Qualität - Kosten sparen?

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HeikeMareike
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Qualität - Kosten sparen?

Beitrag von HeikeMareike » Mo Feb 03, 2020 12:46

Hallo alle zusammen,

mein Bruder ist seit Kurzem ebenfalls unter die Hobby-Gärtner gegangen, seitdem diskutieren wir eigentlich nur noch darüber wenn wir uns sehen. :daumen:

Er will Geld sparen wo er kann, weswegen er fast immer auf günstige Gartengeräte zurückgreift. Ich hingegen bin eher der Meinung, er sei besser beraten wenn er ein bisschen auf Qualität setzt und mehr in die Tasche greift.

Wenn ich mal Gartengeräte für den kleinen Preis gekauft hab, haben die meistens nicht mal eine Saison gehalten.. Wie seht ihr das?
>>Gute Dinge mögen vielleicht nicht immer die schlechten ausgleichen, aber die schlechten zerstören auch nicht immer die guten oder machen sie unwichtig<<

Michael CH
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Re: Qualität - Kosten sparen?

Beitrag von Michael CH » Mo Feb 03, 2020 18:41

Nun denn. Eine kleine Handwerkerweisheit:

Ein teures Werkzeug tut genau einmal weh. Nämlich dann, wenn Du es kaufst.
Ein billiges Werkzeug tut jedes mal weh wenn Du es benutzt :smile:

Klar, das lässt sich nicht auf ALLES anwenden, aber im grossen und ganzen lohnt es sich auf Qualität zurück zu greifen.
Es macht mehr Spass und langfristig sparst Du auch Geld.

Michael

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Re: Qualität - Kosten sparen?

Beitrag von roccalana » Mi Feb 05, 2020 08:08

Hallo
ich persönlich sehe es nicht ganz so.
Alleine am Preis würde ich keine Qualität bestimmen.
Beispiel: Wir hatten uns bei A vor rund 15 Jahren einen Schredder gekauft und diesen dann mitgenommen. Ich musste zwar die Messer auswechseln, aber ansonsten immer noch im Betrieb.
Außerdem habe ich auch die Erfahrung gemacht, dass es darauf ankommt, wie viel das entsprechende Gerät im Einsatz ist.
So habe ich im letzten Jahr rd. 60 Euro ausgegeben für eine "kleine" Schere. Bei 100 Oliven jedoch erforderlich. das ging mit einer preiswerten nicht. Die große Schere lag im mittleren Preissegment und die Handsäge war sogar relativ preiswert, sind beide gut, aber bei weitem nicht so viel im Einsatz.
Ich wünsche einen guten Tag
Roccalana
Wer nicht ganz dicht ist, ist wenigstens für alles offen!

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Re: Qualität - Kosten sparen?

Beitrag von Hapy » Mi Feb 05, 2020 11:27

Für mich steht die Qualität im Vordergrund, wobei diese natürlich zum vorgesehenen Verwendungszweck passen muss. Ich brauche keine High-End-Profi-Kettensäge, wenn ich nur hin und wieder ein paar dickere Äste herausschneiden muss. Auf der anderen Seite möchte ich auch nicht mit irgend einem Spielzeug arbeiten müssen.
Allerdings kann ich feststellen, dass im untersten Preissegment im wesentlichen Geräte angeboten werden, die zumindest meinen Qualitätsansprüchen nicht gerecht werden.

Hapy
Zuletzt geändert von Hapy am Mi Feb 05, 2020 22:01, insgesamt 1-mal geändert.

Michael CH
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Re: Qualität - Kosten sparen?

Beitrag von Michael CH » Mi Feb 05, 2020 19:52

roccalana hat geschrieben:
Mi Feb 05, 2020 08:08
Alleine am Preis würde ich keine Qualität bestimmen.
ja, ich auch nicht. aber ich glaube, dass qualität oft ihren preis hat.

michael

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Re: Qualität - Kosten sparen?

Beitrag von Mia » Di Feb 11, 2020 00:01

Ich bin eigentlich bei Deinem Bruder, HeikeMareike.
Wenn etwas richtig billiges nicht mehr geht, wird er es schon selber merken.

Mit dem Preis bei Gartengeräten--- also, ich sehe das sehr differenziert.

Es kommt für mich immer darauf an, was man für welche Aufgabe tatsächlich benötigt.
So habe ich mir vor sechs Jahren mal einen alten Elektro-Rasenmäher für 30 Euro gebraucht gekauft, weil mein Rasen hier, in Warburg, nur die doppelte Größe eines Handtuchs hat.
Das Ding läuft immer noch und leistet genau seine Aufgabe. Selbst wenn gelegentlich mal ein Rad abgeht - was man aber problemlos wieder anschrauben kann. :wink:
Den alten, großen Benzinmäher aus meinem alten Garten im bergischen Land, habe ich dafür für mehr als das Vierfache verkauft. - Was sollte ich denn hier mit dem Teil?

