zählen auch Aldi und Lidl, für die wir laufend neue Rezepturen entwickeln, sobald ein Rohstoff bedenklich wird. Ich bin mir sicher, dass JEDER hier schon mal mit unseren Folien in Kontakt gekommen ist ohne sich dessen bewußt geworden zu sein.

Gerade mit diesem Hintergrund ist mir sehr bewußt, dass Kunststoffe nicht problemlos sind. In meinem "Nebenjob" als EDV-Verantwortliche sehe ich schließlich auch laufend, dass PC- und Druckergehäuse durch den Weichmacher in der Luft nach maximal zwei Jahren regelrecht zerbröseln. Ohne Sinn und Verstand verwendet wird aber nahezu jeder Stoff problematisch. Daher bitte ich darum das rechte Maß zu wahren bei der Beurteilung von Presseberichten und nicht in Panik oder Schwarz-Weiß-Malerei zu verfallen. Schließlich würden viele von uns ohne Kunststoffe nicht mehr leben.