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Fussel
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Eure Anbaumengen

Beitrag von Fussel » Sa Apr 23, 2005 20:13

Da dies mein erstes Gartenjahr ist, stehe ich dauernd vor der Frage "wie
viel wovon".

Wenn ihr da schon Erfahrungswerte habt, wäre es nett, wenn ihr euch die Zeit
nehmen könntet, mit weiter zu helfen.

Was baut ihr in welchen Mengen an? Was baut ihr auf einmal an und was in
mehreren Portionen?
Didi mit Gero und Paul

"Das Leben beginnt an dem Tag, an dem man einen Garten anlegt."
Chinesisches Sprichwort

http://www.bio-gaertner.de/Articles/index.html

SAUZAHN
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Beitrag von SAUZAHN » Sa Apr 23, 2005 20:31

Guten Abend,
das ist auch im x-ten Gartenjahr nicht so leicht zu beantworten.
Ich habe mir damit geholfen, immer ein Gartenbuch zu führen. Das braucht man ja wg. Fruchtwechsel ohnehin. Da steht dann ja auch drin welche Flächen die versch. Gemüse belegt haben. Wir bauen eine Menge Zeug für den Winter an und haben eine große Tiefkühltruhe.
Beispiel:Wintergemüse. Wirsing. Letztes Jahr: 30 Spätpflanzen. Jetzt 3 übrig zum wegschmeißen- also nächstes Jahr genausoviel. Beispiel: Dicke Bohnen. Keine mehr in der Tiefkühltruhe- nächste frische Ernte Ende Juni: also ein Beet mehr.
Und dann wird alles anders: die dicke Bohnen werden wie blöd tragen, viel zu viel Fläche, und die Wirsinge werden Opfer der Kohlweißlinge.

FAZIT:
Ausprobieren und aufschreiben.

Gruß

Gisela
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Beitrag von Gisela » So Apr 24, 2005 07:10

Hi Fussel
Also von den Erbsen bringe ich immer zwei ganze Tüten aus, die kann man gut einfrieren und so gibt das für einen vier-Personen-Haushalt alle zwei Wochen einmal Erbsengericht, bis das nächste Anbaujahr beginnt, also um die 2o bis 25 Tüten. In den Wochen, in denen es frische Erbsen gibt, kommen sie natürlich öfters auf den Tisch.

Buschbohnen ziehe ich nur 15 Korn auf einmal, immer 5 Korn in einer Gruppe, jede Gruppe wo es gerade Platz zwischen anderen Kulturen gibt (nur nicht zwischen Zwiebeln). Bohnen schmecken uns nur frisch zubereitet und wir sind nicht so wahnsinnig wild drauf. Es gibt also später im Jahr bei uns keine mehr.

Kopfsalat wird laufend gesäht, aber nur ein paar Pflänzchen. So können immer 10 bis 15 Setzlinge nachgepflanzt werden. Ist der erste gerade am Kopfen, nehme ich ihn schon, 10 Tage später platzt der letzte fast und die nächste Tracht bildet gerade Köpfe. Es gibt also jeden Tag Kopfsalat. Nach den frühen Sorten steige ich auf brauner Trotzkopf um, der ist an heißen Frühsommer-Tagen recht stabil und dann kommt auch schon der Eissalat, im Sommer lasse ich Kopfsalat weg. Ende August habe ich dann mit Kopfsalat wieder Glück.
Für den Herbst gibts jede Menge Zuckerhut, der kann im Winter mitsamt der Wurzel im kalten Treibhaus oder im Frühbeet oder im Blätterbett mit Folie drüber eingeschlagen werden, außerdem ein paar Reihen Feldsalat, was immer dort, wo frei wird als letzte Tracht noch geht.

Von Tomaten reichen 8 Stück, davon wird dann auch noch eingefroren.
Kartoffeln so viel wie möglich, Erdbeeren kommt auf den Geschmack des Gärtners an, ich kann immer nicht viel genug haben, Rosenkohl nur vier oder fünf Stück, sonst hängt er einem im Winter zu den Ohren raus.
Blumenkohl so viel geht, er kann frisch sogar roh gegessen werden, Ernte auf einmal, weil einfrieren gut geht.

