Gemüsegarten in Hanglage

Mia
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Re: Gemüsegarten in Hanglage

Beitrag von Mia » So Mär 30, 2014 21:19

Hallo Michael, :smile:
wie seht ihr das mit starkzehrern. sollen wir das überhaupt probieren in diesem jahr?
Natürlich! In jedem Fall! Wie willst Du denn eine Ahnung kriegen, wie Dein Garten ist, wenn Du es nicht probierst?
Der liebe Brösel ( :kiss8: ) ist da etwas bröselig in seinen Prognosen... Mönsch, Brösel, ein ganzer Schweizer Berghang voller Radieschen! :doh: ---- Das wäre ja wie im Comic! :wink:

Nee, Michael, Zucchini müsste gehen. Gib Hornspäne in die Erde, gib nach der Bewurzelung Brennesseljauche und fein zerkleinerten Tierkot vermischt mit Kompost um die Pflanzen. Oder setz auch den tierischen Dung als Jauche an. Dann kommen die Zucchini und werden auch Früchte tragen!

Nimm kleine Kürbisse ( Hokkaido?) damit kannst Du es mit ähnlicher Behandlung auch versuchen. Die brauchen aber, wie Mais, noch mehr Nährstoffe. Versuche hier zunächst nur zwei bis drei Pflanzen - und beobachte sie dann über das Jahr. Nimm auch nicht soviel Mais - Erstmal nur gucken.

Himbeeren - rin! Mach! Die brauchen nicht so viele Nährstoffe.

Hügelbeet ist überall SUPER!!!!!
Wenn Du /Ihr jetzt ( und zum Herbst für nächstes Jahr) mehrere Hügelbeete anlegt, umgeht Ihr die zur Zeit noch vorhandene Schwäche Deines/Eures Gartens.
Denn Hügelbeete sind ja gut geschichtet und haben gute Nährstoffe. Darauf kannst Du im Prinzip ALLES anpflanzen.

Zum Kompost: Nimm so viel Du kriegen kannst! Wenn er völlig durchgereift ist, ist er nicht mehr so fruchtbar, aber immer noch besser als ein neuer, sandlastiger Boden aus einer ehemaligen Wiese.
Der Vorteil bei altem Kompost ist, dass Du Pflanzen direkt hineinpflanzen kannst. Erdloch ausheben, alten Kompost rein, Pflanze rein. Die ziehen da schon noch Nährstoffe raus! Und es verbessert den Humusgehalt des Bodens!

Einen Kürbis würde ich in direkte Nähe Deines neuen Kompostplatzes pflanzen, so, dass er mit seinen Wurzeln dort partizipieren kann. Du müsstest später einen Unterschied sehen, zwischen den Kürbissen im freien Garten und dem, der immer "Dauernahrung" erhält.

Noch eins: Du brauchst nicht riesentief umzugraben, zu pflügen oder zu fräsen. Einen normalen Gärtner interessieren nur die obersten 20-30 cm. Dies ist der Bereich, in dem sich - von sich aus - Humus ansammelt, selbst wenn es, auf sandigem Boden, nur wenig ist. Hier kannst Du zunächst lockern und umschichten, alles was tiefer ist, lass sein.
Denn humuslose Erde aus der Tiefe mit schwerem Gerät heraufzubefördern würde keinen Effekt bringen, eher im Gegenteil. Der Klee mit seinen Pfahlwurzeln kann die unteren Schichten viel besser erschließen.


Lieben Gruß,
Mia :blume2:
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Re: Gemüsegarten in Hanglage

Beitrag von Brösel » Mo Mär 31, 2014 10:34

Hallo Mia, ich dachte da ja auch eher an eine Hand voll Radischen :mrgreen: so sukzessive immer wieder mal aussähen, dann hat man immer welche da.

Hallo Michael,
auf der Arbeit kann ich die Bilder problemlos gucken. Liegt´s am Linux zuhause?
Wenn du Kürbis und Co anbauen willst geht das schon, aber wie Mia schon richtig angemerkt hat, braucht dein Boden da Vorbereitung.
Ich bin da ganz faul und prgmatisch. Und kippe einfach meinen Kompost in einen Mörteltrog mische mit Erde und Grasschnitt durch und setzte Zucchini und Kürbisse drauf. Hat bisher immer gut (zu gut bei den Zucchinis... 1m Länge teilweise :lol: ) funktioniert. Aber bedenke, diese Pflanzen brauchen PLATZ! Deswegen grossgeschrieben. Lass mindesten 1m Abstand zwischen den Pflanzen. Am Anfang mögen sie klein aussehen, aber sie wachsen...

