Danke für euer Antworten.
Ob die Jute bzw. Sisalschnur hilft, die Rehen von den jungen Bäumchen fernzuhalten, wird sich schon zeigen.
Eine neue Idee ist mir gekommen, kurz nachdem ich den letzten Beitrag geschrieben hatte, diese habe ich aber noch nicht ausprobieren können. Dabei lässt man einen Ring aus wildwachsenden Gehölzen um eine Baumscheibe herum entstehen und erst wenn die jungen Gehölze hoch und dick genug sind, schneidet man sie auf z.b. auf 1. m Höhe ab und pflanzt in die Mitte den gewünschten Baum. Anschließend zieht man ein bisschen Schnur, Draht, oder frische Hasel- o. Weidenstöcke um die wilden Gehölze und so erhält man quasi einen lebenden Zaun. Ich könnte mir auch vorstellen, einen Weidenring um einen Obstbaum zu pflanzen und diese dann miteinander zu verflechten, wie man das z.b. bei einem Haselhaus tut.
Es ist wohl eher der Aufwand, so etwas für einen einzigen Obstbaum oder Nussbaum einzurichten, der es eher fraglich macht.
Am effektivsten scheint es mir, die Natur direkt zu kopieren. Wenn ich mir die Wildgehölzhecke anschaue, dann sieht man dort nur wenige Bissspuren an den Sträuchern und Bäumen. Ich denke, es könnte ausreichen, einfach ein paar Dutzend Stöcke um den Baum in den Boden zu stecken oder aber für ein paar Jahre im Radius von 2m um den Baum, junge Gehölze einfach stehenzulassen und dort auch nicht mehr zu mähen. Tut man letzteres 2 - 3 Jahre vorab, findet man unter den jungen Wilden vielleicht ja sogar eine geeignete Unterlage zur Veredelung.
Heute ist übrigens ein neuer Baum bei mir angekommen, den ich morgen pflanzen möchte.
Es ist eine Mispel auf einem Halbstamm.
Heute zeige ich euch aber eine andere Baumpflanzung, eine Strauchpflanzung und den neuen Schutz für den halb toten Sanddorn, der es hoffentlich doch nochmal schafft.
Auf diesem Bild findet ihr u.a. einen Pekannussbaum, der viel kleiner hier ankam, als ich gehofft hatte. Aber so ist es halt.
- Beet Übersicht 1.JPG (854.25 KiB) 1609 mal betrachtet
Der große Katzenkopf, eine Birnensorte, hat es leider nicht geschafft, sie wollte zu Beginn des Jahres keine Blätter mehr tragen und es kamen auch keine mehr.
Ich habe die wilden Erdbeeren als Unterpflanzung im Verdacht, diese sind sehr stark gewuchert, so dass ich es durchaus für möglich halte, dass wilde Erdbeeren, anders als Kulturerdbeeren für die Unterpflanzung ungeeignet sein könnten. Weiter dachte ich, dass ich anstelle einer neuen Birne stattdessen die Vielfalt im Garten erhöhe und deshalb ein bisschen näher am Beet ein Pekannussbaum von der Ackerbaum-Baumschule gepflanzt. Später soll noch ein Zweiter für die Kreuzbestäubung folgen, denn vor Ort ist das der Erste seiner Art.
Es gibt in Lichtenstein sogar einen Nussbaumweg, da stehen allerdings nur Haseln und Walnüsse. Als ich gerade das Grundstück gekauft hatte, schenkte ich den Betreibern übrigens einen Topf voller keimender sibirischer Zirbelkiefern, in der Hoffnung, sie können damit den Nussbaumweg bereichern. Ich hoffe aber auch, dass die Lichtensteiner das hier lesen und neben den Wal- und Haselnüssen vielleicht auch noch ein paar Pekannussbäume pflanzen. Ich überlege derweil noch einen Platz für einen oder zwei Königsnussbäume freizuhalten, bin mir hier aber unsicher bezüglich der Winterhärte.
- Beet Übersicht 2.JPG (872.12 KiB) 1609 mal betrachtet
Die Aronia ist selbst aus Samen hochgezogen und jetzt im dritten Jahr. Es sind 2 im Beet und an die Stelle des toten Katzenkopf soll eine dritte gepflanzt werden.
Alle mit Erfolg selber hochgezogen. Leider sind es auch die einzigen Gehölze bei denen das geklappt hat. Sie zeigten sich stets sehr robust.
An den Stachelbeeren erkennt man derweil, dass der Boden irgendwie immer noch sehr nährstoffarm ist, ab und zu gibt es etwas zu naschen, aber viel hing bisher nicht daran.
Aber die Beeren, die es gab, waren äußerst köstlich und wohltuend.
Der neue Schutz für den Sanddorn, bringt der Pflanze hoffentlich die Ruhe, die sie braucht, um groß und stark zu werden.