Zwiebeln soviel geht, ich stecke immer ein Netzchen, wie man das so angeboten kriegt. Die reichen aber nie, deshalb im Herbst Winterzwiebeln stecken, die sind dann sehr früh dran im Folgejahr.
Zwiebeln an einem Wurzel- oder Blütentag ernten, nach dem Trocknen in einem Obstkistchen auf Heu mit der Spitze nach oben lagern, so halten sie dir besonders lange.

Im Frühjahr ist mein ganzer Garten erst einmal mit Spinat eingesäht. Ich praktiziere das Weg-Reihe-Weg-System (kennst du ja!). Ernte laufend frisch, solange er steht, dann friere ich 50 Tüten ein, jede Woche also einmal Spinat, manchmal auch zweimal. Was im Garten übrigbleibt, wird abgeschnitten und dient als erste Mulchlage an Ort und Stelle. Die Wurzeln bleiben im Boden, sie regen bei der Verrottung das Bodenleben an.

Von Schlangengurken reicht eine Pflanze, wenn sie auf Kürbis veredelt ist, wenn man einlegen will, 5 oder 6 Essiggurkenpflanzen z.B. im Spargelbeet. Wenn der Spargel auswachsen darf, finden die Gurken unten einen guten Platz. Da der Spargel bei mir sowieso in einer einzigen langen Reihe steht, haben Gurken links und rechts entlang gut Licht. So ist der Boden dann auch gleich gut beschattet.

Gisela grüßt

Gast

Wall aus "Lehm"

Beitrag von Gast » So Mai 01, 2005 21:57

Hallo!

Ich habe ein Problem: Wir haben für unseren Bogensportplatz als Sicherung einen ca. 5 m hohen Wall aufgeschüttet bekommen. Dieser besteht aus aber überwiegend aus Lehm. Was könnte man dort anpflanzen, damit dieser Wall a) schnell begrünt wird und b) nicht durch Regenwassererosion schnell wieder dahin ist.

Danke schonmal für Tips!

Kirsten

Susanne als Gast

Beitrag von Susanne als Gast » So Mai 01, 2005 23:57

Ich vermute mal, ein 5 m hoher Wall ist automatisch sonnig. Das heißt aber auch, daß er oben sehr schnell austrocknen wird. Damit das Erdreich nicht auswäscht, wäre es sicher besser, eine Böschungsbefestigung anzulegen, wie man es öfter an Autobahnen sieht. Dabei werden Pfosten in den Hang geschlagen und mit Flechtwerk verbunden. Anschließend könntet Ihr tiefwurzelnde Gehölze anpflanzen. Wegen der Gehölze würde ich mich bei einer guten Forstbaumschule beraten lassen, zum Beispiel Lorenz von Ehren.

Mir fallen als Tiefwurzler gerade nur Rosen ein. Kartoffelrosen (Rosa rugosa) wären schon mal nicht schlecht, sie verbreiten sich durch Ausläufer und fixieren so das umliegende Erdreich. Außerdem sind sie robust, ökologisch wertvoll und auch noch schön anzusehen. Bei der Pflanzung müßte das Erdreich verbessert und außerdem bis zum Anwachsen zusätzlich gegossen werden.

Beste Pflanzzeit für so eine Aktion ist Herbst, ihr habt also noch reichlich Zeit zum Planen.

Susanne als Gast

Beitrag von Susanne als Gast » Mo Mai 02, 2005 00:33

Ich korrigiere mich: Lorenz von Ehren liefert vor allem Solitärpflanzen. Was du brauchst, sind aber große Mengen von preiswerten Sträuchern und Heckenpflanzen.
Google mal mit Forstbaumschule auf deutschen Seiten, da kommt einiges zusammen.

Gast

Beitrag von Gast » Mo Mai 02, 2005 13:54

Hallo Susanne!

Danke für die Antwort. Die Rosa rogusa kenne ich wohl von Sandböden, aber sie ist wahrlich robust. Das wäre vielleicht eine gute Idee...

Kirsten

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Beitrag von Bio-Gärtner » Mo Mai 02, 2005 13:59

Im Bio-Gärtner Kapitel III. Gartenformen - 'Hangbepflanzung sind einige geeignete Pflanzen genannt.