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Re: Gemüsegarten in Hanglage

Beitrag von Michael CH » Fr Apr 18, 2014 21:40

Hallo ihr beiden

bitte entschuldigt meine späte Antwort auf eure Postings.
auf der Arbeit kann ich die Bilder problemlos gucken. Liegt´s am Linux zuhause?
Kaum. Eher am Browser. Wenn Du bereits den neusten FF verwendest würde ich ihn mal deinstallieren und wieder installieren. sonst updaten. Ich weiss nicht ob Flicker sogar HTML5 verwedent für die Drag'n'Drop Funktionen....

@Mia: Vielen Dank für die Ausführungen. Ich bin extrem froh. Der Klee ist gesäht, kommt aber natürlich extrem langsam. Weil wir nun nur noch wässern, aber nicht häckeln können reisst der boden auf obwohl ich ihn täglich befeuchten. Solange der da steht bleibt uns wohl nix anderes als ganz feiner grassschnitt zu mulchen und zu hoffen, dass die würmer was tun, was meinst du?

Bei den Himbeeren fragt es sich nun, ob wir da statt der klassischen Abdeckung mit Holzhäcksel anfänglich auch eine Gründüngung ansähen sollten. Wir können sicher Humus in den Boden einarbeiten, was dann aber noch nicht leben in die bude äh boden bringt.

Grüsse an euch beide

Michael

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Re: Gemüsegarten in Hanglage

Beitrag von Mia » Fr Apr 18, 2014 23:34

Hi Michael, :smile:
Der Klee ist gesäht, kommt aber natürlich extrem langsam. Weil wir nun nur noch wässern, aber nicht häckeln können reisst der boden auf obwohl ich ihn täglich befeuchten. Solange der da steht bleibt uns wohl nix anderes als ganz feiner grassschnitt zu mulchen ...
Ja, genau! Klee ist drin, kommt langsam, sehr gut! Boden nun wirklich mit dünnen Grasschnitt mulchen, so dass die Kleesamen aber immer noch durchkommen und sich verbreiten können, also nicht zu dicht! Ein bissi behutsam drumherum mulchen. Wo kein Klee gesät ist, kann die Mulchschicht auch deutlich dicker sein!
und zu hoffen, dass die würmer was tun...
Nee, die Würmer tun leider erstmal noch gar nichts. Der Mulch dient zunächst dazu, den oberflächlichen Lehmboden mit tieferen Sandanteilen vor dieser Austrocknung und Rissigkeit zu schützen. Mulch schattiert, hält den Boden etwas feucht und gibt dem Klee Möglichkeiten sich besser auszubreiten. Nächstes Jahr wird Dein Klee besser und dichter stehen! Dann kommen auch nach und nach die Würmer. Langsam wird sich mehr Humus oben anreichern --- und gut ist!

Bei den Himbeeren fragt es sich nun, ob wir da statt der klassischen Abdeckung mit Holzhäcksel anfänglich auch eine Gründüngung ansähen sollten. Wir können sicher Humus in den Boden einarbeiten, was dann aber noch nicht leben in die bude äh boden bringt.
Jupp! Klar, Gründungung! Das ist eine wunderbare Alternative! Holzhäcksel kannst Du später immer noch draufpacken. Und sicher könnt Ihr Humus in den Boden einarbeiten, und der bringt auch Leben da rein!
Also, wenn Du Humus hast, erst den, denn Gründüngung und danach erst Holzhäcksel.

Also, erst mal gucken, dass die Werte unten in der Erde verbessert werden. Geht durch Humus, reifen Kompost. Es folgt Gründung, der durch seine Wurzeln den Boden tief aufschließt und lockerer macht. Bestenfalls ist er ein Stickstoffsammler wie Klee oder andere Leguminosen, die den Boden durch Symbiose mit Knöllchenbakterien selbst mit Stickstoff anreichern. Die Wurzeln bleiben drinnen, das Kraut bleibt als Mulch oben liegen. Dort vergeht es und reichert den Boden von oben an, nicht ganz so stark wie unreifer Kompost. Das ist auch so ein "von oben" Dünger. Und danach, wenn Du für die "tieferen Etagen" gesorgt hast, kannst Du oben Holzhäcksel aufbringen.
Das ist also mehr ein Schattenspender für den Boden, weniger ein Düngerlieferant.

