unbepflanzten Hang - Ausschwemmung

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Ingo
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unbepflanzten Hang - Ausschwemmung

Beitrag von Ingo » Mo Jun 02, 2008 07:10

Hallo,

ich habe einen Hang mit Pflanzringen abgestuetzt.
Zum Teil wachsen darauf bueschelweise Wildgraeser - der andere Teil ist durch das Setzen der Pflanzringe bzw. Niveauausgleich am Hang komplett kahl. Die einzige wirkliche Stuetze im Hang ist eine ca. 2-2,5 m hohe Kiefer. Ich moechte nun noch die restlichen Graeser entfernen und eine Schicht Mutterboden aufgeben. Allerdings schwemmt mir dieser beim naechsten Regen nach und nach den Hang hinunter.
Was kann ich auf die Schnelle voruebergehend ansaeen/pflanzen um das Ausschwemmen zu verhindern / minimieren ?
Untergrund: Lehm
Standort: den ganzen Tag Sonne - Schatten gibts nur ein bischen durch die Kiefer
Wir wollen den Hang nach und nach mit Bodendeckern und kleinen Bueschen bepflanzen. Ob das aber noch komplett dieses Jahr klappt ist die andere Frage, da auch noch die Terrasse verlegt und befestigt werden will und wir die Pflanzen nicht komplett kaufen wollen, sondern in den Gaerten von Freunden auf Ablegersuche gehen werden.

Gruss

Ingo

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erbern
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Re: unbepflanzten Hang - Ausschwemmung

Beitrag von erbern » Mo Jun 02, 2008 13:00

Hallo!

Ich habe einen ähnlichen Hang, nur ohne Pflanzsteine unten.
Wir haben letztes Jahr zunächst Rindenmulch und Holzschnitzel auf den Hang gelegt und einige, noch kleine Stauden eingepflanzt. Der Boden war auch hier recht lehmig, daher haben wir in die Pflanzlöcher etwas Sand und Mutterboden gemischt. Der Lehmboden wird durch das Mulchen geschützt, das runtergeschwemmte Mulchmaterial lässt sich nach Bedarf leicht wieder verteilen (besser als Erde).
Ansäen (egal von was) halte ich für schwierig, wenn der Boden beim nächsten Schauer den Hang runter schwimmt.
Vielleicht ist auch Rollrasen eine Möglichkeit, da hier direkt eine dichte Narbe vorhanden sein soll.

Gruß,

erbern

Ingo
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Re: unbepflanzten Hang - Ausschwemmung

Beitrag von Ingo » Do Jun 05, 2008 12:47

Hallo,

danke fuer den Tip - das mache ich dann vielleicht im Herbst so.

Habe mich jetzt entschlossen Kapzuinerkresse auszusaeen (Tip von einem Arbeitskollegen) - somit ist zumindest bis zum ersten Frost alles soweit abgedeckt.
Fuer 79 cent je Packung Samen ist das eine vertretbare einjaehrige Investition :-)

Gruss

Ingo

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Re: unbepflanzten Hang - Ausschwemmung

Beitrag von evoi » Fr Jun 06, 2008 11:25

Ich hab einen ähnlichen Hang..

hab ein paar Fetthennen und Hauswurzen eingesetzt.. ein wenig Mutterboden rund um die Wurzel und das Zeug wächst/wuchert schon (nicht nur am Lehmboden, sondern auch am aufgeschütteten, verdichtetem Schotter!). Zusätzlich "züchte" ich weitere Fetthennen in einer Kiste - die Ausläufer wurzeln und können leicht geteilt werden. Sobald sie eine gewisse Grösse haben kommen sie auch auf den Hang.

lg

evoi

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John F.
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Re: unbepflanzten Hang - Ausschwemmung

Beitrag von John F. » Di Jun 10, 2008 20:11

Hallo Ingo,

wie sind denn die Abmaße bei dem Hang? (Höhe, Länge, Neigung)
Gruß John F.

Ingo
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Re: unbepflanzten Hang - Ausschwemmung

Beitrag von Ingo » Mi Jun 11, 2008 10:00

Laenge ca. 10-15 Meter
Neigungswinkel geschaetzt 40-45 Grad
Hoehe - 2-2,5 Meter
reiner Hoehenunterschied eher so 1,5-2 Meter

Im Moment bin ich gerade am Suchen ob ich evtl. ein Jute-/Kokosnetz finde, dass den Hang bei Regen zusammenhaelt bis die Kapzuinerkresse angewachsen ist.
Zudem hat der letzte Regen gezeigt, dass an einigen Stellen Rinnsale von der Flaeche darueber entstehen.
Da muss ich wohl auch noch einen anderen Ablauf schaffen (die Flaeche ist noch nicht angelegt und soll bis zum Herbst durchgefraest, ausgeglichen und mit Rasen angesaeht werden).