Der Sanddorn scheint ohne Schutz chancenlos zu sein. Auch Sanddorn 1 ist in Gefahr, alles unterhalb von 1m ist tot. Nur darüber trägt er Blätter. Auch hier habe ich den Schutz verstärkt. Der Polmix den ich letztes Jahr holte, ist leider gestorben und er wurde durch einen neuen, direkt mit einem Draht geschützt ersetzt. Auch hier wollten Tiere schon knabbern, sie haben es fast geschafft, den Draht herunterzuziehen, weshalb ich sogar den Drahtzaun nochmal zusätzlich mit Stöcken im Boden verkeilt habe.
An Erfolgen kann ich vor allem ein Freiland-Tomatenexperiment nennen, das ich über die warme Jahreszeit gemacht habe.
Ich grub sie in Maulwurfhügel bzw. Wühlmaushügel ein. Es handelte sich um sizilianische Tomaten eines mir bekannten Italieners, die, wie er sagte, dafür bekannt sind, besonders wenig Wasser und Nährstoffe zu brauchen. Sie sind so groß wie normale Strauchtomaten aus dem Supermarkt, haben aber die Eigenschaften einer Fleischtomate und schmecken sehr köstlich. Es funktionierte. Ich konnte die Tomaten nur 1 Mal in der Woche gießen und sie hatten selbst bei größter Hitze und Trockenheit kein Problem auf dem Südhang. Ich konnte in der Saison jede Woche ein paar Tomaten ernten und zuhause dem Salat zufügen. Auch 2 Cocktailtomaten standen in den Erdhäufen, die ich mit 10cm dickem Mulch schützte, wie auch die anderen Tomaten. Auch hier erntete ich ein paar rote Früchte. Besonders überraschend waren aber vor allem die Sizilianer, ich dachte eigentlich, dass sie keine Chance haben, und ich hatte einfach ein paar übrig und wusste nicht, wohin mit ihnen. Einen Sortennamen konnte mir mein Bekannter nicht geben. Jetzt besitze ich aber das Saatgut dieser Sorte, von den Pflanzen die ich im Freiland vor Ort angebaut habe, und nenne sie "Schwäbische Sizilianer".
Bilder habe ich aber keine gemacht, da ich im Sommer keine Lust dazu hatte, irgendetwas darüber zu schreiben.
Hier noch ein Panoramabild mit dem neuen Sanddornschutz.
- Der Sanddornschutz mit Panorama.JPG (939.09 KiB) 1609 mal betrachtet
Der Bach ist nicht das Idyl, das er zu sein scheint
Der "Stahlecker Bach" so heißt der Bauchlauf vor Ort im Zellertal, ist auf den ersten Blick hübsch, aber nur wenn man seine jüngere Geschichte noch nicht kennt.
*Siehe das erste Bild in diesem Thread*
Auf meinem Land darf ich laut Gesetz leider keinen Teich graben, um das Klima etwas milder z.b. für potenzielle Königsnüsse zu gestalten. Es wird zwar als Naturschutz bezeichnet, aber eigentlich ist es ein Schutz für die Binnenschiffahrt. Erst dieses Jahr wurden 2 Brücken über dem Bach erneuert, beide Brücken bildeten kleine Wasserfälle hinter sich, die jetzt komplett begradigt wurden. Einige Jahre zuvor, kurz bevor ich das Land übernahm, ist schon der ganze Bach verwüstet worden. Es soll den Anwohnern nach ein Paradies aus zahlreichen kleinen Wasserfällen gewesen sein und dann ist ganz plötzlich, ohne jede vorherige Information, ein Bagger aufgetaucht und hat alle Wasserfälle platt gemacht, den Bachlauf begradigt und meinem Nachbarn, einem Ranchbesitzer nach, wurde der Bach auch vertieft, sodass das Schwemmland, welches das ganze Tal eigentlich sein müsste, nun auch keines mehr ist. Ebenfalls sollen dort zahlreiche Teiche im Tal zu finden gewesen sein, die man ebenfalls alle zugeschüttet hat und anschließend wurde dieser naturverwüstete Zustand unter Naturschutz gesetzt und gesagt, dass da nichts mehr verändert werden darf.
Kurz gesagt, das, was dort gemacht wurde und als Naturschutz gilt, könnte man auch als "Highway to Hell" bezeichnen. Also noch mehr kann man im Umgang mit der Natur eigentlich nicht falsch machen, wie das, was dort passiert ist, wenn man die Flora und Fauna erhalten will und trotz Klimaerwärmung nicht in einer Wüste hausen möchte und auf der anderen Seite, keine überfluteten Städte haben will.
Ich bin sogar ernsthaft am Überlegen, ob ich mit Absicht auf dieses falsche Naturschutzgesetzt keine Rücksicht mehr nehme und einfach einen großen Teich in mein Grundstück buddel.
Danke fürs Lesen.