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Sonstige Fragen und Antworten rund um's Bio-Gärtnern
Rüsselkäfer
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Beitrag von Rüsselkäfer » Do Mär 31, 2005 08:27

Tja, Sauzahn,
wenn ich das wüsste... :?:
Ich vermute mal, dass es sich um den falschen Mehltau handelt, aber ma waaas ja net.
Also ein weißer Pilzrasen ist nicht zu beobachten, die Blätter werden braun und eklig. Sie vertrocknen und fallen frühzeitig ab. Die Beeren werden auch braun und trocknen ein, manche platzen auch auf.
Ich beobachte ferner auch manchmal Gespinste in den Blättern, die ich dann entferne.
Außerdem sehe ich manchmal auch ganz ganz kleine rote Spinnchen.
Diese Tiere haben natürlich nichts mit dem Mehltau zu tun, habe dem auch bis jetzt noch nicht allzuviel Bedeutung beigemessen, aber...
Vielleicht ist die Rebe auch einfach nur zu alt, und ich sollte sie neu aufbauen?
Wie gesagt, ich liebe meine Reben über alles. Im Moment habe ich nur einen Gedanken, ich will sie behalten und retten. :sad:

Viele Grüße von
Rüsselkäfer

Susanne
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Beitrag von Susanne » Do Mär 31, 2005 08:55

Wenn ihr gut auf der Leiter seid, würde ich eine sehr stabile Kletterkonstruktion mit einem abwechslungsreichen Kletterpflanzenmix empfehlen. Eine einmalige Investition, die ihr aber nicht bereuen würdet.
Macht euch mal im Bereich Doppelstab-Zaunelemente schlau, da gibt es stabile Konstruktionen (Bolzplatzeinzäunung), die eine Mischung von immergrünen (Lonicera henryi, buntblättriges Efeu), ausdauernden blühenden (Kletterrosen, Clematis), fruchtenden (Kiwi, Wein) und einjährigen Kletterern (Stangenbohnen, Gurken, Erbsen, Duftwicken, kanarische Kapuzinerkresse, Trichterwinde usw.) bewachsen lassen.
Das gäbe innerhalb von ein, zwei Jahren eine hübsche bunte Wand, nicht zu breit, daß auch noch was vom Garten übrig bleibt. Für den Rückschnitt im Februar/März müßtet ihr auf die Leiter, dito für die Ernte, wenn es denn eine gibt. Vielleicht auch noch zum Anbinden von Rosen. Ansonsten wäre das im Vergleich mit Hecken und Bäumen eine ziemlich pflegefreie Sache und bei weitem schöner im Anblick.
Es dauert eine Generation, bis säulenförmige Bäume die von euch genannte Höhe erreichen, zudem müßtet ihr mit einem starken Wurzelwachstum unter die Mauer und in euren Garten hinein rechnen, das kann teuer werden. Auch Thujen böten bei 10 m Höhe im Kronenbereich keinen dichter Sichtschutz. Abgesehen davon, daß sie nicht in unsere Landschaft gehören und ökologisch wertlos sind.
Sprecht euch mit euren Nachbarn in den Terrassenhäusern hinter der Mauer ab, wenn ihr ein großes Klettergebilde aufstellen wollt. Nicht jeder versteht, was ihm da in Zukunft blüht. Möglicherweise müßt ihr auch mit dem Bauamt sprechen.

Rüsselkäfer
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Beitrag von Rüsselkäfer » Do Mär 31, 2005 08:59

Ja das ist schwer.
Gewächse, die 10m und höher werden, außerdem schnell wachsen sollen?
Wie wärs mit Wacholder, es gibt säulenartig wachsenden Wacholder. Er wächst aber nicht schnell.
Man könnte allerdings langsam wachsende Gehölze kombinieren mit schnellwachsenden.
Auch stelle ich mir vor, dass gewisse Bambusarten diese Funktion erfüllen könnten. Ich habe einen Bambus im Garten, der sehr hoch wird. Den Namen kenne ich nicht. Er liefert die typischen Bambusstäbe, indem er jedes Jahr im Frühling geschnitten wird. Er treibt jedes Jahr neu aus und wächst sehr schnell sehr hoch. Allerdings sollte man ihn nur mit Wurzelsperre pflanzen, da er sich unwahrscheinlich ausbreitet.
Es gibt auch Tannenarten, die so hoch werden, nur wachsen diese eben auch in die Breite und sorgen so für viel Schatten.
Die Höhe von mindestens 10m ist aber schon extrem.
Viele Grüße von
Rüsselkäfer