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Re: unbepflanzten Hang - Ausschwemmung

Beitrag von John F. » Mi Jun 11, 2008 13:25

Ingo hat geschrieben:Laenge ca. 10-15 Meter
Neigungswinkel geschaetzt 40-45 Grad
Hoehe - 2-2,5 Meter
reiner Hoehenunterschied eher so 1,5-2 Meter

Im Moment bin ich gerade am Suchen ob ich evtl. ein Jute-/Kokosnetz finde, dass den Hang bei Regen zusammenhaelt bis die Kapzuinerkresse angewachsen ist.
Zudem hat der letzte Regen gezeigt, dass an einigen Stellen Rinnsale von der Flaeche darueber entstehen.
Da muss ich wohl auch noch einen anderen Ablauf schaffen (die Flaeche ist noch nicht angelegt und soll bis zum Herbst durchgefraest, ausgeglichen und mit Rasen angesaeht werden).
Gut. Wenn ich das jetzt richtig verstanden habe, dann besteht der Hang aus Lehm, auf die Du eine Schicht Mutterboden bringen willst und dann soll die Begrünung stattfinden.
Bei einer Neigung von der angegebenen Stärke wirst Du auf Sicherungsmaßnahmen wie Jutematten o.ä. nicht verzichten können. Die Kiefer ist nicht schlecht, ist aber ein Pfahlwurzler und stützt den Hang allenfalls recht partiell nur mit dem Stamm.
Die Pflanzringe am Böschungsfuß sind sicherlich nicht allzuhoch und tragen deshalb auch recht wenig dazu bei, den Oberboden zu halten.
Und die kombination Lehm (oder stark lehmiger Boden) als Untergrund zu Mutterboden....eine idealere Rutsche kann man sich ja gar nicht vorstellen. :smile: Das Wasser dringt bis auf den Lehmboden vor, quillt diesen auf und dann läuft es darauf ab. Dabei nimmt es natürlich den kompletten Oberboden mit sich. Dazu kommt noch, daß komprimierter Lehmboden nicht gerade gut durchwurzelt wird.

Eine Kombination mehrerer Maßnahmen könnte hier aber Abhilfe schaffen. Ich schlage also folgendes vor:

1.)
Zunächst würde ich die Oberfläche des Hanges leicht auflockern, bevor ich den Mutterboden auftrage. (nicht zu tief, sonst hats Du womöglich größere Erosionsschäden als vorher) Das soll helfen, daß die Wurzeln nicht nur im aufgetragenen Mutterboden Halt finden, sondern auch im Boden darunter. (Fräsen paßt also)
2)
Kräftig Grassamen einsäen, eine strapazierfähige Sorte. Kapuzinerkresse würde ich nicht wählen, denn die wuchert zwar, aber in erster Linie oberirdisch, also viel Blattwerk. Um Boden zu stabilisieren brauchst Du aber vor allem ein dichtes Geflecht aus Wurzeln. Grassamen läuft eigentlich auch sehr schnell auf und spätestens nach 2-3 Wochen (bei den jetzigen Temperaturen und ausreichend Feuchtigkeit) hast Du eine umfassende Grasfläche. Probiere ruhig später auch zusätzlich eine Mischung aus Blumen und Gräsern für Trockenstandorte. Wurzelt tiefer und sieht nachher auch noch gut aus.
3)
Jetzt die Jutematte drauf und mit reichlich Holzpflöcken befestigen (das Gras wächst schon durch die Matte durch).
Um die Last des aufgetragenen Mutterbodens zu reduzieren würde ich noch längs des Hanges (mindestens einmal mittig) eine Abrutschsicherung einbringen. Ein paar alte, dünnere Baumstämme, von einigen in die Erde geschlagenen Holzpflöcken gehalten, leisten da gute Dienste. Das ist ähnlich den Abrutschsicherungen auf Dächern in schneesicheren Regionen.
Außerdem hat es zur Folge, das die Last des Oberbodens durch die Stämme aufgefangen wird und dadurch die Gefahr des Abrutschens deutlich gemindert oder eben verhindert wird. Alternativ dazu kannst Du die Böschung auch leicht terassieren. Wichtig ist halt nur, daß Du die lange Böschungslinie von oben bis unten unterbrichst.

Viel Spaß bei der Umsetzung! :grin:
Gruß John F.

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