Lieben Gruß,
Mia
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Re: Gemüsegarten in Hanglage

Beitrag von Michael CH » Di Apr 29, 2014 08:11

Hallo Mia
danke für die Ausführungen
Mia hat geschrieben: Ja, genau! Klee ist drin, kommt langsam, sehr gut! Boden nun wirklich mit dünnen Grasschnitt mulchen, so dass die Kleesamen aber immer noch durchkommen und sich verbreiten können, also nicht zu dicht! Ein bissi behutsam drumherum mulchen. Wo kein Klee gesät ist, kann die Mulchschicht auch deutlich dicker sein!
Ach so, dann lassen wir den Klee doch absamen? Weil du hast ja weiter oben geschrieben, dass wir ihn unterhacken sollen bevor er blüht weil:
Es gibt allerdings zwei WICHTIGE Besonderheiten, auf die Du achten solltest:
1. Klee, vor allem der Steinklee, verträgt sich nicht als Vorpflanzung zu Bohnen/Erbsen. Für ein zukünftiges Bohnen- oder Erbsenbeet würde ich als vorauseilende Gründüngung eher Spinat nehmen. Zum Winter kann ja wieder Klee drauf, weil im nächsten Jahr dort etwas anderes angebaut wird. Oder es kann Feldsalat drauf über den Winter, und ab Februar wieder Spinat. Mit dem Spinat kannst Du genauso umgehen wie mit dem Klee: Entweder abernten oder untergraben, Wurzeln in jedem Fall im Boden lassen. Spinat wiederum sollte nicht vor roter Bete oder Mangold gepflanzt werden.

Next:
2. Untergaben von Klee und Spinat ist nur VOR der Blüte wirklich sinnvoll. Das hat etwas mit den chemischen Prozessen zu tun, die sich während der Blüte ändern. Vor der Blüte zergehen Pflanzen leicht zu düngendem Stickstoff. In der Blüte und später fruchttragend, haben sie ihren eigenen Stickstoff verbraucht, manche Pflanzen, wie Getreide, verwandeln sich regelrecht in Stroh, welches überhaupt keinen Stickstoff mehr hat, sondern, um sich zersetzen, nun selbst erstmal Stickstoff aus dem Boden zieht. Bei Spinat und gerade bei Klee ist das nicht so schlimm, aber "reicher" wird Dein Boden, wenn Du vor der Blüte untergräbst. Außerdem willst Du ja nicht überall die unkontrolliert aufgegangenen Samen haben?
Kommt dazu: Der Klee ist in vier wochen wenige Milimeter gewachsen und ist immer noch winzig klein. Nun hatten wir auch seit drei Tagen fast ununterbrochen Regen und für den Rest der Woche soll es so weiter gehen. Der Boden um den Klee (den ich flächendeckend gesäht habe) ist wirklich sehr kompakt und dicht und man kanns nicht Hacken, weil ja dann der Klee wieder im Eimer wäre. :heul:
Wächst der Klee so langsam weil der Boden so dicht ist? Bei den Beeren habe ich mir Humus organisiert und eine dünne Schicht von 1-2 cm über den bestehenden Boden getan. Die hält dem Regen problemlos stand und bleibt schön locker. Würde da auch der Klee schneller wachsen?

Viele Grüsse

Michael

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Re: Gemüsegarten in Hanglage

Beitrag von Carolyn » Di Apr 29, 2014 12:13

Michael CH hat geschrieben:Ach so, dann lassen wir den Klee doch absamen? Weil du hast ja weiter oben geschrieben, dass wir ihn unterhacken sollen bevor er blüht
Mia meinte die Kleesamen, die jetzt gerade am Keimen und Wachsen sind. ;) Nicht dass Du so dick mulchst, dass die jungen Pflänzchen nicht mehr durch kommen (wird anderswo zur Unkrautunterdrückung ja durchaus gemacht). Mit regelmäßigem, aber dünnen Mulchen sollte auch der Boden etwas lockerer bleiben als ohne Mulch.
Die Kunst ist, einmal mehr aufzustehen, als man umgeworfen wird. (Winston Churchill)