Susanne
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Beitrag von Susanne » Do Mär 31, 2005 09:08

Es gibt unzählige verschiedene Minzen, die auch unterschiedlich winterhart sind. Die "normalen" Minzen würden aber einen Winter im Topf übersethen. Niemals auspflanzen -- Minzen sind starke Wucherer. Deshalb würden sie sich wohl auch über einen größeren Topf mit nahrhafter, immer leicht feuchter Erde freuen.
Ich suche eine Pflanze, die in praller Südseite
ein Gitter hochrankt, und das möglichst nicht einjährig!
Clematis sind Waldrandpflanzen, zu ihrem Gedeihen brauchen sie unbedingt einen kühlen, schattigen Fuß. Also nix für pralle Südseite.
Auf Südseiten in praller Sonne wachsen Weintrauben, Rosen und Trompetenwein (Campsis radicans). Wenn das Gitter an einer Hauswand befestigt ist, gäbe es noch verschiedene Exoten, die in solchen Positionen gedeien würden, kommt auf deine Klimazone, die Bodenbeschaffenheit und den vorhandenen Platz an.

Andrea
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Kirschen-Befruchtersorten

Beitrag von Andrea » Do Mär 31, 2005 09:10

Hallo,

bin noch neu hier im Forum und im Gärtnern sowieso... Bin purer Anfänger! :grin: Wir möchten eine Wiese (ca. 1100 qm) zum Garten umfunktionieren. Natürlich dürfen da auch nicht die Obstbäume fehlen. Am Wochenende waren wir in der Baumschule und haben ein paar Bäume gekauft. Ich freute mich sehr, dass wir die Große Schwarze Knorpel bekommen haben. Eine Befruchtersorte haben wir noch nicht gekauft, wir wissen aber, dass wir eine brauchen (kennen die Nachbargärten nicht!). Tja, jetzt hat mein Freund aber auch noch die Sorte "Regina" geschenkt bekommen. Aber wir wollen eigentlich nicht sooo viele Kirschbäume im Garten haben. Welche Sorte befruchtet beide? Ich würde mich freuen, wenn ihr mir helfen würdet. Ich weiß, es gibt viele Infos hier beim bio-gärtner, aber im Moment ist es noch zu schwer für mich, alles zu verstehen.

Übrigens, dank dieses Forums sind wir darauf gekommen, unseren Garten auch biologisch zu führen. Ich hoffe, das wird nicht zu schwer für uns... Aber ich habe gestern schon ein paar Bücher übers Biogärtner bestellt. Das wird wohl DIE Lektüre für die nächsten Monate für mich. Und bei Fragen hoffe ich, dass ich mich immer an euch wenden kann. :wink:

Viele liebe Grüße
Andrea

SAUZAHN
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Beitrag von SAUZAHN » Do Mär 31, 2005 09:33

wenn Du nicht weiß, welcher Pilz es war, behandelst Du am besten beide. Im biologischen Weinbau sind als "hard-core" Mittel nur Schwefel- und Kupferpräparate zugelassen.
Die müssen während der Wachstumszeit ziemlich oft aufgebracht werden.
Einmal vergessen, und es kommt feuchtes Wetter - schon ist die Ernte hinüber und die Pflanze geschädigt.
Das Mittel vom Biogärtner kenne ich nicht.
Ich benutze in meinem Mini-Weinberg aus verschiedenen Gründen wenig Schwefel und Kupfer, sondern verwende synthetische Fungizide.
Wenn Du Fragen zum Einsatzzeitpunkt, Aufwandmenge etc. hast, dann melde Dich.
Gruß
SAUZAHN

Monica
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immergruene Bodendecker

Beitrag von Monica » Do Mär 31, 2005 09:42

Ich suche einen schnellwachsenden, immergruenen Bodendecker, der zum Bauerngarten und zu Tannen und rhododendren passt. Gibt es sowas?