Gast

Garten neu anlegen

Beitrag von Gast » Di Mai 03, 2005 10:43

Hallo!

Wir haben etwas, das einmal ein Garten werden soll, sprich die Humusschichte liegt noch auf einem großen Haufen, der erst noch auf dem Grundstück verteilt werden soll. Dort sprießt und grünt es natürlich auch schon, aber besonders viel (nämlich Löwenzahn, Klee, Taubnesseln etc) wächst auch bereits auf unserem Grundstück.

Wir legen keinen Wert auf einen englischen Rasen, ich möchte auch, dass weiterhin Löwenzahn und Gänseblümchen in meinem Garten wachsen, aber was mache ich mit dem bereits bestehendem Grünzeug? Muss das ganze Terrain umgeackert werden, oder reicht es, die frische Erde und den Humus einfach draufzuladen und platt zu walzen, bevor ich den Grassamen aussäen kann?

Meine Nachbarin meinte, das beste wäre, zuerst mit einem Unkrautvernichter zu arbeiten, aber das möchte ich nun wirklich nicht tun.

Vielleicht weiß jemand Rat?!

brisiacum
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Beitrag von brisiacum » Di Mai 03, 2005 12:09

Hallo anonymus


Bevor eine sinnvolle Beantwortung der Frage möglich ist, sind noch ein paar Infos nötig.


Ist der "Humus" zugekaufter Boden oder beiseite geschobene Originalerde?

Wie dick soll die Erde aufgetragen werden?

Soll nur Rasen angelegt werden oder ist auch ein Gartenteil geplant?



Grüße
brisiacum
Für Anregungen und Kritik immer offen,
an Infos immer interessiert.

Gast

Garten neu anlegen

Beitrag von Gast » Di Mai 03, 2005 12:17

Zunächst vielen Dank für die Antwort, bzw für die neuen Fragen.

1. Der zu verteilende Erdhügel ist die Humusschicht, die vom Aushub des Hauses übrig geblieben ist. Wir ziehen in Erwägung, noch frische, bereits gesiebte Erde zuzukaufen, damit die Schicht dicker wird. Wie dick, das ist allerdings die Frage....

2. Wir wollen in der Mitte ausschließlich Gras zum Herumtollen für die Kinder, nur am Rande einige nicht so heikle Büsche und Sträucher und evt. ein Gemüsebeet, aber das ist eher noch Zukunftsmusik.

brisiacum
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Beitrag von brisiacum » Di Mai 03, 2005 12:49

Bei Baugrund kann man davon ausgehen, das dieser - zumindest im Bereich um das Haus - stak verdichtet ist.
Einfaches Darüberschieben von Erde hilft da wenig.
Eine kapilare Anbindung an den Unterboden dauert Jahre. Bis dahin muß mit vielen Problemen gerechnet werden.

Eine tiefgründige Lockerung des Unterbodens mit einer Motorhacke ist daher dringend anzuraten, bevor die zusätzliche Erde aufgebracht wird.

Gleichzeitig wird schon ein Teil der aufgelaufenen Pflanzen zerstört oder in seinem Wachstum gehemmt.

Bei Aufbringung einer genügend dicken Erdschicht (min. 30 cm) ist mit einem Durchwachsen des enemaligen Bewuchses nicht zu rechnen.

Fremderde sollte mit dem vorhandenen Deckboden gut vermischt werden, um die Bildung eines neuen bodenchemisch anderen Horizontes zu vermeiden.

In den aufgebrachten Boden sollte in die oberen ca. 15 cm eine ausreichende Menge Kompost (Kompostwerk) eingearbeitet werden um eine für das Bodenleben ausreichende Versorgung mit organischer Substanz und eine Langzeitdüngung zu gewährleisten.

Für den Fall, das es sich bei Euch um sehr sandigen oder schweren lehmigen bis tonigen Boden handelt, sind weitere Massnahmen erforderlich, wenn Ihr später keine böse Überraschung und viel Arbeit haben wollt.



Grüße
brisiacum
Für Anregungen und Kritik immer offen,
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