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Re: Gemüsegarten in Hanglage

Beitrag von Mia » Di Apr 29, 2014 23:59

Hallo Michael, :smile:

ja, Carolyn hat recht. Ich fasse die gesamte Aktion noch einmal zusammen, damit keine Missverständnisse entstehen:
Du /Ihr habt einen relativ harten Lehmboden mit Sandanteilen. Das Feld liegt abschüssig und hat relativ wenig Nährstoffe. Um Erosion zu verhindern oder einzuschränken, säen wir Klee. Der hat tiefe Wurzeln, die den Boden halten, gleichzeitig düngt er. Als Hülsenfruchtler sammelt er Stickstoff aus der Luft und gibt den düngenden Stickstoff über seine Wurzeln an den Boden ab. Ist also so eine Art "Zauberding", ähnlich wie Erben, Bohnen und Lupine.
Damit der Klee zunächst mal bei Dir keimt und besser wachsen kann, solltest Du zur Bodenverbesserung dünn mulchen oder eben auch etwas Kompost/Humus aufstreuen, damit der etwas "Ausgangsfutter" hat.
Das beantwortet Deine Frage bezüglich des Humus. Natürlich kommt der Klee besser hoch, wenn er anfangs etwas mehr Nährstoffe hat und der Boden etwas leichter ist!

Und wenn der Klee dann dicht gewachsen ist, willst Du Gemüsebeete anlegen. Nein, das willst Du eigentlich auch schon vorher, nämlich dieses Jahr.
Die Flächen, die Du jetzt für Gemüse brauchst, gräbst Du einfach um und den noch kleinen Klee unter. Vor und in der beginnenden Blüte besitzt er viel Stickstoff, zersetzt sich im Boden leicht und ist an sich ein guter Dünger. Darauf säest Du nun Möhren oder Spinat oder was weiß ich.
Die Kleeflächen ausserhalb lässt Du stehen und pflegst sie weiter! Der Klee soll gedeihen und hoch und dicht werden! Er soll sich aussamen!

Im nächsten Frühjahr willst Du neues Gemüse anbauen. Nun gräbst Du die benötigten Kleeflächen wieder unter und säest oder pflanzt Gemüse drauf. Außerhalb lässt Du den Klee stehen, er soll wachsen und sich aussamen!

Nun willst Du vielleicht im Herbst auf einer Kleefläche ein neues Beet anlegen - vielleicht willst Du das auch schon dieses Jahr im Herbst?
Dann hat der Klee sich aber - nach der Blüte- in seiner Zusammensetzung der Stoffe verändert, er ist kein so guter Stickstoffdünger mehr, der sich im Boden leicht zersetzt. Nun sollte er vor der Beetbearbeitung abgeschnitten werden und bestenfalls als Mulch zwischen die Kulturen gepackt werden. Ist er da hinderlich, z.B. bei Feldsalat, wandert er in den Kompost.

Willst Du im Herbst kein Beet anlegen, lässt Du den Klee entweder stehen und abfrieren und schaufelst die frischen, stickstoffreichen Triebe im Frühjahr unter ------ oder Du schneidest ihn im Herbst ab und lässt ihn über Winter als Mulch auf jenen Beeten liegen, die Du im Frühjahr benutzen willst.

Im Frühjahr ist dann Dein gemulchter Boden wärmer und weicher und für die Saat früher aufgeschlossen. Dann harkst Du den reichlich vergammelten Kleemulch weg und tust ihn in den Kompost. Was an Klee neu austreibt, wird jetzt untergegraben.

Das sind so die Unterschiede. Ich hoffe, ich habe mich halbwegs genau ausgedrückt? Sonst frag weiter! :wink:

Lieben Gruß und gutes Gelingen,

wünscht
Mia

Ps.: Und hast Du eine freie, abgeerntete Fläche, die nackt und bloß darliegt, säest Du entweder wieder Klee oder andere Gründünger - oder packst Mulch drauf! Im Herbst ggf. Mist. Im Frühjahr Kompost/Humus. :wink:
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Re: Gemüsegarten in Hanglage