Sehr froh bin ich hingegen, schon vor langer Zeit in einen guten Edelstahlspaten investiert zu haben. Das Ding war nicht gerade billig, aber ich sehe einfach über die Jahre, wie die anderen Spaten, die ich auch hatte, über die Jahre rostig und stumpf wurden, wie auch die alten Spaten meiner Mutter, die ich erbte. DIESES Ding ist immer noch toll! Man kann damit echt einfach in Brennnesseldickichte oder Stauden einstechen und sie zerteilen, man kann problemlos in harten Lehm stechen und graben.
Die anderen Spaten sind alle nichts mehr wert. Sie können gerade noch als Deko im Garten dienen, auf denen man vielleicht einen Kleiderbügel mit einem Hemd als Vogelscheuche aufhängt.

Der Häcksler, den ich preiswert bei Lidl kaufte, war ein Fehlkauf. Ich kann jedem nur von Häckslern Marke 'Parkside' bei Lidl abraten. Die machen alles mögliche, nur häckseln tun sie nicht. Stundenlang ist man damit beschäftig, die Verstopfungen, die sie produzieren, wieder zu beseitigen. Dazu sind die kleinen Muttern, die die ganze Ladung halten, absolut ungünstig gewählt. Ich habe sie bald durch Flügelmuttern ersetzt, die konnte man jedenfalls schlicht mit den Fingern lösen, und man musste nicht erst loslaufen, um das richtige Werkzeug ( Zange oder Werkzeugschlüssel) zu finden.
Meine Erfahrung: bei einem Häcksler, so man ihn wirklich benötigen will/möchte, empfliehlt sich die Investition in ein besseres Teil!

In Dortmund hatte ich mir eine kleine Akkusäge gekauft, weil ich da riesige Thujen zu beschneiden hatte. Es war diese Säge hier: https://www.saturn.de/de/product/_bosch ... lsrc=aw.ds

Diese Säge war toll! Sie schnitt auch ( mit etwas Geduld) richtig dicke Äste, lag leicht in meiner durchaus etwas zierlichen Frauenhand, und als ich auszog, konnte ich sie fast zum Neupreis wieder verkaufen.
Gut, ein Mann hätte da vielleicht ein anderes Werkzeug erstanden, möglicherweise eine Kettensäge, aber ich habe nun mal Frauenhände, und nicht sonderlich viel Kraft in Armen und Handgelenken. Für mich war die kleine Akkusäge genau richtig.

So ist auch immer die Frage: Was will/muss ich überhaupt mit einem Werkzeug tun? Und inwieweit entspricht es meiner körperlichen Kapazität?
Gut, ein stattlicher, männlicher Kerl neigt zu einer brausenden Kettensäge.
Aber wenn er damit nur drei Ästlein eines Flieders abzuschneiden hat, wäre das für mich völlig daneben. :wink:

Thema Komposter: Braucht man dazu ein teures Superding?
Meine klare Antwort ist: Nein!
Den Pilzen und Bakterien ist es Jacke wie Hose, ob die nun in einem teurem Komposter oder nur zwischen Holzlatten verrotten. Und selbst die Holzlatten sind denen schnurz, sie machen es auch auf dem Boden, wenn der Haufen gut aufgeschüttet wurde.
Also, teure Komposter kannst Du schon mal abhaken.

Von daher: lass den Bruder doch machen!
Er wird sicherlich seinen Weg finden!

LG
Mia
Ich möchte so ein guter Mensch werden, wie meine Hunde von mir glauben, dass ich es bin.

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Re: Qualität - Kosten sparen?

Beitrag von Hapy » Di Feb 11, 2020 23:28

Ja, Mia, Du hast recht, dass das Werkzeug für die ihm zugedachte Aufgabe geeignet sein muss.

Ich habe mir Gedanken gemacht, wie ich einzelne Äste einer Hasel herausschneiden kann, um diese zu verjüngen. Mir einer normalen Bügelsäge geht es nicht, da zu wenig Platz da ist. Mit einer Stichsäge geht es auch nicht, da die Säge kurz hinter dem Ast wieder auf andere Äste stößt. Eine Drahtsäge war ein vollkommener Reinfall. Eine Akkustichsäge (wie Du sie benutzt) funktioniert auch nicht, da ich die Andruckplatte nirgends dagegen drücken kann und dann eher der Motorblock vibriert und nicht das Sägeblatt. Mir bleibt da nur eine Kettensäge mit einem schmalen Schwert, wobei ich dann die Spitze des Schwertes nutzen muss um den Ast heraus zuschneiden.