SAUZAHN
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Beitrag von SAUZAHN » Do Mär 31, 2005 10:15

Zu Tannen und Rhododendren passen optisch eigentlich alle immergrünen Bodendecker. Zu Bauerngärten gar keiner.
Gruß

Rüsselkäfer
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Beitrag von Rüsselkäfer » Do Mär 31, 2005 12:00

Hallo Sauzahn,
vielen Dank für deine Hilfe.
Kupfer habe ich auch vorrätig, ich spritze damit meinen Pfirsichbaum.
Bis jetzt hatte er auch noch nie die Kräuselkrankheit.
Ich wusste nicht, dass ich das Mittel auch bei meinem Wein verwenden kann.
Bis die Blätter austreiben, dauert es ja noch etwas, ich werde dann mit Kupfer und auch mit Schwefel spritzen, da ich beides auch noch in größeren Mengen besitze.
Hilft es nicht, so werde ich die anderen hier vorgeschlagenen Mittel ausprobieren.
Wenn alles nichts bringt, werde ich wohl auch auf Fungizide zurückgreifen müssen.
Aus welchen Gründen benutzt du wenig Schwefel und Kupfer? Hast du denn auch Weinreben, die nicht mehltauresistent sind?
Mir ist auch nicht ganz klar, warum der Mehltau in manchen Jahren auftritt und manchmal eben nicht.
OK, im Jahre 2003 ist er nicht aufgetreten, aber dieses Jahr war ja auch extrem trocken und heiß.
Es gibt aber auch normal feuchte Jahre, in denen er nicht auftritt. Gibt es einen Anhaltspunkt zu beurteilen, ob es ihn wieder erwischt? Ich vermute mal eher nicht, oder?
Viele Grüße von
Rüsselkäfer

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Beitrag von SAUZAHN » Do Mär 31, 2005 16:24

Guten Tag,
Kupfer und Schwefel sind natürlich auch Fungizide, sonst würden sie ja nicht wirken.
Schwefel gegen echten Mehltau(oidium), der es warm und trocken mag, und Kupfer gegen falschen Mehltau, der´s naß liebt.
Kupfer benutze ich in meinem Mini-Weinberg (Riesling, nicht resistent)
nur 1mal im Jahr, weil er sich im Boden anreichert und das Bodenleben schädigt. Schwefel spritze ich nur bis zur Blüte. Später nehme ich was anderes.
Wenn man Schwefel durchgängig benutzen will: 0,6% vor der Blüte, 0,2% nach der Blüte. Nicht in der prallen Hochsommersonne spritzen.Dosierung gilt für mein Zeug, das heißt Sufran.
Kupfer: Mein´s heißt Funguran. Aufwandmenge 0,25%.D.h 2,5g/1ltr Wasser
Besorg Dir, wenn Du´s noch nicht hast, einen winzigen Meßbecher mit 1 ml-Unterteilung und rechne bei beiden Mitteln ca. 1.5g/ml.
Da die Reben in der Vegetationsphase wie verrückt wachsen, muß man, wenn es feuchtwarm ist manchmal alle 10 Tage spritzen, nie aber bei grellem Sonnenschein und über 30 grad C (Verbrennungen).
Anfangen, wenn sich das erste Blättchen entfaltet.Aufhören 36 Tage vor der Ernte. Bei Dornfelder schon Ende Juli.

Gruß
SAUZAHN

Gast

Beitrag von Gast » Do Mär 31, 2005 17:56

Guten Tag Andrea,
ich würde an Eurer Stelle rausfinden, auf welche Unterlagen Eure beiden
Süßkirschen veredelt sind. (Baumschule fragen) Wenn- wie nach alter Väter Sitte- auf prunus avium, werden die Bäume ja riesig. Was wollt Ihr auch mit Zentnern von Kirschen, die am dritten Tag faulen?
Ich habe vor Jahren selbst den Fehler gemacht, einen Süßkirschenbaum auf starkwachsender Unterlage zu kaufen, und würde das nie mehr tun.
Außerdem: so schnell fruchten Eure neuen Bäumchen ja noch nicht. Ich würde an Eurer Stelle mal schauen, ob in der Umgebung Eures Gartens
(ca. 300 mtr.) Süßkirschenbäume blühen.Evtl. die Besitzer nach der Sorte fragen.
Zwei Bäume würde ich nur pflanzen, wenn sie auf einer schwachwachsenden

Unterlage stünden.

Gruß
SAUZAHN

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Grosse schwarze Knorpel

Beitrag von Bio-Gärtner » Do Mär 31, 2005 18:47

Siehe I. Pflanzen, die Datenbank - Obstbäume, Baumfrüchte - Kirschen, Bestäubung

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