Beitrag von Michael CH » Mi Apr 30, 2014 12:54

Hallo Carolyn
Carolyn hat geschrieben:Mia meinte die Kleesamen, die jetzt gerade am Keimen und Wachsen sind. ;) Nicht dass Du so dick mulchst, dass die jungen Pflänzchen nicht mehr durch kommen (wird anderswo zur Unkrautunterdrückung ja durchaus gemacht). Mit regelmäßigem, aber dünnen Mulchen sollte auch der Boden etwas lockerer bleiben als ohne Mulch.
ach so..... :oops:
Danke fürs Aufklären

Michael

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Re: Gemüsegarten in Hanglage

Beitrag von Michael CH » Mi Apr 30, 2014 18:30

Mia hat geschrieben:
Im Frühjahr ist dann Dein gemulchter Boden wärmer und weicher und für die Saat früher aufgeschlossen. Dann harkst Du den reichlich vergammelten Kleemulch weg und tust ihn in den Kompost. Was an Klee neu austreibt, wird jetzt untergegraben.

Das sind so die Unterschiede. Ich hoffe, ich habe mich halbwegs genau ausgedrückt? Sonst frag weiter! :wink:
Vielen Dank liebe Mia. Nun ist es nochmals deutlich klarer was gemeint ist.
Dazu fällt mir momentan nur eine Frage ein: Was mache ich mit jenen Beeten wo Klee als Vorpflanzung für Bohnen und Erbsen problematisch ist? Wir haben ja überall Klee gesät. Ausser bei den Erbsen und künftigen Bohnen. Folglich werden Erbsen und Bohnen im nächsten Jahr auf einem bekleeten Beet sein. Reicht es wenn ich die Überreste vom Klee im Frühling einfach untergrabe oder müssten wir bereits im Herbst aktiv werden?

Michael

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Re: Gemüsegarten in Hanglage

Beitrag von Mia » Mi Apr 30, 2014 22:55

Ja, Michael, :smile:

Deine Frage ist berechtigt.
Du solltest schon im Herbst 2014 aktiv werden und zwar so: Für Bohnen und Erbsen in 15 suchst Du Dir ein Feld aus, auf dem dieses Jahr schon ein anderes Gemüse wuchs und der Klee frühzeitig untergegraben wurde. Nun säest Du im Herbst entweder andere Gründünger aus, die sich mit Bohnen und Erbsen vertragen - meinetwegen Senf oder Phacelia -
( siehe Gründunglink, hier: http://www.bio-gaertner.de/Zusatzartike ... nale-Ideen)
oder Du bedeckst es über den Winter mit altem Laub und Mulch, der aber kein Klee sein soll! Dann kannst Du ohne Probleme dort im Frühjahr 15 andere Hülsenfrüchtler wie Bohnen oder Erbsen anbauen. Du kannst auch statt allem oben Genannten im Winter dort Feldsalat säen. Ist der abgeerntet, kommt etwas Kompost oder Humus drauf und danach Bohnen oder Erbsen.

Kurze Erklärung: Kleesorten und Lupinen und Erbsen und Bohnen gehören zu den Hülsenfrüchtlern oder Leguminosen. Sie sollten nicht nacheinander stehen.
Das gleiche Spiel ergibt sich mit Kohl, aber dies betrifft Dich noch nicht. Manche Gründünger gehören zu den Kreuzblütlern, lateinisch Bassicaceae, z.B. Senf und Raps, sie sollten als Gründung nicht vor Kohlarten stehen, die zur selben Familie gehören.
Jetzt, warum soll man die Familienangehörigen nicht nacheinander anbauen?
Weil auf einem Feld, auf dem nacheinander immer dieselbe Familie "wohnt", Schädlinge genau dieser Familie zu "Daueruntermietern" werden, und hinzu kommt, dass die Familien ja immer die gleichen Nährstoffe aus dem Boden entnehmen und immer nur ungefähr die gleichen hinzufügen, selbst wenn man die Pflanzen nicht verrotten lässt.
Bedeutet, der von Menschen bestellte Boden wird, wenn wir die Familien nicht wechseln, auf Dauer einseitig in seinen Nährstoffen, die Pflanzen anfällig für Schädlinge.
Also zu Gründung: Gerade bei Kohl und auch bei Erbsen/Bohnen jeweils ein ordentlicher Wechsel! Bevor die Pflanzen auf das Beet mit den gleichen Familienangehörigen kommen, sollte deutlich zwischenzeitlich etwas anderes dort wachsen. :wink:

Lieben Gruß,
Mia :daumen:
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Re: Gemüsegarten in Hanglage