Komposter sind auch nicht ohne. Klar, wenn es keine Rolle spielt, wie lange es dauert, dass das Material verrottet, dann tut es auch ein Komposter aus Holzlatten. Ich habe davon auch zwei Stück. Die trocknen aus und werden wieder vom Regen befeuchtet. Alles sehr unkontrolliert. Ein anderer Komposter hat zwar breite, gestaffelte Bleche mit zwei - drei Zentimeter breiten Schlitzen dazwischen und kann abgedeckt werden. Meine Beobachtung ist, dass dieser Komposter zu stark austrocknet. Darum entferne ich die Abdeckung zeitweise um den Kompost entsprechend feucht zu halten. Der dritte Komposter ist geschlossen und die Luftzufuhr erfolgt nur über entsprechende Kanäle, die durch die Gestaltung der äußeren Bleche entstehen. Auch dieser Komposter neigt zum Austrocknen, da sich nachts Kondenswasser an den Blechwänden niederschlägt und nach unten ablaufen kann. Ich finde, dass dieser Komposter am Besten funktioniert, wenn er hinreichend feucht gehalten wird.

Hapy

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Re: Qualität - Kosten sparen?

Beitrag von Mia » Do Feb 13, 2020 18:49

Lieber Hapy, :wink:

ich möchte jetzt keine Werbung machen ( ich bin eigentlich sicher, Carolyn versteht mich diesbezüglich), aber, Hapy, genau das, was Du möchtest, kannst Du mit der kleinen Akkusäge
( Bosch/Keo) genau machen!

Bei relativ kleinen, engen Schnitten im Astgewirr benötigst Du die Andrückplatte nicht! Ich habe die einfach abgemacht, geht ja mit einem Handgriff, und dann 'inneres Astzeug'' locker aus der freien Hand geschnitten. Der Motor vibriert nicht so stark, dass es wackelig würde, und wenn mir das mit meinen sensiblen Klavierspielerfingern gelingt, gelingt es Dir garantiert!

Also, die Kraftübertragung rein auf das Sägeblatt ist sehr gut. Du kannst damit frei - selbst im strauchigen Inneren eines Gehölzes - schneiden. Äste bis drei Zentimeter Durchmesser gehen in einem solchen "Freiflug" problemlos.
Jetzt sägt man natürlich nicht nur mit der Spitze des Sägeblattes, sondern guckt, dass es gut mittig aufliegt. Dann ist das Sägen aus der freien Hand kein Problem.
Ich habe das Andrückding vor allem nur genommen, wenn ich Äste ab 5/6/7 cm Durchmesser absägen wollte.
Also, diese Säge ist für sensible Schnitte echt eine Empfehlung! Und stärkere Äste, bewältigt sie - mit genügend innerer Ruhe- auch.

Ist im Prinzip wie bei einer Stichsäge, vom inneren Gefühl her. Die treibt man ja auch nicht mit Tempo durch eine sehr dicke Küchenarbeitsplatte, sondern man geht behutsam ran, man spürt während des Sägens genau, was dieses Stichsägeblatt leisten kann.
Wenn ich dagegen nur ein Fichtenbrett von 250 mm habe, geht die Stichsäge da ja durch wie sonstwas.
So ist das mit dieser Keo- Säge von Bosch auch. Mit etwas Sensibilität, spürt man, was sie kann. Und was sie kann: das ist richtig gut!
Hiermit spreche ich eine Empfehlung aus, für alle hier!

********
Ich habe keinen Holzkomposter mehr. Bisschen schade finde ich das, aber die Dinger für den Kleingarten, die trocknen, selbst bei normalem Klima, bei normalen Regenfällen, von den Seiten tatsächlich stark aus.
Auch Plastik-Komposter sind gerade in den letzten - niederschlagsarmen - Jahren häufig mit dem Problem der Austrocknung verbunden. Ich nehme inzwischen, bei etwas feuchterer Witterung, einfach den Deckel von meinem Plastikding weg, lege ihn schräg auf, und lasse es da wochenlang reinregnen - falls es überhaupt Regen gibt.
Du schreibst ja: Darum entferne ich die Abdeckung zeitweise um den Kompost entsprechend feucht zu halten.
Genauso tue ich es auch.
Und zur Not, wenn gar nichts von oben kommt, muss ich den Komposter im Sommer mit dem Gartenschlauch bewässern, wie Gemüsebeete auch. Denn Feuchte ist ja wichtig, sonst setzt der Komposter nix um.

Für heute einen lieben Gruß
Mia
Ich möchte so ein guter Mensch werden, wie meine Hunde von mir glauben, dass ich es bin.

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