Beitrag von Michael CH » So Mai 11, 2014 13:54

Hallo Mia

jetzt begreiff ichs, danke! :hallo:

nun kommen dann die vorgezogenen kräuter in den boden.
aufgrund meiner recherchen glaube ich es am besten so an zu gehen(in den lehmigen sandboden):
- basilikum, salbei, dill, bohnenkraut, boretsch, oregano, petersillie, schnittlauch und goldmelisse brauchen normalen humosen gartenboden. den mehrjährigen mische ich noch gartenerde* bei. der vorhandene lehm scheint den kräutern ja gut zu bekommen.
- rosmarin, lavendel, majoran mische ich 1/3 reifer kompost, 1/3 gartenerde etwas kalk und 1/3 sand als bodenmischung.

Was meinst Du dazu?

gruss

michael

*eingekauft aber bio zertifiziert :???:

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Re: Gemüsegarten in Hanglage

Beitrag von Mia » Mi Mai 14, 2014 22:19

Hallo Michael, :smile:

ich habe Verständnisschwierigkeiten. Ich versuche gerade mal durchzublicken. Also, Du hast diesen lehmigen Sandboden.
Da hinein pflanzt Du: Basilikum, Salbei, Dill, Bohnenkraut, Boretsch, Oregano, Petersillie, Schnittlauch und Goldmelisse.
Da die mehrjährigen, wie Du schreibst, aber normalen, humosen Boden brauchen, gibst Du bei Salbei, Oregano, Petersilie, Schnittlauch und Goldmelisse noch gekaufte Gartenerde bei.
Folglich stehen Basilikum, Dill, Bohnenkraut und Borretsch in Deinem normalen, sandigen Lehmboden.

Weiter:
- rosmarin, lavendel, majoran mische ich 1/3 reifer kompost, 1/3 gartenerde etwas kalk und 1/3 sand als bodenmischung.
Ich fange mal hinten an, Bereich 1.:
Rosmarin, Lavendel, (Salbei), Thymian und Oregano sind Kinder des Mittelmeers. Ihr Standort ist sonnig und trocken. Sie können gut auf Lehm/Sandboden gedeihen, wenn Du noch ein bisschen Schotter als Kalkersatz reinschmeisst, noch etwas mehr Sand dazu, etwas Kompost - das war's. Du musst da keine Gartenerde kaufen.
Ihr Boden sollte locker, gut wasserabführend, vollsonnig und durchaus etwas steinig sein.

Bereich 2.: Salbei steht oben in Klammern, denn er gedeiht zum einen auf dem gleichen Boden wie oben, auch in voller Sonne, aber er kommt auch in normaler Gartenerde, er nimmt also sowas wie einen Zwischenstatus ein.
Er ordnet sich ein zu Majoran, zu Dill, Teefenchel und Bohnenkrautarten.
Hier sollte der Boden schon etwas besser und humoser sein als bei den mediterranen Kräutern. Bei diesen Pflanzen solltest Du etwas Gartenerde kaufen und untermischen.

Bereich 3.: Basilikum nimmt zur nächsten Gruppe wieder einen Zwischenstaus ein. Es wächst, dort, wo es wild vorkommt, zum Teil relativ trocken, braucht aber Nährstoffe aus einem gut humosen Boden. Ich weiß nicht welche Sorten Du hast, aber die meisten eignen sich besser als Zimmerpflanze.

Es verbleiben Petersilie, Schnittlauch, Borretsch und Goldmelisse in Bereich 3. Ich weiß jetzt nicht, ob Du mit Goldmelisse die Monarde meinst?
Aber wenn ja, ist bei diesen letzten vieren der gewünschte Humusanteil im Boden am größten. Also hier sollte Kompost rein und gekaufte, humose Erde. Die vertragen auch einen Hauch Schatten, können also unter und zu Sträuchern gedeihen, die winden sich da schon raus... Petersilie und Basilikum z.B. zu Tomaten. Borretsch zu Gurken.
Schnittlauch ist ein bisschen ein Einzelgänger. Sonne, etwas Schatten, macht er alles. Erde tief, schwer oder mittelschwer, Sand/Lehm mit gekaufter Erde.
Meinst Du vielleicht statt der Goldmelisse doch Zitronenmelisse? Diese dann behandeln wie in Bereich 2!

Lieben Gruß,
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